Montag, 19. Januar 2015

Letzter Sonntag nach Epiphanias 2015

25.01.2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum letzten Sonntag nach Epiphanias unter der Nummer 954.19. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Den Gottesdienst halte ich in den Ev.-luth. Kirchen in Herzlake und in Haselünne. Weil beide Gottesdienste hintereinander stattfinden, fällt eine Lesung - in diesem Fall die Epistel - aus.

Wochenspruch:

Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jes 60, 2b)

Wochenlied:

Herr Christ, der einig Gotts Sohn (EG 67)

Gottesdienstablauf: 


  • Musik zum Eingang
  • Begrüßung
  • 74,1-4 - Du Morgenstern, du Licht vom Licht
  • 740 - Psalm 100 - Jauchzet dem Herrn, alle Welt
  • Liturgie bis zum Eingangsgebet
  • Evangelium und Glaubensbekenntnis
  • 67,1-3 - Herr Christ, der einig Gotts Sohn
  • Predigt
  • 268,1-5 - Strahlen brechen viele
  • Abkündigungen
  • 16,1-5 - Die Nacht ist vorgedrungen
  • Fürbitte und Vaterunser
  • Entlassung und Segen
  • 44,1-3 - O du fröhliche
  • Musik zum Ausgang

Epistel - 2. Kor 4, 6-10

Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.

7 Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwengliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. 8 Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. 9 Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. 10 Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.

Evangelium (gleichzeitig Predigttext) - Mt 17, 1-9

Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. 2 Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. 3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. 4 Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. 5 Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! 6 Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. 7 Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! 8 Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. 9 Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AFrancesco_Zuccarelli_Landschaft_mit_Verkl%C3%A4rung_Christi.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f1/Francesco_Zuccarelli_Landschaft_mit_Verkl%C3%A4rung_Christi.jpg
Francesco Zuccarelli [Public domain], via Wikimedia Commons
abgerufen am 19.01.2015

Gute Infos zur Verklärungsgeschichte gibt es bei Wikipedia "Verklärung des Herrn". Ich werde in meiner Predigt die Verbindung zur Taufszene ziehen. Die war Predigttext am 1. Sonntag nach Epiphanias. Man findet meine Gedanken zu diesem Sonntag weiter unten in diesem Blog. Außerdem gehe ich auf die Bedeutung des Gesetzes - Mose hält die beiden Gebotstafeln in seiner Hand - und der Prophetie - Elia hat Schrifttexte in seinen Händen - im Alten und im Neuen Testament ein. Auf dem Bild liegen vor Petrus die "Himmelsschlüssel".

Mose


http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AMoses041.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4c/Moses041.jpg
José de Ribera [Öffentlicher Bereich], via Wikimedia Commons

I
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

II
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.

III
Du sollst den Feiertag heiligen.

IV
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.

V
Du sollst nicht töten.

VI
Du sollst nicht ehebrechen.

VII
Du sollst nicht stehlen.

VIII
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

XI
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

X
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.

Der Prophet Elia

"Im Judentum ... gilt ... Elija ... vor allem als Symbol für Standhaftigkeit in Zeiten von Unterdrückung und Götzenanbetung." (Wikipedia)

http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3A090.The_Prophets_of_Baal_Are_Slaughtered.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/26/090.The_Prophets_of_Baal_Are_Slaughtered.jpg
Gustave Doré [Public domain], via Wikimedia Commons

Bezeichnenderweise lautet der Titel dieses Bildes "The Prophets of Baal Are Slaughtered" - "Die Propheten Baals werden geschlachtet" Wer die Geschichte nicht kennt, kann sie in der Bibel nachlesen: 1 Kön 18,40. Elia hatte in einem "Wettstreit" mit 450 Baalspriestern - Baal war der kanaanäische Gott der Fruchtbarkeit - gezeigt, dass Gott nur sein Opfer annimmt. Nachdem Elia als "Sieger" aus diesem Streit hervorgegangen war, wurden die Baalspriester getötet - geschlachtet, wie es der Titel des Bildes sagt. Gerade angesichts der gegenwärtigen Unruhen - Pegida, Legida etc. - kann diese Geschichte nur abschrecken.

Auf der anderen Seite ruft es auch Bewunderung hervor, wenn Elia im Namen Gottes König Ahab von Israel entgegentritt, als der wegen seiner Frau Isebel (phönizische Prinzessin, die den kanaanäischen Fruchtbarkeitsgott Baal verehrte) den Gott Israels, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, verließ und sich Baal zuwandte: "Und Ahab ging hin Elia entgegen. 17 Und als Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du nun da, der Israel ins Unglück stürzt? 18 Er aber sprach: Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deines Vaters Haus dadurch, dass ihr des HERRN Gebote verlassen habt und wandelt den Baalen nach." (!. Könige 18,16-18)

Weil Elia nach dem biblischen Bericht 2. Könige 2,1–18 mit einen feurigen Wagen gezogen von feurigen Pferden im Sturmwind zum Himmel entrückt wird, "... entstand im Judentum früh der Glaube, Elija sei nicht gestorben, sondern lebend in den Himmel aufgenommen worden. Er gilt seither als der wichtigste Prophet nach Mose. Der Prophet Maleachi kündigt die Wiederkunft Elias als Wegbereiter des Messias an. Nach Mal 3,23–24 wird Elias noch vor dem kommenden Gerichtstag Gottes ganz Israel zur Umkehr zu Gott und seinen Geboten sowie zur Versöhnung untereinander bewegen." (Wikipedia)

Jesus Christus

Gnadenstuhl im Dom zu Fritzlar
Gott Vater hält den gekreuzigten Sohn in  den Händen.
Der Heilige Geist in Gestalt einer Taube
steht auf dem Kreuz des Sohnes und "schmiegt" sich an den Vater.
eigenes Foto
(Anmerkung: Zum Begriff "Gnadenstuhl" vgl. den entsprechenden Artikel bei Wikipedia , ins besondere den Absatz "Theologischer Inhalt")

Am 1. Sonntag nach Epiphanias hieß es im Evangelium von der Taufe Jesu:
... 16 Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. 17 Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. ... (Mt 3)

Jetzt am letzten Sonntag nach Epiphanias heißt es im Evangelium: 
"Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; 
den sollt ihr hören!" (Vers 5)

Gott nimmt uns Christen mit ins Geschehen hinein. 

Die Seligpreisungen (Mt 5)
3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. 
4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 
5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. 
6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. 
7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 
8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. 
9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. 
10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. 
11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. 12 Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.

Von der Feindesliebe (Mt 5)
43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3.Mose 19,18) und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen2, 45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Im Predigttext heißt es dann weiter: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist. (Mt 17,9)

vgl. dazu 2. Korinther 12,9 - Gott hat zu Paulus gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 

"Gott gründet eine neue Religion"

In der Rubrik "SPAM" von SPIEGEL ONLINE (Humor für Leute mit Humor) fand ich den Artikel über die neue Religion. Da ist dann u.a. zu lesen: "... "Ich will noch nicht alles verraten", so das höchste derzeit bekannte Wesen im SPAM-Exklusivinterview, "dafür ist das alles noch zu neu. Aber die Idee ist schon, dass es irgendwie um Liebe unter den Menschen, um Toleranz und Verständnis gehen soll." Bei seinen bisherigen Projekten, so Gott, scheine er sich nicht klar genug ausgedrückt zu haben. "Es muss doch auch dem verblödetsten, indoktriniertesten, ärmsten, aufgepeitschtesten Menschen irgendwo noch klar sein, dass es nur um Respekt voreinander gehen kann", so Gott gegenüber SPAM, "Respekt vor anderen, aber auch vor wissenschaftlichen Erkenntnissen, vor dem gesunden Menschenverstand. Respekt vor der Realität!" ..." (a.a.O.)

So neu, liebe Verfasser dieses Artikels, ist die Idee mit "Liebe", "Toleranz", "Verständnis" nicht. Was sagt denn Jesus in der Bergpredigt? Und was steht im Gebot der Feindesliebe? Wann fangen wir an? Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube? (Faust)

Evangelisches Gesangbuch 137 - Geist des Glaubens, Geist der Stärke

Eigentlich mag ich das Lied, aber ich denke, dass es diesmal am Ziel meiner Predigt vorbeigehen wird, auch wenn Mose und Elia in diesen Strophen vorkommen: 

1.) Geist des Glaubens, Geist der Stärke, / des Gehorsams und der Zucht, / Schöpfer aller Gotteswerke, / Träger aller Himmelsfrucht; / Geist, der einst der heilgen Männer, / Kön'ge und Prophetenschar, / der Apostel und Bekenner / Trieb und Kraft und Zeugnis war. /

2.) Rüste du mit deinen Gaben / auch uns schwache Kinder aus, / Kraft und Glaubensmut zu haben, / Eifer für des Herren Haus / eine Welt mit ihren Schätzen, / Menschengunst und gute Zeit, / Leib und Leben dranzusetzen / in dem großen, heilgen Streit. /

4.) Gib uns Moses starkes Beten / um Erbarmung und Geduld, / wenn durch freches Übertreten / unser Volk häuft Schuld auf Schuld. / Lass uns nicht mit kaltem Herzen / unter den Verdorbnen stehn, / nein, mit Moses heilgen Schmerzen / für sie seufzen, weinen, flehn. /

6.) Gib Elias heilge Strenge, / wenn den Götzen dieser Zeit / die verführte blinde Menge / Tempel und Altäre weiht, / dass wir nie vor ihnen beugen / Haupt und Knie, auch nicht zum Schein, / sondern fest als deine Zeugen / dastehn, wenn auch ganz allein. /

9.) Geist des Glaubens, Geist der Stärke, / des Gehorsams und der Zucht, / Schöpfer aller Gotteswerke, / Träger aller Hirnmelsfrucht. / Geist, du Geist der heilgen Männer, / Kön’ge und Prophetenschar, / der Apostel und Bekenner, / auch bei uns werd offenbar!

Sonntag, 11. Januar 2015

2. Sonntag nach Epiphanias 2015

18. Januar 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 2. Sonntag nach Epiphanias unter der Nummer 954.15. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:

Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Joh 1, 17)

Wochenlied:

Gottes Sohn ist kommen (EG 5) oder
In dir ist Freude (EG 398)

Liedvorschläge

finden sich bei "Das Kirchenjahr"

Ich denke, diese Lieder könnten passen. Es werden die Konfis aus Bippen da sein, die Ihre Konfifreizeit im Jugendgästehaus verbringen.

168,1-3 - Du hast uns, Herr, gerufen und darum sind wir hier
740 - Psalm 100 - Jauchzet dem Herr, alle Welt
398,1-2 - In dir ist Freude
66,1-3.8 - Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden
557,1-2 - Unser Leben sei ein Fest
168,4-6 - Wenn wir jetzt weitergehen

Sollen wir es singen: O du fröhliche ...? Noch steht der Tannenbaum!
Weitere Liedvorschläge?

Epistel - Röm 12,(4-8) 9-16

(4 Denn wie wir an einem Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, 5 so sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied, 6 und haben verschiedene Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Ist jemand prophetische Rede gegeben, so übe er sie dem Glauben gemäß. 7 Ist jemand ein Amt gegeben, so diene er. Ist jemand Lehre gegeben, so lehre er. 8 Ist jemand Ermahnung gegeben, so ermahne er. Gibt jemand, so gebe er mit lauterem Sinn. Steht jemand der Gemeinde vor, so sei er sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er's gern.)

9 Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. 10 Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. 11 Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. 12 Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. 13 Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft. 14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. 15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. 16 Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug.

Evangelium und Predigttext - Joh 2, 1-11

Und am dritten Tage war eine Hochzeit in Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. 2 Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen. 3 Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. 4 Jesus spricht zu ihr: Was geht's dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. 5 Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut. 6 Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maße. 7 Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. 8 Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt's dem Speisemeister! Und sie brachten's ihm. 9 Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam - die Diener aber wussten's, die das Wasser geschöpft hatten -, ruft der Speisemeister den Bräutigam 10 und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie betrunken werden, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückbehalten. 11 Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.

Erster Predigtgedanke

Ausgangspunkt ist der Wochenspruch "Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden."

Wir kennen alle ungerechte Gerichtsurteile oder wir fühlen uns mal ungerecht behandelt, obwohl doch alles nach dem Gesetz oder nach anerkannten Richtlinien entschieden wurde. Beispiel: Das Haus von Frau Liedtke soll abgerissen werden, weil vor über 70 Jahren keine Baugenehmigung erteilt wurde.

Weitere Beispiele für Ungerechtigkeiten oder andere Ungereimtheiten finden sich in der Rubrik "Der reale Irrsinn" der Satiresendung "extra3". Es wird zwar nach Recht und Gesetz entschieden, aber man spürt, dass alles ungerecht bzw. völlig wirklichkeitsfremd ist.

Das Gesetz ist durch Mose gegeben. An sich ist das Gesetz Gottes gut und richtig. Denken wir an die 10 Gebote. Doch mit der Zeit ist es immer kasuistischer ausgelegt worden, also in immer feinere Vorschriften aufgespalten worden. Und diesen Vorschriften muss man folgen, wenn man ein guter Jude sein will.

Beispiel: Heilung eines Mannes am Sabbat - Markus 3,1ff

1 Und er ging abermals in die Synagoge. Und es war dort ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. 2 Und sie lauerten darauf, ob er auch am Sabbat ihn heilen würde, damit sie ihn verklagen könnten. 3 Und er sprach zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: Tritt hervor! 4 Und er sprach zu ihnen: Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, Leben erhalten oder töten? Sie aber schwiegen still. 5 Und er sah sie ringsum an mit Zorn und war betrübt über ihr verstocktes Herz und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und seine Hand wurde gesund. 6 Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald Rat über ihn mit den Anhängern des Herodes, wie sie ihn umbrächten.

Es geht um das Gebot: Du sollst den Feiertag heiligen.

So eindeutig den Menschen zugewandt wie in der Wundergeschichte hat sich Jesus nicht immer. In der Geschichte des Predigttextes verhält er sich gegenüber seiner Mutter auch sehr ungerecht. "Was geht es dich an, Frau, was ich tue?" Welche Laus ist ihm hier über die Leber gelaufen? Fühlt er sich gekränkt? Fühlt er sich in seiner "Ehre als Gottessohn" angegriffen? Ist es unter seiner "Würde", bei einer profanen Hochzeitsfeier zu helfen?

So ein abweisendes Verhalten, wie es Jesus hier an den Tag legt, zerstört Gemeinschaft! Seine Worte sind gegenüber seiner Mutter verletzend. Hat Jesus in der Wundergeschichte von der Heilung den Menschen im Blick, so geht es ihm hier um Rechthaberei oder anderes.

Die Mutter Jesu lässt sich nicht abweisen. Sie redet zwar nicht auf Jesus ein - hilf doch; stell dich doch nicht so an; was soll das - das hätte wahrscheinlich sowieso nichts bewirkt. Aber Jesu Mutter geht zu den Diener und bereitet die vor, mit Jesus zu kooperieren, wenn der etwas von ihnen will. Maria vertraut darauf, dass ihr Sohn von selbst zur Einsicht kommt, was dann auch geschieht.

Die Verwandlung des Wassers in Wein ist die Voraussetzung für ein gelungenes Fest, das alle gern in Erinnerung behalten.

Warum glauben seine Jünger an ihn? Wegen des Wunders? Oder weil er die Größe hatte, über das eigene Verhalten noch einmal nachzudenken?

Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

"Loccumer" Hochzeit


Hochzeit zu Kana - Bild aus dem Gebhardt-Saal im Kloster Loccum
eigenes Foto
Das Foto habe ich gemacht, als ich im Rahmen der Jubiläumsfeiern 850 Jahre Kloster Loccum im Jahr 2013 für drei Tage als ehemaliger Vikar des Klosters dort Führungen übernommen hatte. Neben dem Bild von der Hochzeit in Kana gibt es weitere biblische Motive.

Nachdem das Königreich Hannover 1866 den Krieg gegen Preußen verloren hatten, fiel das Kloster Loccum an den Sieger. Als Kurator wurde Friedrich Wilhelm Barkhausen bestellt. Dieser wollte den evangelischen Kandidaten der Theologie, die sich im Kloster auf den Dienst in der Kirchengemeinde vorbereiteten, einen Raum geben, wo biblische Geschichten betrachtet werden konnten. Deshalb gab er Eduard von Gebhardt, Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie, den Auftrag, das alte Laienrefektorium auszumalen. Die Arbeit wurde von 1886 bis 1891 ausgeführt. Dabei standen dem Künstler Menschen seiner Gegenwart aus dem Loccumer Umfeld Modell.

Zum Bild von der Hochzeit zu Kana gibt es folgende Geschichte: Der Maler von Gebhardt saß mit den Kandidaten zu Tisch, als einer mit Namen Kittel mit erhitztem Gesicht zu spät kam und sich in die Runde setzte. Von Gebhardt war von dem jungen Mann angetan und nahm ihn als Bräutigam für das geplante Hochzeitsbild. Mit einem Modell für die die Braut war es etwas schwieriger, weil zu der Zeit im Kloster keine Frauen leben durften. Kurzerhand malte von Gebhardt seine Nichte aus Riga, von der er ein Partrait in seinem Skizzenbuch hatte. Die übrigen Theologiekandidaten waren die Brautführer. Dass Jesus das Paar traut, ist künstlerische Freiheit.

Im Jahr 1892 reiste der Kandidatat Kittel nach Düsseldorf und wollte bei dieser Gelegenheit den Maler von Gebhardt besuchen. Als ihm dort die Tür geöffnet wurde, stand vor ihm die Nichte aus Riga, die ihren Onkel besuchte. Und es kam, wie es kommen musste: die jungen Leute verliebten sich ineinander und heirateten tatsächlich. Als Pastorenfamilie lebten sie lange Jahre in Altencelle.

Quelle: Horst Hirschler, Die Klosterführung; in: Kloster Loccum Geschichten, Hannover 2012, Seite 12 ff (zu bestellen hier: http://www.evangelisches-medienzentrum.de/lvh/gesamtverzeichnis/theologie-und-geschichte/1339150724.html)

Mittwoch, 7. Januar 2015

1. Sonntag nach Epiphanias 2015

11. Januar 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Sonntag nach Epiphanias unter der Nummer 954.14. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:

Die der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Röm 8, 14)

Wochenlied:

O lieber Herre Jesu Christ (EG 68) oder
Du höchstes Licht, ewiger Schein (EG 441)

Lieder: 

EG 70,1-3 Wie schön leuchtet der Morgenstern
EG 740 Psalm 100
EG 251,1-3 Herz und Herz vereint zusammen
Vergiss es nie
EG 200,1.2.4.5 Ich bin getauft auf deinen Namen
In der Stille angekommen
EG 44,1-3 O du fröhliche

weitere Liedvorschläge findet man hier bei Dr. Martinus

Epistel - Röm 12, 1-3

1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
3 Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass niemand mehr von sich halte, als sich's gebührt zu halten, sondern dass er maßvoll von sich halte, ein jeder, wie Gott das Maß des Glaubens ausgeteilt hat.


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f3/Joachim_Patinir_006.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f3/Joachim_Patinir_006.jpg
Joachim Patinir (circa 1480-1524), via Wikimedia Commons

Evangelium und Predigttext- Mt 3, 13-17

Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe. 14 Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? 15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er's geschehen. 16 Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. 17 Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

Predigtgedanken

Anknüpfen an das Konfirmandenwochenende mit dem Thema "Okkultismus und Sekten". Wir haben gesprochen über: Okkultismus - Spiritismus - Satanismus - Esoterik - Sekten (Scientology und Zeugen Jehovas). Warum sind (junge) Menschen anfällig für diese Themen? Weil sie auf der Suche sind, und zwar auf der Suche nach:

  • Gemeinschaft
  • Sicherheit
  • Geborgenheit

Welche Fragen bewegen junge Leute, die ihren Platz im Leben suchen?

  • Wer bin ich?
  • Was will ich?
  • Warum und wozu lebe ich?
Auf diese und auf andere Fragen haben Okkultismus und Sekten - und auch die fundamentalistischen Ausrichtungen der Religionen - manchmal erschreckend einfache, und dann trotzdem scheinbar einleuchtende Antworten. Deshalb lassen sich junge Menschen auch zum Radikalismus verführen.

Wochenspruch: Die der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

Wie ist dieser Geist Gottes definiert?

Mt 5,3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. 4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. 6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. 7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. 9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. 10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden ...

44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

Die der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Röm 8, 14)

Jesus hatte diese Wahrheit auch nicht von Anfang an. Auch er war auf der Suche gewesen. Von einem Wendepunkt erzählte der heutige Predigttext.

Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe.

Predigt von Johannes dem Täufer: "... Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? 8 Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße! - Den Soldaten, die zu ihm kamen, sagte er: Tut niemand Gewalt an. - 9 Denkt nur nicht, dass ihr bei euch sagen könntet: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. 10 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum: jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 11 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße ..." (Mt 2)

Predigttext fängt dann an: Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe. 14 Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? - Hatte Jesus als jemand kennengelernt, auf den den Bußpredigt nicht zutraf. - 15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er's geschehen.

Warum sagt Jesus, es müsse alle Gerechtigkeit erfüllt werden?

Predigttext: 16 Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. 17 Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

Auch wir sind getauft, auch ihr Konfirmanden seid getauft. Über euch ist Gottes Name ausgesprochen worden, wir gehören zu Gott. Hier finden wir unseren Sinn.

Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur, ganz egal, ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur. Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Du bist du. Das ist der Clou.

Wer sein Leben so aus Gottes Hand empfängt, der hat es nicht nötig, woanders den Sinn seines Lebens zu suchen. Die der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Röm 8, 14) - Dann sagt Gott auch uns zu: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. - Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg. (Ps 119,105) 

Donnerstag, 1. Januar 2015

Epiphanias 2015

6. Januar 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Epiphaniastag unter der Nummer 954.13. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:

Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt. (1. Joh 2, 8)

Gustav-Adolf-Kirche Weihnachten 2014
eigenes Foto

Wochenlied:

Wie schön leuchtet der Morgenstern (EG 70) oder
O König aller Ehren (EG 71)

Lieder:

52,1-3 Wisst ihr noch wie es geschehen
740 Psalm 100
137,1.2.7.9 Geist des Glaubens, Geist der Stärke
52,4-6 Könige aus Morgenlanden
407,1-3 Stern, auf den ich schaue
71,1-3.6 O König aller Ehren
44,1-3 O du fröhliche

Epistel: Eph 3, 2-3a.5-6

Ihr habt ja gehört, welches Amt die Gnade Gottes mir für euch gegeben hat: 3 Durch Offenbarung ist mir das Geheimnis kundgemacht worden. ... 5 Dies war in früheren Zeiten den Menschenkindern nicht kundgemacht, wie es jetzt offenbart ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist; 6 nämlich dass die Heiden Miterben sind und mit zu seinem Leib gehören und Mitgenossen der Verheißung in Christus Jesus sind durch das Evangelium.

Evangelium und Predigttext: Mt 2, 1-12

Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. 3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5 Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): 6 Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll. 7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8 und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr's findet, so sagt mir's wieder, dass auch ich komme und es anbete. 9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut 11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12 Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AMagi_(1).jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/55/Magi_%281%29.jpg
By Nina-no (Eigenes Werk) CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons - abgerufen am 05.01.2015

Predigtgedanken

Es kamen drei Weise aus dem Morgenland - sie ließen sich ansprechen, fanden den Stern als Symbol so faszinierend, dass sie sich auf den langen Weg gemacht haben. - Übt das Christentum auch heute noch solch eine Faszination aus?

Was passiert bei denen, die die Botschaft eigentlich kennen mussten - siehe das Zitat vom Propheten Micha: Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll. - statt Freude herrscht Furcht, die in Mordlust umschlägt.

Was ist heute mit denen, die die Botschaft eigentlich kennen, mit all den vielen Christen, die formal Kirchenglieder sind? Hören sie die Botschaft - Weihnachten waren doch viele in den Kirchen? "Wisst ihr noch, wie es gesehen?" Warum verändert sich nach Weihnachten so wenig oder auch überhaupt nichts? Jesus erzählt später das Gleichnis vom vierfachen Samen und erklärt seinen Jüngern dann: "14 Der Sämann sät das Wort.
  • 15 Das aber sind die auf dem Wege: wenn das Wort gesät wird und sie es gehört haben, kommt sogleich der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät war. 
  • 16 Desgleichen auch die, bei denen auf felsigen Boden gesät ist: wenn sie das Wort gehört haben, nehmen sie es sogleich mit Freuden auf, 17 aber sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung um des Wortes willen erhebt, so fallen sie sogleich ab. 
  • 18 Und andere sind die, bei denen unter die Dornen gesät ist: die hören das Wort, 19 und die Sorgen der Welt und der betrügerische Reichtum und die Begierden nach allem andern dringen ein und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht." (Markus 4)

http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AHortus_Deliciarum%2C_Das_Gleichnis_vom_S%C3%A4mann.JPG
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cc/Hortus_Deliciarum%2C_Das_Gleichnis_vom_S%C3%A4mann.JPG
By Herrad von Landsberg (Hortus Deliciarum) [Öffentlicher Bereich], via Wikimedia Commons - abgerufen am 05.01.2015

Wie geht der mächtige König Herodes mit der Botschaft um - er heuchelt Frömmigkeit und will das Kind doch umbringen, weil es seine eigene Macht stört.

Die drei Weisen halten an ihrer Vision fest und folgen ihrem Stern. Sie wollen den neuen König finden. Wo kommen sie an? In einem Stall. finden, was sie suchten. Ganz bestimmt nicht der Ort, den sie gesucht und vermutet hatten. Und sie ließen sich auch nicht abschrecken.

Gott lässt sich manchmal suchen. Und wir finden ihn auch nicht immer da, wo wir ihn vermutet haben - oder wo wir ihn uns wünschen. Und manchen Wunsch müssen wir auch hintanstellen.

Aber die Weisen wissen, dass sie am Ziel sind. Deshalb legen sie auch ihre Geschenke ab: Das Gold sollte auf die Königswürde hinweisen, der Weihrauch auf Jesu Gottheit und die Myrrhensalbe auf seine Menschheit, seine Leiblichkeit und damit seine Sterblichkeit. Mit Balsam und Myrrhe hat man Leichname gesalbt.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3A7222_Adoraci%C3%B3n_de_los_Reyes_Magos.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bc/7222_Adoraci%C3%B3n_de_los_Reyes_Magos.jpg
Museo Soumaya - Öffentlicher Bereich, or CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons - abgerufen am 05.01.2015

Und noch etwas: auf manchen mittelalterlichen Bildern legen die drei Weisen, die mittlerweile zu Königen geworden sind, ihre Kronen, Zeichen der weltlichen Herrschaft, vor dem göttlichen Kind ab.

  • Ps 22,30 Ihn allein werden anbeten alle, die in der Erde schlafen; vor ihm werden die Knie beugen alle, die zum Staube hinabfuhren und ihr Leben nicht konnten erhalten.
  • Jes 45,23 Ich habe bei mir selbst geschworen, und Gerechtigkeit ist ausgegangen aus meinem Munde, ein Wort, bei dem es bleiben soll: Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören
  • Röm 14,11 Denn es steht geschrieben (Jesaja 45,23): »So wahr ich lebe, spricht der Herr, mir sollen sich alle Knie beugen, und alle Zungen sollen Gott bekennen.«
  • Phil 2,10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind ...

Wer tut das heute noch, das Knie beugen, sich unter und einordnen? Gewiss, politisch und gesellschaftlich müssen wir das nicht. Wer hier Unterwerfung fordert, der will andere nur unterdrücken. Aber vor Gott, da stünde uns diese Demutsgeste an! Und das würde unsere Welt verändern!

Die Weisen lassen sich nicht vor den Karren der despotischen Politik spannen. Gewarnt durch Gott gehen sie ihren eigenen Weg.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AErster_Advent_brennende_Kerze_01122013_222.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/db/Erster_Advent_brennende_Kerze_01122013_222.jpg
By Johann Jaritz (Eigenes Werk) [GFDL, CC BY-SA 3.0 an or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
abgerufen am 05.01.2015
Das Gebet wurde Heiligabend in allen Gottesdiensten in Meppen gesprochen.

Neujahr 2015

1. Januar 2015

Wochenspruch:

Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. (Kol 3, 17)

Epistel:

Und nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen -, 14 und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. 15 Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun. (Jak 4, 13-15)

Grüße zum neuen Jahr 2015

Auch wenn ich heute keinen Gottesdienst halte, grüße ich alle ganz herzlich zum neuen Jahr 2015 mit dem Wochenspruch und mit der Epistellesung für den heutigen Tag. Vor allem anderen wünsche ich Gottes reichen Segen, der uns alle begleiten möge. Wenn wir uns die Einstellung des Briefeschreibers Jakobus, wie er sie im letzten Satz zusammengefasst hat - ... wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun ... -, zu eigen machen, dann dürfen wir auch getrost für das neue Jahr planen und uns Gedanken machen.

Einladung zum Gottesdienst in der Bethlehem-Kirche in Esterfeld

Selbstverständlich lade ich zum Gottesdienst in die Bethlehem-Kirche (Albert-Schweitzer-Weg) nach Meppen Esterfeld ein. Um 17.00 Uhr treffen sich hier die Christen aus allen evangelischen Kirchengemeinden Meppens, um das neue Jahr zu begrüßen.