Donnerstag, 29. Oktober 2020

21. Sonntag nach Trinitatis

1. November 2020

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 21. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.65. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12, 21)

Wochenlieder

Zieh an die Macht, du Arm des Herrn (EG 377)

Damit aus Fremden Freunde werden (NB-EG 619)

Lieder für den Gottesdienst (Ideen)

  • fT freiTöne 32 - Ich gehöre dazu
  • fT 61Vergiss es nie
  • fT 68 Halleluja oder fT 52 Herr, erbarme dich
  • fT 112 Anker in der Zeit
  • fT 158 Let us break Bread togehter (zum Abendmahl)
  • fT 190 Verleih uns Frieden genötigleich
  • fT 116 Die Kirche ist gegründet

Evangelium Joh 15, 9-12 - DAS GEBOT DER LIEBE

9 Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! 10 Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe. 11 Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.

Predigttext  Jer 29, 1.4-7.10-14 - JEREMIAS BRIEF AN DIE WEGGEFÜHRTEN IN BABEL

1Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem sandte an den Rest der Ältesten, die weggeführt waren, an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte:

4So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel habe wegführen lassen: 5Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte;

6nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; mehrt euch dort, dass ihr nicht weniger werdet. 7Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl.

10Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe. 11Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. 12Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. 13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, 14so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen.

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Reformationstag

 31.10.2020

Seit 2017 feiern die christlichen Gemeinden in Meppen die Reformationsgottesdienste gemeinsam - linksseitig der Ems die reformierte Kirchengemeinde, St. Maria zum Frieden und die Bethlehemgemeinde, rechtsseitig der Ems St. Paulus und die Propstei, die Baptisten und die Gustav-Adolf-Kirchengemeinde. Zahlreiche Christen aus den beteiligten Gemeinden treffen sich, um zu singen, zu beten und um Gottes Wort zu hören.

In diesem Jahr sah sich allerdings keine Gemeinde in der Lage, unter Corona-Bedingungen einen Präsenzgottesdienst mit vielen Gottesdienstteilnehmern zu feiern. Das Abstandsgebot hätte nicht eingehalten werden können. So entschieden sich die Verantwortlichen für das Online-Format. Der gemeinsame Einsatz macht deutlich, wie vertrauensvoll die Pfarrer - Achim Held, Benny, Günter Bültel, Hajo Rebers, Friedrich Knoop, Ralf Krüger, Ralf Wellbrock - mittlerweile miteinander arbeiten. 

Die Ausstrahlung beginnt am 31. Oktober zur erprobten Zeit um 11.30 Uhr und ist dann auch hier zu sehen. Aufgenommen wurde der Gottesdienst im JAM und im YouTube-Kanal Meppen mag dich gespeichert. 

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Reformationstag unter der Nummer 954.68. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch

Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. (1. Kor 3, 11)

Lieder

begleitet und arrangiert von Roswitha Kock und Familie

  • Musikalische Einleitung - Ein feste Burg ist unser Gott
  • Der Geist des Herrn erfüllt das All (GL 347/Melodie: EG 293)
  • Ehre sei Gott (freiTöne fT 77)
  • Strahlen brechen viele aus einem Licht (EG 268)
  • Nun singe Lob, du Christenheit (GL 487 / EG 265)
  • Vertraut den neuen Wegen (GL 825/EG 395)

Gott lieben von ganzem Herzen - und deinen Nächsten wie dich selbst!

Idee aus  Jochen Arnold/Fritz Baltruweit/ Kathrin Oxen, Reformation erinnern, predigen und feiern, 109-119 - erschienen 2016 - vgl. https://www.reformation-neu-feiern.de/was_verbindet

Reformation, Erneuerung des Glaubens und der Kirchen, was feiern wir da eigentlich? Ein Bild mag uns das verdeutlichen. 


Im Zentrum steht Gott. 
Jesus hat gesagt, wir sollen Gott lieben von ganzem Herzen und mit aller Kraft.
Und er fügt hinzu: Deinen Nächsten wie dich selbst.


Um dieses Zentrum ziehen wir mit einem Zirkel einen Kreis, unsere Welt. 
So aber stehen Gott und Welt beziehungslos zueinander. 


Wenn wir die Beziehungslinien einfügen, dann entsteht ein Rad. 

Auf diesen Linien, auf diesen Speichen bewegen wir Menschen uns - hin zu Gott, zum Zentrum unseres Lebens, aber auch fort von ihm, an den Rand. 

Der christliche Mönch und Abt Dorotheus, der im 6. nachchristlichen Jahrhundert lebte, sagt zu diesem Bild:

„Seht, das ist die Natur der Liebe:
Umso mehr wir draußen sind und Gott nicht lieben,
um so viel haben wir auch jeder zu seinem Nächsten Abstand.
Wenn wir uns nämlich von Gott trennen und uns nach außen abwenden, dann ist offensichtlich, dass so viel wir weggehen und uns von Gott entfernen, ebenso viel entfernen wir uns voneinander, und so viel wir uns voneinander entfernen, so viel entfernen wir uns auch von Gott.“
Wenn wir aber Gott lieben,
nähern wir uns Gott so viel durch die Liebe zu ihm,
so viel wir durch die Liebe zum Nächsten eins werden.
Und so viel wir in der Liebe zum Nächsten eins werden,
werden wir mit Gott geeint.“

Wir in unseren Kirchen in Meppen wollen immer wieder versuchen, uns miteinander eng um das Zentrum des Rads scharen. 

Epistel Röm 3 - Die Rechtfertigung allein durch Glauben

21 Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. 22 Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist hier kein Unterschied: 23 Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie vor Gott haben sollen, 24 und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist. 25 Den hat Gott für den Glauben hingestellt zur Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit, indem er die Sünden vergibt, die früher begangen wurden 26 in der Zeit der Geduld Gottes, um nun, in dieser Zeit, seine Gerechtigkeit zu erweisen, auf dass er allein gerecht sei und gerecht mache den, der da ist aus dem Glauben an Jesus. 27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.

Seligpreisungen aus der Bergpredigt

Pastor Hajo Rebers (Gitarre) und Pater Benny (Lesung) trugen in einer Übertragung die Seligpreisungen vor, die für den Reformationstag als Evangeliumslesung vorgesehen sind.

Glücklich alle, die wissen,
dass ihr Leben ein Geschenk Gottes ist,
ganz und gar. ...

Predigt

Pfarrer Günter Bültel - Propstei

Der Text ist das automatisch bei YouTube erzeugte Transkript. Hier wird alles klein geschrieben. Das alles zu ändern ist zu mühselig. Deshalb bleibt der Text in der etwas schwieriger zu lesenden Form hier stehen. 

liebe schwestern und brüder, 

auch im jahre 2020 begehen wir gemeinsam den reformationstag. wir begehen ihn seit dem reformationsjubiläum im jahr 2017. wir begehen ihn gerne miteinander. wir sind als christen miteinander unterwegs und wir feiern unseren glauben miteinander. 

und es ist kein zufall, dass damals martin luther am 31 oktober seine 95 thesen am vorabend des allerheiligenfestes an die kirche in wittenberg genagelt hat. er wollte damit etwas ausdrücken. und aus diesem ausdruck heraus leben wir auch heute noch. 

morgen feiern die katholischen christen allerheiligen. sie besuchen die gräber, sie beten für ihre verstorbenen und sie beten für sich. sie gedenken des weges der verstorbenen - und um in dem schönen bild vom wagenrad zu bleiben, glauben wir, dass unsere verstorbenen nun im zentrum dieses wagenrades sind, nämlich bei gott angekommen. dafür sagen wir danke und bitten gleichzeitig darum, dass auch wir dieses zentrum, dieses ziel irgendwann erreichen können.

der reformationstag, ganz bewusst hat martin luther damals seine thesen genannt. er hat sich dagegen gewehrt, dass aus dem glauben ein geschäft wird. er hat sich dagegen gewandt, dass man gottes gnade kaufen kann.

wer den lutherfilm einmal gesehen hat, der hat vielleicht auch bemerkt, wie martin luther im jahre 1511 für seinen großvater beten wollte. er ist dann die stufen des lateranpalastes hochgeklettert - auf den knien - hat auf jeder stufe ein vaterunser gebetet und hat dann am ende das geld in den kasten geworfen, sich aber vielleicht auch gefragt: wer sagt eigentlich, ob das alles wohl wahr ist. kann man gott wirklich auf eine solche weise gnädig stimmen? martin luther war fortan immer wieder auf der suche nach einem gnädigen gott.

er hat diesen gnädigen gott gesucht mit all seiner kraft und ihn dann am ende auch gefunden. und er hat gemerkt und uns diese botschaft gegeben, dass wir gott nicht gnädig stimmen müssen, sondern dass gott aus seiner liebe heraus eben ein gnädiger gott ist. 

das beten für die verstorbenen hat martin luther ganz bewusst gefördert. auch in seiner ersten these: “wenn unser herr und meister jesus christus sagt, tut buße und glaubt, dann wollte er, dass das ganze leben der gläubigen der buße gewidmet sei und eben der rückkehr in das glaubensleben hinein. und dafür können wir auch wir katholiken ihm durchaus dankbar sein. die gläubigen wollen für sich gnade finden. die gläubigen suchen bei gott diese gnade für sich und eben auch für ihre verstorbenen. so ist das glauben suchen keine geschäftssache, sondern es ist ein akt der gnade und ein geschenk, ein beschenkt werden.

der glaube an gott und die gnade gottes, die wurden für luther immer zentraler. und irgendwann hat er gemerkt, dass auch gott - wieder im bild mit dem rad und den speichen - vielleicht auch mit uns auf diesen speichen unterwegs ist, um uns irgendwann hinzuziehen auf die mitte, auf das zentrum, das er dann selber ist. so hat martin luther gemerkt und gelernt in seinem leben, dass der mensch aus glaube gerecht wird und dass gott uns immer entgegen kommt. und zwar nicht mit einer geöffneten hand, die etwas von uns erwartet oder erfüllung fordernd, sondern mit einer ausgebreiteten hand, mit ausgebreiteten armen, um uns letztendlich zu sich zu ziehen, wo wir geborgen sind.

das gilt aber für uns heute schon auf erden. wir haben das gerade in den seligpreisungen gehört, die an diesem tag und morgen auch an allerheiligen so gerne gelesen werden. der mensch wird dann selig oder glücklich im hier und heute, wenn er nicht für sich lebt, sondern wenn er für die menschen lebt, die ihm beigesellt sind. und wenn wir das können, den menschen lieben, den nächsten lieben. dann werden wir auch in diese gottesliebe mit hinein genommen und dann können wir aus der gottesliebe heraus leben.

der glaube ist es, der uns gerecht macht. das können die katholikinnen und katholiken heute auch unterschreiben. christus ist für uns diesen weg vorangegangen zum vater. und wir alle miteinander, wir christen gehen diesen weg mit ihm. wir müssen gott nicht gnädig stimmen, sondern gott ist gnädig und barmherzig und er will das heil aller menschen, der  lebenden und der toten.

amen

Alltägliche Räder erinnern an Gott

Am Ende kommen wir auf das Eingangsbild vom Rad zurück.

Gott im Zentrum, ihn lieben von ganzem Herzen und den Nächsten wie uns selbst. 

Wenn wir mit offenen Augen durch unseren Alltag gehen, entdecken wir ganz bestimmt viele Gegenstände, die uns an Gott und unseren Nächsten erinnern können, wenn wir uns denn erinnern lassen.

Diese Bilder haben wir zusammengestellt - mit etwas Phantasie entdecken wir im Alltag ganz bestimmt noch viele weitere Symbole. 

Samstag, 24. Oktober 2020

20. Sonntag nach Trinitatis

 25. Oktober 2020

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 20. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.64. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6, 8)

Wochenlieder:

Wohl denen, die da wandeln (EG 295)

Meinem Gott gehört die Welt (EG 408)

Lieder für den Gottesdienst

Psalm 119 - EG 748

fT 8 Dich rühmt der Morgen

fT 25 Da wohnt ein Sehnen tief in uns

fT 96 Wohl denen, die da wandeln

fT 167 Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn

Epistel 1. Thess 4, 1-8

Weiter, liebe Schwestern und Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, da ihr von uns empfangen habt, wie ihr leben sollt, um Gott zu gefallen, was ihr ja auch tut -, dass ihr darin immer vollkommener werdet. 2 Denn ihr wisst, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus. 3 Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht 4 und ein jeder von euch seine eigene Frau zu gewinnen suche in Heiligkeit und Ehrerbietung, 5 nicht in gieriger Lust wie die Heiden, die von Gott nichts wissen. 6 Niemand gehe zu weit und übervorteile seinen Bruder im Handel; denn der Herr ist ein Richter über das alles, wie wir euch schon früher gesagt und bezeugt haben. 7 Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung. 8 Wer das nun verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der seinen heiligen Geist in euch gibt.

Predigt über Prediger 12, 1-7

Wer war eigentlich dieser Prediger? 

Dies sind die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem. (1,1)

Ein Gedanke, der sich durch das ganze Buch zieht:  

Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel. (1,2)

Am Ende des Buches wird der Prediger und seine Absicht noch einmal etwas ausführlicher beschrieben: 

Der Prediger war ein Weiser und lehrte auch das Volk gute Lehre, und er erwog und forschte und dichtete viele Sprüche. Er suchte, dass er fände angenehme Worte und schriebe recht die Worte der Wahrheit. Die Worte der Weisen sind wie Stacheln, und wie eingeschlagene Nägel sind die einzelnen Sprüche; sie sind von einem Hirten gegeben. (12,9-11)

Kommen wir jetzt mit dem Predigttext ins Gespräch: 

1 Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht« …

Not lehrt Beten - sagt das Sprichwort. Fangen wir wirklich in der Not das Beten an? Dann hätten wir jetzt allen Grund dazu. Aber ein gesteigertes Interesse an Glauben kann ich nicht erkennen. 

Der Prediger legt uns eine andere Idee ans Herz: "Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend ..." Deshalb sollten wir nicht erst in der Not mit dem Beten anfangen. Da droht eine zu große Enttäuschung, wenn Gott nicht so handelt wie wir das erwarten. Oder wir wissen nicht mehr, wie wir beten sollen. Denn es gibt auch dieses Sprichwort: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend!

1 Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«; 

Einiges vom Folgenden können wir verstehen, einiges ist offensichtlich zeitbedingt.  

2 ehe die Sonne und das Licht, Mond und Sterne finster werden und Wolken wiederkommen nach dem Regen, – 

3 zur Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern und die Starken sich krümmen und müßig stehen die Müllerinnen, weil es so wenige geworden sind, und wenn finster werden, die durch die Fenster sehen, 4 und wenn die Türen an der Gasse sich schließen, dass die Stimme der Mühle leiser wird, und wenn sie sich hebt, wie wenn ein Vogel singt, und alle Töchter des Gesanges sich neigen; 

5 wenn man vor Höhen sich fürchtet und sich ängstigt auf dem Wege, wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich belädt und die Kaper aufbricht; 

Der Prediger wendet den Blick auf die Endlichkeit des Menschen ...

1 Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend … denn der Mensch fährt dahin, wo er ewig bleibt, und die Klageleute gehen umher auf der Gasse; – 6 ehe der silberne Strick zerreißt und die goldene Schale zerbricht und der Eimer zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen fällt. 7 Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.

Der Prediger wendet den Blick auf die Endlichkeit des Menschen - zu Staub muss er wieder werden, der silberne Strick zerreißt, die goldene Schale zerbricht, der Eimer zerschellt und das Rad springt entzwei. - Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf das wir klug werden. - Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.

8 Es ist alles ganz eitel, spricht der Prediger, ganz eitel.

Von Charles Allan Gilbert - Charles Allan Gilbert, Gemeinfrei,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1043070

Alles ist eitel - selbstgefällig, selbstverliebt

Gleichzeitig heißt “eitel” in einer wenig genutzten Bedeutung: vergeblich.

Wikipedia: Eitelkeit hat auch die abweichende, ursprüngliche, aber heute veraltete Bedeutung: Vergänglichkeit, Nichtigkeit, Leere und Vergeblichkeit (vgl. ... etwas vereiteln). 

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend ... 

Wenn wir diesem Rat gefolgt sind - was passiert dann? Der Lektor oder auch der Herausgeber des Buches fasst zum Schluss noch einmal alles zusammen: 

Und über dem allen, mein Sohn, lass dich warnen; denn des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren macht den Leib müde. Lasst uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen. Denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse. (12,12-14)

Paulus: Ihr wisst, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus. 3 Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, 

dass ihr meidet die Unzucht 4 und ein jeder von euch seine eigene Frau zu gewinnen suche in Heiligkeit und Ehrerbietung, 5 nicht in gieriger Lust wie die Heiden, die von Gott nichts wissen. 

6 Niemand gehe zu weit und übervorteile seinen Bruder im Handel; denn der Herr ist ein Richter über das alles, wie wir euch schon früher gesagt und bezeugt haben. 

7 Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung. (1. Thess 4,1-8)

Micha: Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6, 8)

Gottes Wort halten - Psalm 119 - Gebote Gottes

Wenn dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, 
so wäre ich vergangen in meinem Elend.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und ein Licht auf meinem Wege.

Liebe üben 

demütig sein vor deinem Gott

Mit diesem Dreiklang der Endlichkeit und der Eitelkeit begegnen. Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend … Habe Ehrfurcht vor Gott und halte seine Gebote.

Samstag, 10. Oktober 2020

Motorradgottesdienst zum Abschluss der Saison 2020

18. Oktober 2020

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 19. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.63. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Heile du mich, Herr, so werde ich heil. Hilf du mir, so ist mir geholfen. (Jer 17, 14)

Lieder für den Gottesdienst

siehe unten

Fotos findet man hier:

https://bmwr1200gs-rkrueger.blogspot.com/

Herzlich willkommen !!!


Foto Pixabay
Plakat Christine Kock

von Margit Werner

Guten Morgen, ich begrüße Sie alle ganz herzlich hier in der Gustav-Adolf-Kirche in Meppen, die Mitglieder unserer Gemeinde und die Gäste aus nah und fern. Wir freuen uns, dass Sie so zahlreich die Einladung von Pastor Krüger zum Besuch des Motorrad-Gottesdienst angenommen haben. Ich vermute einmal, dass die meisten von Ihnen nicht regelmäßig an unseren Andachten teilnehmen, sondern speziell auf den Sonntag warten, an dem es heißt: Gemeinsamer MoGo in Meppen und Abschlussfahrt der Motorradsaison. Falls Sie mich also nicht kennen: Mein Name ist Margit Werner. Ich bin schon seit vielen Jahren ehrenamtliches Mitglied des Gottesdienstkreises in unserer Kirchengemeinde und wirke sehr gerne bei den verschiedenen Aufgaben im Gottesdienstablauf mit.

Noch einmal: willkommen. Sie haben sich auf den Weg gemacht , um gemeinsam mit anderen Motorradbegeisterten Gottesdienst zu feiern, vielleicht auch, um Dank zu sagen für Momente eines Freiheitsgefühls, dass sich einstellen mag, wenn Sie mit Ihren Maschinen durch die Landschaft brausen, Dank zu sagen für technische Verlässlichkeit und Freude am fahrerischen Geschick, Dank zu sagen für gemeinsame Ausflüge und Treffen, aber auch Dank zu sagen für die schützende Hand, die über Ihnen war in gefährlicher Situation. Wir haben keine Macht über unser Leben. Unser Leben liegt in Gottes Hand. Aber bitten können wir um gelingendes Leben und Wegweisung.

Der Wochenspruch aus dem Buch des Propheten Jeremia formuliert so eine Bitte in Vertrauen und Zuversicht auf Gott:

Heile du mich Herr, so werde ich heil; hilf mir, so ist mir geholfen. (Jer 17, 14)

Ich wünsche uns allen einen gesegneten Gottesdienst. 

Alttestamentliche Lesung 1. Mose 9,12-17


eigenes Foto

12 Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig: 13 Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. 14 Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. 15 Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe.

16 Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist. 17 Und Gott sagte zu Noah: Das sei das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden.

Predigt

Einige Bilder, die während verschiedener Ausfahrten aufgenommen wurden, haben Sie ja schon gesehen. 

Für eine Minute möchte ich Sie mit auf eine Motorradfahrt nehmen. Die Perspektive entspricht nicht dem, was Fahrer und Beifahrer sehen. Aber wenn es durch die Kurven geht, können Sie sich vielleicht ein bisschen vorstellen, wie wir Motorradfahrer die Straße und die Landschaft dann erleben. Aufgenommen wurde der kurze Film am Meller Berg.  

Meine letzte Fahrt führte mich nach Ostfriesland. Das eigentlich Ziel war die Nordsee. Da ich vom Kloster Ihlow zwar immer wieder gehört hatte, aber noch nie da war, war das das erste Etappenziel. 

Zwischenbemerkung Anfahrt: Von Papenburg ging es bei Völlen auf die Fehnstraße durch Mitling-Mark - Dorenborg - Driever - Esklum am Emsdeich nach Leer. 

Das Navi zeigt zwar an, dass man bis zum Kloster fahren kann, aber da ist ein Schlagbaum davor. 900 Meter muss man laufen, aber jeder Schritt lohnt sich für das, was man sieht und erlebt. 

Installation von Monika Kühling (*1939 + 2020)


eigenes Foto

Friesische Freiheit

Der Stamm der Friesen ist nach außen frei,

eigenes Foto

keinem anderen Herren unterworfen. Für die Freiheit
gehen sie in den Tod. Sie wählen lieber 
den Tod, als dass sie sich mit dem Joch der
Knechtschaft belasten ließen.

Sie unterstehen jedoch
Richtern, die sie jährlich aus ihrer Mitte wählen,
die das Staatswesen unter ihnen ordnen und regeln.

Dieses setzen sie da als Recht:
Wenn irgendeines der sieben Seelande von den
gerüsteten Rittern im Süden oder von den
heidnischen Wikingern im Norden verheert würde,
so sollten die sechs dem siebten helfen,
damit es ebenso stark bliebe wie die anderen.

Auch beschlossen sie dieses:
Wenn irgendeines der sieben Seelande
Ungerecht verfahre, Leute berauben oder umbringen
wollte, so sollten die sechs das siebente zwingen
völlig gerecht zu verfahren.

Wenn man sich etwas intensiver mit der Geschichte der Friesen beschäftigt, war zwar nicht alles Gold was glänzte - und auch die Friesische Freiheit galt wohl eher für die Wohlhabenden als für die Armen - aber insgesamt spiegeln diese Zeilen Gedanken, die auch heute wieder aufgegriffen werden könnten. Soweit erst einmal die Installation von Monika Kühling. 

Kloster Ihlow

Wenn man etwas weiter geht, eröffnet sich dieser Bild. Man sieht eine Konstruktion, in der man unschwer die Form einer Zisterzienserkirche erkennen kann; aber dass es nicht das Klostergebäude war, das ich erwartete, war auch klar. 

eigenes Foto

Wikipedia: Als Gründungsdatum des Klosters gilt das Jahr 1228. Bis zu seiner Auflösung im Zuge der Reformation gehörte Ihlow zu den bedeutendsten Klöstern im niederländisch-nordwestdeutschen Raum. Die Ihlower Äbte spielten eine wichtige Rolle in der Politik, Kultur und Religion. ... Zur Zeit der sogenannten Friesischen Freiheit war die Ihlower Zisterzienserabtei sehr wahrscheinlich Archiv und Kanzlei des Upstalsboom-Bundes. ... 

Das war die Versammlungsstätte der Abgesandten der friesischen Landesgemeinden, der Sieben Seelande, in der Nähe von Aurich. 

Nach rund dreihundertjährigem Wirken im wirtschaftlichen und politischen Leben Ostfrieslands fiel das Kloster Ihlow 1529 der Reformation zum Opfer. Durch die Säkularisation fiel das Kloster in die Hände der ostfriesischen Grafen Enno II. und Johann. ... Der Landesherr ... löste das Kloster auf und eignete sich den Besitz an. Altar und Orgel ließ der Graf nach Aurich bringen. Das Archiv wurde anschließend aufgelöst, so dass heute nur noch zwei Urkunden erhalten sind. ... Johann ließ die Klosterkirche und Teile der Klausur abreißen, um sich ein Schloss errichten zu lassen. Die Gründe für den Abriss sind einerseits in den hohen Unterhaltungskosten zu suchen. Andererseits wollte Johann politische Tatsachen schaffen, denn ohne Kirche konnte der Zisterzienserorden die Rückgabe von Ihlow kaum fordern. … Das Klosterareal war in der Folgezeit bevorzugtes Jagdrevier der ostfriesischen Grafen.

Mitte der 1980er Jahre begann man mit der Rekonstruktion, die 2009 eingeweiht wurde. 

eigenes Foto

eigenes Foto

Wikimedia
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Campen_Lighthouse-msu-0120.jpg

Christliche Freiheit

Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan.
Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.

Abriss eines Klosters gehört nicht zur christlichen Freiheit. Martin Luther hätte solch einem Treiben widersprochen. Als 1522 in Wittenberg die Bilder aus der Schlosskirche verbannt wurden und Altäre abgerissen werden sollten, war dies für Luther der Grund, die sichere Wartburg zu verlassen, um in der Stadt durch sein Wirken die öffentliche Ordnung wieder herzustellen. Und als 1524 Bauern, Städter und Bergleute gegen die Obrigkeit aufbegehrten - Bauernkrieg ist das Stichwort - , hegte Martin Luther zuerst gewisse Sympathien mit den Aufständischen - ihre Forderungen waren nachvollziehbar und sie beriefen sich zumindest in Teilen ausdrücklich auf die Bibel - , Luther verurteilte allerdings den Aufstand aufs Schärfste, als von Seiten der Aufständischen immer mehr Gewalt ausgeübt und Klöster geplündert und Ortschaften überfallen wurde und als ein Bauernheer am Ostersonntag 1525 Graf Ludwig von Helfenstein und seine Begleiter vor den Toren der Stadt Weinsberg ermordeten.

Was meint Luther, wenn er sagt: Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. - Luther hat hier den innerlichen Menschen vor Augen, den er in seinem Verhältnis zu Gott sieht. Allein durch seinen Glauben an Gott wird der Mensch gerecht. Kein frommes Werk ist geeignet, uns Gott näher zu bringen. 

Aus Luthers Gedanken zur Freiheit entwickelte sich - das gilt bis heute - der Trugschluss bzw. der Vorwurf: “Ei, wenn der Glaube alle Dinge ausmacht und es allein auf ihn ankommt, ausreichend gerecht zu machen, warum sind dann die guten Werke geboten? Dann wollen wir guter Dinge sein und nichts tun!” - 

Luther: “Nein, lieber Mensch, so nicht.” - Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan. - Ein Christ lebt seinen Glauben, auch in guten Werken, nicht weil dies im vorgeschrieben ist, sondern weil ihn der Glaube geradezu danach drängt, dass andere auch gut leben können. In einem anderen Zusammenhang hält Luther dann auch fest, dass der innerlich freie Christ natürlich wie jeder andere auch an das weltliche Recht gebunden ist - solange dieses Recht nicht dem Glauben widerspricht.

Diese Spannung - auf der einen Seite frei, auf der anderen darauf bedacht, dem Nächsten und damit der Gesellschaft zu dienen - diese Spannung bestimmt bis heute christliche Existenz. Bei den Friesen war die Freiheit an das Recht gebunden, das frei gewählte Richter sprachen, bei Christen steht die Freiheit unter der Zusage der Liebe Gottes, die vor allem anderen steht. Das haben wir heute morgen schon einmal in der alttestamentlichen Lesung gehört. Gott sagt zu Noah und damit auch zu uns: 

13 Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. 14 Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. 15 Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe.

Von Gottes Seite droht uns keine Strafe - auch wenn das über Jahrhunderte in allen Kirchen gelehrt wurde. Gott steht in Liebe zu seinen Menschen, die dann ihrerseits diese Liebe den Mitmenschen weitergeben können. 

Diese Zuwendung zum Nächsten kann ganz konkret gefasst werden. Im Schreiben des Landkreises, mit der unserer Ausfahrt genehmigt wird, heißt es: 

Die Teilnehmer der Ausfahrt sind zur besonderen Vorsicht und Rücksichtnahme anzuhalten; dies gilt insbesondere bei der Durchfahrt durch geschlossene Ortschaften. Die Teilnahme entbindet nicht von der Beachtung der Vorschriften der Straßenverkehrsordnung.

Solches Verhalten sollte nicht allein heute gelten, sondern eigentlich selbstverständlich sein. Allerdings nicht allein bei Motorradfahrern, sondern auch bei Autofahrern - egal ob sie innerorts unterwegs sind oder auf der Landstraße und insbesondere auf der Autobahn. Und auch Fahrradfahrer und Fußgänger bringen andere das eine oder andere Mal in Bedrängnis, was bei umsichtigen Verhalten zu vermeiden wäre. 

Das gleiche kann ich im Blick auf die gegenwärtige Entwicklung bei der Corona-Pandemie sagen. Warum ist es so schwierig, die allgemeinen und einfachen Regeln einzuhalten und damit sich und die anderen zu schützen: Abstand halten - Mund-Nase-Schutz tragen, da wo es erforderlich ist - Hygieneregeln einhalten. Und im privaten und öffentlichen Umfeld freiwillig auf die eine oder andere liebgewonnene Aktivität verzichten. 

Und diesen Handlungsansatz, der auf Freiwilligkeit basiert, weil Menschen in der Lage sind, Situationen einzusehen und zu verstehen, dieser Ansatz kann auch auf Politik und Wirtschaft und Gesellschaft angewandt werden. Es müsste eigentlich so einfach sein, das Leben in dieser Welt verantwortungsvoll zu gestalten. 

Die Voraussetzungen sind für uns Christen ganz klar: Gott steht zu seinem Bund mit den Menschen und mit der ganzen Erde. Und ein freier Mensch, der sich getragen weiß, der kann sich dem Nächsten zuwenden und muss nicht egoistisch alles für sich haben wollen. 

So formuliert Luther am Ende seiner Freiheitsschrift: 

„Der Christ lebt nicht in sich selbst, sondern in Christus und seinem Nächsten, in Christus durch den Glauben, in seinem Nächsten durch die Liebe.“

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Wochenlieder:

Ich singe dir mit Herz und Mund (EG 324)

Da wohnt ein Sehnen tief in uns (Singt Jubilate 128 / fT 25 oder LPfG 24)

Lieder für den Gottesdienst

Die Lieder wurden auf der Orgel gespielt. Dazu las ich den Test vor. Für die Präsentation hatte ich jeweils ein Foto ausgesucht. Die Fotos waren alle während aufgenommen worden als wir mit dem Motorrad unterwegs waren. 

fT 15 Und ein neuer Morgen

Foto Pixabay

fT 161 Schenk uns Zeit

eigenes Foto

fT 178 Gott gab uns Atem

eigenes Foto

Möge die Straße uns zusammen führen

eigenes Foto

Weitere Liedvorschläge finden sich auf der Seite "Das Kirchenjahr".