Samstag, 27. April 2019

Quasimodogeniti

28. April 2019


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Sonntag Quasimodogeniti unter der Nummer 954.34. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr". Hier kann man zum Sonntagsnamen dies lesen: "Der Name des Sonntags Quasimodogeniti leitet sich vom Beginn der früheren lateinischen Antiphon ab: Quasi modo geniti infantes, Halleluja, rationabile, sine dolo lac concupiscite. (1. Petr 2, 2; deutsch: Wie die neugeborenen Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch)." Darauf wird in der Predigt noch einmal kurz einzugehen sein.

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petr 1,3)

Wochenlied:

Mit Freuden zart (EG 108)
Der schöne Ostertag (EG 117)

Lieder im Gottesdienst:

Es ist der 4. Sonntag im Monat und deshalb liegt ein besonderer Akzent auf der Kirchenmusik. Unser Organist Raimund Hagemann hat aus den freiTönen (fT) und dem Evangelischen Gesangbuch (EG) folgende Lieder ausgesucht: 

fT 14 All Morgen ist ganz frisch und neu
Psalm 116 Dank für Rettung aus Todesgefahr
fT 77 Ehre sei Gott - anstelle des üblichen Gloria Patri
EG 178.12 Kyrie
fT 77 Ehre sei Gott - anstelle des üblichen Gloria in Excelsis
EG 551 Christus is opstahn
fT 149 Auferstehen
fT 93 Klüger, weiser
fT 40 Aus der Zwiebel wächst die Blume
EG 425 Gib uns Frieden jeden Tag (mit Solo)

Zur musikalischen Begleitung konnte Herr Hagemann Schülerinnen des Windthorstgymnasiums gewinnen.

Epistellesung, 1. Petr 1, 3-5 - Lebendige Hoffnung

3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 4 zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch, 5 die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereit ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit.

Evangliumslesung, Joh 20, 19-20.24-29 - Der Auferstandene und seine Jünger

Verschlossene Türen

19 Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! 20 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.

Thomas

24 Thomas aber, der Zwilling genannt wird, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25 Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich's nicht glauben.

26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! 27 Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!

Predigt über 1. Mose 32, 23-32 - Jakobs Kampf am Jabbok. Sein neuer Name

23 Jakob stand auf in der Nacht und nahm seine beiden Frauen und die beiden Mägde und seine elf Söhne und zog an die Furt des Jabbok, 24 nahm sie und führte sie über das Wasser, sodass hinüberkam, was er hatte, 25 und blieb allein zurück.

Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. 26 Und als er sah, dass er ihn nicht übermochte, schlug er ihn auf das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt. 27 Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. 28 Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob. 29 Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen. 

30 Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißt du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst.

31 Und Jakob nannte die Stätte Pnuël (פְּנִיאֵל [wörtlich: Gottesgesicht]) denn, sprach er, ich habe Gott von Angesicht gesehen, und doch wurde mein Leben gerettet. 32 Und als er an Pnuël vorüberkam, ging ihm die Sonne auf; und er hinkte an seiner Hüfte.

Predigtidee

Quasimodogeniti - Kinderglaube - kindliches Urvertrauen (Gottesdienste mit der Jakob-Muth-Schule und mit dem Matthias-Claudius-Kindergarten) - Erwachsener Glaube, der mit Gott auch ringen muss - vgl. auch Thomas, der glauben will, aber es erst kann, als Jesus ihn anredet

Jakob bringt zunächst seine Familie in Sicherheit - dann stellt er sich allein dem Kampf 

Jakob empfängt Gottes Segen und bekommt einen neuen Namen - Israel weist weit über Jakob selbst hinaus - bis in die Gegenwart - in der Zeit des Nationalsozialismus mussten alle Männer den Namen "Israel" annehmen - Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein. 

Gott selbst lässt sich nicht festlegen auf einen Namen, der eine Eigenschaft bedeutet. 
  • Jahwe - ich werde sein, der ich sein werde
  • der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs
  • Gott, der sein Volk aus der Knechtschaft führte
  • Mose und Elia kommen Gott am Horeb ganz nahe - aber insbesondere Elia muss erfahren: ... der HERR war nicht im Wind; ... der HERR war nicht im Erdbeben; ... der HERR war nicht im Feuer - nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle ... (vgl. 1. Könige 19,1-13)
  • Gott, der Schöpfer Himmels und der Erde
  • Gott, der seinen Sohn von den Toten auferweckte
Gott schauen, seine Nähe spüren. Manchmal bleiben auch Narben, Spuren zurück. 

Ostersonntag - Auferstanden ins Leben

21. April 2019 - Nachtrag


Den Ostersonntag beginnen wir morgens um 6.00 Uhr in der dunklen Gustav-Adolf-Kirche. Wir tragen die Osterkerze hinein, von der dann alle ihr Licht empfangen. Anschließend sind alle zu einem ausgiebigen Osterfrühstück eingeladen.

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Ostermorgen bzw. zur Osternacht unter der Nummer 954.31, zum traditionellen Festgottesdienst unter 954.32. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr". Zunächst findet sich die Einführung zu Ostern. Von dieser Website kann man die einzelnen Anlässe zu Ostern - Osternacht - Ostersonntag - Ostermontag - anklicken.

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1, 18)

Wochenlied:

Christ ist erstanden (EG 99)

Lieder im Gottesdienst:

Wir danken dir, Herr Jesu Christ
Ich bin getauft auf deinen Namen
Der schöne Ostertag
Er ist erstanden, Halleluja

Der Gottesdienst

Die Kirche ist dunkel, kein Licht brennt. Schemenhaft kann man den verhüllten Altar von Karfreitag erkennen.

eigenes Foto

Einzug mit der brennenden Osterkerze

Auf dem Weg zum Altar singen wir dreimal „Christ, unser Licht.“ Die Gemeinde antwortet jeweils mit „Gelobt sei Gott.“

Das Osterlob

Das gesungene Osterlob betont die Bedeutung der Nacht, in der Christus von den Toten auferstand:

O wahrhaft selige Nacht,
dir allein war es vergönnt, die Stunde zu kennen,
in der Christus erstand von den Toten.

Anschließend wurden die Karfreitagselemente - schwarzes Tuch, Ilexzweige und Dornenkrone - entfernt und die Kerzen auf den Altar gestellt, jedoch noch nicht angezündet.

Befreiung aus Ägypten

Die erste Lesung von der Befreiung Israels aus der ägyptischen Sklaverei erinnert an das Glaubenszentrum unserer jüdischen Geschwister, das ja ganz eng mit den Geschennissen von 2000 Jahren verbunden war, weil Jesus mit seinen Jüngern nach Jerusalem gekommen war, um das Passafest zu feiern. 

Nachdem die Gemeinde so von Gottes erlösender tat an seinem auserwählten Volk Israel erfahren hatte, wurden die Altarkerzen angezündet. 

Das Osterevangelium

Dann folgte das Osterevangelium nach Matthäus (28,1-10): 

1 Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. 2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. 3 Seine Gestalt war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. 4 Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. 5 Aber der Engel sprach zu den Frauen:

Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat; 7 und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. 

8 Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen. 9 Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: 

Seid gegrüßt!

Und sie traten zu ihm und umfassten seine Füße und fielen vor ihm nieder. 10 Da sprach Jesus zu ihnen: 

Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen: Dort werden sie mich sehen. 

Die Kerzen werden entzündet

Nachdem die Frohe Botschaft von der Auferstehung erklungen war, wurden alle Kerzen in der Kirche angezündet. Sie verbreiteten einen ganz warmen Schein. Dazu intonierte die Orgel EG 107 Wir danken dir, Herr Jesu Christ. Als alle Kerzen brannten, stimmte die Gemeinde kraftvoll ein. 

eigenes Foto
Nach der Tauferinnerung, verbunden mit dem Glaubensbekenntnis und EG 200 Ich bin getauft auf deinen Namen, folgte die Predigt

Predigt

Sowohl bei der Lesung aus dem Alten Testament als auch beim Osterevangelium hatten wir einleitend Fragen gestellt, die an die Passaliturgie unserer jüdischen Geschwister erinnern: 

Warum ist dieser Morgen ganz anders als jeder andere Morgen? 
Warum hören wir an, was wir schon wussten, 
und warum gehn wir zurück bis zum Anfang?

Damit wir nicht vergessen, wer wir sind,
damit wir sehen und erkennen und glauben, dass wir Menschen sind.

Weil wir Sklaven der Sünde waren, aber zur Freiheit berufen wurden, 
weil einer für uns gestorben ist, damit wir das Leben haben,
weil Gott uns an diesem Morgen das Leben neu schenkt.

Diese Gedanken verdeutlichte ich mit den Sätzen des Apostel Paulus aus Römer 6:

… wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? 4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.

11 So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus. 12 So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam.

Wir haben es also nicht mehr nötig, der Sünde Raum zu geben in unserem Leben. Wir können uns aus freien Stücken Gott zuwenden. Was diese Hinwendung für die Welt bedeuten könnte, verdeutlicht der Prophet Micha. Dieser Text ist als eine mögliche Lesung für die Osternacht vorgesehen: 

Micha 4,1-5 - Das kommende Friedensreich Gottes

1 In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben. Und die Völker werden herzulaufen, 2 und viele Heiden werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des HERRN gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. 3 Er wird unter vielen Völkern richten und mächtige Nationen zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. 4 Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken. Denn der Mund des HERRN Zebaoth hat's geredet. 5 Ein jedes Volk wandelt im Namen seines Gottes, aber wir wandeln im Namen des HERRN, unseres Gottes, immer und ewiglich!

Auch wenn in der Gegenwart die Verwirklichung dieser Prophezeiung utopisch erscheint, als erlöste Christen können wir diese Gedanken aufnehmen und versuchen, unter Gottes Segen den Weg zum Frieden zu gehen. 

Schlussteil des Gottesdienstes

Die Gemeinde sang EG 117 Der schöne Ostertag. Es folgten die Abkündigungen und das Abendmahl. Das Lied EG 116 Er ist erstanden schloss den Gottesdienst ab und die Gemeinde zog singend ins Gemeindehaus zum Osterfrühstück: 

Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. 
Halleluja, halleluja!

Festgottesdienst um 10.00 Uhr


Lieder

Wach auf, mein Herz - EG 114,1.3.5
Psalm 8 - EG 705
Frühmorgens, da die Sonn aufgeht EG 111,1-3
Christus ist opstahn EG 551,1-2
Der schöne Ostertag EG 117,1-3
Kommt mit Gaben und Lobgesang EG 229,1-3
Gelobt sei Gott im höchsten Thron EG 103,1-6

Epistel 1. Kor 15, 1-11

Einleitendes Präfamen: Der Apostel Paulus führt uns mitten ins Zentrum der christlichen Botschaft: “Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden ...; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage ...; und dass er gesehen worden ist …” Ohne diese Botschaft und ohne den Glauben, der bekennt: “Ich glaube, dass Christus für mich gestorben und auferstanden ist.”, ohne dies ist unser Glaube umsonst und nichtig. Wir hören die Worte des Apostel Paulus im 15. Kapitel seines ersten Briefes an die Korinther:

Bibeltext: Ich erinnere euch aber, liebe Schwestern und Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, 2 durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr's festhaltet in der Gestalt, in der ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr umsonst gläubig geworden wärt. 3 Denn als erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; 4 und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; 5 und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. 6 Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. 7 Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. 8 Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. 9 Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. 10 Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. 11 Es sei nun ich oder jene: so predigen wir, und so habt ihr geglaubt.

Evangelium Mk 16,1-8

Einleitendes Präfamen: Den  Schock des Karfreitags hatten sie noch nicht überwunden. Am liebsten hätten sie sich verkrochen und wären nie wieder ans Tageslicht gekommen. Aber sie mussten wieder raus, sie mussten den Leichnam des Herrn waschen und salben, sie konnten ihn doch nicht einfach so im Grab liegen lassen, wie sie ihn vom Kreuz genommen haben. Wir hören, was die Frauen auf diesem Weg erlebten. Der Evangelist Markus hat es im 16. Kapitel seines Evangeliums aufgeschrieben. 

Bibeltext: Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. 2 Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. 3 Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? 4 Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. 

5 Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. 6 Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. 7 Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. 8 Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.

Predigt - Jes 54, 5b-14*

5 Dein Erlöser ist der Heilige Israels, der aller Welt Gott genannt wird. 
    Gottes Lob erschalle in aller Welt - Gott ist der Schöpfer, wir die Geschöpfe
6 Der HERR hat dich zu sich gerufen …: 7 Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. 8 Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser.
    Karfreitag scheint noch einmal auf - Gottesferne
9 Ich halte es wie zur Zeit Noahs, als ich schwor, dass die Wasser Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollten. So habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich zürnen und dich nicht mehr schelten will. 10 Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.
    Gott hält seinen Bund - er erweckt seinen Sohn von den Toten
14 Du sollst auf Gerechtigkeit gegründet sein.
    Wir empfangen von Gott unsere Gerechtigkeit - und deshalb dürfen wir / sollen wir auch zu unseren Mitmenschen gerecht sein. Dann wird sich erfüllen, was der letzte Vers verheißt.
Du wirst ferne sein von Bedrückung, denn du brauchst dich nicht zu fürchten, 
und du wirst ferne sein von Schrecken, denn er soll dir nicht nahen.
    Das ist Ostern - gerechtes Leben aus der Auferstehung!

Karfreitag - Kreuzigung und Tod

19. April 2019 - Nachtrag


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Karfreitag unter der Nummer 954.30. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3, 16)

Wochenlied:

O Haupt voll Blut und Wunden (EG 85)
In einer fernen Zeit (Singt Jubilate 17)

Lieder im Gottesdienst

91,1-3 - Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken
709 - Psalm 22 - Herr, sei nicht ferne
85,1-3 - O Haupt voll Blut und Wunden
81,1-4 - Herzliebster Jesu
87,1-3 - Du großer Schmerzensmann
85,4-6 - O Haupt voll Blut und Wunden

Epistel: 2. Kor 5, 19-21

19 Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. 20 So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Laßt euch versöhnen mit Gott! 21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

Evangelium: Joh 19, 16-30

Pilatus überantwortete Jesus, dass er gekreuzigt würde. 17 und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf hebräisch Golgatha. 18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. 19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden. 20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. 21 Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern, dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

23 Als aber die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch das Gewand. Das war aber ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück. 24 Da sprachen sie untereinander: Laßt uns das nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt (Psalm 22,19): "Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen." Das taten die Soldaten.
25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. 26 Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! 27 Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
28 Danach, als Jesus wußte, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. 29 Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf ein Ysoprohr und hielten es ihm an den Mund. 30 Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied.

Predigt - Lasst euch versöhnen mit Gott

Karfreitag - draußen scheint die Sonne, wir gedenken des grausamen Sterbens Jesu am Kreuz. Warum muss Jesus sterben? Für unsere Sünden, sagen wir. Was aber sind unsere Sünden? 
  • Ihr werdet sein wie Gott!
  • Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist Böse von Jugend an. 
    • Gott hält an seinen Menschen fest.
      • Bund mit Noah
      • Bund mit Abraham
      • Bund mit Israel
  • 10 Gebote - Regeln zum Leben in der Freiheit!
Wir wissen, dass wir dagegen verstoßen. Wir schließen von uns auf Gott und meinen, er sei uns böse, er müsse besänftigt werden - jeder einzelne müsse Gott besänftigen. Durch Opfer. Jesu Tod am Kreuz von Golgatha sei das größte und letzte Opfer, sagen wir, und unsere Gebete.

Anmerkung: Die nachfolgenden Gedanken habe ich schon mal am Sonntag Judika vorgetragen. 

Aber es geht noch um viel mehr. Es geht darum, dass die Menschheit es nicht zulassen will, dass Gott über ihr Leben bestimmt. Wie ist das zu verstehen? Jesus hatte mit seinen Reden und mit seinem Handeln und mit seinem ganzen Leben gezeigt, wie Gott ist und wie er uns Menschen will: Gemeinsam, miteinander, und Gott die Ehre geben.

Das aber nicht allein für eine besondere Elite, für die Frommen, für die Reichen, sondern für alle Menschen. Das hat Jesus mit seinem Leben bezeugt. Deshalb ist er auch zu denen am Rande der Gesellschaft gegangen. Schon die Auswahl seiner Jünger war eine Provokation gewesen. Zöllner, Prostituierte, Aussätzige, Kranke - auch ihnen hat er geholfen. Deshalb nannten ihn die Menschen Messias, Retter, Christus, Heiland der Welt, Menschensohn, Gottes Sohn, Sohn Davids, König. Er war es, der den Menschen Heil brachte, der zerstörte Verhältnisse und Leben wieder heil machte. In seiner Nähe erlebten die Menschen schon ein Stück des Himmels auf Erden.

Und genau das wollten die Mächtigen nicht wahrhaben. Das schmälerte ihren Einfluss, das schmälerte auch ihren Gewinn. Dann gab es kein Oben und kein Unten mehr. Deshalb diffamierten sie ihn als einen Fresser und Säufer, einen Freund der Huren und Zöllner.

Wenn Jesus recht hatte, wenn er das war, was die Menschen ihm nachsagten, dann konnten die Oberen der Juden, die Pharisäer, die Sadduzäer, der Hoherat und der Hohepriester nicht mehr auf ihre Vormachtstellung pochen. Dann öffnete sich der Kreis. Dann waren sie eine Gruppe unter anderen frommen Gruppen. Dann legten sie nicht mehr allein fest, wie die Heilige Schrift zu verstehen ist.

Und von den Römern gedacht, von Pontius Pilatus? Wenn Jesus tatsächlich der König der Juden war, wie es die Menschen bei seinem Einzug gerufen hatten, dann musste auch Pilatus um seine Stellung fürchten. Dass dies ein sanftmütiger König war, ein Gerechter und ein Helfer, dazu auch noch arm, so hatte es der Prophet Sacharja gesagt - das konnte Pilatus nicht denken. Er sah nur den Konkurrenten, dem er mit Gewalt begegnen musste.

Und so taten sich die Mächtigen zusammen - die Mächtigen aus der Religion und die Mächtigen aus der Politik. Das Urteil stand sofort fest: Der Tod! Aus! Vorbei! Kurzer Prozess! Dann haben wir unsere Ruhe! So einfach ist das - bis heute!

Wenn Gott es zulässt, dass sein Sohn ein Opfer religiöser und militärischer Gewalt wird, dann hält er uns und unseren Verhältnissen einen Spiegel vor. So grausam können Menschen sein.

In der Gegenwart erleben wir es, dass muslimisch radikalisierte Menschen das eigene und das Leben anderer nicht schonen und meinen, Gott damit einen Gefallen zu tun. Aber wenn wir das sagen, müssen wir Christen beschämt den Kopf senken. Denn auch unsere Religionsgeschichte ist geprägt von Gewalt.

  • Kreuzzüge
  • Inquisition
  • Hexenverfolgung
  • Judenpogrome
  • Konfessionskriege

Es ist eine Grausamkeit, die offensichtlich in der menschlichen Natur liegt und die von der Religion verstärkt wird.

So grausam sind Menschen! Sie gehen über Leichen - so manches Mal schon, wenn sie einfach ihren Vorteil sehen, so manches Mal, wenn sie meinen, es diene einem höheren Zweck, ja, es gefalle Gott.

Nein, es gefällt Gott nicht! Und es gefällt Gott auch nicht bei der Kreuzigung Jesu, denn er selbst erweckt seinen toten Sohn zum Leben und bestätigt so, dass all das, was Jesus im irdischen Leben gesagt, getan und bezeugt hat, dass das dem Willen Gottes entspricht. Und es gefällt Gott nicht, was heute passiert.

Im Nachfolgenden nehme ich die Botschaft aus der Epistel auf und lege sie aus: Lasst euch versöhnen mit Gott. Diesen Aspekt hatte ich am Sonntag Judika nur kurz angerissen. 

Wo liegt nun das Problem? Wir sind mit Gott und mit uns selbst nicht im Reinen. Wir leben total Ich-bezogen! Alles soll sich unseren Bedürfnissen unter- bzw. zuordnen. Wir meinen, alles im Griff zu haben bzw. alles machen zu können, was dem Profit nützt.

Genesis: Ihr werdet sein wie Gott. Wir wissen um diesen Aufstand. Wir haben ein schlechtes Gewissen. Wir schließen von uns auf Gott und meinen, Gott sei uns böse, er zürne uns. Deshalb müssten wir ihm ein Versöhnungsopfer bringen.

Epistel: 19 Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. 20 So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! 21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt. (2. Kor 5,19-21)

Menschen, die mit Gott im Reinen sind, die sind auch im Reinen mit sich selbst und mit dem Nächsten - und die setzen sich ein für eine Welt, in der jeder seinen Platz finden kann - damit wir im Frieden miteinander leben können.

Es scheint die Sonne. Auch wir können unsere Welt wieder heller machen - wenn wir Gott folgen, auf sein Wort hören!

Andacht zur Sterbestunde Jesu - 15.00 Uhr - Friedhof Hüttenstraße

81,1-3 Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen
709 - Psalm 22 - Herr, sei nicht ferne
76,1-2 - O Mensch bewein dein Sünde groß
85,1-6 - O Haupt voll Blut und Wunden
86,1.8 - Jesu, meines Lebens Leben

Gelesen wurde noch einmal Johannes 19,16-30

Die Predigt ging über 3. Mose 16,20-22

20 Und wenn er die Entsühnung des Heiligtums vollbracht hat, der Stiftshütte und des Altars, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. 21 Dann soll Aaron seine beiden Hände auf dessen Kopf legen und über ihm bekennen alle Missetat der Israeliten und alle ihre Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben, und soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste bringen lassen, 22 dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage; und man schicke ihn in die Wüste.

19 Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. 20 So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! 21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt. (2. Kor 5,19-21)


Ich führte den Gedanken aus, dass sich Jesus für uns zum Sündenbock macht, so dass wir keine Sündenböcke mehr suchen müssen. Das ist aber nicht mit einem Opfer für Gott zu verwechseln, der dadurch gnädig gestimmt werden soll. Vielmehr gilt der schon vormittags geäußerte Wunsch des Paulus: Lasst euch versöhnen mit Gott! Nicht Gott hat ein Problem mit uns Menschen, sondern wir Menschen haben ein Problem mit Gott. 

Mittwoch, 17. April 2019

Gründonnerstag - Einsetzung des Abendmahl und Verhaftung

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Gründonnerstag unter der Nummer 954.29. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Gott. (Ps 111, 4)

Abendmahlsgottesdienst in der St. Vitus-Kirche Bokeloh - 17.00 Uhr

Lieder

EG 289,1.4 - Nun Lob mein Seel den Herren
EG 744 - Psalmgebet 111
EG 223,1-4 - Das Wort geht von dem Vater aus
EG 221,1-3 Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen
EG 405,1-3 Halt im Gedächtnis Jesus Christ

Epistel: 1. Kor 11, 23-26 - Was ich vom Herrn empfangen habe ...

23 Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, 24 dankte und brach's und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. 25 Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. 26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

Predigttext: 2. Mose 24,1-11 - Der Bundesschluss am Sinai ...

1 Und zu Mose sprach er: Steig herauf zum HERRN, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und betet an von ferne. 2 Aber Mose allein nahe sich zum HERRN und lasse jene sich nicht nahen und das Volk komme auch nicht mit ihm herauf.

3 Mose kam und sagte dem Volk alle Worte des HERRN und alle Rechtsordnungen. Da antwortete alles Volk wie aus einem Munde: Alle Worte, die der HERR gesagt hat, wollen wir tun. 4 Da schrieb Mose alle Worte des HERRN nieder und machte sich früh am Morgen auf und baute einen Altar unten am Berge und zwölf Steinmale nach den zwölf Stämmen Israels 5 und sandte junge Männer von den Israeliten hin, dass sie darauf dem HERRN Brandopfer opferten und Dankopfer von jungen Stieren.

6 Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in die Becken, die andere Hälfte aber sprengte er an den Altar. 7 Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volks. Und sie sprachen: Alles, was der HERR gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören. 8 Da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hat aufgrund aller dieser Worte.

9 Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf 10 und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der Himmel, wenn es klar ist. 11 Und er reckte seine Hand nicht aus wider die Edlen Israels.

Und als sie Gott geschaut hatten, aßen und tranken sie.

Gott schließt mit seinen Menschen einen Bund. Mit seinem Volk Israel am Sinai, mit allen Menschen in seinem Sohn Jesus Christus, der für uns am Kreuz von Golgatha gestorben ist. Beide Male besiegelt auf Gottes Seite das Blut diesen Bund. Auf der menschlichen Seite korrespondiert damit der Gehorsam gegenüber Gottes Wort: Alle Worte, die der HERR gesagt hat, wollen wir tun!

Tischabendmahlsfeier in der Gustav-Adolf-Kirche - 19.00 Uhr


Lieder: 


  • Wie ein Fest nach langer Trauer
  • Go down Moses
  • Wenn das Brot, das wir teilen
  • Meine Zeit steht in deinen Händen

Gottesdienstordnung

In diesem Jahr orientieren wir uns an einer messianischen Sederfeier, ohne sie einfach zu kopieren. Dabei gliedert einerseits Lukas 22, abschnittsweise gelesen, den Gottesdienst, andererseits spielen die verschiedenen Kelche beim Passamahl unserer jüdischen Geschwister eine entscheidende Rolle:

1. Kelch: Der Kelch der AUSSONDERUNG (Heiligung)
2. Kelch: Der Kelch der BEFREIUNG
3. Kelch: Der Kelch der ERLÖSUNG
Der Kelch des Elia
4. Kelch: Der Kelch der ANNAHME

Im 2. Buch Mose Kapitel 6 Verse 6ff können wir dazu lesen:

Darum sage den Israeliten:

  • Ich bin der HERR und will euch wegführen von den Lasten, die euch die Ägypter auflegen, 
  • und will euch erretten von eurem Frondienst und 
  • will euch erlösen mit ausgerecktem Arm und durch große Gerichte; 
  • ich will euch annehmen zu meinem Volk und will euer Gott sein, 

dass ihr's erfahren sollt, dass ich der HERR bin, euer Gott, der euch wegführt von den Lasten, die euch die Ägypter auflegen, 8 und euch bringt in das Land, um dessentwillen ich meine Hand zum Schwur erhoben habe, dass ich's geben will Abraham, Isaak und Jakob; das will ich euch zu Eigen geben, ich, der HERR.

Teil 1 - Die Vorbereitung

7 Es kam nun der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem man das Passalamm opfern musste. 8 Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passalamm, damit wir's essen. 9 Sie aber fragten ihn: Wo willst du, dass wir's bereiten? 10 Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Wasserkrug; folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht, 11 und sagt zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist der Raum, in dem ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern? 12 Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der mit Polstern versehen ist; dort bereitet es. 13 Sie gingen hin und fanden's, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passalamm.

14 Und als die Stunde kam, setzte er sich nieder und die Apostel mit ihm.

Teil 2 - Die Erinnerung an Israels Auszug aus Ägypten

15 Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen, ehe ich leide. 16 Denn ich sage euch, dass ich es nicht mehr essen werde, bis es erfüllt wird im Reich Gottes. 17 Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch; 18 denn ich sage euch: Ich werde von nun an nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gottes kommt.

19 Und er nahm das Brot, dankte und brach's ...

Zum Evangeliumstext werden weitere Texte aus dem alten Testament gelesen.

3. Teil - Die Mahlzeit

Wir sagen zwar "Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen.", aber Jesus fordert uns auf: "Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist ..." (Joh 6,27)

Deshalb werden die Abschnitte Johannes 6,26 ff - Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.

und Johannes 15,1ff - Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

Während dieses Abschnitts der Abendmahlsfeier essen wir Fladenbrot und Weintrauben.

4. Teil - Das Abendmahl

Der Kelch des Elia

Mit diesem Kelch hat es etwas Besonderes auf sich. Er steht zwar auf dem Tisch, aber aus ihm wird nicht getrunken. Dieser Kelch geht auf die Weissagung des Propheten Maleachi zurück, der gesagt hat: (Mal. 3,23): „Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare.“

Der Prophet sagt also, dass dem Kommen des Messias der Prophet Elia vorangehen wird. Darum hat man bei jedem Passahfest den Brauch, dass an dieser Stelle ein Kind zur Türe geht und sie in der Hoffnung öffnet, dass endlich der Prophet Elia käme, den Becher Wein trinkt und das Kommen des Messias ankündigt.

Jesus hat davon gesprochen, dass diese Verheißung in dem Kommen Johannes des Täufers in Erfüllung gegangen ist, der Jesu Vorläufer bei seinem ersten Kommen geworden ist.

Vielleicht gab es den Kelch des Elia auch schon bei Jesus. Dann wäre es nicht unwahrscheinlich, dass er diesen Kelch genommen hätte und damit die Tradition des Abendmahls begründete. Denn nach Jesu Vorstellung war das Reich Gottes mit ihm schon mitten unter die Menschen gekommen (Lk 17,21). Deshalb musste man nicht mehr auf Elia warten und hätte - wenn der Kelch da gewesen wäre - aus ihm trinken können.

Die Einsetzung des Abendmahls

19 Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. 20 Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird! (Lk 22)


Vielleicht können wir mit dieser Aufteilung der Abendmahlsfeier ein Stück leichter nachempfinden, wie es Jesus und seinen Jüngern damals erging.

Montag, 15. April 2019

Gründonnerstag - Karfreitag - Ostersonntag

Nachdem der Palmsonntag hinter uns liegt, an dem wir des Einzugs Jesu in Jerusalem gedachten, hat die Karwoche begonnen, nach der wir am kommenden Sonntag morgens im Frühgottesdienst um 6.00 Uhr hören werden:

Der Herr ist auferstanden!
Er ist wahrhaftig auferstanden - Halleluja!


Doch bevor wir diese Worte hören, müssen wir zuerst Jesus auf seinem Weg ans Kreuz begleiten. Daran führt kein Weg vorbei. Schaun Sie schon einmal vorab, welche Gedanken ich mir zu den einzelnen Tagen und Gottesdiensten gemacht habe.

Gründonnerstag - Einsetzung des Abendmahl und Verhaftung

An diesem Tag habe ich 4 Gottesdienste. Morgens bin ich zunächst im Seniorenheim Marienhaus, nachmittags im Seniorenheim in der Wilhelm-Berning-Straße und um 17.00 Uhr in der St. Vitus-Kirche in Bokeloh. In all diesen Gottesdiensten wir ein Abschnitt aus dem 2. Buch Mose 24,1-11 der Predigt zugrunde liegen: Der Bundesschluss am Sinai.

Tischabendmahlsfeier 

Um 19.00 Uhr beginnt in der Gustav-Adolf-Kirche der Gottesdienst, der mit einer Tischabendmahlsfeier verbunden ist. In diesem Jahr orientieren wir uns an einer messianischen Sederfeier, ohne sie einfach zu kopieren. Vielleicht können wir so ein Stück leichter nachempfinden, wie es Jesus und seinen Jüngern damals erging.

Karfreitag - Kreuzigung und Tod

Wir treffen uns zunächst morgens um 10.00 Uhr zum Abendmahlsgottesdienst. Ich werde noch einmal an die Predigt vom Sonntag Judika anknüpfen - Gen 22, die Opferung Isaak. Auch am Karfreitag gehe ich der Frage nach, warum Menschen so leicht bereit sind, das Leben anderer - und das eigene Leben - aufs Spiel zu setzen (vgl. dazu den 2. Teil der Predigt vom Sonntag Judika). Zum Schluss hatte ich vor gut einer Woche noch kurz auf 2. Kor 5,19-21 verwiesen und den Kernsatz herausgehoben: "Lasst euch versöhnen mit Gott ..." Dieser Spur werde ich jetzt am Karfreitag folgen.

Sterbestunde Jesu

Nachmittags um 15.00 Uhr zur Sterbestunde Jesu auf dem Friedhof Hüttenstraße stammt der Predigttext aus 3. Mose 16,20-22. Im Alttestamentlichen Text geht es um den Sündenbock, dem alle Sünden Israels aufgelegt werden und der dann "in die Wüste" geschickt wird. - Wenn Jesus sich am Kreuz von Golgatha selbst zum Sündenbock macht, haben wir es nicht nötig, andere zum Sündenbock für unser Fehlverhalten zu machen.

Ostersonntag - Auferstanden ins Leben

Wenn alles noch dunkel ist und die meisten noch schlafen, dann machen wir uns auf in die Gustav-Adolf-Kirche, wo um 6.00 Uhr der Osterfrühgottesdienst beginnt. Noch sind wir müde, noch sitzt uns das Karfreitagsgeschehen im Nacken: "Wir nahmen den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher mit wohlriechenden Ölen, wie die Juden zu begraben pflegen. Es war aber an der Stätte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war. Dahin legten wir Jesus wegen des Rüsttags der Juden, weil das Grab nahe war." (Joh 19,40) Aber die ersten Hoffnungsstrahlen brechen an: "Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein. ..." Psalm 126,1f) und wir singen zaghaft: "Christ unser Licht." - "Gelobt sei Gott!"

Und dann wird mit jedem Augenblick die Kirche heller werden, durch das Licht der Osterkerze, das sich langsam ausbreitet, mit den Worten der Osterbotschaft, die wir hören und nach der Maria von Magdala zum Schluss bezeugt:

Ich habe den Herrn gesehen!

In den nächsten Tagen folgen die genaueren Planungen zu den einzelnen Feiertagen.

Freitag, 5. April 2019

Judika

7. April 2019


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Sonntag Judika unter der Nummer 954.27. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. (Mt 20, 28)

Wochenlied:

O Mensch, bewein dein Sünde groß (EG 76)
Holz auf Jesu Schulter (EG 97)

Lieder für den Gottesdienst

Wir danken dir, Herr Jesu Christ (EG 79)
Gott, schaffe mir Recht (EG 724 - Psalm 43)
O Mensch, bewein dein Sünde groß (EG 76)
Korn das in die Erde, in den Tod versinkt (EG 98)
Aus der Zwiebel wird die Blume (fT 40)
Im Frieden dein, o Herre mein (EG 222)

    Epistel Hebr 5,(1-6)7-9(10) Christus der wahre Hohepriester

    Die Epistel wird dieses Mal nicht gelesen. 

    1 Denn jeder Hohepriester, der von den Menschen genommen wird, der wird eingesetzt für die Menschen zum Dienst vor Gott, damit er Gaben und Opfer darbringe für die Sünden. 2 Er kann mitfühlen mit denen, die unwissend sind und irren, weil er auch selber Schwachheit an sich trägt. 3 Darum muss er wie für das Volk, so auch für sich selbst opfern für die Sünden. 4 Und niemand nimmt sich selbst die hohepriesterliche Würde, sondern er wird von Gott berufen wie auch Aaron. 5 So hat auch Christus sich nicht selbst die Ehre beigelegt, Hoherpriester zu werden, sondern der, der zu ihm gesagt hat (Psalm 2,7): »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.« 6 Wie er auch an anderer Stelle spricht (Psalm 110,4): »Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.«

    7 Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt.

    8 So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. 9 Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden,

    10 genannt von Gott ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.

Evangelium Mk 10,35-45 Vom Herrschen und vom Dienen (»Die Söhne des Zebedäus«)

35 Da gingen zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen: Meister, wir wollen, dass du für uns tust, um was wir dich bitten werden. 36 Er sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich für euch tue? 37 Sie sprachen zu ihm: Gib uns, dass wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit. 38 Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde? 39 Sie sprachen zu ihm: Ja, das können wir. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde; 40 zu sitzen aber zu meiner Rechten oder zu meiner Linken, das steht mir nicht zu, euch zu geben, sondern das wird denen zuteil, für die es bestimmt ist.

41 Und als das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes. 42 Da rief Jesus sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. 43 Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; 44 und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein. 45 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.

Predigtidee

Die Predigt, wie ich sie heute gehalten habe, ist unten eingefügt. 

Ich habe alle meine Unterlagen durchgesehen und geprüft, ob ich schon einmal über den Text 1. Mose 22 - Isaaks Opferung - gepredigt habe. Ich habe keine Notizen und Aufzeichnungen gefunden. Deshalb stelle ich mich dieses Mal der Herausforderung. Lesen wir zunächst, was die Heilige Schrift sagt:
    1 Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. 2 Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.

    3 Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte. 4 Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne 5 und sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen.

    6 Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander. 7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer? 8 Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander.

    9 Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz 10 und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete.

    11 Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. 12 Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.

    13 Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich in der Hecke mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt. 14 Und Abraham nannte die Stätte »Der HERR sieht«. Daher man noch heute sagt: Auf dem Berge, da der HERR sieht.
Stichworte und Ideen:
  • Zumutung Gottes, der von Abraham erwartet, dass er seinen einzigen Sohn tötet
  • Abgrund menschlichen Handelns auf Abrahams Seite, der bereit ist, seine Sohn um eines sogenannten höheren Zieles willen zu "schlachten"
  • Bis heute opfern Menschen andere um ihre Ziele zu erreichen bzw. durchzusetzen
  • Gott opfert Karfreitag seinen Sohn Jesus Christus

Predigt

Auch wenn ich offensichtlich noch nicht über diesen Text gepredigt habe, nachgedacht habe ich darüber schon oft. Und immer schoss mir ein Satz in den Sinn: Das ist ein Text, um dessentwillen wir Gott hassen müssten.

Den älteren von Ihnen ist doch noch im Sinn, was Martin Luther im Kleinen Katechismus zur 6. Bitte im Vaterunser "... und führe uns nicht in Versuchung ..." geschrieben hat: "Gott versucht zwar niemand; aber wir bitten in diesem Gebet, dass uns Gott behüte und erhalte, damit uns der Teufel, die Welt und unser Fleisch nicht betrüge und verführe in Missglauben, Verzweiflung und andere große Schande und Laster; und wenn wir damit angefochten würden, dass wir doch endlich gewinnen und den Sieg behalten."

Der Teufel, die Welt und unser Fleisch - das wäre die Rettung; aber so einfach macht es uns der Text nicht. Es ist eindeutig von Gott die Rede, der von Abraham das Opfer verlangt: “Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham …” Und es ist der Engel Gottes, der mit Bezug auf Gott selbst den Mord verhindert: "... denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen!"

So steht nun dieser Text in der Bibel, ist Wort Gottes und einer der Predigttextes dieses Sonntags Judika. - Übrigens: Was heißt Judika? Ps 43,1: Gott, schaffe mir Recht - Judica me, Deus … Irgendetwas passt da jetzt offensichtlich nicht zusammen!

Versuchen wir trotzdem, uns dem Predigttext zu nähern, fragen wir, was er uns sagen könnte. Zunächst nehme ich die Zumutung auf - und und ich nehme diese Zumutung ernst -, mit der Gott hier Abraham begegnet. Auch wenn wir von der Liebe Gottes sprechen - nicht allein bezeugt im Neuen Testament, sondern auch und genügend im Alten Testament -, so zeigt uns dieser Text, dass es eine dunkle Seite Gottes gibt, die wir nicht verstehen - nicht verstehen können, aber wohl auch nicht verstehen wollen.

Aber diese Seite Gottes begegnet uns immer wieder: in Krankheit und Tod, in Unglück und Katastrophen, insbesondere wenn Menschen betroffen sind, die sich nicht wehren können, die nichts dafür können, dass etwas Schlimmes passiert. Wie viele Gebete schicken wir manches Mal zu Gott - so haben wir es doch gelernt: Ps 50,15 “Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.” - und trotzdem passiert nichts, das Unglück nimmt seinen Lauf, obwohl alle helfen wollen und niemand etwas Böses will. Da drängt sich schon das eine um das andere Mal die Frage auf: Wie kann Gott das zulassen?

Bezogen auf unseren Predigttext müssen wir fragen: Wie kann Gott solch eine Forderung an Abraham stellen: "Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge." Jeder Satzteil ist eine Zumutung, ein Schlag ins Gesicht. Halten wir uns die Worte doch nur einmal vor Augen: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast - opfere ihn zum Brandopfer! Was für eine Grausamkeit!

Richtig, liebe Gemeinde: Was für eine Grausamkeit - dass Abraham danach offensichtlich ganz normal früh am Morgen aufsteht und seinem Esel das Tragegeschirr anlegt. Ohne dass irgendwelche Bedenken zu erkennen sind, spaltet er Holz zum Brandopfer, macht sich zusammen mit zwei Knechten und seinem Sohn Isaak auf den Weg und geht hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte, bereit seinen Sohn zu “schlachten” - was für eine Grausamkeit. Warum hat Abraham nicht widersprochen! Warum hat Abraham nicht gesagt: Halt! Stop! Nein! Ich tu's nicht! Ich bring mein eigenes Fleisch und Blut nicht um, selbst wenn es Gott von mir fordert. Nein - ich nicht! - Als es um Sodom und Gomorrha ging, hat er doch auch mit Gott gehandelt. 50 Gerechte … 10 Gerechte ...

Wenn wir vorhin von der dunklen Seite Gottes sprachen, die wir nicht verstehen, so tut sich hier ein Abgrund menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns auf. Offensichtlich sind wir Menschen bereit, ohne Rücksicht, ohne Anteilnahme unser Liebstes zu opfern, wenn dieses Opfer einem vermeintlich höheren Ziel dient.

In der Gegenwart erleben wir es, dass muslimisch radikalisierte Menschen das eigene und das Leben anderer nicht schonen und meinen, Gott damit einen Gefallen zu tun. Aber wenn wir das sagen, müssen wir Christen beschämt den Kopf senken. Denn auch unsere Religionsgeschichte ist geprägt von Gewalt. Seit dem Augenblick, als das Christentum mit der Politik eine Verbindung einging - das war die sog. Konstantinische Wende im Jahr 313 nach Christus - seit diesem Augenblick erfahren Andersgläubige Gewalt durch Kirche und Staat. Mir fällt für unseren Kulturkreis zuerst die Sachsenmission mit dem Schwert ein. In Verden an der Aller sollen auf Befehl Karls der Große über 4.000 Männer enthauptet worden sein. Später zogen sogenannte christliche Ritter auf den Kreuzzügen ins Heilige Land und töteten im Namen Gottes die "Ungläubigen": Männer, Frauen und Kinder. Es gab die Inquisition, die Hexenverfolgung und die Judenpogrome. Seit der Reformation haben sich die Katholiken und Protestanten um des Glaubens willen bekriegt. Wir erinnern uns an den Nordirlandkonflikt, wo noch im letzten Jahrhundert Protestanten und Katholiken sich gegenseitig umbrachten. Die Völker Amerikas und Afrikas wurden auch im Namen unseres christlichen Gottes verfolgt und teilweise ausgerottet. Es ist wahrlich eine Grausamkeit, die offensichtlich in der menschlichen Natur liegt und die von der Religion verstärkt wird.

Gottlob sind diese Zeiten vorbei? Meinen Sie? Der Begriff Opfer ist doch keineswegs aus unserer Sprache verschwunden. Im Gegenteil. Seit der Jahrtausendwende wird das Wort als Schimpfwort gebraucht: Du Opfer!

Wir sprechen von einem Verkehrsopfer, wenn ein Mensch bei einem Unfall zu Schaden kommt. Ein Opfer? Ja, für einen flüssigen Verkehr, für schnelle Geschwindigkeit auf Landstraßen und Autobahnen, für die freie Fahrt der freien Bürger! Wir nehmen es billigend in Kauf, dass Menschen zu Schaden, zu Tode kommen. Dem Abgott Verkehr wird alles untergeordnet.

Kriegsopfer - Opfer von Hunger und Unterdrückung - Opfer staatlicher Gewalt - die sind doch weit weg, oder? Da müssen sich doch erst einmal die Verhältnisse vor Ort ändern, oder? Es bleibt die Frage, inwieweit unser westlicher Lebensstil durch Ausbeutung und wirtschaftliche Vormachtstellung solche Verhältnisse begünstigt. Dem Abgott des Kapitals wird gehuldigt, das Vermögen muss wachsen.

Wir könnten noch manches Beispiel hinzufügen. Missbrauchsopfer. Ignoranz gegenüber den drohenden Klimakatastrophe, der schon jetzt Menschen zum Opfer fallen und wo wir zukünftig noch viel mehr Opfer beklagen werden.

Aber ich will noch einen anderen Aspekt der biblischen Geschichte beleuchten. Die Christenheit hat von alters her diese Geschichte als Vorbild genommen für das, was sich an Karfreitag ereignet: Gott selbst ist bereit, seinen eigenen Sohn in den Tod zu geben, damit wir leben können.

Warum? Warum muss Jesus sterben? Für unsere Sünden, sagen wir. Was aber sind unsere Sünden? Unsere Tatsünden? Ihre und meine? Die auch. Aber es geht noch um viel mehr. Es geht darum, dass Menschen nicht zulassen wollen, dass Gott über ihr Leben bestimmt. Wie ist das zu verstehen? Jesus hatte mit seinen Reden und mit seinem Handeln und mit seinem ganzen Leben gezeigt, wie Gott ist und wie er uns Menschen will: Gemeinsam, miteinander, und Gott die Ehre geben. Das aber nicht allein für eine besondere Elite, für die Frommen, für die Reichen, sondern für alle Menschen. Das hat Jesus mit seinem Leben bezeugt. Deshalb ist er auch zu denen am Rande der Gesellschaft gegangen: Zöllner, Prostituierte, Aussätzige, Kranke - auch ihnen hat er geholfen. Deshalb nannten ihn die Menschen Messias, Retter, Christus, Heiland der Welt, Menschensohn, Gottes Sohn, Sohn Davids, König. Er war es, der den Menschen Heil brachte, der zerstörte Verhältnisse und Leben wieder heil machte. In seiner Nähe erlebten die Menschen schon ein Stück des Himmels auf Erden.

Und genau das wollten die Mächtigen nicht wahrhaben. Das schmälerte ihren Einfluss, das schmälerte auch ihren Gewinn. Dann gab es kein Oben und kein Unten mehr.

Wenn Jesus recht hatte, wenn er das war, was die Menschen ihm nachsagten, dann konnten die Oberen der Juden, die Pharisäer, die Sadduzäer, der Hoherat und der Hohepriester nicht mehr auf ihre Vormachtstellung pochen. Dann öffnete sich der Kreis. Dann waren sie eine Gruppe unter anderen frommen Gruppen. Dann legten sie nicht mehr allein fest, wie die Heilige Schrift zu verstehen ist.

Und von den Römern gedacht, von Pontius Pilatus? Wenn Jesus tatsächlich der König der Juden war, wie es die Menschen bei seinem Einzug gerufen hatten, dann musste auch Pilatus um seine Stellung fürchten. Dass dies ein sanftmütiger König war, ein Gerechter und ein Helfer, dazu auch noch arm, so hatte es der Prophet Sacharja gesagt - das konnte Pilatus nicht denken. Er sah nur den Konkurrenten, dem er mit Gewalt begegnen musste.

Und so taten sich die Mächtigen zusammen - die Mächtigen aus der Religion und die Mächtigen aus der Politik. Das Urteil stand sofort fest: Der Tod! Aus! Vorbei! Kurzer Prozess! Dann haben wir unsere Ruhe! So einfach ist das - bis heute!

Wenn Gott es zulässt, dass sein Sohn ein Opfer religiöser und militärischer Gewalt wird, dann hält er uns und unseren Verhältnissen einen Spiegel vor - letztendlich wie in der alttestamentlichen Geschichte auch. So grausam sind Menschen! Sie gehen über Leichen - so manches Mal schon, wenn sie einfach ihren Vorteil sehen, so manches Mal, wenn sie meinen, es diene einem höheren Zweck, ja, es gefalle Gott.

Nein, es gefällt Gott nicht! Nicht in der Geschichte von Abraham und Isaak, da greift Gottes Engel ein und Abraham findet im letzten Augenblick ein Ersatzopfer. Und es gefällt Gott auch nicht bei der Kreuzigung Jesu, denn er selbst erweckt seinen toten Sohn zum Leben und bestätigt so, dass all das, was Jesus im irdischen Leben gesagt, getan und bezeugt hat, dass das dem Willen Gottes entspricht. Und es gefällt Gott nicht, was heute passiert.

Judika heißt dieser Sonntag: Gott, schaffe mir Recht! Sehen wir einen Augenblick von uns ab, dann heißt es: Gott, schaffe Recht! Das wird er aber nicht ohne uns tun. Er wird uns in Anspruch nehmen, dass wir uns für gerechte Verhältnisse einsetzen. Paulus hat das im 2. Korinther 5 auf eindrückliche Weise beschrieben, als er den Kreuzestod Jesu deutete: Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. - So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!

Menschen, die mit Gott im Reinen sind, die sind auch im Reinen mit sich selbst und mit dem Nächsten - und die setzen sich ein für eine Welt, in der jeder seinen Platz finden kann - judica - schaffe Recht!

Dienstag, 2. April 2019

Laetare

31. März 2019


Posaunengottesdienst

Traditionell ist der Sonntag in der Mitte der Passionszeit der Posaunenarbeit in der evangelischen Kirche gewidmet. Auf der Seite des Michaelisklosters Hildesheim - Ev. Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik findet man Infos, Anregungen und einen ausgestalteten Gottesdienstentwurf. In diesem Jahr waren die Autoren auf die pfiffige Idee gekommen, den Gottesdienst analog zu einer Posaunenchorprobe aufzubauen. An diesen Vorschlag haben wir uns größtenteils gehalten.

Als Eingangsmusik blies der Posaunenchor die Choralbearbeitung zu „Wunderbarer König“  von Thomas Albus. Dieses Lied tauchte im Gottesdienst immer wieder auf. Da die Begrüßung speziell die Belange des Chores aufgriff, übernahm eine Vertreterin des Posaunenchores diesen Part.

„Einblasen“ // MIT LEIB UND SEELE ANKOMMEN

Der erste Abschnitt des Gottesdienstes stand dann unter dem Motto „Einblasen“ // MIT LEIB UND SEELE ANKOMMEN. Mit den drei Voten von Posaunenchormitgliedern korrespondierten drei kurze Einblasübungen mit Sequenzen aus EG 327 "Wunderbarer König" (Notiz s.o.).

Der Vorgeschlagene Psalm 66 wurde in dieser Aufteilung gebetet:

Jauchzet Gott, alle Lande!
Lobsinget zur Ehre seines Namens;
Rühmet ihn herrlich!
    Sprecht zu Gott:
    Wie wunderbar sind seine Werke!
Alles Land bete dich an und lobsinge dir,
lobsinge deinem Namen.
    Kommt her und sehet an die Werke Gottes,
der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.
    Kommt her, höret zu, alle, die ihr Gott fürchtet;
Ich will erzählen, was er an mir getan hat.
    Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.

„Anfangen“ // GOTTES BOTSCHAFT WAHRNEHMEN

Nach dem vorgeschlagenen Tagesgebet kam die Rubrik „Anfangen“ // GOTTES BOTSCHAFT WAHRNEHMEN. Mit EG 449, 1-3  "Die güldne Sonne, voll Freud und Wonne" erklang das erste Gemeindelied. Es folgte die Alttestamentliche Lesung Jesaja 54, 7-10
    Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser.

    Ich halte es wie zur Zeit Noahs, als ich schwor, dass die Wasser Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollten. So habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich zürnen und dich nicht mehr schelten will.

    Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.
Dieses Abschnitt endete mit dem Instrumentalstück „Gott gab uns Atem“ VfB 432.

„Im Zentrum“ // HÖREN UND ANTWORTEN

Der Predigttext Johannes 6, 47-51 aus der neuen Predigtreihe I, das Glaubensbekenntnis und die Predigt bildeten nach den Vorschlägen aus Hildesheim eine neue Rubrik im Gottesdienst: „Im Zentrum“ // HÖREN UND ANTWORTEN
    Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben.

    Ich bin das Brot des Lebens.

    Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.

    Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe.

    Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch – für das Leben der Welt.
Als Gemeindelied wurde nach der Lesung des Predigttexte EG 320 1-3, 5 + 6 "Nun lasst uns Gott, den Herren" gesungen.

Predigtnotizen

Die Textabschnitte, die aus dem Hildesheimer Entwurf übernommen wurden, sind kursiv gedruckt. 

Ich bin das Brot des Lebens. 
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben.

Was ist Brot des Lebens?
Hunger nach Leben - Spaß - Konsum - Geld
Anerkennung - nichts verpassen - man könnte etwas verpassen
Familie - Freunde - Arbeit die Spaß macht
Genug zu Essen haben - ein Dach über dem Kopf - Kleidung

Ich bin das Brot des Lebens. 
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.

Damit erinnert Jesus an das Zentrum jüdischen Glaubens - Auszug aus Ägypten. Die Ägyptee hatte die Israeliten in Sklaverei gebracht. Harte Arbeit, hartes Brot, geknechtet und unfrei. Bis Mose die Israeliten aus dieser Sklaverei befreite. Mit Gottes Hilfe. Er würde sie in das gelobte Land führen. 

"Aber was zunächst kam, war Wüste. Dürre. Es fehlte an Wasser. Es fehlte an Brot. Statt Milch und Honig auf der Zunge - Sand zwischen den Zähnen. Das macht auch den stärksten Willen stumpf. Sie wollten zurück in die Sklaverei. Aber mit Gottes Hilfe konnte Mose das Volk ins gelobte Land führen - allerdings vergingen 40 Jahre, bis sie ankamen. Inzwischen lebten sie ja seit Jahrhunderten im gelobten Land. Aber der Hunger nach etwas, das mehr als nur vorübergehend satt macht, war geblieben. Sollte Jesus hier helfen können?"

Ich stelle mir das so vor. Wenn Jesus da war - ein Stück des Himmels auf Erden. 

Ich bin das Brot des Lebens. 
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.
Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben.

Man kann es individuell erfahren, aber ich denke, dass die Gemeinschaft stützt.
Gemeinschaft im Posaunenchor.

"Wenn man die Mitglieder eines Posaunenchors fragt, warum sie hier mitmachen, bekommt man ziemlich einhellige Antworten: „Es ist nicht nur Hobby, die Musik bringt eine Botschaft und die Gemeinschaft.“ Letzteres spürt man von Anfang an, sagen viele. Man fühlt sich zu Hause, so sagt es Ernst, mit seinen 82 Jahren. Mehr als 60 Jahre spielt er schon im Posaunenchor. Als er vor Jahren in seine jetzige Stadt zog, hat er nicht zuerst den neuen Wohnsitz angemeldet, sondern ist erstmal zur Kirchengemeinde gegangen.

Nicht nur in der eigenen Gemeinde, sondern auch in Krankenhäusern, Seniorenheimen und auf Friedhöfen spielen wir. Oft sind Zuhörer dabei zu Tränen gerührt. Unsere Musik rührt die Herzen an. Die Musik trägt in schweren Momenten und sie verstärkt Freude oder Dankbarkeit in Augenblicken des Glücks. Mit unserer Musik lebt und glaubt es sich leichter.

Und jeder weiß sofort, hier kommt eine Gruppe aus der Gemeinde, aus der evangelischen Kirche."

Es gibt viele schöne Lieder, die unser Posaunenchor spielt und die etwas aussagen. Im Zusammenhang mit diesem Gottesdienst wenden wir uns dem Lied „Wunderbarer König“ zu. 

Es stammt von Joachim Neander. Von ihm sind u.a. auch „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ oder „Tut mir auf die schöne Pforte“ oder „Himmel, Erde, Luft und Meer“. Alles Choräle, die über die Jahrhunderte ihre glaubensstärkende Kraft nicht verloren haben. 

Wir hören dazu einmal eine Choralbearbeitung zu Wunderbarer König (Matthias Drude VfB 327)
Die Nr. 327 aus unserem Gesangbuch - Wunderbarer König

Die Strophen wurden dann gelesen und von mir kurz ausgelegt. 

1 Wunderbarer König, Herrscher von uns allen, lass dir unser Lob gefallen. Deine Vatergüte hast du lassen fließen, ob wir schon dich oft verließen. Hilf uns noch, stärk uns doch; lass die Zunge singen, lass die Stimme klingen.

2 Himmel, lobe prächtig deines Schöpfers Taten mehr als aller Menschen Staaten. Großes Licht der Sonne, schieße deine Strahlen, die das große Rund bemalen. Lobet gern, Mond und Stern, seid bereit, zu ehren einen solchen Herren.

zur Ehre Gottes spielen

3 O du meine Seele, singe fröhlich, singe, singe deine Glaubenslieder; was den Odem holet, jauchze, preise, klinge; wirf dich in den Staub darnieder. Er ist Gott Zebaoth, er nur ist zu loben hier und ewig droben.

4 Halleluja bringe, wer den Herren kennet, wer den Herren Jesus liebet; Halleluja singe, welcher Christus nennet, sich von Herzen ihm ergibet. O wohl dir! Glaube mir: endlich wirst du droben ohne Sünd ihn loben.

Ich bin das Brot des Lebens. 
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben.
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.
Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe.

Was heißt denn tägliches Brot?

Alles, was not tut für Leib und Leben, wie Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut, fromme Eheleute, fromme Kinder, fromme Gehilfen, fromme und treue Oberherren, gute Regierung, gut Wetter, Friede, Gesundheit, Zucht, Ehre, gute Freunde, getreue Nachbarn und desgleichen.

Und dann wurden die vier Strophen des Gesangbuchliedes gesungen. 

„Pause“ // VONEINANDER HÖREN

Unter der Überschrift „Pause“ // VONEINANDER HÖREN folgten die Kollektenansage (Posaunenchor) und die Abkündigungen

„Wir machen weiter!“ // SENDUNG

Weil es im Posaunenchor durchaus üblich ist, demjenigen, der Geburtstag hatte, eine Ständchen zu spielen, so passierte es auch im Gottesdienst. Das Geburtstagskind wünschte sich "Großer Gott, wir loben dich". Das spielten die Bläser natürlich vom Blatt.

Aus dem Beiheft freiTÖNE wurde dann das Lied 40, 1-3 "Aus der Zwiebel wächst die Blume"
Eine sehr schöne und eingängige Melodie. Bei youtube kann man das Lied in der ursprünglichen englischen Version hören IN THE BULB THERE IS A FLOWER

„Schlussandacht“ // SENDUNG UND SEGEN

Den Schluss bildeten dann die Fürbitte, das Vaterunser und der Segen.

Als Nachspiel hatte der Posaunenchor gewählt "He's Got the Whole World in His Hands"