Freitag, 26. Juni 2015

4. Sonntag nach Trinitatis

28. Juni 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 4. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.47. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:

Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. (Gal 6,2)

Wochenlieder:

Mir ist Erbarmung widerfahren (EG 355)
Lass die Wurzel unsres Handelns Liebe sein (EG 417)
Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen (NB-EG 612)

Lieder für den Gottesdienst

EG 449,1,8,12 Die güldne Sonne
EG 395,1-3 Vertrau den neuen Wegen
EG 652 Ich glaube an Gott den Vater
EG 412,1,2,4,8 So jemand spricht
EG 425,1-3 Gib uns Frieden jeden Tag

Weitere Liedvorschläge finden sich auf der Seite "Das Kirchenjahr"

Epistel Röm 14, 10-13

Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden. 11 Denn es steht geschrieben (Jesaja 45,23): "So wahr ich lebe, spricht der Herr, mir sollen sich alle Knie beugen, und alle Zungen sollen Gott bekennen." 12 So wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. 13 Darum lasst uns nicht mehr einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, dass niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis bereite.

Evangelium und Predigttext Lk 6, 36-42

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. 37 Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. 38 Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen.

39 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen? 40 Der Jünger steht nicht über dem Meister; wenn er vollkommen ist, so ist er wie sein Meister.

41 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? 42 Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge und sieh dann zu, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!

Predigtideen


  • Einer trage des anderen Last

Wochenspruch: Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. - Ehepaare wählen diesen Vers des öfteren als Trauspruch. Wollen zueinander stehen in den guten wie auch in den bösen Tagen, bis dass der Tod sie scheidet.

  • Wenn jeder an sich selber denkt

Was in der Ehe vielleicht noch gelingt, hat sich aus unserer Gesellschaft längst verabschiedet: Wenn jeder an sich selber denkt ist an alle gedacht.

Musikgruppe SDP (Stonedeafproduction):
Was interessiern mich die Probleme von den Andern,
das sind viel zu viele, ey, wo soll ich denn da anfang'n?
Ich helf nur mir selber
wenn jeder an sich denkt ist an alle gedacht

  • Wir sind allesamt Sünder

Jesus will uns deutlich machen, dass wir alle unsere Fehler haben. Leider neigen wir dazu, eher die Fehler der anderen zu sehen und dann auch deutlich anzusprechen. Unsere eigenen Schwachpunkte lassen wir gern außer Acht. Wir wundern uns und sind oft auch empört, wenn andere genau diese Unarten ansprechen und uns damit konfrontieren. Aber genauso ist das, sagt uns Jesus, "denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen" (V 38). - Wir sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den wir bei Gott haben sollten - in Anlehnung an Röm 3,23.

  • Aktuelles

Die Lage heute am 26.06.2015 (aus focus.de)

Blutiger Freitag: Terror auf drei Kontinenten erschüttert Menschen weltweit
Drei Terror-Anschläge an einem Tag. Getötete Touristen in  Tunesien, ermordete Moschee-Besucher in Kuwait und ein Anschlag auf  ein Gaswerk in Südfrankreich.

Dazu der Dauerbrenner:
Europa ist kaputt – und unsere Politiker sind schuld daran

Griechenland vor Euro-Aus - Genug ist genug! Warum der Stopp der Griechen-Hilfen der einzig richtige Schritt ist.


  • Jesuszitate

- Aus dem Predigttext:
Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben ...

- Aus der Bergpredigt: Vom Vergelten (Mt 5)
38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 21,24): »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« 39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. 40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. 41 Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei. 42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.

- Aus der Bergpredigt: Von der Feindesliebe (Mt 5)
43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3.Mose 19,18) und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen2, 45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

- Aus der Bergpredigt: Vom Richtgeist (Mt 7)
1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. 2 Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.

Damit sind wir wieder beim Predigttext und bei dem Gedanken des Paulus: "Wir sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den wir bei Gott haben sollten."

  • ... dass niemand dem anderen einen Anstoß oder Ärgernis bereite

Mich fasziniert der Schlusssatz der Epistel. Paulus spielt mit der Bedeutung des Wortes "richten". "... lasst uns nicht mehr einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, dass niemand seinem Bruder - und seiner Schwester - einen Anstoß oder Ärgernis bereite." Dem anderen keinen "Anstoß oder Ärgernis" bieten, ist das ein Weg, der uns aus den aktuellen Problemen führen kann?

Wir werden damit die aktuellen Probleme nicht lösen, aber in unserem Umfeld können wir beginnen und versuchen, einander keinen Anstoß mehr zu geben.

Donnerstag, 4. Juni 2015

1. Sonntag nach Trinitatis

7. Juni 2015

Ich habe zwar an diesem Sonntag keinen Dienst, aber trotzdem beschäftigt mich der Predigttext für diesen Sonntag. Deshalb stelle ich hier ein paar Notizen ein.

In der Gustav-Adolf-Kirche wird übrigens der Partnerschaftsgottesdienst gefeiert.
Ich lade herzlich dazu ein!

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.44. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:

Christus spricht zu seinen Jüngern: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. (Lk 10, 16)

Wochenlied:

Nun bitten wir den Heiligen Geist (EG 124)

Weitere Liedvorschläge finden sich auf der Seite "Das Kirchenjahr"

Evangelium und Predigttext

Es geht um die bekannte Geschichte aus dem Lukasevangelium (16, 19-31) vom armen Lazarus und dem reichen Mann, vor dessen Tür Lazarus sein Leben fristet, bis er stirbt und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wird. Der Reiche stirbt auch und wird begraben. Die Bibel hält dann fest, als hätte es gar keine andere Alternative gegeben: "Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß."

http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AMeister_des_Codex_Aureus_Epternacensis_001.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/64/Meister_des_Codex_Aureus_Epternacensis_001.jpg
von Meister des Codex Aureus Epternacensis [Public domain], via Wikimedia Commons

Es entspinnt sich ein Gespräch zwischen dem Reichen und Abraham. Als jenem klar wird, welche unumkehrbare Folge sein Leben in Saus und Braus ohne Gedanken an die anderen und ohne Rücksichtnahme hat, überkommt ihn der Gedanke an seine Brüder, die ebenso leben wie er es getan hat.

In seiner Not wendet sich der Reiche an Abraham: "So bitte ich dich, Vater, dass du ihn (Lazarus) sendest in meines Vaters Haus; denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual."

Sie haben Mose und die Propheten ...

Die Antwort Abrahams lässt aufhorchen: "Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören." - Mose und die Propheten, das ist eine Redewendung, die immer wieder vorkommt; Mose als derjenige, der Gottes gutes Gebot den Menschen bringt, die Propheten, die immer wieder kritisch ihre Zeitgenossen, insbesondere aber die politische Elite, beobachten und von ihnen einfordern, dass Gottes Gebot auch gelebt wird. Wenn die Menschen in ihrem Leben dem folgten, so kann man Abrahams Antwort zusammenfassen, dann müssten wir nach dem Tode nicht über einen Ort wie die "Hölle" nachdenken. Gäbe es keine "Hölle auf Erden", würde sich die im Jenseits von selbst erledigt.

Dem Reichen gibt diese Sicht der Dinge keine Ruhe. Er kennt seine Brüder - und er weiß, wie er selbst gelebt hat: am Sabbat in die Synagoge, einmal im Jahr nach Jerusalem in den Tempel gepilgert, fromm die Hände gefaltet - und ansonsten lässt man den lieben Gott einen guten Mann sein. So ist das eben - und so wird es immer sein.

Deshalb insistiert der Reiche auch noch einmal: "Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun." Dieses Wunder müsste geschehen! Auf einen, den sie begraben haben, auf den würden sie hören, wenn er wieder im Leben erscheint.

... sie werden sich auch nicht überzeugen lassen, selbst wenn jemand von den Toten auferstünde ...

Die Antwort Abrahams ist ganz nüchtern: "Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde." - Wir Christen glauben, dass einer von den Toten auferstanden ist! Hat das Konsequenzen? Hören wir auf Gottes Wort, wie es bezeugt ist durch Mose und die Propheten?

Mose und die Propheten ...

Abschließend sollen diese beiden zu Worte kommen

Nachdem Mose seinem Volk Israel die guten Gebote Gottes, die Regeln für ein gelingendes Leben vorgestellt hat, zeigt er den Menschen, dass sie sich jetzt entscheiden müssen:

Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse. Wenn du gehorchst den Geboten des HERRN, deines Gottes, die ich dir heute gebiete, dass du den HERRN, deinen Gott, liebst und wandelst in seinen Wegen und seine Gebote, Gesetze und Rechte hältst, so wirst du leben und dich mehren, und der HERR, dein Gott, wird dich segnen in dem Lande, in das du ziehst, es einzunehmen. Wendet sich aber dein Herz und du gehorchst nicht, sondern lässt dich verführen, dass du andere Götter anbetest und ihnen dienst, so verkünde ich euch heute, dass ihr umkommen und nicht lange in dem Lande bleiben werdet, in das du über den Jordan ziehst, es einzunehmen. Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen,  indem ihr den HERRN, euren Gott, liebt und seiner Stimme gehorcht und ihm anhangt. Denn das bedeutet für dich, dass du lebst und alt wirst und wohnen bleibst in dem Lande, das der HERR deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, ihnen zu geben. (5. Mose 30,15-20)

Gleich der erste König, den Israel hat, muss vom Propheten Samuel, der ihn in gottes Namen berufen und gesalbt hat, zurecht gewiesen und an Gottes Weisung erinnert werden.

Samuel aber sprach zu Saul: Meinst du, dass der HERR Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern. (1. Sam 15,22)

Der Prophet Micha benennt das, was Gott von allen Menschen sich wünscht, so: 

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6,8)

... auferstanden von den Toten ...

Wenn wir sonntags und auch sonst unseren Glauben an den bekennen, der von den Toten auferstanden ist, Jesus Christus, Gottes Sohn, unser Herr und Bruder, dann lasst uns auch hören, was Mose und die Propheten gesagt haben!