Samstag, 26. Dezember 2015

Neujahr 2016

1. Januar 2016

Wochenspruch:

Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. (Kol 3, 17)

Jahreslosung:

Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.
Jes 66,13 (L)

Einladung zum Gottesdienst um 17.00 Uhr in der
Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Meppen Nödike


Alle evangelischen Kirchengemeinden Meppens - lutherisch, reformiert und freikirchlich - laden zu einem Gottesdienst zum Jahresbeginn ein. Die Gottesdienste finden abwechselnd in einer der beteiligten Kirchen statt. Im vergangenen Jahr traf man sich bei den Lutheranern in der Bethlehemkirche, dieses Mal bei den Baptisten.

Wegbeschreibung von der B70 aus:

An der einzigen Ampelkreuzung der B70 im Großraum Meppen - am südlichen Stadtrand gelegen - biegt man von Norden aus nach rechts, von Süden aus nach links in das Gewerbegebiet Nödike.
Die Straße macht sofort wieder eine Linkskurve. Dadurch fahren Sie 1 km parallel zur B70 nach Süden vorbei am Marktkauf.

Hinter 'Industriebedarf Wocken' biegen Sie rechts in den seit 2007 gar nicht mehr schmalen Baumschulenweg.

Nach 200m steht rechts ein großes Hinweisschild zur Gemeinde. Dort liegt das Gemeindezentrum mit reichlich Parkplätzen.

Herzlich Willkommen!

Epistel und Predigttext:

Und nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen -, 14 und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. 15 Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun. (Jak 4, 13-15)

Gedanken zur Predigt

Nun hat das Jahr 2016 begonnen. Wie sind die Menschen reingekommen?

Silvesterbräuche
http://www.deutschland-feiert.de/anlass/silvester/silvesterbraeuche/

Feuerwerk - Das Feuerwerk sollte … früher „böse Geister“ vertreiben und drückt heute auch Vorfreude auf das neue Jahr aus. (https://de.wikipedia.org/wiki/Silvester)

Prosit Neujahr - Ursprünglich ist die lateinische Form; ihr liegt das Verbum „prodesse“ (= „nützen“, „zuträglich sein“) zugrunde. Dementsprechend stellt „prosit“ die konjugierte Form (3. Person Singular Konjunktiv Präsens Aktiv) dar und ist somit eine Wunschformel: „Es nütze“ bzw. „Es sei zuträglich“. (https://de.wikipedia.org/wiki/Prosit)

Süße Leckereien für Glück im neuen Jahr - Äpfel oder ähnliches Obst werden hierzu in Honig gebadet und am Neujahrestag verspeist. Diese süße Tradition soll zu Glück und Freude im neuen Jahr verhelfen. (Silvesterbräuche s.o.)

Vorsicht vor den Gräten! - „Silvester“ ist nach dem Papst Silvester I benannt, an welchem zu seiner Zeit ein erschreckender Ruf haftete. Er war dafür bekannt, dass Ungläubige in seiner Gegenwart an Fischgräten erstickten. Der Todestag des Papstes fällt auf den 31.12.335. Der Aberglaube besagt daher, dass am Silvesterabend Fisch nur mit Vorsicht genossen werden sollte. (Silvesterbräuche s.o.)

Geldsegen im neuen Jahr - Damit man im neuen Jahr keine finanziellen Probleme hat und demzufolge ausreichend Geld hat, empfiehlt ein alter Brauch,  am 31.12. Linsensuppe zu essen. Die Linsen stehen dabei für Geldmünzen. Also, viel Linsensuppe essen hilft dementsprechend viel.

Oder man hebt sich eine Schuppe des traditionellen Silvesterkarpfens auf und trägt diese das Jahr über im Portmonnaie mit sich rum.  (Silvesterbräuche s.o.)

Die Zukunft - Wer wissen will, was im neuen Jahr auf ihn zukommt und somit einen Blick in die Zukunft werfen will, der sollte Blei gießen zu Silvester.  (Silvesterbräuche s.o.)

Was wird das neue Jahr bringen? Stichwort: Prognose 2016

Focus: Blick in die Glaskugel - Dax, Gold, Ölpreis: So profitieren Sie von den Prognosen der Finanz-Profis für 2016 - Selbst Pessimisten rechnen nicht mit einem Kursverlust (http://www.focus.de/finanzen/boerse/blick-in-die-glaskugel-dax-gold-oelpreis-so-profitieren-sie-von-den-prognosen-der-finanz-profis-fuer-2016_id_5180068.html)

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung prognostiziert: 2015/2016 - Arbeitsmarkt weiter robust (http://doku.iab.de/kurzber/2015/kb1515.pdf)

Detuschlandfunk: Prognose für 2016 - Strompreise steigen weiter (http://www.deutschlandfunk.de/prognose-fuer-2016-strompreise-steigen-weiter.697.de.html?dram:article_id=341242)

Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hand-Böckler-Stiftung: Prognose für 2015/2016: Aufschwung setzt sich weiter fort (http://www.boeckler.de/imk_2732.htm)

Statistika - Das Statistik-Portal - Laut Prognose wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2015 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen, 2016 werden 2 Prozent erwartet (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/159496/umfrage/prognose-zur-entwicklung-des-bip-in-deutschland/)

Jakobus 4,13ff

Und nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen -, und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet.

Wir hören das nicht gern - aber wir sollten realistisch sein.

Ps 90,10 Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon.

Ps 90,12 Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.

Klug werden heißt im Sinn des Jakobus: Bevor ihr anfangt zu planen, solltet ihr sagen: “Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.”

Silvesterbräuche und Prognosen haben Glück und Reichtum im Blick. Jakobus dagegen hat ein anderes Fundament. Er schaut zuerst auf Gott. Nicht als Bedingung - und wenn er nicht will -, sondern als Voraussetzung: Gott schenkt uns unser Leben! Wir können nicht selbst darüber verfügen, wir sind eingebunden in den großen Zusammenhang der Schöpfung, wir stehen mitten drin, sind nicht Schöpfer, sondern Geschöpf.

Rückblick auf Weihnachten - Ehre sei Gott in der Höhe! 

1. Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.

Martin Luther: Was ist das? Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen. - Lieben und vertrauen, das ja! Aber warum fürchten?

Evangelischer Theologe Wolfhart Pannenberg „Gott fürchten – das heißt, Gott als Gott anzuerkennen in seiner Erhabenheit und Macht, als den Schöpfer, von dem unser Leben in jedem Augenblick abhängt, und als den Richter, vor dem nichts verborgen bleibt.“ (Wolfhart Pannenberg - zitiert nach https://de.wikipedia.org/wiki/Gottesfurcht)

Bei Wikipedia findet man zum Stichwort "Gottesfurcht" auch dieses:

Die Gottesfurcht bezeichnet die rechte Haltung Gott (d.Verf.) und seinem Willen gegenüber; sie soll den Menschen dazu veranlassen, Gottes Gebote nicht zu übertreten. ... Gottesfurcht wird nicht als Furcht im Sinne des Schreckens oder ängstlichen Eingeschüchtertseins verstanden. Sie führt zur Befolgung der Gebote Gottes und wird als Anfang der Weisheit verstanden. Im alttestamentlichen Prediger-Buch heißt es: „Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das soll jeder Mensch tun.“ (Koh 12,13 LUT). Salomo betont im Buch der Sprichwörter: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis. Weisheit und Zucht verachten [nur] die Narren.“ (Spr 1,7 ELB) (Wikipedia a.a.O.)#

Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun ...

Gott hat uns seine Schöpfung anvertraut, dass wir sie bebauen und bewahren. Deshalb sagt Jakobus: “Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.” Damit werden unsere Planungen - persönlich und auch wirtschaftlich - auf das richtige Fundament gestellt.

Bei diesen Planungen ist uns für das Jahr 2016 mit der Jahreslosung eine besondere Aufgabe gestellt: “Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.” (Jes 66,13) Im kirchlichen Umfeld können wir mit diesem Wort sicherlich noch etwas anfangen. Wenn wir in schwieriger Situation Trost brauchen, wenden wir uns an Gott wie wir das früher bei unserer Mutter gemacht haben. Die hat uns in den Arm genommen, über den Kopf gestreichelt, gepustet, oder uns versorgt, wenn wir krank waren. Wir wussten: mit der Zeit wird alles wieder gut. Aber was ist, wenn Menschen diese Erfahrung nicht mehr machen können, dass sich jemand ihnen zuwendet, sie tröstet?

“Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.” - Die besondere Aufgabe für 2016, vor die uns die Jahreslosung stellt, ist deutlich geworden: unsere Mitmenschen, und insbesondere die Kinder. Wenn wir untereinander nicht mehr mitmenschliche Zuwendung spüren, dann fällt es umso schwerer, von Gottes Nähe zu sprechen und die zu erleben, dann bricht das tragfähige Fundament unseres Lebens immer weiter weg und Menschen suchen ihr Heil in Party, Spaß und Geld.

Dagegen sollten wir sagen und bekennen und dies auch erfahrbar machen: “Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.” Gott steht zu seinem Wort, Gott will, dass wir leben - machen wir etwas daraus, machen wir etwas aus unserem Leben.

Amen.

Altjahresabend 2015

31. Dezember 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Altjahresabend unter der Nummer 954.10. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Barmherzig und gnädig ist der Herrn, geduldig und von großer Güte. (Ps 103, 8)

Wochenlied:

Das alte Jahr vergangen ist (EG 59) oder
Der du die Zeit in Händen hast (EG 64)

Lieder für den Gottesdienst

EG 58,1-3.6 - Nun lasst uns gehn und treten
EG 749 - Psalm 121 Ich habe meine Augen auf zu den Bergen, woher kommt mir Hilfe
EG 63,1-3 - Das Jahr geht still zu Ende
EG 398,1-2 - In dir ist Freude
EG 227,1-4 - Dank sei dir, Vater
EG 61,1.2.4 - Hilf, Herr Jesu, lass gelingen (Melodie 166)

Epistel Röm 8, 31b-39, gleichzeitig auch Prediggtext

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. 34 Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 wie geschrieben steht (Psalm 44,23): "Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe."

37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Evangelium Lk 12, 35-40

35 Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen 36 und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. 37 Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen. 38 Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie. 39 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen. 40 Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.

Predigtidee

Es ist eigenartig. Obwohl ich nun schon seit knapp 30 Jahren auf der Kanzel stehe und predige und viele Gottesdienste am letzten Abend des Jahres gehalten und somit diesen Text gehört und gelesen habe, ich hätte ihn nicht mit Silvester verbunden. Auf dem Friedhof predige ich des öfteren über diese Worte, wenn wir Abschied nehmen müssen. Vielleicht ist der Gottesdienst am letzten Abend eines Jahres eine Beerdigung, wenn wir auf das hinter uns liegende Jahr zurückblicken und uns erinnern, was wir erlebt haben.

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Doch bevor wir das tun, achten wir darauf, wie Paulus seinen Text beginnt. Am Anfang steht eine Feststellung:

  • Gott ist für uns ...

Und dann beschreibt Paulus, was dieser Gott für den Leser, den Prediger und den Hörer tut:

  • Gott hat seinen Sohn für uns gegeben
  • Gott will gerecht machen 
  • Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist für uns gestorben und auferweckt und er vertritt uns vor Gott

Nachdem der Apostel Paulus dies alles klargestellt und verkündigt hat, da fragt er dann:

  • Ist Gott für uns ...
  • wer kann wider uns sein? 
  • Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? 
  • Wer will verdammen? 

Nachdem Paulus zuvor das deutliche Ausrufezeichen gesetzt hat, dass Gott für uns ist und auf unserer Seite steht, sind die Antworten auf diese Fragen klar: Niemand, niemand ist da, der gegen die Christen steht, der sie beschuldigen oder verdammen kann!

Doch Paulus ist auch realistisch. Er weiß, dass nicht alles geglückt ist bzw. alles auf der Sonnenseite des Lebens zu verbuchen ist. Da ist auch viel Not und Elend. Wir müssen nicht annehmen, dass es zu Paulus Lebzeiten einfacher war: Christen wurden vom römischen Staat, aber auch von den jüdischen Gemeinden, mit denen sie sich eigentlich verbunden fühlten, verfolgt. Christen gehörten  nicht unbedingt zu den gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Gewinnern ihrer Zeit. So fragt Paulus dann auch: Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert!

Heute heißen die Schlagworte: Flüchtlingskrise - Kämpfe in Syrien, wo man langsam den Überblick verliert wer gegen wen und mit wem kämpft - Charlie Hebdo - Anschläge jetzt im November - Helmut Schmidt ist gestorben - Absturz Germanwings - Skandal bei der FIFA - Erdbeben in Nepal - Krise in der Ukraine - und sehr viel anderes mehr im Jahr 2015!

Nachdem Paulus die Krisen seiner Zeit angesprochen hatte, bekennt er aber sogleich gegenüber seiner Gemeinde: “Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.” (V 37) - Wäre es nicht eine Alternative, wenn wir uns angesichts der Krisen wieder stärker zu Gott hielten. Nicht frömmelnd, aber doch unseren Glauben bekennend und nach Gottes Willen fragend.
Dann können wir vielleicht auch leichter das Gute sehen, was es gibt. Nach dem ersten Empfinden gab es 2015 nicht so viele Lichtblicke, aber es gab sie.

  • Die Ebola-Seuche in Afrika scheint mehr oder weniger eingedämmt zu sein. 
  • Mit dem Iran wurde das über Jahre verhandelte Atom-Abkommen abgeschlossen. 
  • Kuba und die USA nahmen wieder diplomatische Beziehungen auf. 
  • Im Emsland haben wir dank vieler ehrenamtlicher Helfer die Probleme, die es im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise gibt, einigermaßen gemeistert.
  • Aktuell liegen hinter uns in der Gustav-Adolf-Kirchengemeinde schöne Gottesdienste zum Weihnachtsfest. 
  • Wir haben engagierte Konfirmanden. 
  • Privat kann der eine oder andere positive Geschichten erzählen. 

Zum Schluss unseres Predigttextes legt Paulus ein Bekenntnis ab. Mancher junge Mensch lässt sich davon inspirieren und wählt genau diese Worte als Konfirmationsspruch, als das Bibelwort, das ihn durchs Leben begleiten soll.

Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Dieses Bekenntnis, diese Zuversicht wünsche ich fürs neue Jahr des Herrn 2016 dem christlichen Abendland. Vom alten Jahr nehmen wir Abschied - wehmütig und klagend mit offenen Fragen, wie manches Mal auch bei einer Beerdigung. Aber wir blicken auch voller Zuversicht und Hoffnung auf die Zeit, die vor uns liegt. Gott will uns mit seinem Segen begleiten und stärken. Machen wir etwas daraus!

Sonntag, 20. Dezember 2015

2. Weihnachtstag 2015

26. Dezember 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 2. Weihnachtstag unter der Nummer 954.08. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an - sehr gelungen!

Wochenspruch:

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1, 14a)

Wochenlied:

Wunderbarer Gnadenthron (EG 38) oder
Gelobet seist du, Jesu Christ (EG 23)

Lieder für den Gottesdienst:

32,1-4 - Zu Bethlehem geboren
738 - Ps 96 (Singet dem Herrn ein neues Lied)
23,1-4 - Gelobet seist du, Jesu Christ
53,1-3 - Als die Welt verloren
27,1.2.5.6 - Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich
39,1-5 - Kommt und lasst uns Christum ehren
37,1-4 - Ich steh an deiner Krippen hier
45,1-4 - Herbei, o ihr Gläubgen
44,1-3 - O du fröhliche

Epistel: Hebr 1, 1-3 (4-6)

Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, 2 hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat.

3 Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe

4 und ist so viel höher geworden als die Engel, wie der Name, den er ererbt hat, höher ist als ihr Name. 5 Denn zu welchem Engel hat Gott jemals gesagt (Psalm 2,7): «Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt»? und wiederum (2. Samuel 7,14): "Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein"? 6 Und wenn er den Erstgeborenen wieder einführt in die Welt, spricht er (Psalm 97,7): "Und es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten."

Evangelium Joh 1, 1-5 (6-8) 9-14

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. 4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.

6 Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. 7 Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. 8 Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.

9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. 10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. 11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, 13 die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Idee für die Predigt über Johannes 1

Im Anfang war das Wort,
und das Wort war bei Gott,
und Gott war das Wort.
Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht,
 und ohne dasselbe ist nichts gemacht.
Johannes 1
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde ...
Und Gott sprach: Es werde Licht!
Und es ward Licht! ...
Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut!
Genesis 1

Die Versuchungen Christi, Mosaik aus dem 13. Jahrhundert im Markusdom (Venedig)
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ATemptations_of_Christ_(San_Marco).jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d2/Temptations_of_Christ_%28San_Marco%29.jpg
By anonimus [Public domain], via Wikimedia Commons

Versuchung Christi

  • Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. ...
  • Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. ...
  • Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. ...
  • Jesus antwortet: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. ... Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.
Matthäus 4


Der Sündenfall

  • Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? 
  • Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! 
  • Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, 5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. 

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
(1. Johannesbrief 3,8)

Fra Angelico, Verkündigung an Maria, Madrid
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AFra_Angelico_095.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/28/Fra_Angelico_095.jpg
Fra Angelico (circa 1395–1455) [Public domain or Public domain], via Wikimedia Commons

Anbetung Christi

  • Die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. (Lukas 2,20)
  • Als die Weisen aus dem Morgenland den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. (Matthäus 2,10f)

Christus spricht: Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben

Im Wort war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen. - Schade!

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Heiligabend 2015

24. Dezember 2015

Die Gottesdienste Heiligabend sind wie folgt aufgeteilt:

15:30 Uhr Krippenspiel in der Christvesper - Krüger / Hofmann / Team
Gottesdienst insbesondere für Familien mit kleineren Kindern

17:00 Uhr Christvesper mit „Just for Fun“ - Krüger / Hofmann / Team
Gottesdienst insbesondere für Familien mit größeren Kindern

18:30 Uhr Christvesper mit dem Posaunenchor - Brauer

22:30 Uhr Christgottesdienst in der Heiligen Nacht - Kroschewski

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte für die Christvespern unter der Nummer 954.05; die Texte der Christnacht (22.30 Uhr) unter der Nummer 954.6. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr by Dr. Martinus". Wie zu sehen ist, habe ich die Links schon gelegt.

Die Weihnachtsgeschichte

Lukas 2,1-20

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,

5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.

7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Lorenzo di Credi (1460–1537) - Geburt Christi
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fr_Bartolomeo_-_Holy_Family_-_BStGS_WAF_191.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1a/Fr_Bartolomeo_-_Holy_Family_-_BStGS_WAF_191.jpg
Lorenzo di Credi [Public domain], via Wikimedia Commons

15:30 Uhr Christvesper mit Krippenspiel

Die Kindergottesdienstkinder sind fleißig beim Üben des Krippenspiels. Wir dürfen gespannt sein!

17:00 Uhr Christvesper 

für Familien mit größeren Kindern, Jugendliche und junge Erwachsene

Wie schon in den Jahren zuvor wird der Chor Just for Fun unter der Leitung von Frau Hofmann diesen Gottesdienst mitgestalten.

Die Gottesdienstordnung könnte so aussehen:

  • Just for Fun: Soon and very soon
  • Begrüßung und Abkündigungen
  • Gemeindelied: EG 27 - Lobt Gott, ihr Christen alle gleich
  • Pslam 96
  • Eingangsgebet
  • Just for Fun - Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Fraun
  • Evangelium: Lk 2, 1-14
  • Just for fun: Gloria - Hört der Engel helle Lieder
  • Evangelium: Lk 2,15-20
  • Gemeindelied: EG 37 - Ich steh an deiner Krippen hier
  • Predigt
  • Gemeindelied: EG 46 Stille Nacht, heilige Nacht
  • Fürbitte
  • Just for Fun: Amen - Mary had a baby
  • Vater unser im Himmel …
  • Entlassung und Segen
  • Gemeindelied: EG 44 - O du fröhliche
  • Orgelnachspiel


Predigtidee für 17.00 Uhr

In der Adventszeit findet in Meppen und in Lingen die Aktion "mittwochs in ..." statt. Zunächst einmal bedeutet der Titel dieser Reihe ganz einfach, dass man sich "mittwochs in" einer Kirche trifft. Inhaltlich wird das Anliegen so beschrieben: Mittwochs in ...
  • ist Kirche, die im  Advent einlädt zur Ruhe am Abend mit Licht & Musik
  • ist Zeit zum Zuhören und Besinnen mit Texten aus Literatur und Bibel
  • ist die Möglichkeit zum Austausch und Gespräch bei Brot und Wein
  • ist eine “coole Sache” mit Tiefgang
Das Thema lautete diesmal "Träum weiter ..."

Wir - und insbesondere die Kinder - haben in der Weihnachtszeit auch Träume. Da geht es einerseits um die zu erwartenden Geschenke, andererseits aber auch um Stimmungen: weiße Weihnachten mit Schnee, Familienidylle unterm Tannenbaum, Frieden auf Erden etc.

Doch darauf will ich nicht eingehen. Wer sich in der Weihnachtsgeschichte auskennt weiß, dass Träume da durchaus eine Rolle spielen. Im Traum sagt Gott Josef, dass er weiterhin zu seiner Verlobten Maria halten kann, die auf wundersame Weise schwanger geworden ist. Im Traum warnt Gott sowohl die drei Weisen aus dem Morgenland als auch Josef vor den Mordplänen des Königs Herodes. Und im Traum erfährt Josef, dass Herodes gestorben ist und er mit seiner Familie in die Heimat zurückkehren kann.

Der Traum, in dem Gott sich den Menschen offenbart, kommt in der Bibel, insbesondere im Alten Testament, immer wieder vor. Jakobs Traum von der Himmelsleiter oder Josefs Träume sind vielen wohl noch bekannt. Weniger bekannt dürfte die Berufung des Propheten Samuel sein. Der Text steht im 1. Buch Samuel im 3. Kapitel.

Das Kind Samuel war von seiner Mutter in den Tempel Gottes gebracht worden und diente dem Priester Eli. Eines Nachts träumte Samuel, dass er gerufen wurde. Er ging zu Eli. Der war es aber nicht, der den Jungen rief. Schließlich merkte Eli, dass Gott den Knaben rief. Den Schlusssatz dieses Textabschnitts finde ich faszinierend:

Samuel und Eli
The child Samuel tells Eli about God's displeasure with him
Bild aus Wikimedia - Nachweis s. unten


Da merkte Eli, dass der HERR den Knaben rief, und sprach zu ihm: 
Geh wieder hin und lege dich schlafen; 
und wenn du gerufen wirst, so sprich: 

Rede, HERR, denn dein Knecht hört. 

Die Kirchen sind Heiligabend voll wie nie im Jahr. Welche Botschaft hören wir?
- Fürchtet euch nicht!
- Euch ist heute der Heiland geboren!
- Ehre sei Gott in der Höhe!
- Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens!

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Notizen:

Heiland, ein deutscher Beiname Jesu Christi ... (https://de.wikipedia.org/wiki/Heiland_(Begriffskl%C3%A4rung))

... daneben – und der ursprünglichen Wortbedeutung entsprechend – auch allgemein für Erlöser, Erretter und Helfer.

Das Wort leitet sich vom Mittelhochdeutschen, Althochdeutschen und Altsächsischen heilant u.ä. her, wurde nach dem Partizip Präsens des Verbums heilen gebildet ...

Der Begriff „Heiland“ steht im Deutschen oft für Salvator Mundi ... ‚Retter und Heiler der Welt‘ und Epitheton des Jesus Christus. (https://de.wikipedia.org/wiki/Heiland)

Gott ehren ...

1. Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.
Martin Luther: Was ist das? Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.

„Gott fürchten – das heißt, Gott als Gott anzuerkennen in seiner Erhabenheit und Macht, als den Schöpfer, von dem unser Leben in jedem Augenblick abhängt, und als den Richter, vor dem nichts verborgen bleibt.“ (Wolfhart Pannenberg - zitiert nach https://de.wikipedia.org/wiki/Gottesfurcht)

Bei Wikipedia findet man zum Stichwort "Gottesfurcht" auch dieses:

Die Gottesfurcht bezeichnet die rechte Haltung Gott (d.Verf.) und seinem Willen gegenüber; sie soll den Menschen dazu veranlassen, Gottes Gebote nicht zu übertreten. ... Gottesfurcht wird nicht als Furcht im Sinne des Schreckens oder ängstlichen Eingeschüchtertseins verstanden. Sie führt zur Befolgung der Gebote Gottes und wird als Anfang der Weisheit verstanden. Im alttestamentlichen Prediger-Buch heißt es: „Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.“ (Koh 12,13 LUT). Salomo betont im Buch der Sprichwörter: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis. Weisheit und Zucht verachten [nur] die Narren.“ (Spr 1,7 ELB) (Wikipedia a.a.O.)

Weitere Stichpunkte, die ich mir in den letzten Tagen notiert habe: Träume sind Schäume - wir wollen kein Träumer sein - der Traum als Gottes vergessene Sprache

Bildnachweis für Samuel und Eli
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AThe_child_Samuel_tells_Eli_about_God's_displeasure_with_him._Wellcome_V0034309.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ca/The_child_Samuel_tells_Eli_about_God%27s_displeasure_with_him._Wellcome_V0034309.jpg
Für den Autor, siehe [CC BY 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0)], via Wikimedia Commons

Samstag, 5. Dezember 2015

2. Advent

6. Dezember 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Advent unter der Nummer 954.02. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche findet man hier.

Wochenspruch:

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. (Lk 21, 28b)

Wochenlied:

Ihr lieben Christen, freut euch nun (EG 6 - nicht in Rev. 2014)
Rev. 2014: O Heiland, reiß die Himmel auf (EG 7)
Rev. 2014: Das Volk, das noch im Finstern wandelt (EG 20)

Lieder im Gottesdienst

10,1-4 - Mit Ernst, o Menschenkinder
712 - Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch
6,1-3 - Ihr lieben Christen, freut euch nun
18,1-2 - Seht, die gute Zeit ist da
16,1-2 - Die Nacht ist vorgedrungen
16,3-5 - Die Nacht ist schon im Schwinden

Epistel Jak 5, 7-8

So seid nun geduldig, liebe Schwestern und Brüder, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe.

Evangelium Lk 21, 25-33

Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, 26 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. 27 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. 28 Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. 29 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: 30 wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. 31 So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. 32 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht. 33 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.

Predigtidee

Insbesondere das Evangelium nimmt schon apokalyptische Züge an: 
- Zeichen an Sonne und Mond und Sternen
- Furcht bei den Völkern auf Erden
- Brausen und Wogen des Meeres
- die Kräfte des Himmels kommen ins Wanken

Das sind die Endzeiterwartungen, die sich von Zeit zu Zeit Raum verschaffen, die ins Bewusstsein einer Gesellschaft dringen. Mit den Konfirmanden hatte ich in den vergangenen Tagen über Sekten gesprochen, die für solche Gedanken besonders empfänglich sind. Machen wir bei Kirchens da jetzt auch schon mit?

Der Gedanke an das Ende der Welt steht zwar nicht im Zentrum der christlichen Verkündigung, aber er gehört natürlich dazu. Und in der gegenwärtigen Situation kann man sich schon Sorgen um den Fortbestand der Welt machen, wie wir sie kennen. 

Wenn Christen über das Ende der Welt sprechen, müssen sie klären, was das bedeutet. Gerade das Evangelium des heutigen 2. Adventssonntages gibt da Auskunft: ... seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht ... Diese Worte lesen wir im Bibeltext, diese Worte sind der Wochenspruch, der uns durch die heute beginnende Woche begleiten will. Wenn Gott auf die Erde kommt, wenn das Ende dieser Welt kommt, dann kommt mit unsere Erlösung, unser Friede, unser Heil! - Das ist es doch, worauf wir hoffen, worauf wir warten!

Und noch etwas gibt uns Lukas mit auf den Weg: Am Ende der Zeit werden wir den Menschensohn kommen sehen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit, wir werden Christus schauen von Angesicht zu Angesicht. - Und das meine ich tatsächlich so!

"Christus schauen" - das lenkt den Blick auf die Zeit, die vor uns liegt. Wir bereiten uns in dieser Adventszeit - wie übrigens jedes Jahr - auf das Kommen Christi zum Weihnachtsfest vor. Ihn wollen wir aufnehmen in unsere Herzen, in unsere Häuser. Deshalb putzen wir in letzter Konsequenz alles so heraus, damit der Herr der Welt kommen kann. 

Und wenn Christus dann kommt, was hören wir: "Fürchtet euch nicht!", so sagte es der Engel den Hirten auf dem Feld von Bethlehem, so hören wir es Jahr um Jahr. "Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. ..." Und noch etwas erschallt aus dem Mund der Engel, wenn sie den Menschen die Nähe Gottes verkünden: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens."

Ehre sei Gott in der Höhe - wenn wir Menschen das doch wieder mit vollem Ernst bekennen würden. Gott ist es, dem wir unser Leben weihen, dem wir uns zuwenden. Und dann wäre es mit dem Friedens auf Erden gar nicht so schwierig. Denn das wird der Erwachsene Sohn Gottes den Menschen später auch mit auf den Weg geben, den Christen ins Stammbuch schreiben: 

Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3.Mose 19,18) und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. (Mt 5,43-48)

Wenn ich an die vergangenen Jahre und Jahrzehnte denke, in denen am 2. Advent immer wieder gelesen wurde, dass
- Zeichen an Sonne und Mond und Sternen
- Furcht bei den Völkern auf Erden
- Brausen und Wogen des Meeres
- die Kräfte des Himmels kommen ins Wanken
dann denke ich, dass Gott auch uns noch eine Weile dieser Erde überlässt - allerdings nicht ohne einen Auftrag. Das macht die Epistel dieses Sonntags deutlich: 

"So seid nun geduldig, liebe Schwestern und Brüder, bis zum Kommen des Herrn." Wenn Jesus dann auf einen Landwirt verweist, der geduldig "auf die kostbare Frucht der Erde" wartet, "bis sie empfange den Frühregen und Spätregen", dann ist klar, dass der Bauer in dieser Zeit nicht die Hände in den Schoß legt und nichts tut. Wer einen Garten hat, wer sein Feld bestellt, der weiß, dass zum Frühregen und Spätregen viel menschliche Arbeit kommen muss, um die kostbare Frucht der Erde ernten zu können. So soll es auch bei Christen sein, die sich auf das kommen Gottes freuen, die aber bis dahin geduldig ihre Arbeit in der Welt verrichten. Und worauf soll diese Arbeit zielen? Das ist ganz einfach: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens." - so wie es die Engel auf dem Feld vor Bethlehem gesungen haben. 

Montag, 23. November 2015

1. Advent

29. November 2015

Mit dem 1. Advent beginnt eine neues Kirchenjahr. Nachdem wir am letzten Sonntag an die Menschen gedacht haben, die wir in den vergangenen Monaten beerdigen mussten, nehmen wir jetzt die neue Zeit in den Blick: In seinem Sohn Jesus Christus kommt Gott zu uns Menschen. Das ist ein Geschenk und eine Gabe und zugleich auch eine Aufgabe, die sich nicht allein auf unser eigenes Lebens bezieht, sondern die auch den Nächsten mit in den Blick nimmt.

Deshalb ist es folgerichtig, dass mit dem 1. Advent auch die evangelische Aktion "Brot für die Welt" beginnt. Das Motto für die 56. bis 58. Aktion lautet "Satt ist nicht genug".

In diesem Jahr macht sich der Kirchenkreis Emsland-Bentheim ein Projekt in Peru zu eigen:

Die Wiederentdeckung des Wunderkorns

Die Menschen in Peru mussten sich schon immer die Frage stellen: "Wie lebt man auf 3.300 Metern Höhe nur von dem, was die steinige Erde hergibt?" Schon die Inkas wussten darauf eine Antwort. Sie bauten auf den steilen Abhängen Terrassen und Bewässerungskanäle, züchteten Lamas und Meerschweinchen und verfeinerten durch gezielte Auswahl des Saatguts das Andengras zu Quinoa. Die spanischen Eroberer verboten den Anbau einheimischer Pflanzen und zwangen die unterworfenen Bauernfamilien dazu, Kühe zu halten und Weizen anzubauen. Das empfindliche Ökosystem der Anden hielt dem nicht stand, die Böden erodierten und die Andenbauern versanken in Armut. Mit Hilfe der örtlichen Partner "Diaconia" - das ist das Sozialwerk der Ev.-luth. Kirche in Peru - will Brot für die Welt die Bauern in die Lage versetzen, an die alten, für die Menschen ertragreichen Traditionen, wieder anzuknüpfen.

Wer sich einen ersten Überblick auch über das Thema des Gottesdienstes verschaffen will, erreicht mit diesem Link die Projektbeschreibung. Wenn man sich durch die Bilder klickt, erhält man weitere Informationen, die auch im Gottesdienst eine Rolle spielen werden.

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Advent unter der Nummer 954.01. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Nach dem Gottesdienst sind alle zum Kirchenkaffee eingeladen, wo es zu Kaffee und Tee auch Kuchen gibt. Danach endet in diesem Jahr der 1. Advent in der Gustav-Adolf-Kirchengemeinde.

Wochenspruch:

Siehe dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9, 9b)

Wochenlied:

Nun komm der Heiden Heiland (EG 4) oder
Die Nacht ist vorgedrungen (EG 16)

Posaunenchor

In diesem Jahr wird wieder der Posaunenchor im Gottesdienst spielen. Insbesondere auch im Blick auf die Jungbläser wurden diese Lieder ausgesucht:

  • EG 1 - Macht hoch die Tür
  • EG 4 - Nun komm der Heiden Heiland
  • EG 7 - O Heiland, reiß die Himmel auf
  • EG 10 - Mit Ernst, o Menschenkinder
  • EG 13 - Tochter Zion

Evangelium -  Mt 21, 1-11

Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus 2 und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und gleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir! 3 Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen. 4 Das geschah aber, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9): "5 Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers." 6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, 7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. 8 Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. 9 Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

10 Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und fragte: Wer ist der? 11 Die Menge aber sprach: Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa.

Predigt über die Epistel - Röm 13, 8-12

Zunächst einmal werden wir über die Situation in Peru informieren. Am Beispiel von zwei Familien, die in Zusammenarbeit mit dem Projektträger DIACONÍA, sehen wir, welche Erfolge Projekte zeigen, die auf die Situation und die Gegebenheiten vor Ort eingehen und die nicht westliche Wirtschaftsmaßstäbe anlegen. 

Auf der Seite von Brot für die Welt können wir Folgendes lesen: "Diaconía ist das Sozialwerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Peru. Durch ihre Arbeit will die Organisation zur Bekämpfung der Armut und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, insbesondere in ländlichen Regionen. Das von Brot für die Welt unterstützte Projekt richtet sich an 700 Kleinbauernfamilien in 9 Gemeinden des Departements Huánuco. In jeder Gemeinde sind jährlich unter anderem 8 Workshops geplant, in denen der Anbau von Quinoa und 5 weiteren alten Kulturpflanzen gelehrt wird.

Der Spendenbedarf für dieses Projekt beläuft sich auf 183.000 Euro.

Zum Ansatz von Brot für die Welt passt m.E. sehr gut die Epistel für den 1. Advent. Der Apostel Paulus schrieb diese Zeilen an seine Gemeinde in Rom: 

Seid niemand etwas schuldig, außer, dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. 9 Denn was da gesagt ist (2. Mose 20,13- 17): "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht begehren", und was da sonst an Geboten ist, das wird in diesem Wort zusammengefaßt (3. Mose 19,18): "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." 10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.

11 Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt, nämlich dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. 12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts.

Mit dem Satz, der den ersten Abschnitt zusammenfasst "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.", legt uns Paulus den Nächsten ans Herz. Wenn wir auf dessen Lebensbedingungen achten, dann verbietet es sich irgendwann einmal von selbst, dass wir immer wieder unsere westlichen Wertmaßstäbe an Wirtschaftlichkeit, Produktion, Ertrag etc. legen. Diese Vorgehensweise ist bei den spanischen Eroberern gescheitert, in den Kolonien, die Europa bis ins 20. Jahrhundert hinein sein Eigen nannte, und diese Wirtschafts- und Denkweise scheitert gerade in wieder in der Gegenwart und ruft Terror und Flüchtlingsströme auf den Plan.

Paulus schreibt: "Die Stunde ist da, aufzustehen vom Schlaf … Die Nacht ist vorgerückt, der Tag nahe herbeigekommen." Wenn ich diesen Satz heute lese und höre, dann geht mir durch den Sinn, dass es auch Zeit ist, endlich aufzustehen, endlich nachhaltig zu wirtschaften, endlich allen Brot und Leben zu geben. Die Zeit läuft uns davon. Es ist schon nicht mehr 5 vor 12, die Zeit ist schon viel weiter.

Paulus fordert uns auf: "So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts." Was Paulus damit konkret meint, schreibt er im folgenden Satz: “Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Eifersucht …” - Fressen, Saufen, Unzucht, Ausschweifung, Hader, Eifersucht - genau diese Laster unserer Zeit schüren es doch immer wieder, dass Menschen aufeinander losgehen, dass sich sie bekriegen und terrorisieren. Einer traut dem anderen nicht mehr über den Weg und spricht es ihm ab, das Leben in dieser Welt gestalten zu können.

Wenn es nicht immer wieder Projekte gäbe, wo das Miteinander der Kulturen und der Menschen gelingt, könnte man schier verzweifeln. Auch wir vor Ort können auf kleinere Erfolge sehen. Für die letztjährige Aktion Brot für die Welt "Ruanda - Drei Farben für ein besseres Leben" konnten wir folgende Bilanz ziehen:

Kollekten in den Gottesdiensten 2014

  • 1. Advent - 429,63 €
  • Heilig Abend - 3.281,83 €
  • 1. Weihnachtstag - 220,26 €
  • Silvester - 225,74 €

Kollektensumme gesamt 4.157,46 €

Hinzu kam die Kindergartenaktion und die Sammelaktion mit den Tüten. Und bei der Adventsfeier gaben auch die Senioren der Gemeinde ihre Spende, so dass am Ende die
Gesamtsumme von 4.840,22 € stand.

Die Gustav-Adolf-Kirchengemeinde hat noch ein zweites Standbein, wenn es um das Engagement für den "fernen Nächsten" (Brot für die Welt) geht. Engagierte Menschen setzen sich dafür an, dass wir unseren Partnern in Chemchem (Tansania) helfen können. Hier sieht die diesjährige Bilanz so aus:

  • Schulgeld für 2015 - ca 8.000 €
  • Wasserpumpe - gemeinsam mit der luth. Bethlehem-Gemeinde in Meppen - 1.000 € 
  • Reparaturen von Solaranlage und Motorrad - 500 € 
  • Medikamente und Ausstattung für die Embeko Krankenstation Kondoa - 4.500 €
  • Kirchenbau mit Kreuz in Kibong'oto - wieder gemeinsam mit der luth. Bethlehem-Gemeinde in Meppen - 500 €
  • Lebensmittelhilfe - 1.000 €
Hilfe gesamt - 15.500 € - allen Spendern sei herzlich gedankt!!!

Das ist und bleibt zwar ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es ist etwas, wo wir Menschen eine Perspektive eröffnen. Im Kleinen machen wir genau das, was die Politiker immer wieder sagen: Wir bekämpfen die Fluchtursachen vor Ort, damit die Menschen bleiben, in ihrem Land eine Perspektive haben und dort die Gesellschaft aufbauen.

Gott begleite uns und unsere Partner - in Tansania und in Peru - weiterhin mit seinem reichen Segen. Amen.

Ewigkeits- oder Totensonntag

22. November 2015

Am Ewigkeits- oder Totensonntag - auch Gedenktag der Entschlafenen genannt - steht im Zentrum des Gottesdienstes das Gedenken an die Verstorbenen des zu Ende gehenden Kirchenjahres. Die Namen werden noch einmal verlesen und für jeden Verstorbene wird eine Osterkerze entzündet, Symbol der Auferstehung von den Toten. Die biblischen Texte und die Predigt sprechen von der christlichen Hoffnung, dass nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern Gott, der seinen Sohn von den Toten auferweckt hat und der auch uns und unsere verstorbenen Angehörigen vom Tode zum ewigen Leben erweckt. 

(P.S. Die Veröffentlichung dieser Notizen erfolgt erst heute, weil am Wochenende mein Internetzugang ausgefallen war.)

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Ewigkeits- oder Totensonntag unter den Nummern 954.73 und 74. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr"; entweder man wählt "Letzter Sonntag im Kirchenjahr" oder "Gedenktag der Entschlafenen"

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochensprüche:

  • Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. (Lk 12, 35 - Ewigkeitssonntag)
  • Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. (Ps 90, 12 - Totensonntag)

Wochenlieder:

  • Wachet auf, ruft uns die Stimme (EG 147) Ewigkeitssonntag
  • Warum soll ich mich denn grämen (EG 370) Totensonntag

Lieder für den Gottesdienst

  • EG 450 Morgenglanz der Ewigkeit 
  • Psalm EG 750 Der HERR erlöst seine Gefangenen
  • EG 382,1-3 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr
  • EG 99 Christ ist erstanden
  • EG 526 Jesus, meine Zuversicht
  • EG 369 Wer nur den lieben Gott lässt walten
  • EG 216 Du hast uns Leib und Seel gespeist

Epistel - 1. Thessalonicher 4,13-18 - Von der Auferstehung der Toten

Den Text der Epistellesung für den heutigen Ewigkeitssonntag haben viele von Ihnen schon auf dem Friedhof am Grab eines Angehörigen gehört, wenn Sie Abschied nehmen mussten von Ihren Lieben. Der Text steht im 1. Brief des Apostel Paulus an die Thessalonicher im 4. Kapitel. 

13 Wir wollen euch aber, liebe Schwestern und Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. 14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen. 15 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. 16 Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. 17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. 18 So tröstet euch mit diesen Worten untereinander.

Predigtnotizen zu 1. Kor 15, 35-38.42-44a

49 Namen haben wir gehört - 49mal sind wir hinter einem Sarg oder einer Urne gegangen - mancher starb alt und lebenssatt - mancher viel zu früh

Immer haben wir den Trost der Heiligen Schrift von der Auferstehung der Toten gehört. “Wir wollen euch, liebe Schwestern und Brüder nicht im ungewissen lassen über die, die entschlafen sind …” 

Oft kommt die Frage, wie wir uns das vorstellen können, dass wir auferstehen und wir uns wiedersehen werden. Das hat auch schon die ersten Christen beschäftigt. Der Apostel Paulus antwortet im Brief an die Korinther auf diese Frage. 

Es könnte aber jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen, und mit was für einem Leib werden sie kommen? 36 Du Narr: Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. 37 Und was du säst, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, sei es von Weizen oder etwas anderem. 38 Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er will, einem jeden Samen seinen eigenen Leib. 42 So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 43 Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. 44 Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib.

Paulus greift auf die Erfahrungen der Menschen in der Bestellung ihrer Gärten zurück. “Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt.” So ähnlich hatte es auch schon Jesus gesagt: “Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.” (Joh 12,24)
  • Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 
  • 43 Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. 
  • Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. 
  • 44 Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib.
Wenn das unsere Hoffnung ist, dann spüren wir nach wie vor den Schmerz über den Verlust eines liegen Menschen - diesen Schmerz kann nichts in der Welt auslöschen - aber wir wissen unsere Lieben bei Gott geborgen. 

Und wir vertrauen darauf, dass auch wir einst bei Gott geborgen sein werden. 

Wenn das unser Lebensweg ist, dann dürfen wir jeden Tag als ein Geschenk aus Gottes Hand empfangen. Dieses Geschenk aber auch gestalten. 

Dienstag, 17. November 2015

Buß- und Bettag

18. November 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Buß- und Bettag unter der Nummer 954.72. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:

Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben. (Spr 14, 34)

Wochenlied:

Aus tiefer Not lasst uns zu Gott (EG 144) oder
Nimm von uns, Herr, du treuer Gott (EG 146)

Lieder für den Gottesdienst

EG 76,1-2 O Mensch bewein dein Sünde groß
EG 382,1-3 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr
Psalmgebet - EG 727
EG 355,1.2.5 Mir ist Erbarmung widerfahren
Da wohnt ein Sehnen tief in uns
Wenn das Brot, das wir teilen

Epistel: Röm 2, 1-11 - wird nicht gelesen

Darum, oh Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest. 2 Wir wissen aber, dass Gottes Urteil recht ist über die, die solches tun. 3 Denkst du aber, oh Mensch, der du die richtest, die solches tun, und tust auch dasselbe, dass du dem Urteil Gottes entrinnen wirst? 4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? 5 Du aber mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst dir selbst Zorn an auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, 6 der einem jeden geben wird nach seinen Werken: 7 ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben; 8 Ungnade und Zorn aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit; 9 Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die Böses tun, zuerst der Juden und ebenso der Griechen; 10 Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die Gutes tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen. 11 Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.

Evangelium und Predigttext: Lk 13, (1-5) 6-9

Warum?

Es kamen aber zu der Zeit einige, die berichteten ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. 2 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben? 3 Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen. 4 Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen sind als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen? 5 Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen.

Das Gleichnis vom Feigenbaum 

6 Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberg, und er kam und suchte Frucht darauf und fand keine. 7 Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, ich bin nun drei Jahre lang gekommen und habe Frucht gesucht an diesem Feigenbaum, und finde keine. So hau ihn ab! Was nimmt er dem Boden die Kraft? 8 Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dünge; 9 vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.

Predigtidee

Spätestens seit Samstagvormittag sind wir im Schockzustand. Wir sind entsetzt über die Terroranschläge von Paris. 

Das Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden ist abgesagt worden. Das teilte am Dienstagabend die Polizei in Hannover mit, nannte aber zunächst keine weiteren Gründe. 

... wenn ihr nicht Buße tut

ἐὰν μὴ μετανοῆτε - Metanoia
Der Duden (http://www.duden.de/rechtschreibung/Metanoia) bietet folgende Bedeutungen:

  • (Religion) innere Umkehr, Buße
  • (Philosophie) Änderung der eigenen Lebensauffassung, Gewinnung einer neuen Weltsicht
  • in der orthodoxen Kirche Kniebeugung mit Verneigung bis zur Erde
Bei Wikipedia lesen wir: https://de.wikipedia.org/wiki/Bu%C3%9Fe_(Religion)

Die Wörter, die in verschiedenen Sprachen für diesen Begriff gebraucht werden, haben in der jeweiligen Alltagssprache sehr unterschiedliche Bedeutungen, was leicht zu Missverständnissen führen kann.

  • Das griechische Wort, das im Neuen Testament mit Buße übersetzt wird, ist μετάνοια metanoia, von νοεῖν noein, „denken“ und μετά meta, „um“ oder „nach“, wörtlich also etwa: „Umdenken, Sinnesänderung, Umkehr des Denkens“.
  • Der hebräische Begriff שוב schub, der in der Septuaginta mit metanoia übersetzt wird, umfasst eine Umkehr zu Gott nicht nur im Denken, sondern in der ganzen Existenz, was die Veränderung des Verhaltens, vor allem aber auch Gehorsam gegenüber Gott, neues Vertrauen zu ihm ebenso einschließt wie die Abkehr von allen bösen und widergöttlichen menschlichen Neigungen und Schwächen.
  • Ins Lateinische wurde metanoia mit paenitentia, „Reue, Buße“, übersetzt, häufig abgeschliffen zu poenitentia und unzutreffend abgeleitet von poena, „Strafe“.
  • Im Deutschen wurde das Wort Buße verwendet, das sprachlich mit baß, „besser“, verwandt ist und ursprünglich „Nutzen, Vorteil“ bedeutet. Es bezeichnete also die Genugtuung des Sünders gegenüber Gott, woraus sich die jetzige (untheologische) Bedeutung „von außen auferlegte Strafe oder Wiedergutmachung, die unabhängig von der inneren Einstellung ist“ entwickelt. Luther betonte wieder mehr den „Schrecken und gläubige Reue“.

Frucht der Buße

Gal 5,22: Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Besonnenheit (Keuschheit).

Wie viel Zeit haben wir noch?

Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.

Sonntag, 8. November 2015

Drittletzer Sonntag im Kirchenjahr

8. November 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum drittletzten Sonntag im Kirchenjahr unter der Nummer 954.70. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:

Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils! (2. Kor 6, 2b)

Wochenlied:

Wir warten dein, o Gottes Sohn (EG 152) oder
Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen (EG 518)

Lieder für den Gottesdienst

Meine Zeit steht in deinen Händen
736 Psalm 91 Der Herr ist meine Zuversicht
382,1-3 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr
152,1-4 Wir warten dein, o Gottessohn, und lieben dein Erscheinen
Wenn das Brot das wir teilen
593,1-2 Harre, meine Seele

Epistel: Röm 14, 7-9

Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. 8 Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. 9 Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.

Evangelium: Lk 17, 20-24 (25-30)

Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann; 21 man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es! oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.
22 Er sprach aber zu den Jüngern: Es wird die Zeit kommen, in der ihr begehren werdet, zu sehen einen der Tage des Menschensohns, und werdet ihn nicht sehen. 23 Und sie werden zu euch sagen: Siehe, da! oder: Siehe, hier! Geht nicht hin und lauft ihnen nicht nach! 24 Denn wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum andern, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein. 25 Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. 26 Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: 27 sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. 28 Ebenso, wie es geschah zu den Zeiten Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; 29 an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. 30 Auf diese Weise wird's auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden.


Predigtidee

Wann kommt das Reich Gottes - Jesus hatte gepredigt: Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Jetzt wollten sie es sehen - ganz konkret.

Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann; 21 man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es! oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Die Pharisäer werden gefragt haben: Ja, wo denn? Wir können es nicht sehen! - Denen ging es wie allen anderen: Von außen betrachtet, quasi neutral, kann man mit Gott nichts anfangen.

1961 umkreiste Juri Gagarin als erster Mensch im All die Erde. Der sowjetische Kosmonaut war 108 Minuten lang durch den Weltraum geflogen. Auf die Frage, ob er denn im Weltall Gott begegnet sei, antwortete Gagarin, er habe gesucht und gesucht, aber Gott nicht gefunden.

Gibt man die Frage der Pharisäer bei Google ein, so verweisen zahlreiche Links auf gerade diese Bibelstelle. Man kommt eben nicht zu Zahlenberechnungen.

Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Lk 11,20 Wenn ich aber durch Gottes Finger die bösen Geister austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. In dem, was Jesus tat, konnten die Menschen Gott entdecken. Krankenheilungen - Totenerweckungen - Speisewunder - Zöllner Zachäus: Gott hatte ihn besucht - Zuhörer bei den Predigten

Wann und wo erleben wir das Reich Gottes heute? Wenn wir unseren Glauben leben - im Gebet - im Hören auf Gottes Wort - durchaus auch bei Heilung und Bewahrung in Krankheit - wenn beim Konfirmandenunterricht mir etwas klar wird - wenn ich eine gute Gemeinschaft spüren - wenn ich merke, die Teamer und der Pastor stehen zu dem, was sie sagen

22 Er sprach aber zu den Jüngern: Es wird die Zeit kommen, in der ihr begehren werdet, zu sehen einen der Tage des Menschensohns, und werdet ihn nicht sehen. 23 Und sie werden zu euch sagen: Siehe, da! oder: Siehe, hier! Geht nicht hin und lauft ihnen nicht nach! 24 Denn wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum andern, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein.

Wann begehrt man etwas, wann sehnt man sich aus tiefstem Herzen nach etwas? Wenn es nicht da ist, wenn das Gegenteil Herrschaft, wenn Chaos ist, wenn die Welt mit ihren Problemen einem über dem Kopf zusammenschlägt. Dann kommen immer wieder die auf den Plan, die einfache Lösungen anbieten, schwarz weiß malen, die in gut und Böse aufteilen. “Lauft ihnen nicht nach”, sagt Jesus.

Wenn er dann das Reich Gottes mit einem Blitz vergleicht, der von einem zum anderen Horizont aufzuckt, dann macht er deutlich, dass das Reich Gottes auch nicht nur einfach Friede und Freude ist. Und wie ein Blitz unseren Augen auch wieder entschwindet, so verfügen wir über unseren Glauben auch nicht als einen festen Besitz. Wie bei einem Gewitter gibt es auch Erstaunen, Bewunderung und Furcht parallel zueinander.

25 Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. 26 Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: 27 sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. 28 Ebenso, wie es geschah zu den Zeiten Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; 29 an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. 30 Auf diese Weise wird's auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden.

Keine Drohung - kein Angstmachen oder den anderen klein halten - Konfirmanden erinnern sich an Johannes den Täufer. Die, die im Reich Gottes Leben, müssen die Drohung nicht hören. Die anderen nehmen entweder überhaupt nichts wahr. Oder sie sind wie Goethes Faust, der Ostern die Engelsbotschaft von der Auferstehung wohl noch hört:

(Chor der Engel:)
Christ ist erstanden!
Selig der Liebende,
Der die betrübende,
Heilsam und übende
Prüfung bestanden.

Faust:

Was sucht ihr, mächtig und gelind,
Ihr Himmelstöne, mich am Staube?
Klingt dort umher, wo weiche Menschen sind.
Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube;
Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.
Zu jenen Sphären wag ich nicht zu streben,
Woher die holde Nachricht tönt ...

Jesus beschreibt, was auf die, die an ihn glauben, zukommt. Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.

Und Jesus ist ein Realist. Eigentlich ist es seine und unserer tiefste Hoffnung, dass irgendwann alle Menschen an Gott glauben, dass es Friede sein wird auf Erden - so, wie wir die Engel auf dem Feld von Bethlehem verstehen - jeder kapiert es irgendwann früher oder später. 26 Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: 27 sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. 28 Ebenso, wie es geschah zu den Zeiten Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; 29 an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. 30 Auf diese Weise wird's auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden.

Pred 3, 12 Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. 13 Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.

“... fröhlich sein und sich gütlich tun  - essen und trinken” - nach mir die Sintflut
oder: guten Mut haben bei allen Mühen - auf Gott vertrauen - so leben, als sei Gottes Reich mitten unter uns - das ist eine Gabe Gottes.

Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. - Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils! (2. Kor 6, 2b)

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Reformationstag

31. Oktober 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Reformartionstag unter der Nummer 954.68. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:

Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. (1. Kor 3, 11)

Wochenlied:

Nun freut euch, lieben Christen g'mein (EG 341 - auch in Rev. 2014) oder
Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich (EG 351 - nicht in Rev. 2014)
Rev. 2014: Die ganze Welt hast du uns überlassen (EG 360)

Liedvorschläge für den Gottesdienst (geändert am 30.10.)

572,1-2 -  Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt
725 - Psalm 46 Gott ist unser Schutz
351,1-4 - Ist Gott für mich, so trete
362,1-3 - Ein feste Burg ist unser Gott
652 - Ich glaube an Gott, den Vater
572,3-5-  Im Schiff, das sich Gemeinde nennt

Epistel: Röm 3, 21-28

Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. 22 Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist hier kein Unterschied: 23 sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, 24 und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist. 25 Den hat Gott für den Glauben hingestellt als Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit, indem er die Sünden vergibt, die früher 26 begangen wurden in der Zeit seiner Geduld, um nun in dieser Zeit seine Gerechtigkeit zu erweisen, dass er selbst gerecht ist und gerecht macht den, der da ist aus dem Glauben an Jesus.
27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. 28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

Evangelium: Mt 5, 2-10 (11-12)

Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm. 2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.

Predigtidee

Eigentlich wäre das Evangelium auch der Predigttext für den Reformationstag. Zugegebenermaßen habe ich es immer wieder schwer, die Seligpreisungen mit dem Anliegen dieses Tages zusammenzubringen. Bei Wikipedia kann man zum Stichwort "Reformation" lesen: "Anfänglich war die Bewegung ein Versuch, die römisch-katholische Kirche zu reformieren. Viele Katholiken in West- und Mitteleuropa waren beunruhigt durch das, was sie als falsche Lehren und Missbrauch innerhalb der Kirche ansahen, besonders in Bezug auf die Ablassbriefe. Ein weiterer Kritikpunkt war die Käuflichkeit kirchlicher Ämter (Simonie), die den gesamten Klerus in den Verdacht der Korruption brachte." (https://de.wikipedia.org/wiki/Reformation) Allerdings frage ich mich auch, wie ich diesen historischen Hintergrund auf die Gegenwart beziehen soll. Die damaligen Kritikpunkte "Ablass" und "Simonie" spielen heute doch kaum noch eine Rolle. 

Wiederherstellung, Erneuerung, Umgestaltung, Verbesserung

Wenn Reformation "Wiederherstellung, Erneuerung" (Wikipedia a.a.O.) oder auch "Umgestaltung, Verbesserung" (Langenscheidts Handwörterbuch 1975) bedeutet, dann ist zu fragen, was heute "dran" ist.

Ich glaube ...

In den letzten Tagen ist mir der Gedanke gekommen, dass es nicht einzelne Aspekte unserer Kirche sind, die "reformiert" werden müssen - natürlich gäbe es hier viel anzupacken. Aber ich denke, dass wir viel grundsätzlicher fragen müssen, dass es der christliche Glaube an sich ist, der in unserer Gegenwart dringend der Erneuerung und Stärkung bedarf. Wenn ich das Stichwort des "Traditionsabbruchs" vor Augen habe, dann muss ich fragen, was Menschen überhaupt noch glauben, was sie vom christlichen Glauben noch wissen. Darüber hinaus ist zu fragen, wo ich in unserem z.Zt. so sehr beschworenen "christlich-jüdisch Abendland" spüre, dass sich politische und gesellschaftliche Entscheidungen am Wort Gottes, an seinen Geboten ausrichten? Heißt nicht vielmehr die erste Frage immer: "Was kostet es?"

Gott, der Schöpfer

In der Predigt will ich auf das Glaubensbekenntnis eingehen. Der erste Artikel spricht von Gott, dem Schöpfer Himmels und der Erden. In seiner Erklärung führt Martin Luther dazu im Kleinen Katechismus aus: "Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält ..." (https://www.ekd.de/glauben/bekenntnisse/kleiner_katechismus_2.html) Wenn wir Menschen zur Schöpfung gehören, dann sind wir ein Teil ihrer und dürfen sie nicht mit Füßen treten und ausbeuten.

Gott, der Sohn

Der zweite Artikel spricht von Gott, dem Sohn. Der zeichnet mit seinem Leben, seinem Leiden und Sterben meinen irdischen Weg in dieser Welt vor. Aber am Ende steht nicht der Tod - aus, vorbei, nach mir die Sintflut - sondern die Auferstehung und das ewige Leben. Damit ich dies erkennen kann, dafür ist der Sohn gestorben und auferstanden. Noch einmal Martin Luther: "... damit ich sein eigen sei und in seinem Reich unter ihm lebe und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit, gleichwie er ist auferstanden vom Tode, lebet und regieret in Ewigkeit". (a.a.O.)

Gott, der Heilige Geist

Damit wir Menschen auf diesen Weg mit Gott kommen, hat der seinen Heiligen Geist in die Welt gesandt. Jetzt sind wir beim dritten Artikel des Glaubensbekenntnisses, zu dem Martin Luther schrieb: "Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann; sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten ..." (a.a.O.)

Reformation heute

Diesen Glauben heute wieder neu für mich zu entdecken, das bleibt in meinen Augen das wichtigste Ziel einer gegenwärtigen Reformation der (evangelischen) Kirche. 

Sonntag, 18. Oktober 2015

21. Sonntag nach Trinitatis

25. Oktober 2015


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 21. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.65. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Konfirmationsjubiläum

Am Sonntag vor dem Reformationsfest feiern wir in der Gustav-Adolf-Kirche traditionell ein Konfirmationsjubiläum. In diesem Jahr sind diejenigen eingeladen, deren Konfirmation 50, 60, 65 oder noch mehr Jahre zurückliegt. Also feiern wir das Goldene, das Diamantene und das Eiserne Konfirmationsjubiläum. Im nächsten Jahr 2016 sind dann übrigens am 30. Oktober die Silbernen Konfirmanden eingeladen, also diejenigen, die vor 25 Jahren konfirmiert wurden.

Treffpunkt

Wir treffen uns am Sonntagmorgen ab 9.30 Uhr im Gemeindehaus. Diejenigen, die als erste mit dem Auto zur Kirche kommen, können auf dem Gemeindeparkplatz vor der Superintendentur parken (Auffahrt hinter der Bushaltestelle Herzog-Arenberg-Straße gegenüber dem Hotel Pöker). Wenn dieser Parkplatz belegt ist (12 Plätze), müssen die anderen ausweichen. Dabei kann der Parkplatz des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes nicht mehr genutzt werden. Am Sonntag kann man in der Bahnhofstraße kostenlos parken. Eine weitere Möglichkeit ist der Bereich der Hafenstraße. Von dort aus erreicht man die Gustav-Adolf-Kirche schnell zu Fuß, wenn man beim Blumenhaus Moss die Fußgängerbrücke nutzt.

Zum Gottesdienstbeginn um 10.00 Uhr werden wir unter Orgelspiel gemeinsam in die Kirche einziehen. Die (Ehe-)Partner dürfen die Jubilare beim Einzug gern begleiten und mit vorn in den ersten reservierten Reihen sitzen.

Musikalischer Gottesdienst

Da das Konfirmationsjubiläum auf den vierten Sonntag im Monat fällt, soll die Kirchenmusik eine Rolle spielen. Gibt es vielleicht ein Lied, das die Jubilare von ihrer Konfirmationszeit in Erinnerung haben und das sie gern im Gottesdienst singen würden? Auch wenn nicht alle Wünsche erfüllt werden können, werden wir doch den einen oder anderen Vorschlag aufnehmen können.

Einsegnung und Abendmahl

Nach der Predigt werden die Jubilare gebeten nach vorn zu kommen wie bei der Konfirmation damals. Ich verlese die Urkunden und spreche Ihnen unter Handauflegung Gottes Segen zu. Knien müssen Sie nicht, weil ich denke, dass den Älteren unter den Jubilaren das Aufstehen schwer fallen würde. Wir feiern in diesem Festgottesdienst auch das Abendmahl, zu dem ausdrücklich alle eingeladen sind - auch über Konfessionsgrenzen hinweg - , denn es ist Jesus Christus, der uns zu seinem Tisch ruft.

Kirchenkaffee, Mittagessen und Zusammenkunft am Nachmittag

Nach dem Gottesdienst gibt es wie üblich im Gemeindehaus Kirchenkaffee. Um das Mittagessen kümmert sich bitte jeder selbst. Wir laden Sie dann wieder fürs Kaffeetrinken um 15.00 Uhr ins Gemeindehaus ein. Da soll es auch um den Austausch von Erinnerungen gehen. Deshalb ist es schön, wenn der eine oder andere seine Konfirmationsurkunde oder andere Unterlagen mitbringt (Kleiner Katechismus, Gesangbuch, Hausaufgabenheft etc.). Wir haben im Gemeindehaus die Möglichkeit, diese Dinge zu fotografieren oder einzuscannen, um sie dann allen mit einem Beamer zeigen zu können. Außerdem möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick geben, wie ich den Konfirmandenunterricht heute gestalte. Spätestens gegen 17.30 Uhr werden wir uns dann wieder voneinander verabschieden.

Wochenspruch:

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12, 21)

Wochenlied:

Ach Gott, vom Himmel sieh darein (EG 273 - nicht in Rev. 2014) oder
Zieh an die Macht, du Arm des Herrn (EG 377 - nicht in Rev. 2014)
Rev. 2014: Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut (EG 326)
Rev. 2014: Hilf, Herr meines Lebens (EG 419)

Liedvorschläge für den Gottesdienst

Es ist musikalischer Gottesdienst. Wir wollen die alten Kirchenlieder singen, die die Jubilare von früher kennen. Wir hoffen, dass sich der eine oder die andere im Lauf dieser Woche noch meldet und Liederwünsche äußert.

Gottesdienstablauf


  • Einzug der Jubilare, dazu musikalisches Vorspiel
  • Begrüßung und Abkündigungen
  • 1. Lied 445, 1.2.4 Gott des Himmels und der Erden
  • Psalmgebet 720 Befiehl dem Herrn deine Wege
  • Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist
  • Kyrie eleison
  • Gruß und Eingangsgebet
  • Epistellesung und Halleluja
  • 2. Lied 329,1-3 Bis hierher hat mich Gott gebracht
  • Predigt
  • 3. Lied 346,1.2.4 Such, wer da will, ein ander Ziel
  • Einsegnung der Jubilare
  • 4. Lied 320,1-5 Nun lasst uns Gott, dem Herren
  • Abendmahl
  • 5. Lied 398,1-2 In dir ist Freude
  • Fürbitte
  • Segen
  • Musikalisches Nachspiel
  • Auszug aus der Kirche


Epistel Eph 6, 10-17

Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. 11 Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. 12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. 13 Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. 14 So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, 15 und an den Beinen gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens. 16 Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, 17 und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.

Evangelium und Predigttext: Mt 5, 38-48

Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2. Mose 21,24): "Auge um Auge, Zahn um Zahn." 39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. 40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. 41 Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei. 42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.

43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (3. Mose 19,18): "Du sollst deinen Nächsten lieben" und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Erste Predigtidee

Auf Gottes Wort hören und danach leben (vgl. den vergangenen 20. Sonntag nach Trinitatis), das schließt auch das Zusammenleben mit denen ein, die ich gar nicht mag. Der Wochenspruch vom 21. Sonntag nach Trinitatis macht uns klar, dass Agression nur zur Eskalation beiträgt. Der Apostel Paulus hält dagegen: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ (Röm 12,21)

Was Jesus uns dann zu diesem Gedanken in der Bergpredigt sagt, ist im ersten Augenblick schon eine Zumutung: Wenn ich geschlagen werde auch die andere Wange hinhalten, wenn mich jemand über den Tisch ziehen will, ihm nachgeben, dem geben, der von mir etwas haben will. Und dann die Aufforderung: Liebt eure Feinde!

Allerdings das ist auch klar: Mit dem Einsatz von Stärke und Gewalt kommen wir auch nicht weiter. Ein einziges Mal ein kriegerischer Sieg zum Friedens geführt. Das war der Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland. Mit Hilfe der Siegermächte ist es den Menschen in Deutschland über die Jahre gelungen, die Zukunft wieder aufzubauen. Alle anderen Kriege, die ich vor Augen habe, haben nur neue Gewalt hervorgerufen und zu keinem Ziel geführt: Afghanistan, Irak, Iran, Syrien, Ägypten, Lybien, Jemen, Saudi Arabien, Israel und Palästina - und es gibt noch viele Länder.

Die Folgen dieser gewalttätigen Auseinandersetzungen spüren wir im Augenblick hautnah. Und hinzu kommen die Folgen einer ausbeuterischen Wirtschaftspolitik, die allein auf das Kapital und den Gewinn zielt. Auge um Auge, Zahn um Zahn; den Nächsten lieben, den Feind hassen - damit kommen wir nicht weiter.