Freitag, 11. Februar 2022

Ewigkeits- oder Totensonntag 2021

21. November 2021

Am Ewigkeits- oder Totensonntag - auch Gedenktag der Entschlafenen genannt - steht im Zentrum des Gottesdienstes das Gedenken an die Verstorbenen des zu Ende gehenden Kirchenjahres. Die Namen werden noch einmal verlesen und für jeden Verstorbenen wird eine Osterkerze entzündet, Symbol der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Die biblischen Texte und die Predigt sprechen von der christlichen Hoffnung, dass nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern Gott, der seinen Sohn von den Toten auferweckt hat und der auch uns und unsere verstorbenen Angehörigen vom Tode zum ewigen Leben erweckt.

Wir feiern morgens um 10.00 Uhr den Abendmahlsgottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche, nachmittags um 15.00 Uhr treffen wir uns noch einmal zum Gottesdienst auf dem Friedhof in der Hüttenstraße. Da lesen wir die Namen aller Verstorbenen, die im vergangenen Kirchenjahr auf diesem Friedhof beerdigt wurden.

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Ewigkeits- oder Totensonntag unter den Nummern 954.73 und 74. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr"; entweder man wählt "Letzter Sonntag im Kirchenjahr" oder "Gedenktag der Entschlafenen"

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an: Ewigkeitssonntag oder Totensonntag.

Wochensprüche:

  • Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. (Lk 12, 35 - Ewigkeitssonntag)
  • Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. (Ps 90, 12 - Totensonntag)

Wochenlieder:

  • Wachet auf, ruft uns die Stimme (EG 147) Ewigkeitssonntag
  • Warum soll ich mich denn grämen (EG 370) Totensonntag

Lieder für den Gottesdienst

Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor und der Orgel. getragen. 

  • Eingang Pie Jesu aus Requiem op. 48 von Gabriel Faurè
  • Liedvortrag Weiß ich den Weg auch nicht
  • Psalm 90
  • EG 147,1-2 »Wachet auf«, ruft uns die Stimme
  • Liedvortrag Nearer my God to You
  • EG 369 Wer nur den lieben Gott lässt walten
  • EG 369 Man halte nur ein wenig stille

Epistel - 1. Thessalonicher 4,13-18 - Von der Auferstehung der Toten

Präfamen: Den Text der Epistellesung für den heutigen Ewigkeitssonntag haben viele von Ihnen schon auf dem Friedhof am Grab eines Angehörigen gehört, wenn Sie Abschied nehmen mussten von Ihren Lieben. Der Text steht im 1. Brief des Apostel Paulus an die Thessalonicher im 4. Kapitel.

13 Wir wollen euch aber, liebe Schwestern und Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. 14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen. 15 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. 16 Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. 17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. 18 So tröstet euch mit diesen Worten untereinander.

Predigt - Römer 6,3-8

Liebe Gemeinde, 

31 Namen habe ich verlesen - mancher ist hier, der in einer anderen Gemeinde von einem lieben Menschen Abschied nehmen musste. Manches Mal im hohen Alter, manches Mal viel zu früh, manches Mal nach schwerer Krankheit, dass wir sagen, der Tod war eine gnädige Erlösung, manches Mal ohne jegliche Vorwarnung, so dass sich die Frage nach dem Warum geradezu aufdrängt.

Wie es auch war - der Tod fragt weder nach dem Warum noch fragt er nach der Zeit, der Tod fordert unerbittlich den Abschied. Doch für uns Christen ist mit dem Tod nicht alles aus und vorbei. Im Brief an seine Gemeinde in Thessaloniki schreibt Paulus: “Wir wollen euch aber, liebe Schwestern und Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben.” 1. Kor 15,20: “... Christus ist auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.” Paulus ist dem Auferstandenen vor Damaskus begegnet. Und in dieser Überzeugung formuliert Paulus: “... wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen.”

Im Brief an die Römer verbindet der Apostel den Tod mit der Taufe. Für Paulus spiegelt sich so im Beginn des christlichen Lebens das Ende des irdischen Weges wieder. “Wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft?” So beginnt dieser Text. Hören wir, was Paulus im 6. Kapitel seines Briefes an die Christen in Rom schreibt. 

Wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? 4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. 5 Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleichgeworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein. 6 Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, so dass wir hinfort der Sünde nicht dienen. 7 Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. 8 Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.

Heute, wenn wir in der Regel Kinder taufen, dann erschreckt uns der Gedanke an den Tod sehr. Wir haben das gerade geschenkte Leben vor uns - auch wenn manche Eltern die bittere Erfahrung machen müssen, dass ihre Kinder nicht leben können. Dieses Leben fördern, auch wenn die die Welt gerade Kopf steht. 

Aber Paulus hat ein anderes Taufbild. Es sind in der Regel die Erwachsenen, die getauft werden und die dazu in einen Fluss, einen See oder in ein großes Taufbecken steigen und für die Taufe ganz untertauchen. Das ist tatsächlich so etwas wie ein kleines Sterben. Wer schon einmal Atemnot unter Wasser hatte, der weiß, welche Ängste da in einem aufsteigen können. 

Aber der Getaufte bleibt ja nicht unter Wasser. Er taucht wieder auf, um durchzuatmen und in einem neuen Leben zu wandeln. Ein neuer Mensch ist geboren, der sich jetzt mit seinem ganzen Wesen Gott zuwendet. 

Paulus nimmt genau diesen Moment: In der Taufe sterben im Moment des Untertauchens mit Jesus; uns so, wie wir mit ihm sterben, so werden wir mit ihm am Tag der Auferstehung neues Leben empfangen. 

Paulus blickt an dieser Stelle aber nicht allein auf den Tod und die Auferstehung, er nimmt auch das Leben der Christen in den Blick. In der Taufe, so sagt er es, sterben wir der Sünde. Die Sünde, die Macht, die uns von Gott weglocken oder auch wegziehen will, die hat keine Macht mehr über unser. Als begnadigte Sünder können wir versuchen, unser Leben so zu gestalten, dass es Gott gefallen könnte. 

Wenn das unsere Hoffnung ist, können wir unsere Toten getrost Gott anvertrauen. Bei ihm sind sie in Ewigkeit geborgen. Hier auf Erden bewahren wir ihnen ein liebevolles Andenken. Wir erzählen die schönen Geschichten, die Momente, in denen wir glücklich waren. Und wo es etwas zu verzeihen gab, da können wir genau dies tun: Wie Gott uns vergibt, so vergeben auch wir. 

Für uns, die wir zurückbleiben und weiterleben gilt dann: 

Unser Leben währet siebzig Jahre,
und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre,
vielleicht auch 90 und noch mehr
... vergebliche Mühe …
Aber vielleicht gehört das alles dazu, damit wir ...
… bedenken, dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden.

Wir sollen keine Angst bekommen, wir dürfen vielmehr dankbar sein für jeden Tag, den Gott uns schenkt. Wir können dieses Geschenk sinnvoll und mit Rücksicht auf die anderen gestalten, dass wir dereinst vor ihn treten und sagen können: Wir haben es versucht, nach bestem Wissen und Gewissen. Manches ist gelungen, manches leider auch nicht. Aber wie es auch sei, darauf vertrauen wir:

Sind wir mit Christus gestorben in der Taufe, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden in Ewigkeit in Gottes himmlischen Reich.

Amen. 

15.00 Uhr - Andacht auf dem Friedhof

Jesu geh voran

Psalm 126 - Der Herr erlöst seine Gefangenen

Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, 
so werden wir sein wie die Träumenden. 
Dann wird unser Mund voll Lachens 
und unsre Zunge voll Rühmens sein. 
Da wird man sagen unter den Völkern: 
Der HERR hat Großes an ihnen getan! 
Der HERR hat Großes an uns getan; 
des sind wir fröhlich. 
HERR, bringe zurück unsre Gefangenen, 
wie du die Bäche wiederbringst im Südland. 
Die mit Tränen säen, 
werden mit Freuden ernten. 
Sie gehen hin und weinen 
und tragen guten Samen 
und kommen mit Freuden 
und bringen ihre Garben.

Lesung - Gegen die Leugnung der Auferstehung der Toten - 1. Kor 15

12 Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferweckt ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten? 13 Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. 14 Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. 15 Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. 16 Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. 17 Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; 18 dann sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. 19 Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.

20 Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.

Von guten Mächten

Predigt

Alles hat seine Zeit - Prediger 3

1 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: 2 geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; … 4 weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; … 6 suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; … schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; 8 lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit. 

… 10 Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat ... 

Arbeit war sein, war ihr ganzes Leben … Manchmal Mühsal und Not, manches Mal aber auch verbunden mit viel Freude. 

11 Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. 

Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst. 

um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung ...
um Einsicht, Beherztheit, um Beistand 
um Heilung, um Ganzsein, um Zukunft bitten wir. 

Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst ...

12 Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. 13 Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes. 14 Ich merkte, dass alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, dass man ihn fürchte. 

So nimm denn meine Hände

Fürbitte

Wachet auf, ruft uns die Stimme

zurück zur Seite "Nachgetragen"

zurück zur Startseite

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen