Sonntag, 23. August 2020

11. Sonntag nach Trinitatis

23. August 2020

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 11. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.54. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. (1. Petr 5, 5)

Wochenlied:

Aus tiefer Not schrei ich zu dir (EG 299)

Lieder im Gottesdienst

Da beide Organisten heute nicht zur Verfügung standen, wurde die Lieder über die Lautsprecheranlage eingespielt. Für alle, die sich die Stücke gern anhören möchten, sind sie hier auf YouTube verlinkt. 

Johann Christoph Bach 1642 - 1703 - Sei getreu bis in den Tod - Vox Luminis · Lionel Meunier (Musikalisches Vorspiel)

EG 299 Aus tiefer Not schrei ich zu dir - Vox Luminis · Lionel Meunier · Haru Kitamika

EG 382 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr - Öhringen Bezirkskantorat - Alexandra Zinßer, Klarinette; Jürgen Breidenbach, Klavier

Johann Michael Bach, 1648 - 1695 - Halt, was du hast (Jesu, meine Freude) - Vox Luminis, Lionel Meunier (Musikalisches Nachspiel)

Psalm 143 - EG 755 - Bitte um Verschonung und Leitung (Der siebente Bußpsalm)

1 HERR, erhöre mein Gebet, / vernimm mein Flehen um deiner Treue willen,
erhöre mich um deiner Gerechtigkeit willen,

2 und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht;
denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.

3 Denn der Feind verfolgt meine Seele
und schlägt mein Leben zu Boden,

er legt mich ins Finstere
wie die, die lange schon tot sind.

4 Und mein Geist ist in Ängsten,
mein Herz ist erstarrt in meinem Leibe.

5 Ich denke an die früheren Zeiten;
ich sinne nach über all deine Taten
und spreche von den Werken deiner Hände.

6 Ich breite meine Hände aus zu dir,
meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land.

7 HERR, erhöre mich bald, mein Geist vergeht;
verbirg dein Antlitz nicht vor mir, 
dass ich nicht gleich werde denen, die in die Grube fahren.

8 Lass mich am Morgen hören deine Gnade;
denn ich hoffe auf dich. 

Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; 
denn mich verlangt nach dir.

9 Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden;
zu dir nehme ich meine Zuflucht.

10 Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen,
denn du bist mein Gott;
dein guter Geist führe mich auf ebner Bahn.

Evangelium Lk 18, 9-14 - Vom Pharisäer und Zöllner

9 Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis: 10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. 11 Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. 13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!

14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

Glaubensbekenntnis


EG 299,1.3.5 - Aus tiefer Not schrei ich zu dir


Predigt 

Im Grunde genommen dreht sich heute alles um den Wochenspruch: "Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade." Jesus erklärt diesen Gedanken mit dem Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner. 

Seit 2017, seit der Perikopenrevision gehört aber auch das Buch Hiob zu diesem Sonntag. Bereits 2017 und 2018 habe ich über diese Texte gepredigt. Auch heute beziehen sich die Gedanken auf dieses Buch - Kapitel 22,21-30. Jedoch kann man diese Verse nicht isoliert sehen. Wir müssen bei Anfang ansetzen, auch wenn die Geschichte Ihnen wohl bekannt ist. 

Aus dem ersten Kapitel:

1 Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse. … 6 Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, kam auch der Satan mit ihnen. 7 Der HERR aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen. 8 Der HERR sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse. 

9 Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, dass Hiob dich umsonst fürchtet? 10 Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher bewahrt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande. 

11 Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: Was gilt's, er wird dir ins Angesicht fluchen!

Gott lässt sich auf diese absurde Wette ein:

12 Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN. 

Und Hiob verliert alles: Seinen Besitz, sein Vieh, seine Kinder. - Es ist fast unvorstellbar. Aber Hiob hält trotz dieser Schicksalsschläge an Gott fest. 

Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt! 

Satan bekommt von Gott auch noch die Erlaubnis Hiobs Gesundheit zu nehmen. Selbst seine Frau wendet sich gegen ihn: 

Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit, Hiob? Fluche Gott und stirb!

10 Er aber sprach zu ihr: ... Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? (Hiob 2,9f)

In der Folge bekommt Hiob Besuch von drei Freunden: Elifas, Bildad, Zofar - sie versuchen Hiob zu trösten, sie überlegen aber auch, dass es einen Grund geben muss, warum Gott all das Unglück zulässt, das über Hiob hereingebrochen ist. Und diesen Grund suchen sie bei Hiob. Der wiederum sieht auf seiner Seite kein Versäumnis - was ja von Gott selbst bestätigt ist: “Es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.” 

Und, als ob sich Hiob mit unserem Wochenspruch auseinandersetzen wollte ... 

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.

... platzt es geradezu aus ihm heraus und erhält seinen frommen Freunden vor (21,7-34*): 

7 Warum bleiben die Gottlosen am Leben, werden alt und nehmen zu an Kraft? 8 Ihr Geschlecht ist sicher um sie her, und ihre Nachkommen sind bei ihnen. 9 Ihr Haus hat Frieden ohne Furcht, und Gottes Rute ist nicht über ihnen. ... 13 Sie werden alt bei guten Tagen, und in Ruhe fahren sie hinab zu den Toten, 14 und doch sagen sie zu Gott: »Weiche von uns, wir wollen von deinen Wegen nichts wissen! 15 Wer ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? Oder was nützt es uns, wenn wir ihn anrufen?« ...

17 Wie oft geschieht's denn, dass die Leuchte der Gottlosen verlischt und ihr Unglück über sie kommt, dass Gott Herzeleid über sie austeilt in seinem Zorn, 18 dass sie werden wie Stroh vor dem Winde und wie Spreu, die der Sturmwind wegführt? 19 »Gott spart das Unglück des Gottlosen auf für dessen Kinder.« Er vergelte es ihm selbst, dass er's spüre! ...

23 Der eine stirbt frisch und gesund in allem Reichtum und voller Genüge, 24 sein Melkfass ist voll Milch, und sein Gebein wird gemästet mit Mark; 25 der andere aber stirbt mit verbitterter Seele und hat nie vom Glück gekostet – 26 und doch liegen beide miteinander in der Erde, und Gewürm deckt sie zu.

27 Siehe, ich kenne eure Gedanken und eure Ränke, mit denen ihr mir Unrecht antut. 28 Denn ihr sprecht: »Wo ist das Haus des Fürsten, und wo ist die Hütte, in der die Gottlosen wohnten?« 29 Habt ihr nicht befragt, die des Weges kommen, und nicht auf ihre Zeichen geachtet, 30 dass nämlich der Böse erhalten wird am Tage des Verderbens und am Tage des Grimms bleibt? 31 Wer sagt ihm ins Angesicht, was er verdient? Wer vergilt ihm, was er getan hat? 32 Wird er doch zu Grabe geleitet, und man hält Wache über seinem Hügel! 33 Süß sind ihm die Schollen des Grabes, und alle Menschen ziehen ihm nach, und die ihm vorangehen, sind nicht zu zählen.

34 Wie tröstet ihr mich mit Nichtigkeiten, und von euren Antworten bleibt nichts als Trug!

Hiobs Freunde, die es nur gut meinten, müssen entsetzt gewesen sein über diesen emotionalen Ausbruch des sonst doch so frommen und gottesfürchtigen Hiob. Mehr oder weniger unmittelbar antwortet Elifas auf Hiobs Aufbegehren. Und diese Zeilen - Kapitel 22,21-30 - sind als Predigttext vorgesehen. 

21 So vertrage dich nun mit Gott und mache Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen. 22 Nimm doch Weisung an von seinem Munde, und fasse seine Worte in dein Herz. 23 Bekehrst du dich zum Allmächtigen und demütigst du dich und tust das Unrecht weit weg von deiner Hütte 24 – wirf in den Staub dein Gold und zu den Steinen der Bäche das Gold von Ofir –, 25 so wird der Allmächtige dein Gold sein und wie Silber, das dir zugehäuft wird. 26 Dann wirst du deine Lust haben an dem Allmächtigen und dein Antlitz zu Gott erheben. 27 Wenn du ihn bitten wirst, wird er dich hören, und du wirst deine Gelübde erfüllen. 28 Was du dir vornimmst, lässt er dir gelingen, und das Licht wird auf deinen Wegen scheinen. 29 Denn er erniedrigt die Hochmütigen; aber wer seine Augen niederschlägt, dem hilft er. 30 Auch wer nicht unschuldig ist, wird errettet werden; er wird errettet um der Reinheit deiner Hände willen.

So wie Hiob mit dem Gedanken des Wochenspruchs ringt "Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.", so legt Elifas mit seinen Worten den Gedanken von Demut und Hochmut aus und versucht, Hiob einen Weg zu Gott zu bahnen. 

Hiob kann dem aber nicht folgen, weil er nichts vor Augen hat, was er sich vorzuwerfen hätte oder was sein Unglück in der Vorstellung von "Tun und Ergehen" auch nur ansatzweise erklären könnte. Wenn er jetzt beschreibt, was er alles getan hat, dann tut er es nicht wie der Pharisäer im Gleichnis Jesu, um sich selbst in ein gutes Licht zu rücken. Hiob will die Wahrheit finden. Und wenn er wüsste, was Gott vor seinem himmlischen Hofstaat selbst über Hiob gesagt hatte, so könnte er Gott zum Zeugen nehmen: "... es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse."

Wenn wir gleich hören, wie Hiob sein Leben beschreibt, dann können wir aber auch erkennen, warum bei uns so viel verkehrt läuft. Denn all die Handlungen, die Hiob aufzählt, weil sie zu meiden sind und die er dann auch gemieden hat, diese Handlungen zerstören bis heute Familien, sie machen ein vertrauensvolles Miteinander unmöglich und sie vernichten sogar unsere Lebensgrundlagen. 

Hiob 31 Hiobs Reinigungseid und Appell an Gott

1 Ich hatte einen Bund gemacht mit meinen Augen, dass ich nicht lüstern blickte auf eine Jungfrau. 2 Was gäbe sonst mir Gott als Teil von oben ... 4 Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte? 5 Bin ich gewandelt in Falschheit, oder ist mein Fuß geeilt zum Betrug? 6 Gott möge mich wiegen auf rechter Waage, so wird er erkennen meine Unschuld!

7 Ist mein Gang gewichen vom Wege und mein Herz meinen Augen nachgefolgt und blieb etwas hängen an meinen Händen, 8 so will ich säen, aber ein anderer soll es essen, und was mir gewachsen ist, soll entwurzelt werden.

9 Hat sich mein Herz betören lassen um einer Frau willen und hab ich an meines Nächsten Tür gelauert, 10 so ... sollen sich andere über (meine Frau) beugen. 11 Denn das ist eine Schandtat und eine Schuld, die vor die Richter gehört. ...

13 Hab ich missachtet das Recht meines Knechts oder meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten ...

16 Hab ich den Bedürftigen ihr Begehren versagt und die Augen der Witwe verschmachten lassen? 17 Hab ich meinen Bissen allein gegessen, und hat nicht das Wasienkind auch davon gegessen? ... 19 Hab ich zugesehen, wie jemand ohne Kleid verkommen ist, und den Armen ohne Decke gehen lassen? 20 Hat er mich nicht gesegnet, wenn er von der Wolle meiner Lämmer erwärmt wurde? ...

24 Hab ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zum Feingold gesagt: »Mein Trost«? 25 Hab ich mich gefreut, dass ich großes Gut besaß und meine Hand so viel erworben hatte? ...

29 Hab ich mich gefreut, wenn's meinem Feinde übel ging, und mich erhoben, weil ihn Unglück getroffen hatte? 30 Nein, ich ließ meinen Mund nicht sündigen, dass ich verwünschte mit einem Fluch seine Seele. ...

38 Hat mein Acker wider mich geschrien und haben miteinander seine Furchen geweint, 39 hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen und seinen Ackerleuten das Leben sauer gemacht …

35 O hätte ich einen, der mich anhört – hier meine Unterschrift! Der Allmächtige antworte mir! –, oder die Schrift, die mein Verkläger geschrieben! 36 Wahrlich, dann wollte ich sie auf meine Schulter nehmen und wie eine Krone tragen. 

40b Die Worte Hiobs haben ein Ende.

Noch einmal: Hier redet kein Pharisäer, der sich gut darstellen will, hier redet einer, von dem Gott selbst gesagt hat: "Hast du meinen Knecht Hiob gesehen: Es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.”

Es folgen noch weitere Reden, dann aber ergreift Gott selbst das Wort. Er wendet sich direkt an den Geplagten (Hiob 38,1-11):

1 Und der HERR antwortete Hiob aus dem Wettersturm und sprach:

2 Wer ist's, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Verstand? 3 Gürte deine Lenden wie ein Mann! Ich will dich fragen, lehre mich!

4 Wo warst du, als ich die Erde gründete? Sage mir's, wenn du so klug bist! 5 Weißt du, wer ihr das Maß gesetzt hat oder wer über sie die Richtschnur gezogen hat? 6 Worauf sind ihre Pfeiler eingesenkt, oder wer hat ihren Eckstein gelegt, 7 als mich die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle Gottessöhne?

8 Wer hat das Meer mit Toren verschlossen, als es herausbrach wie aus dem Mutterschoß, 9 als ich's mit Wolken kleidete und in Dunkel einwickelte wie in Windeln, 10 als ich ihm seine Grenze bestimmte mit meinem Damm und setzte ihm Riegel und Tore 11 und sprach: »Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!«?

Gott antwortet ganz anders, als Hiob es erwartet hatte. Auch wenn es sich Hiob gewünscht hätte, Gott lässt sich nicht vor ein Gericht ziehen. Vielmehr konfrontiert er Hiob mit dem Bild der Schöpfung. Hiob muss eingestehen, dass er hier nicht antworten kann. 

3 Hiob aber antwortete dem HERRN und sprach: 4 Siehe, ich bin zu gering, was soll ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. 5 Einmal hab ich geredet und will nicht mehr antworten, ein zweites Mal geredet und will's nicht wieder tun. (Hiob 40,3-5)

Und dann spricht Gott ein zweites Mal mit Hiob. Er nimmt dabei auch den Gedanken von Hochmut und Demut auf (Hiob 40,6-14):

6 Und der HERR antwortete Hiob aus dem Wettersturm und sprach:

7 Gürte wie ein Mann deine Lenden! Ich will dich fragen; lehre mich! 8 Willst du mein Urteil zunichte machen und mich schuldig sprechen, dass du Recht behältst? 9 Hast du einen Arm wie Gott, und kannst du mit gleicher Stimme donnern wie er? 10 Schmücke dich mit Pracht und Hoheit; zieh Majestät und Herrlichkeit an! 11 Streu aus den Zorn deines Grimmes; schau an alle Hochmütigen und demütige sie! 12 Ja, schau alle Hochmütigen an und beuge sie und zertritt die Gottlosen in Grund und Boden! 13 Verscharre sie miteinander in der Erde, und versenke sie ins Verborgene, 14 so will auch ich dich preisen, dass dir deine rechte Hand helfen kann.

Jetzt kann Hiob nur noch antworten:

2 Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer. 3 »Wer ist der, der den Ratschluss verhüllt mit Worten ohne Verstand?« Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. ... 5 Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen. 6 Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche. (Hiob 42,2-6)

Im Grunde genommen macht Hiob jetzt, was Elifas ihm an Herz gelegt hatte. "Bekehre dich zum Allmächtigen und demütige dich vor ihm." Aber Hiob tut es nicht, weil er seine Schuld erkannt hat - die ist nicht da -, sondern weil er Gottes Allmacht und Größe und seiner Herrlichkeit begegnet ist. 

Es sträubt sich zugegebenermaßen alles in mir, hier zuzustimmen. Denn die wahnwitzige Wette vom Anfang ist ja nicht ausgeräumt oder ungeschehen gemacht. Und ganz menschlich gesprochen: Gott "entschuldigt" sich auch nicht dafür, was er sich zusammen mit Satan geleistet hat. Im Grunde genommen hat Gott mit der Frömmigkeit und Rechtschaffenheit Hiobs geprahlt wie der Pharisäer. 

Aber: Genau mit diesem Gott, der nicht immer zu verstehen ist, schließt Hiob seinen Frieden. Er hat mit Gott gerungen, er hat nicht klein beigegeben und Schuld eingestanden, die nicht vorhanden war. Aber durch diesen Kampf mit Gott hat Hiob zu einer Lebenseinstellung wiedergefunden, die er in der Zeit des Unglücks mit diesen Sätzen beschrieb: 

Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt! 

Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? 

Gegenüber seinen Freunden, die Hiob dazu bewegen wollten, im Denken von "Tun und Ergehen" seine Schuld einzugestehen, um Gott so ins rechte Licht gerückt würde, rechtfertigt Gott Hiobs aufbegehren, sein Festhalten an seiner Unschuld, seine Klage, warum es ihm, dem Frommen, so übel gehen muss, während die anderen froh ihr Leben leben konnten. 

7 Als nun der HERR diese Worte mit Hiob geredet hatte, sprach er zu Elifas von Teman: Mein Zorn ist entbrannt über dich und über deine beiden Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob.

Hiobs gesegnetes Ende

10 Und der HERR wandte das Geschick Hiobs ... gab Hiob doppelt so viel, wie er gehabt hatte. 11 Und es kamen zu ihm alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle, die ihn früher gekannt hatten, und aßen mit ihm in seinem Hause und sprachen ihm zu und trösteten ihn über alles Unglück, das der HERR über ihn hatte kommen lassen. Und ein jeder gab ihm ein Goldstück und einen goldenen Ring.

12 Und der HERR segnete Hiob fortan mehr als einst …

Ob es nun tatsächlich sich so "märchenhaft" gefügt hat, wie hier beschrieben, das lasse ich dahingestellt. Wichtig ist aber, dass Hiob mit Gott hat seinen Frieden geschlossen, auch wenn die wahnwitzige Wette zu Beginn damit nicht gerechtfertigt ist. Im Grunde genommen tut er, was wir eingangs mit dem 143. Psalm gebetet haben: 

8 Lass mich am Morgen hören deine Gnade
denn ich hoffe auf dich.
Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll
denn mich verlangt nach dir.
9 Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden;
zu dir nehme ich meine Zuflucht.
10 Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen,
denn du bist mein Gott;
dein guter Geist führe mich auf ebner Bahn.

Hiob hat Gott gegen Gott gesucht und er hat ihn gefunden. 

Dennoch bleibe ich stets an dir;
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat
und nimmst mich am Ende mit Ehren an. (Ps 73,23f)

Amen

EG 382 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr


Fürbitte

siehe velkd.de - Wochengebet - Gebet für den 11. Sonntag nach Trinitatis - Sonntag, 01. September 2019


10. Sonntag nach Trinitatis

16. August 2020 - Israelsonntag

Nachtrag

Gottesdienst mit kleinen und großen Leuten

Am 10. Sonntag nach Trinitatis bedenken wir Christen unser Verhältnis zum jüdischen Volk, das Gott sich als sein Volk auserwählt hat. Wir schauen auf unser gemeinsames Fundament und erinnern uns, dass auch Jesus aus dem Volk Israel stammt. 


Lied EG 559 - Stimmt mit ein, groß und klein

Stimmt mit ein, groß und klein,
Gott will in unserer Mitte sein. 
Singen, schreiten und verneigen
vor dem Herrn, der uns gemacht. 

Psalmgebet - Friedenswunsch für Israel

nach Psalm 122

Sie sagten zu mir: 
Komm, wir gehen zum Haus Gottes! 
Wir gehen nach Jerusalem. 
Da habe ich mich sehr gefreut.
Nun sind wir angekommen, 
wir sind durchs Stadttor gegangen 
und stehen hier in Jerusalem. 
Jerusalem, du bist eine herrliche Stadt, 
geschützt von festen Mauern!
Hier ist Gottes Haus. 
Gott sagt: 
Wünscht Jerusalem Glück und Frieden. 
Hier soll Sicherheit und Wohlstand herrschen, 
in den Häusern soll es keine Sorgen geben.
Weil ich die Menschen liebe, sage ich: 
»Ich wünsche dir Glück und Frieden!« 
Weil in Jerusalem das Haus Gottes steht, 
freue ich mich, wenn es der Stadt gut geht.
Amen

Lesung aus dem Brief des Paulus an die Römer

Israel der edle Ölbaum, die Christen die aufgepropften wilden Zweige


Wir bedenken heute am 10. Sonntag nach Trinitatis unser Verhältnis zu den Israeliten, zu den Juden. Paulus schreibt dazu im Brief an die Römer im 11. Kapitel dieses:

Ich vergleiche Israel mit einem edlen Ölbaum, den Gott gepflanzt und stets versorgt hat. Leider sind einige Zweige abgebrochen, weil unsere jüdischen Geschwister nicht glauben können, dass Jesus der Sohn Gottes ist, der von den Toten auferstanden ist. 

Uns Christen vergleiche ich mit einem wilden Ölbaum. Unsere Zweige hat Gott auf den edlen Ölbaum Israel aufgepfropft. Aus den Wurzeln dieses Baumes beziehen wir jetzt unsere Kraft. 

Es ist ein Geheimnis Gottes, das wir nicht auflösen können. Es ist schon eine Grenze zwischen unseren jüdischen Geschwistern und uns. Das Evangelium von Jesus trennt uns. Aber trotzdem bleiben die Juden Gottes Kinder. Abraham, Isaak und Jakob zählen sie zu ihren Vorvätern; und das tun wir auch. 

Am Ende wird Gott ganz Israel erretten.

Lied EG 433 Hevenu schalom

Wir wünschen Frieden der ganzen Welt ...

Abrahams und Saras Berufung

1 Und der HERR sprach zu Abraham: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.

2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.


4 Da zog Abraham zusammen mit Sara, seiner Frau, aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm.


Ich will dich segnen 
und du sollst ein Segen sein

Was bedeutet es, von Gott gesegnet zu sein. Kleine und große Leute schrieben die nachfolgenden Sätze auf: 

Gott gibt dir starken Glauben fürs Leben 

Glück mit den Kindern und Enkeln 

Gott schaut auf dich, er behüte dich, er gebe dir Frieden 

Ich gehöre zu Gott 

Sicherheit auch in schwierigen Situationen auf dem Lebensweg 

behütet sein, Zuversicht und Kraft, Gewissheit nie allein zu sein 

Gesundheit Glück Frieden 

Du hast jemanden zum Reden und Zuhören

jemand ist da, der auf dich aufpasst (z.B. die Eltern)

Gott ist immer bei mir, er begleitet mich, gibt mir mehr als ich heute brauche 

Gesundheit Gott behüte dich
Zufriedenheit für jemanden da sein 

Gott wird dich behüten, schützen, stärken 

du sollst behütet und beschützt durch das Leben gehen
mit Gottes Hand im Rücken als Schutz und Halt 

Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein
Was bedeutet Segen für mich?
Gott gibt alles für mich und starken Glauben 

Du bist nicht allein, Jesus ist bei dir, du hast bist Frieden 

Du bist beschützt in Gottes Hand 

Unter dem Schutz Gottes Stellen im christlichen Glauben

Gottes Segen Gottes Segen bedeutet für mich,
dass Gott stets bei mir ist in guten und schlechten Zeiten,
dass er mich im Blick behält, auch wenn ich ihn mal vergesse

Das waren viele gute Gedanken zum Segen. 

Das Ersten Testament kennt aber auch noch einen viel "handfesteren" Sinn des Segen. Gott schenkt damit auch etwas Materielles. Das wird deutlich, wenn wir lesen, wie Isaak Jakob segnet: 

Gott gebe dir vom Tau des Himmels 
und von der Fettigkeit der Erde und Korn und Wein die Fülle. 
Völker sollen dir dienen, 
und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. 
Sei ein Herr über deine Brüder, 
und deiner Mutter Söhne sollen dir zu Füßen fallen. 
Verflucht sei, wer dir flucht; 
gesegnet sei, wer dich segnet! 
(1. Mose 27,28-29)

Segen empfangen
uns weitergeben ...


Natürlich empfangen wir gern etwas; alle empfangen gern etwas. 

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir es von Gott empfangen ...


Wenn wir das bedenken, geben wir den Segen weiter, damit ihn auch ein anderer empfangen kann ...


und der wiederum gibt den Segen an einen Dritten weiter. So werden wir einander zum Segen - auf der ganzen Erde, die Gott uns anvertraut hat. 

Lied EG 311 Abraham, Abraham, verlass dein Land


Beten


vgl. das Wochengebet von velkd.de aus dem Jahr 2018 zum Israelsonntag

Du Gott unserer Väter und Mütter,
du Gott Abrahams und Saras,
du Gott Isaaks und Rebekkas,
du Gott Jakobs, Leas und Rahels,
du unser Gott durch Jesus Christus,
wir loben dich und beten zu dir.

Klage

Mit diesem Stein bringen wir unsere Klagen vor Gott: 

Unfriede und Krieg herrscht im Land deines Volkes Israel. 
Juden und Palästinenser misstrauen einander. Sie sind einander feind. 

Misstrauen herrscht auf der ganzen Welt. 
Keiner vertraut mehr dem anderen. 
Verträge werden gebrochen und Verabredungen nicht mehr eingehalten. 

Misstrauen herrscht auch in unserem Land, 
viele sind verunsichert wegen des Corona-Virus. 
Treffen Politiker die richtigen Entscheidungen, 
schränken sie unsere Rechte zu sehr ein, gibt es keine Alternativen?

In der Stille klagen wir Gott, was uns auf der Seele liegt.

Mein Gott, das muss anders werden ...

Dank

Mit dieser Blume sagen wir Gott unseren Dank: 

Trotz allem, wir danken dir auch. 
Bisher sind wir in unserem Land recht gut durch die Pandemie gekommen. 
Stadt und Landkreis sind verschont geblieben vor kritischen Infektionszahlen. 

Es ist heiß und es fehlt Regen. 
Aber wir können einkaufen und leine keine Not 
wie viele andere Menschen auf dieser Erde. 

Wir können uns wieder mit Freunden und Verwandten treffen, 
wir können sogar in den Urlaub fahren. 

In der Stille sagen wir Gott unseren Dank.

Danke, dass du uns nicht allein lässt ...

Bitte

Mit dieser Kerze tragen wir Gott unsere Bitten vor:

Unsere Bitten sind ganz einfach: 
Die ganze Natur braucht Wasser. 
Deshalb lass es regnen, sanft und beständig, 
damit Pflanzen und Tiere und Menschen sich wieder erholen. 

Rühre den Verstand der Mächtigen und Verantwortlichen an, 
damit sie endlich beginnen, Wege des Friedens und des Miteinanders zu suchen.

Gib uns Kraft und Mut, damit wir dich in dieser Welt bezeugen und erklären, 
wo das Fundament unseres Lebens liegt. 
Lass uns zusammen mit unseren jüdischen Geschwistern
ein Segen sein für deine ganze Erde. 

In der Stille sagen tragen wir Gott unsere Bitten vor.

Guter Gott, ich bitte dich ...

Du Gott unserer Väter und Mütter,
du Gott Abrahams und Saras,
du Gott Isaaks und Rebekkas,
du Gott Jakobs, Leas und Rahels,
du unser Gott durch Jesus Christus.

Du bist deinen Verheißungen treu.
Segne die, die auf dich schauen.
Segne dein Volk Israel und segne auch uns, deine zweitgeborenen Kinder.
Segne das Heilige Land und alle Menschen, die dort leben,
Juden, Moslems, Christen und auch alle anderen.
Segne Jerusalem, segne Zion,
lass die Menschen deiner Stadt Bestes suchen.
Lass alle Welt erkennen,
was dem Frieden dient und lass uns danach leben.

Amen.

Vater unser im Himmel ...


Segen für alle


Gott halte seine Hände über uns 
und segne uns.
Gott halte seine Hände vor uns
und gehe mit uns.
Gott halte seine Hände um uns herum
und schütze uns
bis wir uns wieder sehen.
Amen.

Lied Tschüss, machts gut ...

Tschüss, macht's gut, es war schön euch zu sehn,
leider ist Schluss, und wir müssen gehn.
Passt gut auf euch auf, auf Wiedersehn!
Tschüss, macht's gut, es war schön euch zu sehn.


Weiterführende Hinweise


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 10. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.53. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat. (Ps 33, 12)

Wochenlied:

Nun danket Gott, erhebt und preiset (EG 290)
Lobt und preist die herrlichen Taten (EG 429)

Samstag, 8. August 2020

9. Sonntag nach Trinitatis

9. August 2020

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 9. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.52. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man um so mehr fordern. (Lk 12, 48b)

Wochenlied:

Die ganze Welt, Herr Jesu Christ (EG 110)
Gott gab uns Atem (EG 432)

Lieder im Gottesdienst

EG 319 Die beste Zeit im Jahr ist mein
EG 702 - Psalm 1 - Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen
EG 360 Die ganze Welt hast du uns überlassen
EG 145 Wach auf, wach auf, du deutsches Land
EG 278 Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser 

Evangelium Mt 25, 14-30 - Von den anvertrauten Zentnern

14 Denn es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging: Er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an; 15 dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem andern zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit, und zog fort. 16 Sogleich ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte, und handelte mit ihnen und gewann weitere fünf dazu. 17 Ebenso gewann der, der zwei Zentner empfangen hatte, zwei weitere dazu. 18 Der aber einen empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn.

19 Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte Rechenschaft von ihnen. 20 Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte weitere fünf Zentner dazu und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit weitere fünf Zentner gewonnen. 21 Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!

22 Da trat auch herzu, der zwei Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit zwei weitere gewonnen. 23 Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!

24 Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist: Du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast; 25 und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde. Siehe, da hast du das Deine. 26 Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? 27 Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen. 28 Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner hat. 29 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. 30 Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappern. 

Predigt

Die beiden Lieder 

  • EG 360 Die ganze Welt hast du uns überlassen
  • EG 145 Wach auf, wach auf, du deutsches Land

rahmen die Predigt inhaltlich ein. 

EG 360 Die ganze Welt hast du uns überlassen

Das Lied wurde 1965 von Christa Weiß gedichtet. Geboren 1925 in Essen-Werden, Lehrerin, ab 1962 Dozentin und seit 1971 Schriftstellerin und Verlagsmitarbeiterin

1965 - ARD Rückblick: 

Die USA eröffnen den Bombenkrieg mit Napalm gegen Nordvietnam. Der indisch-pakistanische Grenzkonflikt um Kaschmir weitet sich zu einem Krieg aus.

1963 war in den USA John F. Kennedy ermordet worden.Jetzt kam es zu Rassenunruhen. Martin Luther King trat auf, der 1968 ermordet wurde. 

Im Auschwitz-Prozess in Frankfurt am Main werden die Urteile verkündet. 

Ludwig Erhard bleibt deutscher Bundeskanzler. 

Sir Winston Churchill stirbt

1 Die ganze Welt hast du uns überlassen, doch wir begreifen deine Großmut nicht. Du gibst uns frei, wir laufen eigne Wege in diesem unermesslich weiten Raum. Refrain: Gott schenkt Freiheit, seine größte Gabe gibt er seinen Kindern.

2 Du lässt in deiner Liebe uns gewähren. Dein Name ist unendliche Geduld. Und wir sind frei: zu hoffen und zu glauben, und wir sind frei zu Trotz und Widerstand. Refrain: Gott schenkt Freiheit, seine größte Gabe gibt er seinen Kindern.

3 Wir wollen leben und uns selbst behaupten. Doch deine Freiheit setzen wir aufs Spiel. Nach unserm Willen soll die Welt sich ordnen. Wir bauen selbstgerecht den Turm der Zeit. Refrain: Gott schenkt Freiheit, seine größte Gabe gibt er seinen Kindern.

4 Wir richten Mauern auf, wir setzen Grenzen und wohnen hinter Gittern unsrer Angst. Wir sind nur Menschen, die sich fürchten können, wir brachten selbst uns in Gefangenschaft. Refrain: Gott schenkt Freiheit, seine größte Gabe gibt er seinen Kindern.

5 Wenn du uns richtest, Herr, sind wir verloren. Auf unsern Schultern lastet schwere Schuld. Lass deine Gnade, Herr, vor Recht ergehen; von gestern und von morgen sprich uns los. Refrain: Gott schenkt Freiheit, seine größte Gabe gibt er seinen Kindern.

6 Gib uns die Wege frei, die zu dir führen, denn uns verlangt nach deinem guten Wort. Du machst uns frei, zu lieben und zu hoffen, das gibt uns Zuversicht für jeden Tag. Refrain: Gott schenkt Freiheit, seine größte Gabe gibt er seinen Kindern.

Von der Freiheit eines Christenmenschen

Der Refrain dieses Liedes legt den Bezug zu Martin Luthers schrift "Von der Freiheit eines Christenmenschen" nahe. 

Hier muss unbedingt ein Hinweis kommen auf den Anfang der Reformationsschrift: 

Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. 

Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.

Vermittelt durch die damalige katholische Kirche hatte Luther einen Gott kennengelernt, der die Menschen knechtete. Die mittelalterliche Idee war, dass der Mensch nur genug tun müsse, um in den Himmel zu kommen. Wer wie Luther diese Idee wortwörtlich ernst nahm, der merkte, dass der Mensch von sich aus dieses Werk nicht vollbringen kann. Er wird immer wieder scheitern und deshalb von Gott bestraft werden. Wie kann man dann von Gottes Liebe sprechen. 

Durch sein Bibelstudium entdeckte Luther, dass seine katholische Kirche eine Lehre vertrat, die mit dem biblischen Zeugnis nicht übereinstimmt. Röm 3,28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

Darauf bezog sich der erste Satz seiner Freiheitsschrift: “Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan.” Das, was Luther dann in der Folge  vorgeworfen wurde, hatte er nie gesagt und auch niemals intendiert: Wenn nur der Glaube zählt, dass muss ich ja nichts machen. Deshalb formulierte Luther auch im Anschluss an Paulus: “Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.” Nur nach evangelischem Verständnis tut ein Christ diese Werke nicht, weil er gezwungen wird - von wem auch immer -, sonder er tut sie freiwillig, aus freien Stücken, aus Liebe zu Gott und zum Nächsten.  

In diesem Zusammenhang habe ich bei Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Von_der_Freiheit_eines_Christenmenschen) diese bedenkenswerten Sätze von Merlin R. Carothers (1924 - 2013) gefunden

„Die Angst spottet: „Gestern war es schlimm, heute ist es schrecklich, und morgen wird alles noch furchtbarer. Und daran änderst du gar nichts.“ Im Glauben aber kann jeder dagegenhalten: „Gott war gestern mit mir. Er ist heute mit mir, und er wird immer mit mir sein. Ich kann alles tun durch Christus, der mir die Kraft gibt. Seinetwegen lebe ich.“ 

Angst möchte, dass wir zurückschrecken und weichen, weil wir meinen, alle Anstrengungen würden sowieso nur im Versagen enden. Glauben ermutigt uns, voranzugehen. Er gibt uns die Überzeugung, dass wir Erfolg haben können. Dann können wir voller Zuversicht von Triumph zu Triumph vorangehen.“

„Wir leben aus Angst oder aus Glauben, und die Entscheidung für das eine oder das andere macht den Unterschied aus.“ 

Zum Schluss wende ich mich dem Evangelium zu. Was werden wir Gott sagen, wenn wir vor ihn treten und er fragt, was wir aus unserm Leben gemacht haben?

EG 145 Wach auf, wach auf, du deutsches Land

1 Wach auf, wach auf, du deutsches Land! Du hast genug geschlafen. Bedenk, was Gott an dich gewandt, wozu er dich erschaffen. Bedenk, was Gott dir hat gesandt und dir vertraut sein höchstes Pfand, drum magst du wohl aufwachen.

2 Gott hat dir Christus, seinen Sohn, die Wahrheit und das Leben, sein liebes Evangelium aus lauter Gnad gegeben; denn Christus ist allein der Mann, der für der Welt Sünd g'nug getan, kein Werk hilft sonst daneben.

3 Für solche Gnad und Güte groß sollst du dem Herren danken, nicht laufen aus seim Gnadenschoß, von seinem Wort nicht wanken, dich halten, wie sein Wort dich lehrt, dadurch wird Gottes Reich gemehrt, geholfen auch den Kranken.

4 Du solltest bringen gute Frucht, so du recht gläubig wärest, in Lieb und Treu, in Buß und Zucht, wie du solchs selbst begehrest, in Gottes Furcht dich halten fein und suchen Gottes Ehr allein, dass du niemand beschwerest.

5 Die Wahrheit wird jetzt unterdrückt, will niemand Wahrheit hören; die Lüge wird gar fein geschmückt, man hilft ihr oft mit Schwören; dadurch wird Gottes Wort veracht', die Wahrheit höhnisch auch verlacht, die Lüge tut man ehren.

6 Gott warnet täglich für und für, das zeugen seine Zeichen, denn Gottes Straf ist vor der Tür, Deutschland, lass dich erweichen, tu rechte Buße in der Zeit, weil Gott dir noch sein Gnad anbeut und tut sein Hand dir reichen.

7 Das helfe Gott uns allen gleich, dass wir von Sünden lassen, und führe uns zu seinem Reich, dass wir das Unrecht hassen. Herr Jesu Christe, hilf uns nun und gib uns deinen Geist dazu, dass wir dein Warnung fassen.

Sonntag, 2. August 2020

8. Sonntag nach Trinitatis

2. August 2020


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 8. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.51. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. (Eph 5, 8b-9)

Wochenlied:

Sonne der Gerechtigkeit (EG 262/263)
Lass uns in deinem Namen, Herr (HE-EG 614)

Lieder im Gottesdienst

freiTöne 15 Und ein neuer Morgen
Psalm 145 Gnädig und Barmherzig ist der Herr (EG 756)
freiTöne 52 Herr, erbarme dich
freiTöne 161 Schenk uns Zeit
freiTöne 94 Mit dir, Maria, singen wir

Evangelium - Mt 5,13-16 Salz und Licht

13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.

14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. 16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Predigt

Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. 
 
Jesus sagt: Ihr seid das Licht der Welt! Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Ein wenig gesucht habe ich, bis ich einen Text aus dem Ersten Testament fand, der diesen Gedanken des Lichtes aufgreift. Gefunden habe ich ihn bei den Perikopen vom Epiphaniastag. 

Jes 60,1-6 Zions zukünftige Herrlichkeit

1 Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! 2 Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. 

"Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker" - gefühlt ist es so schlimm wie lange nicht. Und weil jedem die Bilder vor Augen stehen, muss ich gar keine Beispiele und Stichworte bringen. Allenthalben wird gefragt: Wie soll es weitergehen?

Bevor wir hier Antworten suchen, sollten wir vielleicht zuvor eine andere Frage stellen: Wie konnte es soweit kommen? Was sind die Ursachen all der Probleme, vor denen wir stehen? Eigenartigerweise wird dieser Aspekt selten oder gar nicht thematisiert. 

Die Bibel, insbesondere das Alte Testament geht da einen anderen Weg. Die Verfehlungen der Menschen werden klar benannt. Es wird nicht um den heißen Brei herum geredet. Einer der gewaltigsten Sätze ist da ein Wort Gottes, das er vor der Sintflut spricht, aber auch danach.

1. Mose 6,5 Als aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, 6 da reute es den HERRN, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden …

1. Mose 8,21 Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.

Auf der einen Seite ist diese Feststellung niederschmetternd - und sie ruft Widerspruch hervor. So etwas kann man doch nicht sagen - schon gar nicht in der Kirche. Wir müssen doch die Liebe Gottes predigen. Das ist schon richtig - aber warum darf dann nicht von menschlichen Zügen gesprochen werden, die wir doch in dieser Welt entdecken, wenn wir die Augen offen halten. 

Auf der anderen Seite: Gott selbst verbindet dieses Urteil doch ein gewaltiger Zuspruch. Gott kennt uns - die Menschen nach der Sintflut sind auch keine anderen und vor allem keine besseren als die vorher. Auch wenn Noah fromm und gottesfürchtig war, er war ein Mensch. Gott weiß das. Letztendlich will er gar keine anderen Menschen, also keinen Ersatz für die Menschen als sein Gegenüber. Weil Gott zu uns Menschen steht, müssen wir von seiner Seite her eine vernichtende Strafe nicht mehr befürchten: “Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen.”

Leider haben die Menschen unmittelbar nach der Sintflut genauso weitergemacht wie vorher. Das scheint typisch zu sein für uns, wenn wir auf die Gegenwart schauen. Ein Satz aus der Geschichte vom Turmbau zu Babel, die der Sintflutgeschichte folgt, macht deutlich, wo der Mensch seine Triebfeder sucht: 

Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, dass wir uns einen Namen machen ...

Kann es sein, liebe Gemeinde, dass schon mit diesen beiden Bibelstellen eine Ursache beschrieben wird, warum “Finsternis das Erdreich bedeckt und Dunkel die Völker”? 
  • “Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse - egoistisch, Ich-bezogen - von Jugend auf” und 
  • “Wir wollen uns einen Namen machen!”
Ich könnte jetzt das ganze Erste Testament durchgehen. Aber ich mache mit Ihnen den gewaltigen Sprung ins Zweite Testament, zu Jesus. Wenn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens böse ist von Jugend an, dann hat Jesus gezeigt, dass uns das nicht gefangen nehmen muss, von Gott trennen. Der Sohn Gottes hat genau das Leben geführt, das Gott wohlgefällig ist und das den Mitmenschen hilft. Wo Menschen sich darauf einließen, da wurde es hell, da spürten die Menschen Gottes heilende Nähe, da passierten Wunder, da veränderte sich das Leben zum Guten. 

Wo Menschen jedoch den Sohn Gottes ablehnten, weil sie um ihre eigene Macht fürchteten, sei es politisch, sei es religiös, da stand am Ende der Tod - wortwörtlich der Tod am Kreuz von Golgatha. Jesus starb den Tod der vielen, die vor ihm und nach ihm das Leben verloren, weil die Mächtigen sich durchsetzen wollten, weil sie nicht nach Gott und seinem Wort fragten, weil sie allein ihre eigenen Interessen im Blick hatten. 

Wir Christen glauben, dass das nicht das Ende ist. Gott hat seinen Sohn von den Toten auferweckt, er hat damit das bestätigt, was dem Leben dient. Jesus hat von sich gesagt: “Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.” Aber genauso konnte Jesus den Menschen, die ihm nachfolgten, zusagen: “Ihr seid das Licht der Welt! … Stellt dieses Licht nicht unter den Scheffel! Lasst es vielmehr leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.” - Und wenn Paulus diesen Gedanken von Jesus aufnimmt und die Christen zum  bewussten Handeln auffordert “Lebt als Kinder des Lichts”, dann beschreibt er auch zugleich, was so ein Leben im Licht ausmacht: “… die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.” - Güte, Gerechtigkeit, Wahrheit - finden Sie das in unserer Zeit, in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik - finden Sie das in unseren christlichen Kirchen?

Wenn Christen - und unsere jüdischen Geschwister nehme ich mit in die Verantwortung, weil auch sie im Ersten Testament Gottes Wort kennen - wenn wir als Kinder des Lichts leben, wenn in den christlichen Kirchen das Wort Gottes gepredigt und danach gelebt und gehandelt wird, wenn Menschen unsere guten Werke wahrnehmen und erkennen, dass sie Frucht unseres Glaubens sind, wenn die Ursachen für Finsternis und Dunkelheit aufgedeckt werden, wenn neue Wege gesucht werde, die von Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit geprägt sind, dann kennt der Prophet Jesaja, dessen Wort wir eingangs hörten, noch eine Verheißung. Die durfte der Prophet aber erst in Gottes Namen aussprechen, als Israel seinen eigenmächtigen Weg überdacht hatte und sich Gott wieder zuwandte. Mit Jesajas Verheißung will ich schließen: 

1 Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! 2 Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.

3 Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht. 4 Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. Deine Söhne werden von ferne kommen und deine Töchter auf dem Arme hergetragen werden. 5 Dann wirst du deine Lust sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird erbeben und weit werden, wenn sich die Schätze der Völker am Meer zu dir kehren und der Reichtum der Völker zu dir kommt. 6 ... Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des HERRN Lob verkündigen.

Amen