Montag, 30. Januar 2017

Letzter Sonntag nach Epiphanias

5. Februar 2017


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum letzten Sonntag nach Epiphanias unter der Nummer 954.19. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jes 60, 2b)

Wochenlied:

Herr Christ, der einig Gotts Sohn (EG 67) (auch in Rev. 2014)
Rev. 2014: Morgenglanz der Ewigkeit (EG 450)

Vorbemerkungen zum Gottesdienst

In der Gustav-Adolf-Kirche stehen bis zum letzten Sonntag nach Epiphanias die Krippe und der Tannenbaum. So denke ich, dass wir noch einmal die Lieder

  • EG 52 - Wisst ihr noch, wie es geschehen - und
  • EG 44 - O du fröhliche

singen werden.

Im Gottesdienst werden die Konfirmanden sein, mit denen wir - Pastor, Diakonin und Teamer - zuvor zur Rüstzeit in Papenburg gewesen waren. Thema: Liebe, Freundschaft, Sexualität. Wie ich das in den Gottesdienst einbinden kann, weiß ich noch nicht.

Außerdem feiern wir im Gottesdienst das Abendmahl. Deshalb wird wohl nur das Evangelium gelesen.

Ordnung des Gottesdienstes

Das ist letztendlich die Ordnung des Gottesdienstes geworden:

Orgelvorspiel
Begrüßung
Lied: Meine Zeit steht in deinen Händen
Liturgie
   Psalm 100
   Gloria Patri
   Bittruf und Lobpreis
      Aufforderung zum Kyrie
         EG 178.12 - Kyrie eleison (Taize)
      Aufforderung zum Lobgesang
         EG 179,1 - Allein Gott in der Höh sein Ehr
   Gebet
Evangeliumslesung - Mt 17, 1-9
   Credo
Lied: Wisst ihr noch, wie es geschehen
Predigt über die Alttestamentliche Lesung - 2. Mose 3, 1-10 (11-14)
   - Wisst ihr noch, wie es geschehen?
   - Gott sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen
     und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört …
   - Gott sprach: Ich werde sein, der ich sein werde …
   - Gott sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!
Lied: Da wohnt ein Sehnen tief in uns
Abkündigungen
Lied: Wenn das Brot das wir teilen
Abendmahl
Fürbitte
Entlassung und Segen
Orgelnachspiel zu O du fröhliche

Alttestamentliche Lesung - 2. Mose 3, 1-10 (11-14)

[Rev. 2014: 2. Mose 3, 1-8a(8b-9)10(11-12)13-14(15)]

1 Mose hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Steppe hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. 2 Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. 3 Da sprach er: Ich will hingehen und die wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht verbrennt.

4 Als aber der HERR sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5 Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! 6 Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

7 Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. 8 Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.

9 Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Not gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen, 10 so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst.

11 Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten? 12 Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott opfern auf diesem Berge.

13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt! und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? 14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: "Ich werde sein", der hat mich zu euch gesandt.

15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.

Epistellesung - 2. Kor 4, 6-10

Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.

7 Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwengliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. 8 Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. 9 Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. 10 Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.

Evangeliumslesung - Mt 17, 1-9

Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. 2 Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. 3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. 4 Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. 5 Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! 6 Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. 7 Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! 8 Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. 9 Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.

Predigtidee

Ich werde wohl wieder über den Alttestamentlichen Text predigen. Anregend fand ich den Gedanken von Manfred Senftleben zur kirchenjahreszeitliche Einordnung des Textes. "Der eigentliche Bezug zum Evangelium wird ... durch die Aussage Gottes über sich selbst hergestellt: der Sohn Gottes, oder auch Gott selbst, der alles Umfassende (was durch die Selbstidentifikation dargestellt wird), kehrt zurück in sein Menschsein, um durch sein Opfer die Erlösung für die Menschheit zu wirken. Die Paradoxie des Kreuzes wird in der Gegenüberstellung der beiden Ereignisse sehr schön deutlich: der, der alles Sein umfasst, ergibt sich dem, das er umfasst, und lässt sich von ihm umfassen. Dies macht das wahre Opfer aus, das unser aller Erlösung erwirkt." (http://daskirchenjahr.de/dispanr.php?f=lnepiphanias&a=III)

Gut, es ist zugegebenermaßen etwas kompliziert geschrieben. Ich werde vielleicht Folgendes sagen:

Mose gegenüber betont Gott seine Freiheit "Ich werde sein, der ich sein werde". In dieser Freiheit begleitet und geleitet Gott sein Volk Israel durch die Geschichte. Da, wo Israel seinem Gott folgt, gelingt Leben, da, wo das auserwählte Volk eigene Wege geht, da verlieren sich Menschen. Leider sind die Israeliten allzu oft eigene Wege ohne Gott gegangen.

In Jesus Christus ruft Gott alle Menschen zu sich: "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!" Da Krippe und Tannenbaum noch stehen, werde ich an die Weihnachtsgottesdienste erinnern: Wisst ihr noch, wie es gesehen? Damals haben wir gehört, was Gott uns Menschen, die wir durchaus sein Wohlgefallen haben, wünscht: Friede auf Erden! - Beginnen wir doch endlich, auf Gottes Sohn, auf Jesus Christus zu hören, dann wird Leben gelingen und Frieden einziehen.

Predigt

Erinnerung an Weihnachten mit dem Lied "Wisst ihr noch, wie es geschehen ..."

Alttestamentliche Lesung - 2. Mose 3, 1-10 (11-14)

1 Mose hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Steppe hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. 2 Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. ...

4 Als aber der HERR sah, dass Mose hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5 Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! 6 Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

7 Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. 8 Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt ...

9 Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Not gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen, 10 so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst. ...

13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt! und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? 14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: "Ich werde sein", der hat mich zu euch gesandt. ...

“Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört …” Auch heute sieht Gott das Elend seiner Menschen - nicht allein in Israel und Palästina, sondern im ganzen Orient, in Afrika, in Asien, in Osteuropa, in Lateinamerika und wo es noch brennt in der ganzen Welt, und Gott hört das Geschrei der Bedränger, derjenigen, die laut tönen, sie hätten ganz einfache Lösungen für all die Probleme in unserer Welt, die sich aber über Recht und Gesetz hinwegsetzen und nur noch ihrem eigenen Gutdünken schalten und walten.

… ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette und herausführe in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt ...

Gott ist “herniedergefahren” vom Himmel auf die Erde. Wenn wir Krippe und Tannenbaum noch einmal vor Augen haben, wird dieses “Herniedergefahren” noch viel konkreter. Gott ist Mensch geworden, als sein Sohn Jesus Christus in Bethlehem geboren wurde. Gott hat nicht einfach mal vorbeigeschaut, sondern: “Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.” Um Rettung geht es also.

Eine interessante Frage: “Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt! und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?” - Entschuldige Mose, was soll denn diese Frage? Gott hatte sich doch vorgestellt: “Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.” Damit ist doch die ganze Geschichte präsent: Abraham und Sara wandern von Ur in Chaldäa bis nach Kanaan. Ihr Sohn Isaak heiratet Rebekka. Esau und Jakob werden geboren, Jakob empfängt Vaters Segen, er sieht die Himmelsleiter, und zusammen mit seinen Frauen bekommt Jakob 12 Söhne. Josef wird nach Ägypten verkauft, steigt zum zweitwichtigsten Mann nach dem Pharao auf, organisiert die Wirtschaft und legt in guten Jahren Vorräte an. Das rettet nicht allein den Ägyptern das Leben, sondern auch der Familie, Jakob und den 11 Brüdern.

Das ist doch alles bekannt! Warum fragt Mose: “Was soll ich ihnen sagen”, wenn sie nach Gott fragen? - Offensichtlich waren die alten Geschichten in Vergessenheit geraten, offensichtlich wussten die Israeliten nichts mehr von Abraham, Isaak und Jakob. Was ist heute mit den biblischen Geschichten aus dem Alten und aus dem Neuen Testament?

14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: "Ich werde sein", der hat mich zu euch gesandt.

Gott betont gegenüber Mose seine Freiheit "Ich werde sein, der ich sein werde". In dieser Freiheit begleitet und geleitet Gott sein Volk Israel durch die Geschichte. Da, wo Israel seinem Gott folgt, gelingt Leben, da, wo das auserwählte Volk eigene Wege geht, da verlieren sich Menschen. Leider sind die Israeliten allzu oft eigene Wege ohne Gott gegangen.

In Jesus Christus ruft Gott alle Menschen zu sich: Da Krippe und Tannenbaum noch stehen, werde ich an die Weihnachtsgottesdienste erinnern: Wisst ihr noch, wie es gesehen? Damals haben wir gehört, was Gott uns Menschen, die wir durchaus sein Wohlgefallen haben, wünscht: Friede auf Erden! 

Das Kind in der Krippe ist ein erwachsener Mann geworden und hat viele gute Sätze gesagt. Einen kann man sich leicht merken: “Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften«. Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese.” (Mk 12,29-31)

Beginnen wir doch endlich, auf Gottes Sohn, auf Jesus Christus zu hören, dann wird Leben gelingen und Frieden einziehen. "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!"

Donnerstag, 19. Januar 2017

3. Sonntag nach Epiphanias

22. Januar 2017


Nach der Einschätzung von Manfred Senftleben (vgl. die Internetseite "Dr. Martinus") verweist der Gottesdienst am dritten Sonntag in der Epiphaniaszeit auf  Jesus als den "Heiland der Heiden". Die Gebrechen heilend wendet sich Jesus den Menschen auch außerhalb des Volkes Israel zu. Dass der Gott, den Jesus Vater nennt, und von dem das Volk Israel bekennt, dass er sie aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat, dass dieser Gott keine lokale Gottheit ist, macht auch die alttestamentliche Lesung deutlich, die davon erzählt, dass der Prophet Elisa den aramäischen Feldhauptmann Naaman vom Aussatz reinigt.

Der Wochenspruch aus dem Lukasevangelium unterstreicht diese Sichtweise.

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 3. Sonntag nach Epiphanias unter der Nummer 954.16. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. (Lk 13, 29)

Wochenlied:

Lobt Gott, den Herrn, ihr Heiden all (EG 293)

Lieder für den Gottesdienst

Es ist der 4. Sonntag im Monat, und damit feiern wir einen musikalischen Gottesdienst. Angeregt durch den Vorschlag von Manfred Senftleben, zu Beginn des Gottesdienstes das Loblied "Laudate omnes Gentes" aus Taizé zu singen, habe ich mich entschlossen, den ganzen Gottesdienst mit diesen Liedern zu gestalten. Im Evangelischen Gesangbuch gibt es unter der Nummer 789 eine Gottesdienstordnung für das "Gemeinsame Gebet nach Taizé.

Da diese Ordnung nicht unbedingt eine Predigt und die Abkündigungen vorsieht, müssen Lieder aus einem anderen Kontext hinzugefügt werden.

Nach diesen Überlegungen ergibt sich folgende Gottesdienstordnung:

  • Orgelvorspiel
  • Begrüßung
  • EG 789.1 - Laudate omnes Gentes
  • EG 789.3 - Pslamgebet mit dem Liedruf Freuet euch im Herrn
  • Evangeliumslesung
  • Glaubensbekenntnis
  • EG 789.5 - Oculi nostri
  • Predigt
  • Da wohnt ein Sehnen tief in uns (LebensWeisen 19)
  • Abkündigungen
  • Du bist da (LebensWeisen 53; zu diesem Lied wird die Kollekte gesammelt)
  • Dankgebet für die Kollekte
  • EG 789.6 - Fürbitten mit Kyrie
  • Vater unser im Himmel ...
  • Entlassung und Segen
  • EG 789.7 - Bleib mit deiner Gnade bei uns

Alttestamentliche Lesung 2. Kön 5, (1-8) 9-15 (16-19a)

Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und wert gehalten; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Und er war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig. 2 Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans. 3 Die sprach zu ihrer Herrin: Ach, dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien. 4 Da ging Naaman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm an und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet. 5 Der König von Aram sprach: So zieh hin, ich will dem König von Israel einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Goldgulden und zehn Feierkleider 6 und brachte den Brief dem König von Israel; der lautete: Wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist. 7 Und als der König von Israel den Brief las, zerriß er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht!

8 Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er innewerde, dass ein Prophet in Israel ist. 9 So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. 10 Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. 11 Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand hin zum Heiligtum erheben und mich so von dem Aussatz befreien. 12 Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, so dass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. 13 Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, hättest du es nicht getan? Wieviel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein! 14 Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. 15 Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes mit allen seinen Leuten. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen, außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht. 16 Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe: ich nehme es nicht. Und er nötigte ihn, dass er es nehme; aber er wollte nicht. 17 Da sprach Naaman: Wenn nicht, so könnte doch deinem Knecht gegeben werden von dieser Erde eine Last, soviel zwei Maultiere tragen! Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern opfern und Brandopfer darbringen, sondern allein dem HERRN. 18 Nur darin wolle der HERR deinem Knecht gnädig sein: wenn mein König in den Tempel Rimmons geht, um dort anzubeten, und er sich auf meinen Arm lehnt und ich auch anbete im Tempel Rimmons, dann möge der HERR deinem Knecht vergeben. 19 Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden!

Epistel Röm 1, (14-15) 16-17

Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen; 15 darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen. 16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen. 17 Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Habakuk 2,4): "Der Gerechte wird aus Glauben leben."

Evangelium Mt 8, 5-13

Als aber Jesus nach Kapernaum hineinging, trat ein Hauptmann zu ihm; der bat ihn 6 und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gelähmt und leidet große Qualen. 7 Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. 8 Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. 9 Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er's. 10 Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden! 11 Aber ich sage euch: Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; 12 aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern. 13 Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.

Predigtidee

Bis heute sprechen Menschen davon, dass sie zum Glauben an Gott gekommen sind, weil sie göttliche Hilfe in ihrem Leben erfahren haben. Es ist bewundernswert, mit welchem kindlichen - wohlgemerkt: NICHT kindischen - Vertrauen von Gottes Zuwendung gesprochen wird. Dieses kindliche Urvertrauen muss aber im Lauf des Lebens wachsen, damit der Glaube auch dann noch mit Gott rechnet, wenn der sich verborgen hält. Es ist nicht immer einfach, diese Worte aus dem 73. Psalm nachzusprechen:
23 Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, 24 du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. 25 Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. 26 Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

Mittwoch, 18. Januar 2017

Kirchenkreiskonferenz

18. Januar 2017


Einmal im Monat treffen sich Pastor/innen, Diakon/innen und andere Mitarbeitende aus dem Kirchenkreis zur so genannten "Kirchenkreiskonferenz". Diese beginnt immer mit einer Andacht. Ich habe heute über die Jahreslosung aus dem Buch Hesekiel 36,26 gepredigt:

Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben. 


Auch dieses scheinbar so eingängige und ansprechende Prophetenwort steht in einer langen Reihe von Worten, die einerseits das auserwählte Volk an seinen Gott und an seine Wurzeln verwiesen, die andererseits diesem auserwählten Volk Gottes Gericht ansagten. Nach den militärischen Katastrophen von 722 vor Christus im Nordreich, 597 und 586 vor Christus in Jerusalem müsste man meinen, dass die Menschen bereit wären für einen Neuanfang, dass Gottes- und Prophetenwort auf fruchtbaren Boden fallen.
Du Menschenkind, ich sende dich zu den abtrünnigen Israeliten und zu den Völkern, die von mir abtrünnig geworden sind. Sie und ihre Väter haben sich bis auf diesen heutigen Tag gegen mich aufgelehnt. 4 Und die Kinder, zu denen ich dich sende, haben harte Köpfe und verstockte Herzen. Zu denen sollst du sagen: »So spricht Gott der HERR!« 5 Sie gehorchen oder lassen es – denn sie sind ein Haus des Widerspruchs –, dennoch sollen sie wissen, dass ein Prophet unter ihnen gewesen ist … (Hesekiel 2)
In diesem gerichtsbezogenen Kontext steht dann auch die Jahreslosung.
16 Des HERRN Wort geschah zu mir:
17 Du Menschenkind, als das Haus Israel in seinem Lande wohnte und es unrein machte mit seinem Wandel und Tun, … 18 da schüttete ich meinen Grimm über sie aus um des Blutes willen, das sie im Lande vergossen, und weil sie es unrein gemacht hatten durch ihre Götzen. 19 Und ich zerstreute sie unter die Völker und versprengte sie in die Länder und richtete sie nach ihrem Wandel und Tun.
20 So kamen sie zu den Völkern; aber wohin sie kamen, entheiligten sie meinen heiligen Namen, weil man von ihnen sagte: »Sie sind des HERRN Volk und mussten doch aus ihrem Lande fortziehen!« (Hes 36)
Einen Moment halte ich hier inne. Bei Hesekiel heißt es "Sie sind des Herren Volk ..." Mir ist dazu der Satz eingefallen: "Sie sind Christen, aber wo merken wir dies?" Was macht die christlich geprägte westliche Welt aus?
  • In Amerika will der zukünftige Präsident Zäune und Mauern errichten. America first! Dabei scheut sich Trump nicht, Gott ins Spiel zu bringen. Er, Trump, sei der "größte Arbeitsplatzbeschaffer, den Gott je erschaffen hat".
  • Europa, das christlich-jüdisch geprägte Abendland, denkt in erster Linie darüber nach, wie es die Außengrenzen sichern kann. Der Innenminister erklärt: 2017 steht nicht die Integration im Vordergrund, jetzt geht es darum, dass Menschen vermehrt in ihre Herkunftsländern zurückgeführt werden.
  • Im letzten Pfarrerblatt veröffentlichte Andreas Dreyer seinen Artikel mit der Überschrift: “Wie sich die Hannoversche Landeskirche von ihren Gemeinden distanzierte”. In der Rezension zum Buch von  Eberhard Mechels und Gisela Kittel „Kirche der Reformation?” heißt es im Pfarrerblatt: „Im gegenwärtig betriebenen „Reformprozess” wird eine andere Kirche Zug um Zug und leider auch unter Druck und Zwang durchgesetzt: Eine zentralistisch organisierte Behördenkirche, in der die Gemeinden und ihre Vorstände entmündigt, haupt- und ehrenamtlich arbeitende Gemeindeglieder verdrängt, Pfarrpersonen zu Dienstleistenden degradiert werden und die Arbeit mit den Menschen an der Basis durch rigorose Sparmaßnahmen spürbaren Schaden leidet. Umkehr ist angesagt.”
  • Jeder mag für sich selbst die Situation in unserem Kirchenkreis bedenken, wo wir auf einmal angefangen haben, den anderen zu beobachten, zu vergleichen. Die Frage lautet nicht (mehr): Was brauchen wir im Kirchenkreis, wie können wir gemeinsam einen Weg suchen und finden; sondern: Was hat der andere und was habe ich nicht? Jede Kirchengemeinde muss für sich selbst alles entscheiden.
Wir starren auf düstere Prognosen, die sich dann auch erfüllen werden. Dabei spielt nicht allein die Realität eine Rolle, sondern auch das Muster der Self Fulfilling Prophecy oder um ein Bild aus der Unfallforschung zu nehmen: Da steht auf einer schnurgeraden Straße ein Baum. Auf der einen Seite ist der gefährlich, weil man dagegen fahren kann, auf der anderen Seite stellt der Baum aber auch kein Problem dar, weil man ja drum herum fahren kann. Und was passiert: Immer wieder landen Menschen genau vor diesem Baum, weil sie einzig und allein dieses Hindernis vor Augen haben.

Zurück zum Prophetenwort des Hesekiel, zurück zu Gottes Wort:
21 Da tat es mir leid um meinen heiligen Namen, sagt Gott, den das Haus Israel entheiligte unter den Völkern, wohin sie auch kamen.

22 Darum sollst du zum Hause Israel sagen: So spricht Gott der HERR: Ich tue es nicht um euretwillen, ihr vom Hause Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entheiligt habt unter den Völkern, wohin ihr auch gekommen seid. 23 Denn ich will meinen großen Namen, der vor den Völkern entheiligt ist, den ihr unter ihnen entheiligt habt, wieder heilig machen. Und die Völker sollen erfahren, dass ich der HERR bin, spricht Gott der HERR, wenn ich vor ihren Augen an euch zeige, dass ich heilig bin.

26 Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben. (Hes 36)
Wenn ich diesen Zuspruch im Jahr 2017 lese, 500 Jahre, nachdem die 95 Thesen Luthers ihre Wirkung entfalten konnte, dann bin ich genau bei dem, was in meinen Augen Luthers Entdeckung ausmachte: Gerechtfertigt, zurechtgebracht, auf die richtige Spur gesetzt wird der Christ allein aus Glauben, alles liegt an Gottes Wirken, nichts an des Menschen Vorarbeit: sola fide - sola gratia - solus christus - sola scriptura.

Diese Gedanken in der gegenwärtigen Zeit wieder fruchtbar machen, in einer Zeit, die geprägt ist durch Produktivitätssteigerung und Fortschritt auf der einen Seite, durch Einsparungen und Freisetzung von menschlichen Arbeitskapazitäten auf der anderen Seite, hier wieder die Gedanken der Reformation fruchtbar werden zu lassen, hier wieder auf Gottes Wort zu hören - das ist eine Aufgabe und eine Herausforderung unsere Kirche, nicht durch Aktionismus und Hektik, sondern durch Stillewerden, durch Ruhe, durch Gebet, durch die ganz einfache Frage: Was ist in Gottes Augen richtig? Denn so spricht der Herr:
“Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.” (Hes 36)

Martin Luthers Erklärung zur Lutherrose:
WA, Luthers Briefwechsel, 5. Band, S. 444f, (Nr. 1628); zitiert nach https://de.wikipedia.org/wiki/Lutherrose
Bildnachweis für die Lutherrose:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ALutherrose.svg 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ab/Lutherrose.svg
I, Daniel Csörföly (from Budapest, Hungary) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons 

Montag, 9. Januar 2017

Gottesdienst mit kleinen und großen Leuten

15. Januar 2017


Immer am 3. Sonntag im Monat feiern wir einen "Gottesdienst mit kleinen und großen Leuten". Ein solcher Gottesdienst "ist gedacht für Menschen von 0 bis 110 Jahren. In diesem Gottesdienst bewegt man sich bei den Liedern, darf manchmal auch was sagen oder malen oder schreiben - je nach dem, was wir uns ausgedacht haben ..." (Diakonin Hofmann).

Jetzt so kurz nach dem Weihnachtsfest wollen wir sehen wie es mit Jesus weitergegangen ist. Auch er ist ja größer und älter geworden, wie alle anderen Kinder auch. Zuerst erinnern wir uns, was wir von Weihnachten noch wissen: Gott, Engel, Bethlehem, Krippe, Stall, Maria und Josef und Jesus, Hirten, Könige, Stern usw. usw. Und dann hören wir, was die Familie erlebte, als Jesus 12 Jahre alt war. Dazu gibt es dann einen Comic, von dem ich hier aber nur das Deckblatt zeige.

Wer mag, kann den Comic jetzt als pdf-Datei abrufen kann.

alle Bilder von
http://distantshores.org/resources/illustrations/sweet-publishing

Lieder

Was werden wir singen? Ich denke, wir werden anfangen mit "Wisst ihr noch, wie es geschehen ..." (EG 52). Das Lied erinnert uns daran, was Weihnachten passiert ist und was Christen von diesem Fest wissen sollten. Dazu können wir uns Bilder vom Krippenspiel ansehen. 

Foto Christine Kock - alle Akteure des Krippenspiels

Und dann kommt wohl auch das Lied "Stern über Bethlehem" ((EG 544). 

Für einen Gottesdienst mit kleinen und großen Leuten sind diese Lieder natürlich obligatorisch: 
  • Mein Gott, das muss anders werden ...
  • Danke, dass du uns nicht allein lässt ...
  • Guter Gott, ich bitte dich ...
  • Tschüss, machs gut ...
Mal sehen, was noch dazu kommt. 

Evangelisches Gesangbuch

Im Lauf des Kirchenjahres ist der 15. Januar 2017 der 2. Sonntag nach Epiphanias. Für die Erwachsenen, die diesen Abschnitt lesen, schreibe ich die wesentlichen Punkte zu diesem Sonntag hier auf.

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zu diesem Sonntag unter der Nummer 954.15. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Im Mittelpunkt dieses Sonntags steht das "Weinwunder" zu Kana (s. Evangelium). Dieses Wunder nennt der Evangelist Johannes das "erste Zeichen", das Jesus nach seiner Taufe in der Öffentlichkeit gewirkt hat. Es ist ein Zeichen seiner göttlichen Vollmacht, die Gott ihm in der Taufe zugesprochen hatte: "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe."

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Joh 1, 17)

Wochenlieder:

Gottes Sohn ist kommen (EG 5) (nicht in Rev. 2014)oder
In dir ist Freude (EG 398) (auch in Rev. 2104)
Rev. 2014: Du Morgenstern, du Licht vom Licht (EG 74)
Rev. 2014: Du verwandelst meine Trauer in Freude (DHuT 113)

Alttestamentliche Lesung 2. Mose 33, 17b-23

Der HERR sprach zu Mose: Du hast Gnade vor meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen. 18 Und Mose sprach: Lass mich deine Herrlichkeit sehen! 19 Und er sprach: Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen und will vor dir kundtun den Namen des HERRN: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. 20 Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. 21 Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen. 22 Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. 23 Dann will ich meine Hand von dir tun und du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.

Epistel Röm 12, (4-8) 9-16

Denn wie wir an einem Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, 5 so sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied, 6 und haben verschiedene Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Ist jemand prophetische Rede gegeben, so übe er sie dem Glauben gemäß. 7 Ist jemand ein Amt gegeben, so diene er. Ist jemand Lehre gegeben, so lehre er. 8 Ist jemand Ermahnung gegeben, so ermahne er. Gibt jemand, so gebe er mit lauterem Sinn. Steht jemand der Gemeinde vor, so sei er sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er's gern.

9 Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. 10 Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. 11 Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. 12 Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. 13 Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft. 14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. 15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. 16 Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug.

Evangelium Joh 2, 1-11

Und am dritten Tage war eine Hochzeit in Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. 2 Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen. 3 Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. 4 Jesus spricht zu ihr: Was geht's dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. 5 Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut. 6 Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maße. 7 Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. 8 Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt's dem Speisemeister! Und sie brachten's ihm. 9 Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wußte, woher er kam - die Diener aber wußten's, die das Wasser geschöpft hatten -, ruft der Speisemeister den Bräutigam 10 und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie betrunken werden, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückbehalten. 11 Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.

Montag, 2. Januar 2017

Epiphanias

6. Januar 2017


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zu Epiphanias unter der Nummer 954.13. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt. (1. Joh 2, 8)

Wochenlieder:

Wie schön leuchtet der Morgenstern (EG 70) oder
O König aller Ehren (EG 71)

Lieder

EG 71,1-3 - O König aller Ehren
EG 740 - Psalm 100 - Jauchzt dem Herrn alle Welt
EG 544,1-4 - Stern über Bethlehem
Kanon: Mache dich auf und werde Licht
EG 407,1-3 - Stern auf den ich schaue
EG 44,1-3 - O du fröhliche

Evangelium Mt 2, 1-12

Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.

3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5 Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): 6 Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.

7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8 und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr's findet, so sagt mir's wieder, dass auch ich komme und es anbete.

9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut 11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.

12 Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land.

Alttestamentliche Lesung und Predigttext Jes 60, 1-6

Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! 2 Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR und seine Herrlichkeit erscheint über dir. 3 Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.

4 Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. Deine Söhne werden von ferne kommen und deine Töchter auf dem Arme hergetragen werden. 5 Dann wirst du deine Lust sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird erbeben und weit werden, wenn sich die Schätze der Völker am Meer zu dir kehren und der Reichtum der Völker zu dir kommt. 6 Denn die Menge der Kamele wird dich bedecken, die jungen Kamele aus Midian und Efa. Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des HERRN Lob verkündigen.

Predigtideen

"Mache dich auf und werde Licht" - diese Ansprache ergeht an die Leser des Bibeltextes bzw. an die Hörer der Predigt. Damit werden die in das Geschehen aktiv mit hineingenommen. Sie selbst sollen leuchten. Dies nun nicht aus sich selbst, sondern als Abglanz des Lichtes Gottes, der in seinem Sohn Jesus Christus Weihnachten zum "Licht der Welt" wurde.

"Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker." Treffender könnte man das politische, wirtschaftliche und militärische Chaos der Gegenwart nicht beschreiben. Aber dieses Chaos ist nur der dunkle Hintergrund, vor dem das Licht Gottes dann umso heller erscheint. Es scheint so hell, dass die Heiden fasziniert dazu treten.

Die Hörer des Prophetenwortes müssen erst aufgefordert werden, den göttlichen Glanz zu entdecken. Zu sehr sind sie gefangen im Chaos. "Hebe deine Augen auf und sieh umher ..." Doch dann können sie entdecken, was Gott für sie alles tut.

Die Israeliten damals sahen, wie die 586 v. Chr. durch die babylonischen Soldaten zerstörte Stadt Jerusalem und der Tempel nach ca. 70 Jahren wieder neu aufgebaut wurden. Auch Wohlstand zog wieder ein. Dabei erinnert die Beschreibung des Reichtums an die Erzählungen vom Besuch der Königin von Saba bei König Salomo (vgl. 1. Kön 10,1-13).

Auch heute dürfen wir durchaus mit Stolz auf das sehen, was wir in unserem Land erreicht haben - und dass es uns wirtschaftlich gesehen doch recht gut geht. Weihnachten und die ganzen Geschenke sind durchaus auch unter diesem Gesichtspunkt einmal zu sehen. Nun kommt es darauf an, wie wir diesen materiellen Reichtum betrachtet. Allein erreicht durch menschlichen Einsatz, durch Innovation und kaufmännisches Geschickt, durch gute politische und finanzpolitische Führung? Oder sagen wir auch, dass wir es Gott zu verdanken haben, dass es uns relativ gut geht?

Wenn es uns gelänge, unsere wirtschaftlichen Erfolge mit Gott zusammenzudenken, dann sähen wir nicht allein auf den Reichtum, der immer weiter vermehrt werden muss, dann sehen wir vielmehr die Möglichkeiten, mit diesem Reichtum nach dem Willen Gottes unsere Gesellschaft - und darüber hinaus auch die Welt - wieder menschlicher zu gestalten. Als diejenigen, die genug zum Leben haben, könnten wir uns dafür einsetzen, dass die Schätze dieser Erde allen Menschen zugute kommen. Und wenn das aus Dankbarkeit gegenüber Gott geschieht, dann strahlt unser christliches Licht tatsächlich in die Gesellschaft und die Welt hinaus. Dann wird es hell und wir können unsere Furcht ablegen.

Jesus hat übrigens auch einmal vom Licht gesprochen: "Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen." (Mt 5,14-16)