Donnerstag, 25. Dezember 2014

Altjahresabend 2014

31. Dezember 2014

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Altjahresabend unter der Nummer 954.10. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:

Barmherzig und gnädig ist der Herrn, geduldig und von großer Güte. (Ps 103, 8)

Wochenlied:

Das alte Jahr vergangen ist (EG 59) oder
Der du die Zeit in Händen hast (EG 64)

Gottesdienstablauf 

Orgelvorspiel
Begrüßung
EG 58,1-3.6 - Nun lasst uns gehn und treten
EG 749 - Psalm 121 Ich habe meine Augen auf zu den Bergen, woher kommt mir Hilfe
Liturgie bis zum Kollektengebet
Epistellesung mit Halleluja
EG 64,1-3.6 - Der du die Zeit in Händen hast (Melodie 363)
Evangeliumslesung mit Versikeln
Glaubensbekenntnis
EG 62,1-3 - Jesus soll die Losung sein
Predigt
EG 65,1-4 - Von Guten Mächten treu und still umgeben (Melodie wie im Gesangbuch)
Abkündigungen
EG 65,5-7 - Lass warm und hell die Kerzen heute flammen
Abendmahl - gesungene Liturgie
Votum - Dank
EG 61,1.2.4 Hilf, Herr Jesu, lass gelingen
Fürbitte, Entlassung und Segen
Orgelnachspiel

weitere Liedvorschläge finden sich auf der Seite "Das Kirchenjahr"

Predigtideen

Rückblick auf das Jahr 2014; siehe http://de.m.wikipedia.org/wiki/2014

  • Die Olympischen Winterspiele 2014 finden im russischen Sotschi statt.
  • Die bis Februar 2014 in Kiew andauernden Euromaidan-Proteste und die folgende Krimkrise führen zu diplomatischen, politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen zwischen Russland auf der einen und der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten, anderen westlichen Staaten sowie der Ukraine auf der anderen Seite.
  • Seit Februar 2014 breitet sich in Westafrika das Ebolafieber aus und nimmt epidemische Ausmaße an.
  • Am 08. März verschwindet eine Maschine der Malaysia Airlines auf dem Weg vom malaysischen Kuala Lumpur ins chinesische Peking spurlos.
  • Im Zuge der Krise in der Ukraine kommt es im Osten und Süden des Landes zu Demonstrationen und Gebäudebesetzungen prorussischer Separatisten und Anhängern einer Föderalisierung, die in kriegerischen Gefechten mit Truppen der Kiewer Zentralregierung münden.
  • Deutschland gewinnt die Fußball-Weltmeisterschaft 2014.
  • Die Terrororganisation Islamischer Staat versucht seit Ende 2013, die Stadt Kobane einzunehmen, scheitert aber immer wieder an den Volksverteidigungseinheiten (YPG). Mitte September 2014 traten die islamistischen Milizen zu einer Großoffensive an, ab 28. September 2014 begann der Angriff auf das Stadtgebiet. (http://de.wikipedia.org/wiki/Ain_al-Arab#Der_Kampf_um_Koban.C3.AA) Eine alle Kontinente umspannende Koalition von Staaten versucht den Einfluss der Organisation Islamischer Staat zurückzudrängen.
  • 10. Oktober 2014 - Der Friedensnobelpreis wird an Kailash Satyarthi sowie die 17-jährige pakistanische Schülerin Malala Yousafzai vergeben. 

Der Predigttext aus dem Lukasevangelium schaut nach vorn. Also tue ich das auch und gebe bei Google ein: Ausblick 2015

  • Spiegel online: Bremsen die Eurokrise und der Ukraine-Konflikt im kommenden Jahr die deutsche Wirtschaft? Die wichtigsten Industriebranchen sind für 2015 verhalten optimistisch, am skeptischsten sind die Exporteure.
  • Focus I: Audi, BMW, Daimler, Porsche - Deutsche Premiummarken im Zukunfts-Check: Die größten Probleme von Audi und Co.
  • Focus II: Motorrad-Ausblick 2015 - Die neuen Bikes: Supersportler und Nischenprodukte
  • Managermagazin: Was sich bei Steuern und Versicherungen ändert
  • PC GAMES: Top Games 2014 und Ausblick 2015 - Die Lieblingsspiele der Redakteure. Für 2015 werden genannt: The Witcher 3, The Order 1886, Bloodborne und mehr.
  • DAS INVESTMENT.COM Ausblick 2015 - Was vom Gelde übrig bleibt?
Damit liegen wir auf der Linie, die am Silvestertag auch im EL-Kurier zu lesen war: Glück, Gesundheit und Geld - damit wünschte der EL-Kurier im Anklang an Wilhelm Busch (Prosit Neujahr! Ob gut oder schlecht, später wird klar, doch bringt's nur Gesundheit und fröhlichen Mut und Geld genug, dann ist's schon gut.) alles Gute zum neuen Jahr.

Ob uns das wirklich weiterführt?

Ein anderer Ansatz: Der unter Parkinson leidende Politiker Hans-Jochen Vogel gab letztens im Stern ein Interview, in dem es auch um seinen Blick auf die eigene Zukunft ging. Ich meine, ich hätte dieses Interview in einer Wochenendausgabe der Meppener Tagespost gelesen, kann es aber nicht mehr finden. Gibt man bei Google ein "Hans-Jochen Vogel zum Tod", so findet man zahlreiche Hinweise auf dieses Interview.

Unter anderem wurde Hans-Jochen Vogel gefragt, wie er das eigene Lebensende betrachte. Angst habe er nicht, erklärte er. Er habe den Tod als einen Bestandteil seines Lebens akzeptiert. Um sein eigenes Leben im Rückblick zu beschreiben, gebrauchte Hans-Jochen Vogel den biblischen Ausdruck "lebenssatt". Über den Erzvater Abraham kann man in der Bibel lesen, dass er "verschied und starb in einem guten Alter, als er alt und lebenssatt war, und (dass er) zu seinen Vätern versammelt" wurde (1. Mose 25,8). Diese Sichtweise - in einem guten Alter und satt vom Leben - konnte der Politiker auch für sich gelten lassen.

Hans-Jochen Vogel bekannte sich zu seiner Glaubenshoffnung, dass es ein Leben nach dem Tod gebe. Vorher aber müssten wir uns im Gericht vor Gott verantworten. Er wurde dann gefragt, ob er Angst vor diesem Gericht habe. Aus der Antwort, die sich mir einprägte, klingt auf der einen Seite etwas Humor, auf der anderen Seite eine große Ernsthaftigkeit „Also, dem Herrgott gegenüber zu treten, ist ja wirklich kein alltägliches Ereignis.“ Hans-Jochen Vogel konnte es offen lassen, ob er in diesem Gericht bestehen würde. Er habe sicherlich nicht immer richtig gehandelt, aber nach bestem Wissen und Gewissen. Deshalb gehe er mit Zuversicht auf das Gespräch mit Gott zu.

Wenn wir unter diesem Blickwinkel unseren Predigttext betrachten: Wie sähen unsere Überlegungen für das Jahr 2015 aus, wenn wir mit Gottes Kommen rechnen würden? Wo würden wir Schwerpunkte setzen? W"orauf käme es uns in unserem Leben an?

Epistel - Röm 8, 31b-39

31b Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. 34 Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 wie geschrieben steht (Psalm 44,23): "Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe."

37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Evangelium und Predigttext - Lk 12, 35-40

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen 36 und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. 37 Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen. 38 Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie. 39 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen. 40 Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.

Samstag, 20. Dezember 2014

1. Weihnachtstag 2014

25. Dezember 2014

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Weihnachtstag unter der Nummer 954.07. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Wochenspruch:

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1, 14a)

Wochenlied:

Gelobet seist du, Jesu Christ (EG 23)

Lieder:

32,1-4 - Zu Bethlehem geboren 
738 - Ps 96 (Singet dem Herrn ein neues Lied)
27,1.2.5.6 - Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich
53,1-3 - Als die Welt verloren
45,1-4 - Herbei, o ihr Gläubgen
37,1-4 - Ich steh an deiner Krippen hier
44,1-3 - O du fröhliche

Epistel: Tit 3, 4-7

Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilandes, 5 machte er uns selig - nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit - durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im heiligen Geist, 6 den er über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland, 7 damit wir, durch dessen Gnade gerecht geworden, Erben des ewigen Lebens würden nach unsrer Hoffnung.

Evangelium und Predigttext: Lk 2, (1-14) 15-20


  • In der Predigt bin ich den nur zu gut bekannten Text Abschnitt für Abschnitt durchgegangen.

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

  • Wenn hier die weltlichen Herrscher Augustus und Quirinius genannt werden, macht das deutlich, dass der christliche Glaube etwas mit der Welt zu tun hat. Gott ist der Herr über die Welt und nimmt auch die weltlichen Herrscher für seine Pläne in Anspruch. Dieser Gedanke zieht sich vom Alten bis ins Neue Testament. Im neuen Testament spannt er sich zwischen zwei Polen aus. Auf der einen Seite kann Jesus auf die Frage, ob es richtig sei, dem heidnischen Kaiser Steuern zu zahlen, antworten: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist (Mk 12,17). Auf der einen Seite bekennt Petrus vor dem Hohen Rat, der ihm untersagen will, die Botschaft des Auferstandenen weiterzusagen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apg 5,29)

4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.

  • Altes und Neues Testament bauen aufeinander auf. Die christliche Botschaft fällt nicht vom Himmel. Beim Propheten Micha konnte man lesen: Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist (Micha 5,1).

6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

  • Nicht in einem herrschaftlichen Haus, sondern in einem Stall kommt Gott in die Welt - in einem kleinen Kind, verwechselbar, hilflos. Das ändert sich auch nicht, als der Sohn Sohn eines Zimmermanns erwachsen wird. Als Wanderprediger wird er sagen : Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. Mt 8,20 Und im Brief an die Hebräer formuliert der Apostel: Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Hebr 13,14)
  • Wenn schon für Gott kein Platz in der Herberge ist, wie ist das heute für die Ärmsten der Armen. Rund um die Krisengebiete hausen die Menschen in Zeltlagern, auch jetzt sind dort winterliche Zustände. - Wenn wir die Bilder sehen, bleibt doch der erste menschliche Impuls: Man muss diesen Menschen helfen. Und diejenigen, die es in unser Land schaffen, müssen wir gastlich aufnehmen. 
8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
  • Man kann es nicht oft genug wiederholen, dass Gott bei den Menschen am Rande der Gesellschaft zu finden ist. Auf diese Menschen übt der christliche Glaube eine große Anziehungskraft aus. Hier am Anfang waren es die Hirten, die die Botschaft zuerst hörten, am See Genezareth waren es Fischer, die in die Nachfolge gerufen wurden, und als Paulus die christliche Botschaft nach Europa brachte, waren es in der Hafenstadt Korinth die Arbeiter, die Sklaven, die die christliche Gemeinde bildeten. Die Reichen kamen später dazu.
  • Die Geschichte vom reichen Jüngling - bezeichnenderweise auch bei Lukas aufgeschrieben - zeigt, wie schwer es die Reichen im Reich Gottes haben. "18 Und es fragte ihn ein Oberer und sprach: Guter Meister, was muss ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? 19 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein. 20 Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!« 21 Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von Jugend auf. 22 Als Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir noch eines. Verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach!" (Lk 18)
9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

  • Die biblische Botschaft braucht Boten und Übersetzer, die zu den Menschen gehen und die Botschaft überbringen und erklären, Bei den Hirten waren die Engel diese Boten, heute können wir es sein.

13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

  • Die zu übermittelnde Botschaft ist schnell gesagt: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Gott ehren in einer Gesellschaft, die meint, alles selbst zu können. Wenn wir dagegen Gott die Ehre gegen und uns nicht weiterhin selbst vergöttern, folgt der zweite Halbsatz fast automatisch: ... und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Und das sind alle Menschen. Wenn dieses Gotteslob bei uns im Verlauf eines Jahres so erschallt wie jetzt in Weihnachtstagen, wenn die Kirchen so gut besucht sind, müssen wir um das christliche Abendland keine Sorge haben. 
15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

  • Hirten lassen sich ansprechen. Hätten ja alles als Illusion abtun können - Engel bei den Hirten, wo gibt es denn so etwas? Später hätte es heißen können: Fischer sollen das Reich Gottes verkündigen? Aber diese Menschen ziehen los und lassen sich auf das Wagnis ein. 

16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

  • So wie die Engel den Hirten die Geschichte gedeutet haben, so deuten die Hirten für die Menschen im Stall, ja sie deuten auch für Maria und Josef. Maria behielt alle diese Worte ... 

20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

  • Für die Hirten hat sich ihr Leben verändert. Wenn es früher allein um den Broterwerb ging, so steht jetzt das Gotteslob im Vordergrund. Er nimmt ihr Leben in Beschlag. 

Aus den Abkündigungen

Jetzt in der Adventszeit hatten sich die evangelischen und katholischen Pastoren aus Meppen zur Abschlussrunde der ökumenischen Pfarrkonferenz getroffen und besprochen, dass wir angesichts der zumindest nicht fremdenfreundlichen Entwicklung in unserem Land, wie sie sich im Augenblick durch "Pegida" und deren Ableger in der Öffentlichkeit abzeichnet, ein Zeichen entgegensetzen wollen. Bischof Meister hat im Interview mit der Meppener Tagespost am Samstag auch zu diesem Thema Stellung bezogen. 



Wir Pastoren hier vor Ort waren der Meinung, dass wir Christen - alle, die in den Karteien der großen Volkskirchen als Mitglieder geführt werden - unsern Glauben fröhlich und mit Überzeugung leben sollten, so, wie das vielerorts jetzt in den Weihnachtstagen geschieht, wenn die Kirchen wie in jedem Jahr wieder sehr gut besucht sind. Wenn dieses nicht die Ausnahmesituation wäre, müsste sich niemand um das christliche Abendland Sorgen machen. Aus diesen Überlegungen heraus war der Gedanke entstanden, dass wir in ALLEN Gottesdiensten Heiligabend eine Fürbitte aufnehmen, die Pastor Rebers formuliert hat. Mit diesem Gebetsanliegen knüpfen wir bewusst an die Traditionen an, die vor 25 Jahren zur friedlichen Revolution in der damaligen DDR führten.

Auf dieser Linie liegt auch der Gedanke, dass sich zukünftig einmal im Monat ALLE Meppener Christen - evangelisch und katholisch - zu einem Friedensgottesdienst treffen. Da wir in der GAK seit Jahren das Friedensgebet praktizieren, sollte dieses genutzt werden. An jedem zweiten Freitag im Monat werden Meppener Christen eingeladen, sich unter einer Überschrift zu treffen, wie es Pastor Rebers in der Fürbitte formulierte: "Bewahre unser Volk vor einem Gegeneinander der Volksgruppen, Religionen und Kulturen, vor Hass und Gewalt. Wirke in den Herzen die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen und den Fremden kennen und schätzen zu lernen."

Das Gebetsanliegen

“Barmherziger Gott, du bist Herr über Nationen und Völker. Wir danken dir, dass du in unserem Land vor 25 Jahren die Gebete um Einheit, Frieden und Verständigung erhört hast. Wir bitten dich auch jetzt als deine Kirche: Bewahre unser Volk vor einem Gegeneinander der Volksgruppen, Religionen und Kulturen, vor Hass und Gewalt. Wirke in den Herzen die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen und den Fremden kennen und schätzen zu lernen. Segne alle, die Frieden stiften. Erwecke die Christenheit zu fröhlichem Glauben, zu verbindender Liebe und zu befreiender Hoffnung.”

Montag, 15. Dezember 2014

Heiligabend 2014

24. Dezember 2014

Die Gottesdienste Heiligabend sind wie folgt aufgeteilt: 

15:30 Uhr Krippenspiel in der Christvesper – Krüger / Hofmann / Team
Gottesdienst insbesondere für Familien mit kleineren Kindern

17:00 Uhr Christvesper mit „Just for Fun“ - Krüger / Hofmann / Team
Gottesdienst insbesondere für Familien mit größeren Kindern

18:30 Uhr Christvesper mit dem Posaunenchor Brauer

22:30 Uhr Christgottesdienst in der Heiligen Nacht Kroschewski

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte für die Christvespern unter der Nummer 954.05; die Texte der Christnacht (22.30 Uhr) unter der Nummer 954.6. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr by Dr. Martinus". Wie zu sehen ist, habe ich die Links schon gelegt.

Die Weihnachtsgeschichte

mit Fotos aus der Gustav-Adolf-Kirche

Lukas 2,1-20

Augustusstatue: Künstler: Unbekannt - Foto: Bis Niermann (Eigenes Werk) GFDL CC-BY-SA-3.0 CC BY-SA 2.5,
via Wikimedia Commons href=http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AStatue-Augustus.jpg
Zusammenstellung des Bildes von mir
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. 
eigenes Foto - gilt auch bei den folgenden
4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,
5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.
7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Die Könige kommen dazu - vgl. Matthäus 2


15:30 Uhr Christvesper mit Krippenspiel

Die Kindergottesdienstkinder sind fleißig beim Üben des Krippenspiels. Wir dürfen gespannt sein!

Wir singen voraussichtlich diese Lieder:

  • Ihr Kinderlein kommet
  • Stille Nacht
  • Zumba, Zumba
  • Vom Himmel hoch da komme ich her
  • Gottes große Liebe
  • O du fröhliche

17:00 Uhr Christvesper 

für Familien mit größeren Kindern, Jugendliche und junge Erwachsene

Wie schon in den Jahren zuvor wird der Chor Just for Fun unter der Leitung von Frau Hofmann diesen Gottesdienst mitgestalten. Dabei sollen diese Lieder zum Einsatz kommen:

  • Soon an very soon
  • The first Noel
  • Ding, dong! Merrily on High
  • Kling, Glöckchen, klingelingeling

Für "It is christmas time" suchen wir noch einen passenden Ort im Gottesdienst.

Für die Gemeinde sind diese Lieder geplant:

  • EG 45 - Herbei, o ihr Gläubgen
  • EG 48 - Kommet ihr Hierten
  • EG 46 - Stille Nacht
  • EG 44 - O du fröhliche

Krippe in der Gustav-Adolf-Kirche

Franz von Assisi - Die Krippe von Greccio

In der Predigt werde ich mir Gedanken machen, wie die alte Weihnachtspredigt von Franz von Assisi in die heutige Zeit passt: 

Was nützt es, wenn ihr immer noch zur Krippe kommt, die ich euch in der Höhle zu Greccio dargestellt habe?

Was nützt es, wenn ihr die Demut des göttlichen Kindes bewundert, die Freude der heiligen Jungfrau mitempfindet oder das Staunen des heiligen Josef, der nur gebraucht wurde, nicht mehr?

Was nützt es, wenn ihr den Eifer der Hirten verfolgt, die alles liegen- und stehenließen, nur um den Heiland zu suchen und zu schauen?

Was nützt es, wenn ihr Weihnachten nur feiert, eure Geschenke aufrechnet und für ein paar Stunden gerührt seid? Ich habe euch die Krippe nicht zum Anschauen geschenkt, sondern zum Anfassen.

Man muss das Kind “auf seinen Händen tragen”, muss die Muttergottes und ihren Mann “in die Arme nehmen”, man muss sich mitten unter die Hirten gesellen und einer von ihnen werden. Mit den Gestalten der Heiligen Nacht eins werden, das ist es.

Man muss selber die Demut des Kindes lernen, dem Staunen und der Freude der Eltern im eigenen Herzen Raum geben, man muss sich von den Hirten anstecken lassen.

Man muss etwas merken nach Weihnachten, dass man die Christgeburt gefeiert hat. Und man wird sich auf den Weg machen müssen, um an Epiphanie seine eigenen Gaben zu bringen. Nein, sich selbst.

Sonntag, 30. November 2014

3. Advent 2014

14. Dezember 2014

Von guten Mächten treu und still umgeben ...

Bundesarchiv, Bild 146-1987-074-16 / CC-BY-SA [CC BY-SA 3.0 de]
Dietrich Bonhoeffer
Bundesarchiv, Bild 146-1987-074-16 / CC-BY-SA [CC BY-SA 3.0 de]
 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons
http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ABundesarchiv_Bild_146-1987-074-16%2C_Dietrich_Bonhoeffer.jpg

Genau vor 70 Jahren in diesen Dezembertagen schrieb Dietrich Bonhoeffer sein bekanntes Lied "Von guten Mächten ..." Er legte es seinem Brief vom 19.12.1944 an seine Verlobte Maria von Wedemeyer bei (vgl. Wikipedia). Der Posaunenchor spielt das Lied nach der Melodie von Siegfried Fietz, d.h. die 7. Strophe wird als Refrain jeweils hinter den anderen Strophen gesungen.

Weiter unten habe ich einige Texte aufgeschrieben, die mir gute Anregungen für die Predigt am 3. Advent gaben. 

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 3. Advent unter der Nummer 954.03. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr by Dr. Martinus".

Wochenspruch: 

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig! (Jes 40, 3.10)

Wochenlied:

Mit Ernst, o Menschenkinder (EG 10)

Gottesdienstablauf

Der Posaunenchor mit seinen "Jungbläsern" wird im Gottesdienst spielen.

  • Musikalisches Vorspiel
  • Begrüßung - P. Krüger
  • 17,1-3 - Wir sagen euch an den lieben Advent
  • 712 - Psalm 24 - Liturgie ohne Gloria in Exelsis und Halleluja (adventliche Fastenzeit)
  • Epistellesung 1. Kor 4,1-5 - Frau Drenger
  • Glaubensbekenntnis
  • 1,1-3 - Macht hoch die Tür ... es kommt der Herr der Herrlichkeit ...
  • Predigt über das Lied von Dietrich Bonhoeffer:
  • 65 - Von guten Mächten treu und still umgeben
  • Abkündigungen
  • 16,1.4.5 - Die Nacht ist vorgedrungen
  • Fürbitte und Vaterunser
  • Entlassung und Segen
  • 13,1-3 - Tochter Zion
  • Musikalisches Nachspiel

Epistel 1. Kor 4, 1-5

Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse. 2 Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden. 3 Mir aber ist's ein Geringes, dass ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen Gericht; auch richte ich mich selbst nicht. 4 Ich bin mir zwar nichts bewusst, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt; der Herr ist's aber, der mich richtet. 5 Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen. Dann wird einem jeden von Gott sein Lob zuteil werden.

Evangelium* Mt 11, 2-6 (7-10)

Das Evangelium kann an diesem Sonntag, denke ich, ausfallen. Wenn die Epistel mit dem Satz beginnt: "Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse. ... ", so beschreiben diese Worte die Haltung Dietrich Bonhoeffers, der in der Welt auch im Widerstand gegen die nationalsozialistischen Machthaber seinen Glauben leben wollte. 

Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger 3 und ließ ihn fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? 4 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: 5 Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf, und Armen wird das Evangelium gepredigt; 6 und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.
* Im Kirchenjahr 2104/15 ist das Evangelium zugleich Predigttext (Predigtreihe I). Auf Anregung unseres Posaunenchorleiters Johannes Drenger werde ich aber über das Bonhoefferlied predigen.

EG 65 Von guten Mächten treu und still umgeben

1. Von guten Mächten treu und still umgeben, / behütet und getröstet wunderbar, / so will ich diese Tage mit euch leben / und mit euch gehen in ein neues Jahr.

2. Noch will das alte unsre Herzen quälen, / noch drückt uns böser Tage schwere Last. / Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen / das Heil, für das du uns geschaffen hast.

3. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern / des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, / so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern / aus deiner guten und geliebten Hand.

4. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken / an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, / dann wolln wir des Vergangenen gedenken, / und dann gehört dir unser Leben ganz.

5. Lass warm und hell die Kerzen heute flammen, / die du in unsre Dunkelheit gebracht, / führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen. / Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

6. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet, / so lass uns hören jenen vollen Klang / der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, / all deiner Kinder hohen Lobgesang.

7. Von guten Mächten wunderbar geborgen, / erwarten wir getrost, was kommen mag. / Gott ist bei uns am Abend und am Morgen / und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Aus den Brautbriefen

Dietrich Bonhoeffer schreibt am 19.12.1944 an seine Verlobte Maria von Wedemeyer. Diesem Brief legt er das Gedicht "Von guten Mächten" bei.

„Meine liebste Maria! Ich bin so froh, dass ich Dir zu Weihnachten schreiben kann, und durch Dich auch die Eltern und Geschwister grüßen und Euch danken kann. Es werden sehr stille Tage in unseren Häusern sein. Aber ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, je stiller es um mich herum geworden ist, desto deutlicher habe ich die Verbindung mit Euch gespürt. Es ist, als ob die Seele in der Einsamkeit Organe bildet, die wir im Alltag kaum kennen. So habe ich mich noch keinen Augenblick allein und verlassen gefühlt. Du, die Eltern, ihr alle, die Freunde und Schüler im Feld, Ihr seid mir immer ganz gegenwärtig. Eure Gebete und guten Gedanken, Bibelworte, längst vergangene Gespräche, Musikstücke, Bücher bekommen Leben und Wirklichkeit wie nie zuvor. Es ist ein großes unsichtbares Reich, in dem man lebt und an dessen Realität man keinen Zweifel hat. …

So ist diese Bewahrung am Abend und am Morgen durch gute unsichtbare Mächte etwas, was wir Erwachsenen heute nicht weniger brauchen als die Kinder. Du darfst also nicht denken, ich sei unglücklich. Was heißt denn glücklich und unglücklich? Es hängt ja sowenig von den Umständen ab, sondern eigentlich nur von dem, was im Menschen vorgeht. Ich bin jeden Tag froh, dass ich Dich, Euch habe und das macht mich glücklich froh … Hier noch ein paar Zeilen, die mir in den letzten Abenden einfielen. Sie sind der Weihnachtsgruß für Dich und die Eltern und Geschwister. (vgl. beispielsweise Familie im Wandel - Schule in Entwicklung, herausgegeben von Peter Cleiß - Schriftenreihe der Evangelischen Fachhochschule Freiburg Bd. 11, S. 37)

Beten

Von der zweiten Strophe bis zur sechsten Strophe wendet sich Bonhoeffer in der Gebetsansprache an Gott: "Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen / das Heil, für das du uns geschaffen hast."

Zum Stichworten Beten und Bonhoeffer findet man neben vielem anderen diese beiden Texte: 

Ein Mensch, der betet,
kann keine Angst mehr haben
und nicht mehr traurig sein.
Im Gebet ist Christus,
ist Gott uns nahe.

Vater im Himmel,
Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht,
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag.
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue
in meinem vergangenem Leben. Du hast mir viel Gutes erwiesen,
lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auflegen als ich tragen kann.
Lass deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.
Herr, was dieser Tag auch bringt -  dein Name sei gelobt.
Amen

Der zweite Text war dann auch das Schlussgebet im Gottesdienst.


Christen und Heiden

Bei der Recherche fand ich dann auch dieses Gedicht von Bonhoeffer. Beeindruckt hat mich die Schlusszeile der zweiten Strophe: Christen stehen bei Gott in Seinen Leiden. Wo sind die anderen?

Menschen gehen zu Gott in ihrer Not,
flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot,
um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod.
So tun sie alle, Christen und Heiden.

Menschen gehen zu Gott in Seiner Not,
finden ihn arm, geschmäht, ohne Obdach und Brot,
sehn ihn verschlungen von Sünde, Schwachheit und Tod.
Christen stehen bei Gott in Seinen Leiden.

Gott geht zu allen Menschen in ihrer Not,
sättigt den Leib und die Seele mit Seinem Brot,
stirbt für Christen und Heiden den Kreuzestod,
und vergibt ihnen beiden.


Aufbau eines Gottesdienstes in der Gustav-Adolf-Kirche

  • Orgelvorspiel
  • Begrüßung
  • Lied
  • Psalmgebet
  • Ehr sei dem Vater und dem Sohn …
  • Kyrie eleison
  • Lobgesang
  • Kollektengebet
  • Epistel mit Halleluja
  • Lied
  • Evangelium mit Versikeln
  • Glaubensbekenntnis
  • Lied
  • Predigt
  • Lied
  • Abkündigungen
  • Lied (die Kollekte wird eingesammelt)
  • Dankgebet für die Kollekte
  • Abendmahl (immer am 1. Sonntag im Monat)
  • Fürbittengebet
  • Vaterunser
  • Entlassung und Segen
  • Orgelnachspiel

Sonntag, 23. November 2014

1. Advent 2014

30. November 2014

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Advent unter der Nummer 954.01. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Brot für die Welt

Traditionell startet mit dem ersten Adventsgottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirchengemeinde die Aktion "Brot für die Welt". Informationen zum diesjährigen Projekt "Ruanda - Drei Farben für ein besseres Leben" findet man hier.

Weiterer Verlauf des 1. Advent

Nach dem Gottesdienst sind alle zum Kirchenkaffee eingeladen. Gegen 12.00 Uhr gibt es Mittagessen. Vorbereitet werden Hühnersuppe, "Lumpen"suppe und Gulaschsuppe. Der Teller Suppe wird gegen eine Spende von 2,00 Euro gereicht. 

Ab 13.00 Uhr werden Kaffee und Kuchen bereitgestellt. Die Veranstaltung endet gegen 14.00 Uhr, damit die Feierlichkeiten der Bethlehem-Kirchengemeinde - 60-jähriges Jubiläum - besucht werden können. 

Zwischendurch wird über das diesjährige Projekt von Brot für die Welt informiert. 

Wochenspruch:

Siehe dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9, 9b)

Wochenlied:

Nun komm der Heiden Heiland (EG 4) oder
Die Nacht ist vorgedrungen (EG 16)

Ideen für den Gottesdienst

Beim diesjährigen Projekt geht es um gesunde Ernährung, d.h. das Essen spielt eine Rolle und sollte im Gottesdienst thematisiert werden.

Die Farben: Gelb, Rot, Grün 

Zum einen bietet das Projekt selbst Ansatzpunkte. Im Informationsblatt von Brot für die Welt heißt es: "Es sind die Farben, die Christine Mukakamalis Leben verändert haben. Das Gelb, Rot und Grün in ihrem Garten und in ihrer Küche. Die Bohnen liefern Proteine und Kalium, die Paprika Vitamine, der Spinat Eisen. Wie wichtig die Farben auf ihrem Teller sind, weiß die Kleinbäuerin erst seit ein paar Jahren. Als Mitglied einer Kooperative nimmt die schmale 50-Jährige regelmäßig an Schulungen von CSC teil, einer Partnerorganisation von Brot für die Welt. "Dort habe ich gelernt, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung ist", sagt Christine." (http://www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/projektliste/ruanda-csc.html)

Zugegeben, wenn von Bohnen, Paprika und Spinat die Rede ist, habe ich nur zwei Farben vor Augen, aber vielleicht kann man ja auch noch die blassgelben Süßkartoffeln dazu nehmen, die später im Text erwähnt werden.

Die Kollekte


  • Die Kollekte vom 1. Advent ist für das Projekt "Drei Farben für ein besseres Leben" bestimmt. An den anderen Sonntagen sieht der landeskirchliche Kollektenplan vor, dass für weitere vergleichbare Projekte gesammelt wird: 
  • 2. Advent: Weltmission - Aufrecht gehen - Mission befreit (Missionswerke in der Landeskirche)
  • 3. Advent: Flüchtlingshilfe (Diakonie Katastrophenhilfe und landeskirchliche Flüchtlingsarbeit)
  • Am 4. Advent hatte wir im vergangenen Jahr für unsere Partnergemeinde in Chemchem gesammelt. 
  • Heilig Abend, am 1. Weihnachtstag und am Silvesterabend wir noch einmal für das Projekt von Brot für die Welt gesammelt. 

Wir wollen diesmal die Ergebnisse der Sammlungen in der Kirche dokumentieren.

Essen und Abendmahl

Im Gottesdienst feiern wir das Abendmahl. In dem Prospekt "Satt ist nicht genug" von Brot für die Welt heißt es auf Seite 6:

"Nahrung als Gabe des gütigen Schöpfers für alle

Mahlgemeínschaft und Ernährung sind zentrale Themen der biblischen Tradition. Schon im ersten Buch der Bibel wird davon gesprochen, dass Gott Menschen und Tieren ihre jeweilige Speise zugedacht hat (1. Mose 1,29): „Und Gott sprach: Seht da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Sarnen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen zu eurer Speise.“

Zum Kern des biblischen Glaubens gehören Staunen und Dankbarkeit über die Güte Gottes, die allen Menschen Nahrung im Überfluss verschafft (Psalm 104,1014). Weit über den Zweck der Hungerstillung hinaus hat das Essen biblisch auch den Sinn, zur Freude und zum Glück des Menschen beizutragen (Psalm 104,15; Joe12,21-24).

Vielfältige Ernährung als Zeichen der Fürsorge des Schöpfers

Alttestamentlicher Glaube ist voll des Lobes, dass Gott sein Volk in ein gutes Land gebracht hat, ein Land der Fülle, in dem es mehr als genug an vielfältiger und abwechslungsreicher Nahrung gibt: „Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäurne und Granatäpfel“ (5. Mose 8,7-10). Zudem waren Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen und Bohnen in biblischer Zeit wegen ihres hohen Eiweißgehalts ein unverzichtbarer Teil der Ernährung (Ezechiel 4,9).

Fleischverzehr hingegen war zu biblischen Zeiten die große Ausnahme. Nach 1. Mose 9,3 wird dem Menschen das Essen von Fleisch durch Gott zwar grundsätzlich zugestanden. Dieses Zugeständnis steht aber im Zusammenhang mit der Erzählung von der Gewalt, die durch Sündenfall und Brudermord in die Welt gekommen ist. Es zeugt damit von dem Wissen, dass Fleischverzehr nicht ohne Gewalt gegen die Kreatur zu haben ist."

Im weiteren Verlauf der Informationen folgen noch die Überschriften "Spielregeln als Zeichen der Achtung des Lebens und seines Schöpfers", Essen und Gemeinschaft" und "Kostbarkeit und Qualität von Nahrung und Mahlgemeinschaft als Zeichen des Reiches Gottes".

Im Abendmahl wollen wir ein Zeichen geben, indem wir das Brot einander reichen und brechen.

Essen und Kochrezepte

Wie oben beschrieben, soll es im Gemeindehaus Mittagessen geben: Hühnersuppe, "Lumpen"suppe und Gulaschsuppe.

Weil die Ernährung beim diesjährigen eine wichtige Rolle spielt und die Farben Grün (Bohnen oder Spinat), Rot (Paprika) und Geld (Bohnen oder Süßkartoffeln) genannt werden, erbitten wir von den Gemeindegliedern schmackhafte Rezepte, die wir sammeln und anderen zugänglich machen dürfen.

Möglicher Gottesdienstablauf

Über Anregungen für die Lieder freue ich mich.
  • Orgelvorspiel
  • Begrüßung
  • Lied 1,1-3 - Macht hoch die Tür
  • Psalmgebet 712 - Psalm 24
  • Ehr sei dem Vater und dem Sohn …
  • Kyrie …
  • Gloria in exelsis …
  • Kollektengebet
  • Evangelium Mt 21, 1-9 mit Versikeln
  • Glaubensbekenntnis
  • Lied 9,1-4 Nun jauchzet, all ihr Frommen
  • Predigt zum Thema Brot für die Welt
  • Lied 432,1-3 Gott Gab uns Atem ...
  • Abkündigungen
  • Lied 229,1-3 Kommt mit Gaben und Lobgesang
  • Dankgebet für die Kollekte
  • Abendmahl
  • Fürbittengebet 
  • Entlassung und Segen
  • Lied 421 Verleih uns Frieden gnädiglich
  • Orgelnachspiel

Evangelium: Mt 21, 1-9

Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus 2 und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und gleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir! 3 Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen. 4 Das geschah aber, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9): "5 Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers." 6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, 7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. 8 Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. 9 Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

Freitag, 7. November 2014

Absicht ...

Mit diesem Blog möchte ich meine Gottesdienste vorbereiten und mit dem einen oder anderen Leser in einen Gedankenaustausch treten. Was sagt der Predigttext heute? Welche Lieder können gesungen werden? Gibt es Gedanken für die Gebete?



Ich freue mich, wenn der eine oder die andere Anmerkungen zu den Texten macht. Benutzen Sie dafür die Kommentarfunktion am Ende eines jeden Blogs. Wenn Sie mögen, hinterlassen Sie Ihren Namen, der dann aber für alle Besucher der Seite sichtbar ist.

Die erste Vorbereitung für einen Gottesdienst, die ich hier einstellen werde, ist die für den 1. Advent.