Montag, 17. August 2015

12. Sonntag nach Trinitatis

23. August 2015


Evangelisches Gesangbuch


Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 12. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.55. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. (Jes 42, 3)

Wochenlied:

Nun lob mein Seel den Herren (EG 289)

Musikalischer Gottesdienst

Am 23. August feiern wir den Gottesdienst unter dem Motto "Rund um die Sonne - ein fröhlicher musikalischer Sonntag". Diese Idee kam vom Organisten Detlau-Keire.

Hallo Herr PK,

Was halten Sie von dieser Idee für den musikalischen GD:
Ein fröhlicher musikalischer Sonntag unter dem Motto: Rund um die Sonne.

Schönen Gruß, Heinz DK

Orgelvorspiel: Polonaise "Die güldene Sonne" (unbek.Meister)


Begrüßung


1. Lied: 510,1.3.5 - Freuet euch der schönen Erde


Psalm 67 - EG 730

Gloria Patri


Aufforderung zum Kyrie


Aufforderung zum Gloria in Exelsis


Salutatio


Gebet


Epistel Apg 9, 1-9

1 Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester 2 und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, wenn er sie dort fände, gefesselt nach Jerusalem führe. 3 Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; 4 und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? 5 Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. 6 Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst. 7 Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen sprachlos da; denn sie hörten zwar die Stimme, aber sahen niemanden. 8 Saulus aber richtete sich auf von der Erde; und als er seine Augen aufschlug, sah er nichts. Sie nahmen ihn aber bei der Hand und führten ihn nach Damaskus; 9 und er konnte drei Tage nicht sehen und aß nicht und trank nicht.

2. Lied: 449,1-4 - Die güldne Sonne voll Freud und Wonne

nach Into "Valse:"O dancing sun"

Evangelium und Predigttext: Mk 7, 31-37

31 Und als er wieder fortging aus dem Gebiet von Tyrus, kam er durch Sidon an das Galiläische Meer, mitten in das Gebiet der Zehn Städte.32 Und sie brachten zu ihm einen, der taub und stumm war, und baten ihn, daß er die Hand auf ihn lege. 33 Und er nahm ihn aus der Menge beiseite und legte ihm die Finger in die Ohren und berührte seine Zunge mit Speichel und 34 sah auf zum Himmel und seufzte und sprach zu ihm: Hefata!, das heißt: Tu dich auf! 35 Und sogleich taten sich seine Ohren auf, und die Fessel seiner Zunge löste sich, und er redete richtig. 36 Und er gebot ihnen, sie sollten's niemandem sagen. Je mehr er's aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus. 37 Und sie wunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hörend und die Sprachlosen redend.

Glaubensbekenntnis


3. Lied: 444,1-5 - Die güldene Sonne bringt Leben und Wonne


Predigt

Musikalischer Gottesdienst unter dem Motto: Rund um die Sonne. - Das passt in diese Jahreszeit. Wie schön, dass heute die Sonne scheint.

Das passt auch zu den Texten dieses Sonntags. Die Epistel beschreibt die Blindheit des Paulus - was wird es da für ihn bedeutet haben, wenn er nach drei Tagen wieder das Sonnenlicht erblickte. Und das Evangelium erzählt von einer Heilung, zwar keiner Blindenheilung, aber doch von der Heilung eines Taubstummen. Es legt sich nahe, im Blick auf dieses Ereignis von einem Wunder zu sprechen, das dem Betroffenen wie der Aufgang der langersehnten Sonne erscheinen musste.

Ein Satz steht quer: “Und er gebot ihnen, sie sollten's niemandem sagen. Je mehr er's aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus.

Wir haben es hier nicht in erster Linie mit einem Tatsachenbericht zu tun, sondern mit einem theologischen Gedanken des Evangelisten Markus. Da, wo das Ereignis offenkundig ist und geradezu zum Weitererzählen animiert, da kommt genau das Verbot. Es kann natürlich sein, dass das Auftreten Jesu diesen Zug beim Evangelisten verstärkt hat.

Mk 1 - Die Heilung eines Aussätzigen
... Willst du, so kannst du mich reinigen. ... Ich will's tun; sei rein! 42 Und sogleich wich der Aussatz von ihm und er wurde rein. 43 Und Jesus drohte ihm und trieb ihn alsbald von sich 44 und sprach zu ihm: Sieh zu, dass du niemandem etwas sagst; sondern geh hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis.

Mk 5 - Jairus Tochter
… Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. ... Er ... ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: Talita kum! - das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! 42 Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war aber zwölf Jahre alt. ... 43 Und er gebot ihnen streng, dass es niemand wissen sollte ...

Mk 8 - Das Bekenntnis des Petrus
27 Und Jesus ging fort mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer, sagen die Leute, dass ich sei? 28 Sie antworteten ihm: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer; einige sagen, du seist Elia; andere, du seist einer der Propheten. 29 Und er fragte sie: Ihr aber, wer, sagt ihr, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist der Christus! 30 Und er gebot ihnen, dass sie niemandem von ihm sagen sollten.

Predigttext: Je mehr er's aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus.

(Anmerkung: Die nachfolgenden 3 Wundergeschichten stammen aus dem Buch von Reinhard Schinzer, Die Bibel ins Spiel bringen, Göttingen 1984, 2. Auflage, S. 22ff)

Ein Mädchen schien zur Stunde ihrer Hochzeit gestorben zu sein; der Bräutigam folgte der Bahre, klagte dabei verständlicherweise laut über die unerfüllte Hochzeit. X traf zufällig auf dieses leidvolle Geschehen. „Stellt die Bahre nieder", sagte er, „ich werde euch die Tränen, die ihr des Mädchens wegen vergießt, trocknen!" Zugleich fragte er nach ihrem Namen. Die Menge meinte, er werde eine Rede halten, wie sie bei Beerdigungen üblich sind und die Wehklagen erwecken. Er aber berührte sie nur, sprach geheimnisvoll etwas und weckte so das Mädchen vom vermeintlichen Tode auf. Das Kind redete laut und wurde in das Haus ihres Vaters zurückgebracht. Als die Verwandten des Mädchens X mit 150000 Denaren beschenkten, sagte er, dass er sie dem Mädchen als Mitgift gebe. Ob er nun in ihr einen Lebensfunken fand, der den Ärzten verborgen geblieben war - es heißt nämlich, Gott habe es regnen lassen, und von ihrem Gesicht stieg leichter Dampf auf -‚ oder ob er das schon enteilte Leben wieder erwärmte und herstellte: es war nicht nur für mich, sondern für alle Anwesenden unbegreiflich.

Apollonius von Tyana (gest. 93 n.Chr.?) Apollonius war ein typisch antiker Wundermann.

In Lystra saß ein Mann, der keine Kraft in den Beinen hatte, lahm vom Mutterleib an, so dass er nie hatte gehen können. Der hörte X reden. Da blickte X ihn an. Und als er sah, dass er den Glauben hatte, geheilt zu werden, so sagte er mit lauter Stimme zu ihm: „Stell dich aufrecht auf deine Füße!" Da sprang er auf und ging umher. Als die Leute sahen, was X getan hatte, schrien sie: „Die Götter sind in Menschengestalt zu uns herab gekommen!"

Paulus - Apostelgeschichte 14,8-11

Noch fehlte X das nötige Ansehen und gleichsam die von Gott bestätigte Majestät,... aber auch dies wurde ihm zuteil. Zwei Männer aus dem Volke, der eine blind, der andere mit einem lahmen Bein, kamen miteinander zu ihm und baten ihn, zu ihrer Heilung zu tun, was ihnen Gott im Traum gezeigt habe: X werde dem Blinden das Augenlicht wiedergeben, wenn er dessen Speichel benetze; das Bein des Lahmen heilen, wenn er geruhe, es mit seiner Ferse zu berühren. Da kaum noch Hoffnung bestand, dass diese Sache irgendwie von Erfolg begleitet sein könnte, wollte X nicht einmal einen Versuch wagen. Auf Zureden seiner Freunde unterzog er sich endlich vor versammeltem Volke dem Experiment; der Erfolg blieb beide Male nicht aus.

Ein Wunder des römischen Kaisers Vespasian (* 17. November 9 † 23. Juni 79)

Mk 1 - Viele Krankenheilungen
... sie brachten zu ihm alle Kranken und Besessenen. ... 34 Und er half vielen Kranken, die mit mancherlei Gebrechen beladen waren, und trieb viele böse Geister aus und ließ die Geister nicht reden; denn sie kannten ihn. 35 Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort. 36 Simon aber und die bei ihm waren, eilten ihm nach. 37 Und als sie ihn fanden, sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht dich. 38 Und er sprach zu ihnen: Lasst uns anderswohin gehen, in die nächsten Städte, dass ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. 39 Und er kam und predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die bösen Geister aus.

Joh 6,15 - nach dem Wunder der Speisung der 5000: … Als Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein.

Mk 9 - Verklärung - Mose und Elia erscheinen - Petrus weil drei Hütten bauen - Gott spricht: Dies ist mein lieber Sohn, auf den sollt ihr hören. ... 9 Als sie aber vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus, dass sie niemandem sagen sollten, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn auferstünde von den Toten.

Auferstehung von den Toten - nach der Kreuzigung, nach dem Leiden. “Vater, lass diesen Kelch an mit vorüber gehen. Aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe!” - “Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” - Hier liegt der Schlüssel zum christlichen Wunderverständnis.

Es gibt Wunder. In der Auferweckung Jesu von den Toten hat Gott der Vater ein für alle Mal seine Allmacht gezeigt. Aber wir können nicht automatisch damit rechnen. Und es wird auch andere Geben, die Wunder vollbringen können.

Paulus: ... mir ist ein Pfahl ins Fleisch gegeben, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. 8 Seinetwegen habe ich dreimal zum Herrn gefleht, dass er von mir weiche. 9 Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. ... Feldmeier/ Spieckermann: Meine Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung. (2. Kor 12)

Unter dieser Voraussetzung die Heilungsgeschichte hören - kein Anspruch, weil ein besonderer Mensch - unverdientes Geschenk - und der andere: Gott traut es ihm zu, den Pfahl im Fleisch zu ertragen.

Und die Sonne? Wir dürfen und freuen, wenn sie scheint - auch im übertragenen Sinn. Aber auch da, wo es dunkel ist, müssen wir nicht meinen, dass Gott uns vergessen hat.

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. (Jes 42, 3)

Amen.

Rezitativ aus dem 4.Satz der Suite für großes Orchester und Tuba 

"Die Sonne, die güldene" eines unbekannten Meisters

Abkündigungen


4. Lied:  Hell strahlt die Sonne, der Tag ist erwacht


Nachspiel: “Einsam in den Sonnenuntergang” 

Samstag, 15. August 2015

11. Sonntag nach Trinitatis

16. August 2015


Evangelisches Gesangbuch


Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 11. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.54. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. (1. Petr 5, 5)

Wochenlied:

Aus tiefer Not schrei ich zu dir (EG 299)

Lieder:

302, 1-3 - Du, meine Seele, singe
745 - Psalm 113 - Wer ist wie der Herr, unser Gott
355, 1-2 - Mir ist Erbarmung wiederfahren
353, 1-3 - Jesus nimmt die Sünder an
382, 1-3 - Ich steh vor dir mit leeren Händen
199, 1-5 - Gott, hat das erste Wort

Epistel: Eph 2, 4-10

Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, 5 auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht - aus Gnade seid ihr selig geworden -; 6 und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, 7 damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus. 8 Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, 9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. 10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Evangelium: Lk 18, 9-14

Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis: 10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. 11 Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. 13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! 14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

Predigtideen

Zwei Protagonisten: Pharisäer und Zöllner

Phariäer

Wikipedia beschreibt diese jüdische Gruppierung so: "Die Pharisäer ... waren eine theologische, lebenspraktische und politische Schule im antiken Judentum. Sie bestanden während der Zeit des zweiten jüdischen Tempels und wurden nach dessen Zerstörung 70 n. Chr. als treibende Kraft im rabbinisches Judentum die einzige bedeutende überlebende jüdische Strömung. ... die Pharisäer fanden ihre Anhänger in der breiten Masse des Volkes." (https://de.wikipedia.org/wiki/Pharisäer)

Ergänzend findet man auf den Seiten der EKD: "Die Pharisäer waren eine jüdische Gruppe, die es seit ca. 135 v.Chr. in Israel gab. Sie waren eine vom Volk sehr geschätzte Laienbewegung, die sich besonders dafür einsetzte, dass die Gesetze, wie sie in den Büchern Mose stehen, genau eingehalten wurden ..." Sie waren die Gruppe, die Jesus "am nächsten stand. Gerade die Ernsthaftigkeit, mit der die Pharisäer ihren Glauben lebten, ihre Gottesfurcht und die Liebe zu ihrem Volk war es, die viele Pharisäer mit Jesus verband - und die sie immer wieder miteinander ins Gespräch, auch ins Streitgespräch führte." (http://www.ekd.de/jesus_fragen/info4.html)

Weil sich zwischen Jesus und den Pharisäern viele Übereinstimmungen finden, hat er auch Freunde unter ihnen. Nikodemus dürfte dazu zählen. Er besucht Jesus in der Anfangszeit bei Nacht, um mit ihm zu diskutieren (Joh 3) In einer Diskussion mit anderen verteidigt er Jesus (Joh 7). Und beim Begräbnis Jesu ist er wieder zu finden (Joh 19). 

Ob der Pharisäer Simon ein Freund Jesu war, kann wohl bezweifelt werden. Aber Simon war von Jesus so fasziniert, dass er ihn zum Essen einlud (Lk 7). Und dann gibt es da noch einen Schriftgelehrten, der Jesus nach dem größten Gebot fragt. Am Ende es Gespräches sagt Jesus ihm zu: "Du bist nicht fern vom Reich Gottes." (Mk 12,34)

Ob Josef von Arimathäa ein Pharisäer war, lässt sich nicht genau sagen. Auf jeden Fall sorgte er für die Beerdigung Jesu. Die Evangelisten beschreiben ihn etwas unterschiedlich. Nach dem Bericht von Matthäus ist er "ein reicher Mann aus Arimathäa" (Mt 27,57). Markus ist etwas ausführlicher: "... ein angesehener Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete ... (Mk 15,43). Lukas vermutet, dass Josef bei der Gerichtssitzung, wo Jesus zum Tode verurteilt wurde, dabei war; jedoch: "... ein Ratsherr, der war ein guter, frommer Mann und hatte ihren Rat und ihr Handeln nicht gebilligt ... (
Lk 23,50) Schließlich soll auch Johannes noch zu Wort kommen. Er schreibt, dass Josef "ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden" (Joh 19,38).

In einer Selbsteinschätzung bekennt der Pharisäer im heutigen Evangeliumstext: "Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme." - Das ist doch eigentlich in Ordnung, oder? - Aber Jesus berichtet auch, dass die Pharisäer "gern obenan in den Synagogen (sitzen) und ... auf dem Markt (gegrüßt sein wollen)". (Lk 11,43) Sie achten auf den äußeren Schein. Jesus sagt das so: "Ihr Pharisäer, ihr haltet die Becher und Schüsseln außen rein; aber euer Inneres ist voll Raubgier und Bosheit." (Lk 11,38)

Zöllner

Wikipedia: "Überall da, wo es ein geordnetes Gemeinwesen gibt, treten auch Zöllner in Erscheinung. Meist waren Zöllner bei den Bürgern unbeliebt, da sie auf Anordnung der jeweiligen Staatsmacht die Steuern oder andere Pflichtabgaben eintrieben. ..." https://de.wikipedia.org/wiki/Zöllner_(Beruf)

Die Frommen nennen Zöllner und Sünder in einem Atemzug (Mt 11,19), ja sie gebrauchen das Wort "Sünder" synonym für "Zöllner". Zöllner werden auch mit "Heiden" (Mt 18,17) und mit "Huren" (Mt 21,32) zusammen betrachtet. Eigenartigerweise fühlen sich diese Menschen zu Jesus hingezogen, und der lässt sich auf sie ein, so dass er abschätzig und beleidigend ein "Freund der Zöllner und Sünder" genannt wird, obwohl er ganz bestimmt genau das Gegenteil von dem verkörperte, was die Menschen am Rande der Gesellschaft lebten. 

Dass Zöllner nicht immer ehrlich waren, wird deutlich, als sich einige von Johannes dem Täufer taufen lassen und ihn dann fragen: "Meister, was sollen denn wir tun?" Johannes antwortet: "Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist!" (Lk 3,12f) Und in der Geschichte, wo Jesus beim Zöllner Zachäus einkehrt, bekennt dieser: "... wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück ..." (Lk 19,8) 

Pharisäer und Zöllner im Tempel

Der eine kennt sich aus, weil es ihm ein Bedürfnis ist, regelmäßig zu kommen. Er will beten, singen und Gott nahe sein. 

Der andere geht - wenn überhaupt - nur selten zum Gottesdienst. Deshalb kennt er sich auch überhaupt nicht mehr aus. Nur diesmal hat es ihn getrieben. Heute muss er zum Gebet in den Tempel. Nur, was soll er sagen?

Der eine fängt an. Aber was kommen ihm da für Gedanken in den Sinn? Was um aller Welt kommt da aus seinem Munde? "Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner." Kannte er die Heilige Schrift nicht mehr?

Hi 22,29 Gott erniedrigt die Hochmütigen; aber wer seine Augen niederschlägt, dem hilft er.
Spr 3,34 Er wird der Spötter spotten, aber den Demütigen wird er Gnade geben. 
Jak 4,6 Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.

Der andere kriegte nur einen Satz raus: "Gott, sei mir Sünder gnädig!" Vielleicht erinnerte er sich, dass ihm die Rabbiner mal den Vers beigebracht hatten: "Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen." (Ps 51,19 EU)

Jesus: "Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden."

Alles klar?

Alles klar, liebe Leser? Der "gute" Zöllner, der "böse" Pharisäer? - Uns ginge es nicht besser als dem Pharisäer. Eugen Roth hat dies in seinem Gedicht "Der Salto" trefflich zum Ausdruck gebracht. Gefunden habe ich diese Gedicht bei Wikipedia im Artikel "Pharisäer und Zöllner". 

Ein Mensch betrachtete einst näher
die Fabel von dem Pharisäer,
der Gott gedankt voll Heuchelei
dafür, dass er kein Zöllner sei.
Gottlob! rief er in eitlem Sinn,
dass ich kein Pharisäer bin!


Gott widersteht den Hochmütigen ... (1. Petr 5, 5a)

Uns allen kann der Hochmut unterlaufen - egal ob als Pharisäer oder als Zöllner! Wir vergleichen uns nur zu gern mit den anderen. Dabei zielt der Vergleich darauf, den anderen klein und mich selbst groß zu machen. 

... den Demütigen gibt er Gnade (1. Petr 5, 5b)

Erinnerung an den letzten Sonntag. Beim Propheten Micha hatten wir gehört: "Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott." (Mi 6,8) Demut, die Einstellung des Dienens wieder neu einüben.

Und die Moral von der Geschicht?

Was können wir für uns aus diesen Gedanken mitnehmen? Wo kommen wir vor? Eindeutig wird unsere Position nicht sein. Zöllner und Pharisäer schlummern in uns allen. Wie ist dann die Geschichte in der Bibel weitergegangen?

Fangen wir mit dem Pharisäer an. Wie ist der nach Hause gekommen? "Was ich heute erlebt habe, du glaubst es nicht! Da war doch tatsächlich einer von diesen Zöllnern im Tempel! Dieser Betrüger!" Oder hat der Pharisäer gemerkt, was er da im Tempel im Angesicht Gottes geredet hatte? "Ich will auch weiterhin kein Räuber, Betrüger oder Ehebrecher werden, auch will ich weiterhin fasten und den Zehnten geben von allem, was ich einnehme. Aber, Gott, gib mir auch den Verstand, dass ich mich niemals mehr so abschätzig mit anderen Menschen vergleiche."

Und der Zöllner? Wie ist der zum Zoll gegangen? "Ey, Leute, alles easy! Ich hab's gebeichtet. Alles wieder in Ordnung." Oder sind ihm Gedanken in den Sinn gekommen wie die von Zachäus oder den Zöllnern, die sich von Johannes hatten taufen lassen: "... wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück (Lk 19,8) ... und in Zukunft will ich nicht mehr nehmen, als vorgeschrieben ist!" (Lk 3,12f)

Zu schön um wahr zu sein? Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. (1. Petr 5, 5) - Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, aber Gott, der Herr, allein lenkt seinen Schritt. (Spr 16,9)

Anmerkung zum Schluss

Ausgesprochen hilfreich in der Vorbereitung fand ich die Predigtanregung von Martin Senftleben. Er schrieb: "Merkwürdig. Dieses Gleichnis fordert regelrecht dazu auf, genau das zu tun, wovor es warnt. Das liegt daran, dass das Gleichnis gewissermaßen eine Bedienungsanleitung mitliefert, wie man sich im Angesicht Gottes zu verhalten hat. Sobald man sich an diese Anleitung hält, macht man es aber gleich wieder falsch." (http://daskirchenjahr.de/dispanr.php?f=11ntrinitatis&a=I)

Auch der Hinweis bei Wikipedia in Anlehnung an Luise Schottroff, dass es sich bei der Erzählung um ein Gleichnis handele, war weiterführend. Es gehe "hier weder um eine Verurteilung der Pharisäer noch um eine Aufwertung der Zöllner ... Der springende Punkt der Geschichte sei ..., dass sogar einem Pharisäer Selbstgerechtigkeit unterlaufen könne und sogar ein Zöllner in der Lage sei, Buße zu tun; und eben auf die Fähigkeit, Buße zu tun, komme es Jesus an." [vgl. Luise Schottroff: Die Gleichnisse Jesu. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2005, ISBN 3-579-05200-4, S. 19f. https://de.wikipedia.org/wiki/Pharis%C3%A4er_und_Z%C3%B6llner#Zuh.C3.B6rer_Jesu]

Montag, 3. August 2015

10. Sonntag nach Trinitatis

9. August 2015


Evangelisches Gesangbuch


Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 10. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.53. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Der 10. Sonntag nach Trinitatis ist in der evangelischen Kirche der "Israelsonntag". Wir Christen erinnern uns unserer Wurzeln im auserwählten Volk Gottes, in Israel. Der Apostel Paulus beschreibt diese Verbindung mit einem Vorgang aus der Landwirtschaft. Israel ist der Ölbaum, in den die Christen als wilder Zweig eingepfropft wurden , so dass sie "teilbekommen ... an der Wurzel und dem Saft des Ölbaums", (Röm 11,17)

https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AOlivenb%C3%A4ume_Umbrien.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/ff/Olivenb%C3%A4ume_Umbrien.jpg
By Adrian Michael (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Anmerkung: Das ursprünglich hier gepostete Bild vom Weinstock - vgl. den Sonntag Jubilate - musste natürlich wieder entfernt werden, weil es eben nicht um den Weinstock, sondern um den Ölbaum geht. Dafür füge ich noch ein Bild ein, wo die Methode des Pfropfens veranschaulicht wird. 

https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ARind_grafting.png
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/62/Rind_grafting.png
By Paunaro ([1]) [Public domain], via Wikimedia Commons
Damit jeder weiß, was es mit dem Pfropfen auf sich hat, hier ein Zitat aus Wikipedia: "Das Pfropfen wird bei verschiedenen Zier- und Obstbäumen genutzt. Zur Vermehrung oder zum Erhalt einer Einzelpflanze wird dabei ein Edelreis mit einer Unterlage zusammengefügt. Häufig wird dabei ein angespitzter Zweig in den ab- und eingeschnittenen Stamm einer Jungpflanze gesteckt. Dies geschieht von Hand oder mit einer Veredelungsmaschine über den sogenannten Omegaschnitt oder die Triangulation (Dreikantschnitt)." (https://de.wikipedia.org/wiki/Pfropfen_(Pflanzen)#Geh.C3.B6lze)


Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:


Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat. (Ps 33, 12)

Wochenlieder:


Gott der Vater steh uns bei (EG 138) oder
Nimm von uns, Herr, du treuer Gott (EG 146)
früher: Nun danket Gott, erhebt und preiset (EG 290)

Lieder für den Gottesdienst

Lobt den Herrn (538,1-3)
Psalm 130 (751)
So wahr ich lebe  spricht dein Gott (234,1-3.6-7)
Wach auf, du Geist der ersten Zeugen (241,1-2)
Es wird sein in den letzten Tagen (426,1-3)
Hevenu Schalom (433)
Nun preiset alle (502,1.2.5)

Epistel Röm 11,25-32: 


Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist; 26 und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht (Jesaja 59,20; Jeremia 31,33): «Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob. 27 Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.»

28 Im Blick auf das Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen; aber im Blick auf die Erwählung sind sie Geliebte um der Väter willen. 29 Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. 30 Denn wie ihr zuvor Gott ungehorsam gewesen seid, nun aber Barmherzigkeit erlangt habt wegen ihres Ungehorsams, 31 so sind auch jene jetzt ungehorsam geworden wegen der Barmherzigkeit, die euch widerfahren ist, damit auch sie jetzt Barmherzigkeit erlangen. 32 Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.

Evangelium Lk 19, 41-48


Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt und weinte über sie 42 und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen. 43 Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrängen, 44 und werden dich dem Erdboden gleichmachen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du heimgesucht worden bist.

45 Und er ging in den Tempel und fing an, die Händler auszutreiben, 46 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): "Mein Haus soll ein Bethaus sein"; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht. 47 Und er lehrte täglich im Tempel.

Aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Angesehensten des Volkes trachteten danach, dass sie ihn umbrächten, 48 und fanden nicht, wie sie es machen sollten; denn das ganze Volk hing ihm an und hörte ihn.

Predigt


Wikipedia zum Stichwort Erwählung: In den biblischen Religionen ist Erwählen eine Handlung Gottes, die diesem eigentümlich ist und ihn als Gott der personalen Beziehung und der Geschichte kennzeichnet. Durch Erwählung entscheidet sich Gott für einen Menschen/ein Volk aus vielen, bindet sich an die Erwählten und definiert sich als „deren“ Gott auch auf die Gefahr hin, dass die Erwählten untreu werden und Gott um sie eifern und Leid tragen muss. Göttliche Erwählung ist in dieser Sicht Ursache und Anfang der Geschichte von Welt, Gottesvolk und Einzelnen – und Ursache und Anfang des Geschichtsbewusstseins, das Judentum und Christentum kennzeichnet. (https://de.wikipedia.org/wiki/Erw%C3%A4hlung)

Zur Verdeutlichung des Gesagten führen die Autoren 5. Mose 7,6-8 an: “Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat.”

Auf dieser Linie liegt auch Jesus, wenn er nach Joh 15,16 seinen Jüngern sagt: "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe."

Für Israel war klar, dass wir Menschen auf die Erwählung Gottes mit Gehorsam antworten. Unmittelbar im Anschluss an das Wort von der Erwählung heißt es 5. Mose 7: 9 "So sollst du nun wissen, dass der HERR, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, 10 und vergilt ins Angesicht denen, die ihn hassen, und bringt sie um und säumt nicht, zu vergelten ins Angesicht denen, die ihn hassen. 11 So halte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, dass du danach tust."

Erinnerung an Konfirmandenzeiten früher, als wir den kleinen Katechismus Martin Luther mit Erklärungen und damit auch die 10 Gebote auswendig lernen mussten. Im Beschluss der Gebote heißt es: WAS SAGT NUN GOTT ZU DIESEN GEBOTEN ALLEN?

Er sagt so: Ich der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott. der an denen, die mich hassen, die Sünde der Väter heimsucht bis zu den Kindern im dritten und vierten Glied; aber denen, die mich lieben und meine Gebote halten, tue ich wohl bis in tausend Glied.

Was ist das?

Gott droht zu strafen alle, die diese Gebote übertreten; darum sollen wir uns fürchten vor seinem Zorn und nicht gegen seine Gebote handeln. Er verheißt aber Gnade und alles Gute allen, die diese Gebote halten; darum sollen wir ihn auch lieben und vertrauen und gerne tun nach seinen Geboten.

Luther versucht die scharfen Worte einzufangen. ... lieben und vertrauen und gerne tun nach seinen Geboten. AT geht ebenso diesen Weg: 5.Mose 10,12-18: 12 Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, noch von dir, als dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, 13 dass du die Gebote des HERRN hältst und seine Rechte, die ich dir heute gebiete, auf dass dir's wohlgehe? … So … seid hinfort nicht halsstarrig. 17 Denn der HERR, euer Gott, ist der Gott aller Götter und der Herr über alle Herren, der große Gott, der Mächtige und der Schreckliche, der die Person nicht ansieht und kein Geschenk nimmt 18 und schafft Recht den Waisen und Witwen und hat die Fremdlinge lieb, dass er ihnen Speise und Kleider gibt.

Am Recht, das Witwen und Waisen gewährt wird, und am Wohl der Fremdlinge hat Gott zu allen Zeiten das Leben seiner Menschen gemessen. Leider war es damit oft nicht zum besten bestimmt. Die Propheten des Alten Testaments sagten Israel das Gericht an. Ebenso haben wir es von Jesus im Evangelium gehört.

Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt und weinte über sie 42 und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen. 43 Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrängen, 44 und werden dich dem Erdboden gleichmachen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du heimgesucht worden bist.

45 Und er ging in den Tempel und fing an, die Händler auszutreiben, 46 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): "Mein Haus soll ein Bethaus sein"; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht. 47 Und er lehrte täglich im Tempel.

Aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Angesehensten des Volkes trachteten danach, dass sie ihn umbrächten, 48 und fanden nicht, wie sie es machen sollten; denn das ganze Volk hing ihm an und hörte ihn.

Micha 6,5-11: 6 »Womit soll ich mich dem HERRN nahen, mich beugen vor dem hohen Gott? Soll ich mich ihm mit Brandopfern nahen und mit einjährigen Kälbern? 7 Wird wohl der HERR Gefallen haben an viel tausend Widdern, an unzähligen Strömen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für meine Sünde?« 8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

Paulus in der Epistel: «Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob. 27 Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.»

Jesaja 2 In Zion finden alle Völker Heil und Frieden
1 Dies ist's, was Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat über Juda und Jerusalem: 2 Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, 3 und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. 4 Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. 5 Kommt nun, ihr vom Hause Jakob - kommt, ihr Christen - , lasst uns wandeln im Licht des HERRN!