Samstag, 25. November 2017

Ewigkeits- oder Totensonntag

20. November 2017


Am Ewigkeits- oder Totensonntag - auch Gedenktag der Entschlafenen genannt - steht im Zentrum des Gottesdienstes das Gedenken an die Verstorbenen des zu Ende gehenden Kirchenjahres. Die Namen werden noch einmal verlesen und für jeden Verstorbene wird eine Osterkerze entzündet, Symbol der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Die biblischen Texte und die Predigt sprechen von der christlichen Hoffnung, dass nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern Gott, der seinen Sohn von den Toten auferweckt hat und der auch uns und unsere verstorbenen Angehörigen vom Tode zum ewigen Leben erweckt.

Einen Moment der Stille und der Besinnung werden Raimund Hagemann (Orgel) und Montje Kuhlmann (Cello) schenken, wenn sie das "Largo" von Händel und den "Gesang der Vögel" von Pablo Casals zu Gehör bringen.

Wir feiern morgens um 10.00 Uhr den Abendmahlsgottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche, nachmittags um 15.00 Uhr treffen wir uns noch einmal zum Gottesdienst auf dem Friedhof in der Hüttenstraße. Da lesen wir die Namen aller Verstorbenen, die im vergangenen Kirchenjahr auf diesem Friedhof beerdigt wurden.

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Ewigkeits- oder Totensonntag unter den Nummern 954.73 und 74. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr"; entweder man wählt "Letzter Sonntag im Kirchenjahr" oder "Gedenktag der Entschlafenen"

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochensprüche:

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. (Lk 12, 35 - Ewigkeitssonntag)
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. (Ps 90, 12 - Totensonntag)

Wochenlieder:

Wachet auf, ruft uns die Stimme (EG 147) Ewigkeitssonntag
Warum soll ich mich denn grämen (EG 370) Totensonntag

Lieder für den Gottesdienst

EG 450 Morgenglanz der Ewigkeit
Psalm EG 750 Der HERR erlöst seine Gefangenen
EG 65 Von guten Mächten wunderbar geborgen
Largo von Händel
Gesang der Vögel von Pablo Casals
EG 369 Wer nur den lieben Gott lässt walten
EG 216 Du hast uns Leib und Seel gespeist

Alle nachfolgenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Epistel - 1. Thessalonicher 4,13-18 - Von der Auferstehung der Toten

Vorbemerkung: Als Epistel für diesen Sonntag ist eigentlich 1. Kor 15, 35-38.42-44a vorgesehen (s.u.). Da ich aber fast alle Beerdigung mit dem Text aus dem 1. Brief des Apostel Paulus an die Thessalonicher beende, soll dieser Text im Gottesdienst noch einmal gelesen werden, diesmal mit einem kurzen Präfamen, dass daran erinnert, dass die Gottesdienstteilnehmer den Text schon einmal gehört haben. 

Den Text der Epistellesung für den heutigen Ewigkeitssonntag haben viele von Ihnen schon auf dem Friedhof am Grab eines Angehörigen gehört, wenn Sie Abschied nehmen mussten von Ihren Lieben. Der Text steht im 1. Brief des Apostel Paulus an die Thessalonicher im 4. Kapitel.

13 Wir wollen euch aber, liebe Schwestern und Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. 14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen. 15 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. 16 Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. 17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. 18 So tröstet euch mit diesen Worten untereinander.

Predigttext - 1.Korinther 15,1-11 - Das Zeugnis von der Auferweckung Christi

1 Ich erinnere euch aber, Schwestern und Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, 2 durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr's so festhaltet, wie ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr's umsonst geglaubt hättet.

3 Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; 4 und dass er begraben worden ist; und dass er auferweckt worden ist am dritten Tage nach der Schrift; 5 und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. 6 Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. 7 Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln.

8 Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. 9 Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. 10 Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. 11 Ob nun ich oder jene: So predigen wir, und so habt ihr geglaubt.

Predigtidee

Der Glaube an die Auferstehung von den Toten gründet nicht auf eine Idee, er gründet vielmehr auf die Erfahrung einzelner Menschen, die bekannt waren und die man fragen konnte. Alle Genannten haben den Auferstandenen gesehen!

Montag, 20. November 2017

Buß- und Bettag

22. November 2017


Martin Senftleben schreibt auf seiner Internetseite (http://www.daskirchenjahr.de)  zum gegebenen Anlass: "Am Buß- und Bettag werden wir zur Umkehr aufgerufen. Dabei geht es nicht nur um innere Umkehr, auch unser Tun soll sich zum Guten hinwenden. So hören wir immer wieder neu das Wort Gottes, um zu erkennen, wo wir ihm untreu geworden sind, damit wir lernen, Gutes zu tun. Denn das ist das rechte Opfer, das wir unserem Gott schuldig sind. Aber den rechten Weg dazu kann uns nur Gott selbst weisen, und so ist das Gebet wesentlicher Bestandteil unseres alltäglichen Lebens."

Unter diesem Vorzeichen werden wir uns auch 2017 wieder zu den Gottesdiensten versammeln:
- 8.00 Uhr Gottesdienst für Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer
- 10.00 Uhr Abendsmahlsgottesdienst
- 15.00 Uhr - Abendmahlsgottesdienst für Seniorinnen und Senioren

EG 234 - So wahr ich lebe, spricht dein Gott ...

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Sonntag unter der Nummer 954.72. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben. (Spr 14, 34)

Wochenlied:

Aus tiefer Not lasst uns zu Gott (EG 144) oder
Nimm von uns, Herr, du treuer Gott (EG 146)

Lieder für die Gottesdienst

Mit den Jugendlichen morgens werde ich wie in den Jahren zuvor singen:
- Hevenu schalom alejchem
- Vater unser, Vater im Himmel ...

Mit den Erwachsenen singen wir:
- EG 76,1-2 O Mensch bewein dein Sünde groß
- EG 382,1-3 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr
- Psalmgebet - EG 727
- EG 355,1.2.5 Mir ist Erbarmung widerfahren
- EG 390,1-3 Erneure mich, o ewigs Licht

Alle nachfolgenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Evangelium: Lk 13,6-9

Das Gleichnis vom Feigenbaum
6 Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberg, und er kam und suchte Frucht darauf und fand keine. 7 Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, ich bin nun drei Jahre lang gekommen und habe Frucht gesucht an diesem Feigenbaum, und finde keine. So hau ihn ab! Was nimmt er dem Boden die Kraft? 8 Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dünge; 9 vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.

Predigtideen

- für den Gottesdienst mit den Schülerinnen und Schülern

Wie in den Jahren zuvor werde ich mit den Jugendlichen über die Zehn Gebote nachdenken. Wegweisend ist dann der Satz des Gärtners aus dem Evangelium, der den unfruchtbaren Feigenbaum abhauen soll und Jahr für Jahr sagt: "Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dünge; 9 vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab." - Genau das gilt auch für uns Menschen; wir bekommen von Gott immer wieder eine Chance.

- für die Gottesdienste mit den Erwachsenen

Die Revision der Perikopenordnung aus dem Jahr 2014 halte ich in der Regel nicht für sonderlich geglückt. Ganz oft wird die Reihenfolge der Texte des entsprechenden Sonntags einfach nur vertauscht. Ob die „Grundlinien der Perikopenrevision“, wie sie von der EKD, UEK und VELKD im "Entwurf zur Erprobung" der "Neuordnung der gottesdienstlichen Lesungen und Predigttexte" sich bewähren werden, muss sich im Vollzug erweisen: „Insgesamt geht es darum, ein bewährtes, auch die Spiritualität der Gemeinden und des evangelischen Pfarrberufs prägendes System weiter zu  entwickeln. ...“ (S. 17)

Allerdings unterbreiten die Revisoren für den Buß- und Bettag einen Vorschlag, der es in sich hat. So mutig, wie kirchliche Autoren selten sind, wurde in der Predigtreihe III vom Propheten Ezechiel (Ez 22, 23-31) ein Gerichtswort gewählt, das an Deutlichkeit nichts offen lässt und das auch noch bei der Gerichtsdrohung stehen bleibt. Bis 2014 zählte die Verse 29-31 aus diesem Abschnitt zu den Marginaltexten des Buß- und Bettags.

Wenn man den Text liest, stehen einem die gegenwärtigen Zustände in der ganzen Welt sofort vor Augen.

Die Schuld aller Stände im Lande

23 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 24 Du Menschenkind, sprich zu ihnen: Du bist ein Land, das nicht beregnet ist, das nicht benetzt wurde zur Zeit des Zorns, 25 dessen Fürsten in seiner Mitte sind wie brüllende Löwen, wenn sie rauben; sie fressen Menschen, reißen Gut und Geld an sich und machen viele zu Witwen im Lande.

26 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen, was mir heilig ist; sie machen zwischen heilig und unheilig keinen Unterschied und lehren nicht, was rein oder unrein ist, und vor meinen Sabbaten schließen sie die Augen; so werde ich unter ihnen entheiligt.

27 Die Oberen in seiner Mitte sind wie reißende Wölfe, Blut zu vergießen und Menschen umzubringen um ihrer Habgier willen. 28 Und seine Propheten streichen ihnen mit Tünche darüber, haben Truggesichte und wahrsagen ihnen Lügen; sie sagen: »So spricht Gott der HERR«, wo doch der HERR gar nicht geredet hat.

29 Das Volk des Landes übt Gewalt; sie rauben drauflos und bedrücken die Armen und Elenden und tun den Fremdlingen Gewalt an gegen alles Recht.

30 Ich suchte unter ihnen, ob jemand eine Mauer ziehen und in die Bresche vor mir treten würde für das Land, damit ich's nicht vernichten müsste; aber ich fand keinen. 31 Darum schüttete ich meinen Zorn über sie aus, und mit dem Feuer meines Grimmes machte ich ihnen ein Ende und ließ so ihr Treiben auf ihren Kopf kommen, spricht Gott der HERR. ---

Soweit der biblische Text, der in seiner Schärfe durchaus wirken soll, wobei die Gottesdienstbesucher nicht unbedingt diejenigen sind, denen er gilt. Die bleiben wie so oft außen vor und lassen sich nicht in die Verantwortung nehmen.

Einen Ansatzpunkt, dass diese Zeilen doch auch das Evangelium verkünden, bieten die Verse 30-31. Die gottesdienstliche Gemeinde zum Buß- und Bettag könnte Fürsprecher für diejenigen werden, denen das Gerichtswort gilt, könnten wie Mose bitten, dass Gott sein Volk noch einmal verschont. "Und Mose neigte sich eilends zur Erde und betete an 9 und sprach: Hab ich, HERR, Gnade vor deinen Augen gefunden, so gehe der Herr in unserer Mitte, denn es ist ein halsstarriges Volk; und vergib uns unsere Missetat und Sünde und lass uns dein Erbbesitz sein." (Ex 34,8f)

Ein zweiter Ansatzpunkt ist die Auslegung des Evangeliums, wie ich sie für den Schülergottesdienst skizziert habe. Auch im Erwachsenengottesdienst gilt der Satz des Gärtners, der den unfruchtbaren Feigenbaum abhauen soll: "Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dünge; 9 vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab." - Jahr um Jahr hören wir diese Bitte. Und genau die gilt auch für die Gegenwart. Von Gott bekommen wir immer wieder eine Chance. Nur müssen wir aufpassen, dass wir selbst nicht so viel verspielen, dass wir die Chance gar nicht mehr nutzen können.

Dienstag, 14. November 2017

Volkstrauertag

19. November 2017


Kirchlich gesehen begehen wir den Vorletzten Sonntag im Kirchenjahr. Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag. Seit 1952 wird er "zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen" (https://de.wikipedia.org/wiki/Volkstrauertag). Da sich der Vorletzte Sonntag im Kirchenjahr mit dem Weltgericht befasst, kann man angesichts des Leids, das Krieg über die Menschen bringt, leicht die Verbindung zum staatlichen Gedenktag ziehen.

Am 19. November setzen wir aber noch einen zweiten Schwerpunkt.

BACH IN MEPPEN 2017

Unter diesen Titel setzte der katholische Kantor der Propsteikirche St. Vitus in Meppen Balthasar Baumbartner seinen musikalischen Beitrag zum Reformationsjahr 2016/2017.

Bachkonzerte Teil XXXI – „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ - 11.15 Uhr


Jetzt am kommenden Volkstrauertag wird Baumgartner zum einen des Gottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche musikalisch begleiten, zum anderen beginnt nach dem Gottesdienst gegen 11.15 Uhr der 31. Teil der Konzertreihe. Zu Gehör bringen wird Baumgartner „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ - Präludium und Fuge in e-moll (BWV 533) - Choralbearbeitungen über „Alle Menschen müssen sterben“ (BWV 643, 1117) - „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ (BWV 644) und „Ach, was ist doch unser Leben“ (BWV 743) - Präludium und Fuge in c-moll (BWV 546)

Zu Bach selbst schreibt Baumgartner im Programmheft zu seiner Konzertreihe:
Johann Sebastian Bach - er lebte vor 300 Jahren, aber vielen gilt er bis heute als der größte aller Musiker. So schrieb kein Geringerer als Ludwig van Beethoven über ihn: „Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen, wegen seines unendlichen, unerschöpflichen Reichtums an Tonkombinationen und Harmonien.“ Gleichzeitig war Bach ein tiefgläubiger Mensch, dessen Musik noch heute jede Facette des christlichen Glaubens emotional erlebbar macht. Die meisten seiner Werke kennzeichnete Bach selbst mit den Buchstaben: s.d.g. = soli deo gloria = „Gott allein die Ehre!“ 
http://www.propstei-meppen.de/fix/files/314/doc/BACH2017.4.pdf

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Vorletzten Sonntag im Kirchenjahr unter der Nummer 954.71. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. (2. Kor 5, 10a)

Wochenlied:

Es ist gewisslich an der Zeit (EG 149 - auch in Rev. 2014)
Rev. 2014: Es mag sein, dass alles fällt (EG 378)

Lieder

152,1-4 - Wir warten dein, o Gottes Sohn
750 - Psalm 126 - Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird
144,1.3.4 - Aus tiefer Not lasst uns zu Gott
184,1-5 - Wir glauben Gott im höchsten Thron
241,1-4 - Wach auf, du Geist der ersten Zeugen
405,1-3 - Halt im Gedächtnis Jesus Christ

Alle nachfolgenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Alttestamentliche Lesung: Amos 5,18-24

Der Tag des HERRN ist ein Tag des Gerichts

18 Weh denen, die des HERRN Tag herbeiwünschen! Was soll er euch? Denn des HERRN Tag ist Finsternis und nicht Licht, 19 gleichwie wenn jemand vor dem Löwen flieht und ein Bär begegnet ihm und er kommt in ein Haus und lehnt sich mit der Hand an die Wand, so sticht ihn eine Schlange! 20 Ja, des HERRN Tag wird finster und nicht licht sein, dunkel und nicht hell.

Der äußerliche Gottesdienst tut's nicht

21 Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen. 22 Und wenn ihr mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe ich kein Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen. 23 Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören!

24 Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.

Evangelium Mt 25, 31-46

Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, 32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, 33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. 34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! 35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. 36 Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben? oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen? oder nackt und haben dich gekleidet? 39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! 42 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. 43 Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen, und ihr habt mich nicht besucht. 44 Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? 45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. 46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.

Predigtidee

Das erste Lied und der erste Satz der alttestamentlichen Lesung scheinen im Gegensatz zueinander zu stehen. Dort heißt es "Wir warten dein, o Gottes Sohn, und lieben dein Erscheinen. ...", hier spricht der Prophet - durchaus in Gottes Namen "Weh denen, die des HERRN Tag herbeiwünschen! ... des HERRN Tag ist Finsternis und nicht Licht ..."

Am Ende des Kirchenjahres ist es durchaus angezeigt, die Novembersonntage zur Besinnung zu nutzen. Der Wochenspruch mahnt uns: "Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi." (2. Kor 5, 10a) Was könnten wir Gott sagen, wenn er uns nach dem Zustand der Erde befragt, wenn er wissen will, wie Menschen miteinander umgehen - hier in Deutschland, in Europa, in der ganzen Welt? - Friedvoll? Mit Verständnis? Mit Fürsorge? "Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan", das sagt uns Jesus immer wieder am Volkstrauertag. Singen wir dies bedenkend immer noch mit Überzeugung: "Wir warten dein, o Gottes Sohn, und lieben dein Erscheinen. ..."

Es kommt uns jetzt doch eher das Lied in den Sinn "Aus tiefer Not lasst uns zu Gott / von ganzem Herzen schreien, / bitten, dass er aus seiner Gnad / uns woll vom Übel befreien ..." Wenn wir so vor Gott aus tiefsten Herzen unsere Schuld eingestehen können - persönlich, aber auch politisch und wirtschaftliche, ohne die Ausrede, als einzelne könnten wir ja nichts tun - wenn wir so unsere Schuld eingestehen, dann können wir erahnen, warum Gott durch seinen Propheten Amos spricht: "Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie ..." Es ist schon zum Verzweifeln.

Aber für Gott ist noch nicht alles aus. Er gibt seiner Menschheit immer wieder eine Chance. Bei amos heißt es: "Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach." Und Jesus sagt: "Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." - Fangen wir an, bevor es zu spät ist, damit wir gern und ohne schlechtes Gewissen singen können: "Wir warten dein, o Gottes Sohn, und lieben dein Erscheinen. ..."

Donnerstag, 2. November 2017

Abendmahlsgottesdienst mit kleinen und großen Leuten

5. November 2017 


Am 1. Sonntag im November sind wie in den Jahren zuvor die kleinen und großen Leute zum Abendmahl eingeladen. Zwar können seit Pfingsten 2013 Kinder und noch nicht konfirmierte Jugendliche auch bei den üblichen Abendmahlsgottesdiensten zum Tisch des Herrn kommen und empfangen das Brot und den Traubensaft, jedoch soll einmal im Jahr ein Abendmahlsgottesdienst speziell für die Jüngeren in der Gemeinde angeboten werden.

Dies ist in diesem Jahr vielleicht besonders interessant, weil seit dem Reformationstag (31.10.) die Gottesdienste wieder in der Gustav-Adolf-Kirche stattfinden. Ist der eine oder die andere, die am Dienstag nicht dabei sein konnten, wohl schon gespannt, wie alles aussieht? Dann macht euch auf den Weg, kommt vorbei.

Thema

Als Thema für den Gottesdienst hat Frau Diakonin Hofmann die Überschrift gewählt:

Weg – alte Kirche – Weg – neue Kirche – Weg

Gespannt? Ich schon. Ich füge mal ein paar Fotos ein. Ob unsere Diakonin so etwas Ähnliches macht?

Alles wird ausgeräumt ...

leer ...

mit vereinten Kräften ...

Geh'n wir wieder rein?

alles neu ...

die Bänke ...

Taufbecken, Lesepult, Altar und Altarbild

Noch ein paar Infos zum Gottesdienst:

Lieder:

  • Ich bin da, ich bin da, ich bin da
  • Wir sind eingeladen zum Leben
  • Kommt mit Gaben und Lobgesang
  • Dankeschön, oh merci

Natürlich singen wir auch die ganz bekannten Stücke bei den Fürbitten:

  • Mein Gott, das muss anders werden
  • Danke, dass du uns nicht allein lässt
  • Guter Gott, ich bitte dich

Und zum Schluss heißt es wieder:

  • Tschüss, mach‘s gut, es war schön dich zu seh'n


21. Sonntag nach Trinitatis 

Vielleicht möchte sich ja der eine oder die andere auch mit den Texten beschäftigen, die für die Erwachsenengottesdienste an diesem Tag vorgesehen sind. Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 21. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.65. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Alttestamentliche Lesung Jer 29, 1.4-7.10-14

Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem sandte an den Rest der Ältesten, die weggeführt waren, an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte. ... 4 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu den Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel habe wegführen lassen: 5 Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte; 6 nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen, und gebt eure Töchter Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; mehret euch dort, dass ihr nicht weniger werdet. 7 Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's auch euch wohl. 8 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Lasst euch durch die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht betrügen, und hört nicht auf die Träume, die sie träumen! 9 Denn sie weissagen euch Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR. 10 Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe. 11 Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet.* 12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. 13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, 14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen.

*Wörtlich: dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.

Epistel Eph 6, 10-17

Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. 11 Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. 12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. 13 Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. 14 So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, 15 und an den Beinen gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens. 16 Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, 17 und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.

Evangelium Mt 5, 38-48

Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2. Mose 21,24): "Auge um Auge, Zahn um Zahn." 39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. 40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. 41 Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei. 42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.

43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (3. Mose 19,18): "Du sollst deinen Nächsten lieben" und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.