Mittwoch, 30. Dezember 2020

Altjahresabend

Silvester 31.12.2020

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man - teilweise - die Texte zum Altjahresabend unter der Nummer 954.10. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Meine Zeit steht in deinen Händen. (Ps 31, 16a)

Wochenlied:

  • Nun lasst uns gehn und treten (EG 58) oder
  • Von guten Mächten treu und still umgeben (EG 65)

Lieder für den Gottesdienst

  • EG 65,1-3 Von guten Mächten
  • EG 749 - Psalm 121 Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen
  • EG 374,1.2.5 - Ich steh in meines Herren Hand
  • EG 61,1.2.4 - Hilf, Herr Jesu, lass gelingen
  • EG 65,4-6 - Doch willst du uns noch einmal Freude schenken

Auszug aus der Begrüßung (Margit Werner)

... Die Bibel berichtet davon, dass auch die Jünger einmal mit Jesus auf den See hinausfuhren und in schweres Wasser gerieten. Sie fürchteten um ihr Leben und wunderten sich über den seelenruhig im Boot schlafenden Jesus. Als sie ihn voller Angst weckten, war dieser verwundert über ihr mangelndes Vertrauen, ihren geringen Glauben. Jesus gebot dem Sturm die Stille. Und es wurde still.

Sollte nicht die Besinnung auf diese Geschichte auch uns zu mehr Gelassenheit und Vertrauen verhelfen unter Gottes Geleit gut durch alle Unbilden unseres Lebens zu kommen? ...

Psalm 121

1 Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?
2 Meine Hilfe kommt vom HERRN,
der Himmel und Erde gemacht hat.
3 Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.
4 Siehe, der Hüter Israels
schläft und schlummert nicht.
5 Der HERR behütet dich;
der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
6 dass dich des Tages die Sonne nicht steche
noch der Mond des Nachts.
7 Der HERR behüte dich vor allem Übel,
er behüte deine Seele.
8 Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit! 

Lesung aus dem Ersten Testament
Prediger 3,1-14 - Alles hat seine Zeit

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:

2 geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit;
pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine seine Zeit;
3 töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit;
abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;
4 weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit;
klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;
5 Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit;
herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit;
6 suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit;
behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;
7 zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit;
schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit;
8 lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit;
Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.

9 Man müht sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon.

10 Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, dass sie sich damit plagen. 11 Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. 12 Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. 13 Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.

14 Ich merkte, dass alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, dass man ihn fürchte.

Predigt

Es hat alles seine Zeit, so haben wir es eben beim Prediger Salomo gehört, die guten Momente in unserem Leben, aber auch die schwierigen, die einen kommen, die anderen gehen - und damit hat auch eine Pandemie wie die im Zusammenhang mit dem Corona-Virus ihre Zeit. Wir können nicht vor ihr weglaufen, wir müssen aber auch nicht weglaufen. Wir können uns dieser schwierigen Zeit aber stellen. 

So lange wir panisch reagieren, können wir keine klaren Gedanken fassen. Um im Bild zu sprechen, das Frau Werner in der Begrüßung verwendete: Wir versuchen in stürmischer See, durch emsiges Wasserschöpfen das Volllaufen unseres Bootes zu verhindern, aber wir merken, dass das Wasser an ganz verschiedenen Stellen erneut eindringt. Es türmen sich vor uns so viele Probleme auf, so dass wir kaum wissen, wo wir anfangen sollen. 

  • Corona-Pandemie
  • Wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen des Lockdown
  • Klimawandel
  • Handelskonflikte
  • mangelnde oder fehlende Rechtsstaatlichkeit in manchen EU- und anderen Ländern
  • Vorrang der Finanzen bei allen Entscheidungen
  • Despoten und Egomanen, die auf den Rest der Menschheit pfeifen

Jeder könnte noch weitere Stichworte hinzufügen, die es uns aber immer noch schwerer machen. Da trifft dann schon der Satz zu, den Caroline im Weihnachtsgottesdienst für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aussprach: "Wenn wir so reden, kommt von der Freude, die Weihnachten doch eigentlich herrschen soll, nichts rüber." - Oder anders: Wo bleibt unsere Hoffnung?

Im Psalm haben wir eben gebetet: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat? Glauben wir das tatsächlich?

Zugegeben, wenn wir an Gott denken, wünschten wir uns so manches Mal ein Wunder wie in der Geschichte der Sturmstillung: "Jesus stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich und es entstand eine große Stille." (Mk 4,39) Gott steht auf - und schon sind all unsere Probleme gelöst. Aber so einfach wird es uns Gott nicht machen. Und Wunder kann man bekanntlich nicht erzwingen. 

Aber etwas anderes tut Gott schon. Er sagt uns seine Begleitung zu. Das können wir aus vielen biblischen Geschichten ablesen, u.a. aus der Geschichte von Josua, die als ein möglicher Predigttext für den morgigen Neujahrstag vorgesehen ist. 

Predigttext - Jos 1, 1-9 

ZURÜSTUNG FÜR DEN EINZUG IN DAS VERHEISSENE LAND

1 Nachdem Mose, der Knecht des HERRN, gestorben war, sprach der HERR zu Josua, dem Sohn Nuns, Moses Diener: 2 Mein Knecht Mose ist gestorben; so mach dich nun auf und zieh über den Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, gegeben habe. ... Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein. 

Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen. ... 7 Sei nur getrost und ganz unverzagt, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du es recht ausrichten kannst, wohin du auch gehst. 8 Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen und du wirst es recht ausrichten. 9 Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.

Josua muss ein großes Erbe antreten. Bisher hatte Mose das Volk Israel aus Ägypten geführt. Nun muss Josua diese Verantwortung übernehmen. In dieser Situation sagt Gott ihm zu: "Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein. ... 7 Sei nur getrost und ganz unverzagt, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat."

... dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat ... Damit sind wir bei einem Lösungsansatz, der uns auch heute weiterbringen kann. Gott wird nicht eingreifen und für uns die Probleme ausräumen, die wir durch unsere Lebensweise größtenteils selbst heraufbeschworen haben. Aber Gott hat uns mit seinem Gesetz und mit unserem Verstand Werkzeuge an die Hand gegeben, die uns helfen können. 

Worauf sollen wir uns beziehen? Wir könnten die Zehn Gebote als Richtschnur für unser Leben nehmen, wir könnten fragen, was in Gottes Augen richtig wäre zu tun. Aber selbst diese Zehn Gebote hat Jesus noch einmal zusammengefasst, als er gefragt wurde, was denn das wichtigste Gebot sei: 

Das höchste Gebot ist das:

„Höre, Israel,
der Herr, unser Gott, ist der Herr allein,
und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
von ganzem Herzen, von ganzer Seele,
von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft“ (5. Mose 6,4-5).

Das andre ist dies:

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (3. Mose 19,18).

Es ist kein anderes Gebot größer als diese.

(Mk 12,29-31)

Gott lieben - das wäre in unserer gottlosen Welt der erste Schritt.

  • Gott wieder in unsere Überlegungen mit einbeziehen; 
  • damit rechnen, dass wir unser Leben von ihm empfangen haben und es (!) nicht dem Zufall zu verdanken ist, dass wir hier auf dieser Erde sind; 
  • und ebenso bedenken, dass am Ende unseres Lebens Gott uns fragen wird, was wir mit der Zeit angefangen haben, die er uns gegeben hat. 

Schon diese Gedanken würde uns von mancher Entscheidung abbringen, die zu Lasten anderer gefällt werden, für die andere später bezahlen müssen. 

Und damit wären wir beim zweiten Teil dessen, was Jesus gesagt hat: "Deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Jesus will ja gerade nicht, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse ständig hintanstellen. Das ist das Geheimnis des christlichen Glaubens, dass wir uns auch selbst lieben dürfen. Nur, diese Selbstliebe darf nicht zu Lasten des Nächsten gehen. Jesus hat das auch einmal mit der Goldenen Regel ausgedrückt: "Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten." (Mt 7,12)

Es ist mir natürlich klar, dass wir im Jahr 2021 nicht einfach den Schalter umlegen und im christlichen Sinn die Welt verändern und retten können. Aber wir können erste Schritte tun. Wir können überlegen, welche positiven Erkenntnisse wir aus den ganzen Einschränkungen ziehen, die uns jetzt auferlegt sind. Wir können uns fragen, was in Zukunft tatsächlich erforderlich ist, worauf wir aber auch verzichten sollten. 

Mit so einer pragmatischen Vorgehensweise kommen wir dem ziemlich nahe, was der Prediger Salomo so ausgedrückt hat: "Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes." Das hat für mich nichts mit dem Motto zu tun "Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!" Vielmehr setzen wir in die Tat um, was wir im Psalm beten: “Ich habe meine Augen auf zu den Bergen? Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.” Unsere Zuversicht, unser Vertrauen in die Zukunft ist eine Gabe Gottes. 

Und es wäre ein weiterer guter Schritt zu einer besseren Welt, wenn in der einen oder anderen Situation berücksichtigt wird, dass wir unsere Erde nicht derart gebrauchen, als gäbe es kein Morgen. Das sollte eigentlich jedem eingängig sein, dass auch die uns nachfolgenden Generationen eine Erde vorfinden wollen, auf der es sich lohnt zu leben und Menschen sich an der Schönheit von Gottes Schöpfung freuen können. 

Wir Christen können mit unserem Reden und Handeln darauf verweisen, dass wir glauben, dass dies alles etwas mit unserem Gott zu tun hat. Der hat Josua bei seinem schwierigen Weg ins Land Israel begleitet und seinem Volk Zukunft geschenkt, Gott hat seinen Sohn von den Toten auferweckt und uns damit gezeigt, dass ein Weg in der Nachfolge Jesu zum Leben führt. Gott will auch uns in eine gute Zukunft führen. Wir müssen uns auf sein Angebot nur einlassen. 

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? 

Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.

Amen.

Dienstag, 29. Dezember 2020

1. Sonntag nach Weihnachten

27. Dezember 2020

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Sonntag nach dem Weihnachtsfest unter der Nummer 954.09. Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Musikalischer Gottesdienst

Am letzten Sonntag des Monats und in diesem Fall auch des Jahres soll die Musik eine entscheidende Rolle spielen. Damit entsprechen wir der Intention des Lobgesangs des Simeon und dem Anfangsvers der alttestamentlichen Lesung: Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! 

Die Kirchenvorsteherin Elke Fredewehs und Organist Heinz Detlau-Keire übernehmen die musikalische Gestaltung. 

Anstelle der Predigt lese ich zwei Legende aus dem Buch von Dietrich Steinwede, Vom Hirten, der nicht zur Krippe wollte - Weihnachtsmärchen, Weihnachtslegenden - Gütersloh 1985. Diese Texte Korrespondieren sowohl mit dem Evangelium als auch mit dem Alttestamentlichen Text. Es geht um die Tiefe Freude der Weihnacht, die denen, die sich darauf einlassen, inneren Frieden schenkt. 

♫ Musikalisches Vorspiel - Herbei, o ihr Gläub'gen (EG 45 - Orgel und Querflöte)

Begrüßung 

♫ fT 94 Mit dir Maria singen wir 

Psalm 71 - Bitte um Gottes Hilfe 

Alttestamentliche Lesung Jesaja 49, 13-16

Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. 14 Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der HERR hat meiner vergessen. 15 Kann auch eine Frau ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. 16 Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir.

♫ EG 41 Jauchzet ihr Himmel 

Erzählung 1 - Bericht eines alten Hirten (S. 35f) - Rudolf Hagelstange

Der Hirte gehörte zu denen, die zum Stall von Bethlehem gingen. Am Ende seines Lebens erzählt er in dramatischen Sätzen, wie er die Geburt des Kindes erlebte. "Es ging ums Leben!" Aber mit Hilfe der erfahrenen Hirten konnte Maria ihr Kind zur Welt bringen. 

Nachdem er noch kurz den Besuch der Drei Weisen aus dem Morgenland erwähnt hatte, stelle der alte Hirte fest: "Die Hiesigen, fürcht' ich, haben die Straße verfehlt zu unserem Kinde. Ich aber sah es und gehe in Frieden." 

♫ fT 175 Peace Child - Orgel und Gesang

Evangelium Lukas 2,25-38

25 Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war mit ihm. 26 Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. 27 Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, 28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:

29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; 30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, 31 den du bereitet hast vor allen Völkern, 32 ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. 33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. 

34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird 35 - und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen -, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden.

♫ EG 222 Im Frieden dein, o Herre mein 

Erzählung 2 - Vom Hirten, der nicht nach Bethlehem wollte (S. 37-40) - Werner Reise 

Ein alter Hirte lässt sich von der aufgeregten Freude der jungen Hirten nach dem Besuch der Engel nicht anstecken. "Himmlische Trugbilder!" Aber er lässt die Kameraden gehen. Als er allein ist, sieht er in der Dornenhecke ein Licht. Beim Versuch es zu fassen verletzt er sich die Hände. 

Auch die anderen sahen das Licht. Es lag auf der Stirn des neugeborenen Kindes. Auf die Frage des alten Hirten, ob sie es greifen konnten, antworten die jüngeren, das es doch genüge, wenn man das Licht sehe. 

Der alte Hirte sieht das Licht auch in den kommenden Nächten. In der vierten begegnet er einem Paar mit einem Kind, die auf der Flucht nach Ägypten sind. Mit Hilfe seines Lichtes kann er ihnen den sicheren Weg zeigen. 

♫ Koppangen - Orgel und Querflöte

Abkündigugnen 

♫ 100.000 Friedenslichter - Orgel und Gesang

Fürbitte, Vaterunser, Segen 

♫ EG 44 O du fröhliche - Orgel

2. Weihnachtstag

26. Dezember 2020

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch fand man früher die Texte zum 2. Weihnachtstag unter der Nummer 954.08. Die neue Perikopenordnung hat die Alttestamentliche Lesung und das Evangelium durch andere Texte ersetzt. Ich bleibe auch in diesem Jahr bei der alten Leseordnung. Der Prolog des Johannesevangeliums ist vielen Menschen vertraut. 

Als Predigttext nehme ich Römer 1,1-7 (Lesereihe 1). Dieser Text wurde im Zuge der Perikopenrevision von der Christnacht zum 2. Weihnachtstag übernommen. Da ich über diesen Text noch nie gepredigt hatte, entschloss ich mich, dies jetzt zu tun. 

Wer sich insgesamt die Texte der neuen Perikopenordnung anschauen will, ruft die Seite "Das Kirchenjahr" auf, wo Martin Senftleben alles gut aufbereitet hat.

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1, 14a)

Wochenlied:

  • Zu Bethlehem geboren (EG 32) oder
  • Kommt und lasst uns Christum ehren (EG 39)

Lieder für den Gottesdienst

  • EG 32,1-4 Zu Bethlehem geboren
  • EG 738 - Singt dem Herrn ein neues Lied (Psalmgebet)
  • EG 27,1.2.6 - Lobt Gott, ihr Christen alle gleich
    • Verabschiedung und Einführung von Kirchenvorstehern
      dazu EG 537 - Zieh, Ehrenkönig, bei mir ein
  • EG 45,1-4 - Herbei, o ihr Gläub'gen
  • EG 39,1-3 Kommt uns lasst uns Christus ehren
  • EG 44,1-3 - O du fröhliche

Evangelium Joh 1, 1-5.9-14

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. 4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.

9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. 10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. 11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, 13 die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Predigt - Röm 1,1-7

Vorbemerkung: Ende 2019 waren zwei Kirchenvorstandsmitglieder ausgeschieden. Einen konnten wir jetzt in diesem Gottesdienst verabschieden, die andere war familiär eingebunden. Für die beiden ausgeschiedenen wurden zwei neue Kirchenvorsteher eingeführt. Auf das Kirchenvorstandsamt beziehe ich mich in der Predigt des öfteren. 

Paulus, ein Knecht Christi Jesu, 

berufen zum Apostel, ausgesondert, zu predigen das Evangelium Gottes, 

2 das er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in der heiligen Schrift, 3 von seinem Sohn Jesus Christus, unserm Herrn, 

der geboren ist aus dem Geschlecht Davids nach dem Fleisch, 4 und der nach dem Geist, der heiligt, eingesetzt ist als Sohn Gottes in Kraft durch die Auferstehung von den Toten

Das ist zwar nicht die Hauptaussage des Textes, aber einen Augenblick will ich bei diesem Gedanken verweilen - Jesus Christus, geboren nach dem Fleisch aus dem Geschlecht Davids und nach dem Geist eingesetzt als Sohn Gottes. Paulus kann - wie wahrscheinlich alle anderen Judenchristen auch - Paulus kann die Geburt Jesu - und damit wohl auch die Zeugung - als einen natürlichen Vorgang denken und gleichzeitig von Jesus als dem Sohn Gottes reden. 

Dass der Gedanke der biologischen Jungfrauengeburt erst später eingetragen wurde, legen auch die Genealogien, die Stammbäume Jesu bei Matthäus und bei Lukas nahe. Beide Evangelisten sagen, Jesus stamme aus dem Geschlecht Davids - und beide Evangelisten leiten diese Beziehung über Josef her. Da die Aufzählung bei Matthäus als einer der möglichen Predigttexte für den 2. Weihnachtstag vorgesehen ist, lese ich Ihnen hieraus einige Zeilen vor: 

Mt 1, 1-17

Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams - so beginnt Matthäus sein Evangelium. 

Und dann folgt die Aufzählung der Generationen, beginnend bei Abraham. Dabei werden bis zur Zeit von König David auch Beziehungen genannt, die nach frommer Vorstellung nicht unbedingt mit den Geboten Gottes übereinstimmen. 

2 Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder. 3 Juda zeugte Perez und Serach mit der Tamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram. 4 Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nachschon. Nachschon zeugte Salmon. 5 Salmon zeugte Boas mit der Rahab. Boas zeugte Obed mit der Rut. Obed zeugte Isai. 6 Isai zeugte den König David. David zeugte Salomo mit der Frau des Uria. 7 Salomo zeugte Rehabeam. 

Tamar - Schwiegertochter von Juda, die ihren Schwiegervater als Prostituierte verkleidet verführte, nachdem sie mit zweien seiner Söhne verheiratet war. Beide Sohne waren verstorben und hatten keine Kinder zeugen können bzw. wollen. Die beiden Kinder Perez und Serach wurden gezeugt.

Rahab - war eine Prostituierte in Jericho, die die Kundschafter Israels vor den eigenen Leuten versteckte. Die Kundschafter bereiteten die Eroberung Jerichos vor (Posaunen von Jericho). Allerdings findet man im Ersten Testament die Geschichte von Salmon und Rahab nicht. 

Rut - war eine Ausländerin; normalerweise sollten die israelitischen Männer keine ausländischen Frauen heiraten. 

Batseba - König David verführte die Frau seines Offiziers Uria, der gerade auf einem Kriegszug war. Als das Kind Uria nicht untergeschoben werden konnte - der weigerte sich aus Solidarität zu seinen Untergebenen im Feld bei einem angeordneten Heimatbesuch, bei seiner Frau zu schlafen - , ordnete David die Ermordung Urias an. 

Rehabeam zeugte Abija. Abija zeugte Asa. 8 Asa zeugte Joschafat. Joschafat zeugte Joram. Joram zeugte Usija. 9 Usija zeugte Jotam. Jotam zeugte Ahas. Ahas zeugte Hiskia. 10 Hiskia zeugte Manasse. Manasse zeugte Amon. Amon zeugte Josia. 11 Josia zeugte Jojachin und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft. 12 Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jojachin Schealtïl. Schealtiël zeugte Serubbabel. 13 Serubbabel zeugte Abihud. Abihud zeugte Eljakim. Eljakim zeugte Asor. 14 Asor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim. Achim zeugte Eliud. 15 Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte Jakob. 16 Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus.

Bei Lukas verläuft die Beweisführung zwar etwas anders, aber auch hier wird Josef als letzter männliche Vorfahre von Jesus genannt. Das macht nur Sinn, wenn er auch der leibliche Vater Jesu war. 

Zahlensymbolik - 17 Alle Glieder von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Glieder.

Zurück zu Paulus:

5 Durch ihn (Jesus) haben wir empfangen Gnade und Apostelamt, in seinem Namen den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter allen Heiden, 

6 zu denen auch ihr gehört, die ihr berufen seid von Jesus Christus.

7 An alle Geliebten Gottes und berufenen Heiligen in Rom: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Allen, die diese Zeilen hören und lesen - also auch uns in diesem Gottesdienst -, spricht Paulus den Frieden und die Gnade Gottes zu. Das ist für ihn die Voraussetzung für einen geistlichen Gedankenaustausch, wie er ihn im Römerbrief mit den Adressaten dann führt. Es geht Paulus darum, seinen christlichen Glauben in die Welt zu tragen, um so Menschen für Christus zu gewinnen. Diesen Glauben hat er von Jesus, dem Sohn Gottes, selbst empfangen, bezeugt durch die Propheten im Ersten Testament.

Als ich diesen Zusammenhang vor Augen hatte und dann die ersten Zeilen des Textes las

Paulus, ein Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel ...

musste ich an unsere Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher denken, die berufen sind zum Dienst in unserer Gustav-Adolf-Gemeinde. Auch ihnen ist ein Amt anvertraut. Das ist zunächst in erster Linie ein Amt der Verwaltung, aber auch verbunden mit dem Amt der Verkündigung. Ganz konkret, wenn Sie einen Gottesdienst selbstständig gestalten oder mitgestalten, aber auch, wenn Menschen unsere Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher auf ihr Amt ansprechen. Wie in allen anderen kirchlichen Ämtern muss auch bei den Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern Reden und Handeln im Einklang stehen. Dabei werden wir niemals perfekt sein - wir sind und bleiben schließlich Menschen mit ihren Stärken und Schwächen.

An dieser Stelle verweise ich noch einmal auf das, was ich zum Stammbaum von Jesus gesagt habe. Matthäus verschwieg nicht, dass es bei den Vorfahren Jesu durchaus Punkte gab, die mit dem Willen Gottes nicht unbedingt konform gingen. Und auch der Lebensweg von Paulus ist ja nicht das, was wir uns unter einem Leben im Dienst des Nächsten vorstellen. Paulus berichtet selbst, dass er zunächst die christliche Gemeinde verfolgte. Vor Damaskus öffnete ihm Jesus selbst die Augen, so dass Paulus vom Christenverfolger zum Christusverkünder wurde. 

Gott kann all diese Menschen in seinen Dienst nehmen.

Das kann uns Mut für unsere Arbeit geben. Es wird immer wieder einmal Punkte geben, wo Fehler passieren - auch Fehler, die andere verletzen -, aber wenn wir uns ehrlich um die Übereinstimmung von Reden und Handeln bemühen, dann merken das die uns anvertrauten Gemeindeglieder und haben Vertrauen in das, was wir sagen. 

Allerdings gilt das, was ich eben über die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher gesagt habe, für jeden Christen, egal wo wir stehen. Andere lassen sich für den Glauben gewinnen, wenn sie uns unserer Engagement abnehmen. 

Weihnachten ist ein Punkt, wo wir auftanken können, wo der leere Glaubensakku wieder geladen wird. Dann kann es mit frischen Kräften ins neue Jahr gehen. Was unsere Arbeit dann ausmacht, möchte ich in Anlehnung an Paulus für unsere Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher so formulieren: 

Berufen und gewählt sind diese Frauen und Männer zum Kirchenvorstandsamt, die Kirchengemeinde zu leiten und das Evangelium Gottes zu bezeugen. 

Das Evangelium von seinem Sohn Jesus Christus hat Gott selbst verheißen und bezeugt durch seine Propheten in der heiligen Schrift. In der Mitte der Zeit ist Gott selbst Mensch geworden.

Durch den Sohn Gottes empfangen wir Gnade, in seinem Namen den Gehorsam des Glaubens aufzurichten in unserer Gemeinde, zu der jeder gehört, der berufen ist von Jesus Christus.

Zum Schluss kann es dann nur heißen: Allen Geliebten Gottes und berufenen Heiligen in Rom: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!


2. Weihnachtstag - Ökumenischer Gottesdienst 

YouTube-Kanal "Meppen mag dich



1. Weihnachtstag

 25. Dezember 2020

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Weihnachtstag unter der Nummer 954.07. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1, 14a)

Wochenlied:

Gelobet seist du, Jesu Christ (EG 23)

Präsenzgottesdienst um 10.00 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche

Diesen Gottesdienst gestaltete Diakonin Maike R. Hofmann. 


1. Weihnachtstag - Ökumenischer Gottesdienst 

YouTube-Kanal "Meppen mag dich



4. Advent

 20. Dezember 2020

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 4. Advent - teilweise - unter der Nummer 954.04. Digital und vollständig findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayerischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! (Phil 4, 4-5)

Wochenlied:

  • Nun jauchzet, all ihr Frommen (EG 9)
  • O komm, o komm, du Morgenstern (EG 19)

Lieder im Gottesdienst

  • EG 70 Wie schön leuchtet der Morgenstern
  • fT 94 Mit dir, Maria, singen wir
  • 100.000 Friedenslichter
  • fT 175 Peace Child

Alle nachfolgenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Idee für den Gottesdienst

Der Begriff "Magnificat" ist auch in der Evangelischen Kirche bekannt, weniger jedoch der Text des Lobliedes. Manchmal helfen Bilder zu einem besseren Verständnis. So habe ich mich auf die Online-Bildersuche zum Stichwort Magnificat gemacht. Bei der Innenausmalung der katholische Pfarrkirche von Leeder in Oberbayern Mariä Verkündigung wurde ich fündig:

https://de.wikipedia.org/wiki/Mari%C3%A4_Verk%C3%BCndigung_(Leeder)

Es geht um die Fresken in Immenraum. Die findet man bei https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Frescos_in_Pfarrkirche_Mariae_Verk%C3%BCndigung_in_Leeder_(Fuchstal)?uselang=de

vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Magnificat

Doch der Reihenfolge nach ...

Psalm 102

Ja, der HERR baut Zion wieder und erscheint in seiner Herrlichkeit.

Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmäht ihr Gebet nicht.

Das werde geschrieben für die Nachkommen; und das Volk, das er schafft, wird den HERRN loben.

Denn er schaut von seiner heiligen Höhe, der HERR sieht vom Himmel auf die Erde,

dass er das Seufzen der Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes,

dass sie in Zion verkünden den Namen des HERRN und sein Lob in Jerusalem, 

wenn die Völker zusammenkommen und die Königreiche, dem HERRN zu dienen.

Marias Lobgesang - Lukas 1,39-56

Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn,
und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes;
denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.
Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.
Denn er hat große Dinge an mir getan,
der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.
Und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht
bei denen, die ihn fürchten.
Er übt Gewalt mit seinem Arm
und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
Er stößt die Gewaltigen vom Thron
und erhebt die Niedrigen.
Die Hungrigen füllt er mit Gütern
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er gedenkt der Barmherzigkeit
und hilft seinem Diener Israel auf,
wie er geredet hat zu unsern Vätern,
Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit.
Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate; 
danach kehrte sie wieder heim.

Predigt

Die ersten vier Bilder - Orientierung an Martin Luthers Auslegung des Magnificats von 1521.

1520/21 entwirft Martin Luther seine Vorstellung von der "Verehrung" Marias, wie sie dem evangelischen Glauben entsprechen kann. Luther "erklärt" seinem Kurfürsten Friedrich dem Weisen das Magnificat aus dem 1. Kapitel des  Lukasevangeliums. Maria ist für Luther die "Mutter Gottes", dennoch gehört sie für den Reformator ganz auf die Seite des Menschen. Seine Vorstellung, die er durch das Studium der Paulusbriefe entdeckte, dass wir allein aus Gnade und durch den Glauben unsere Rechtfertigung von Gott empfangen, findet er in der Gestalt Mariens wieder: "... Aus Gnaden ist Maria die leibliche Mutter des Gottessohnes geworden, nicht aus ihrem Verdienst, das legt Luther in seiner Schrift aus.”

Doch hören wir, was Martin Luther schreibt: 

Eine geringe Dienstmagd

"... Maria lobt Gott, weil er sie in ihrem niedrigen Stand ansah. So ... lehrt uns die leibliche Mutter Christi durch das Beispiel ihrer eigenen Erfahrung und durch Worte, wie man Gott erkennen, lieben und loben soll. Denn mit fröhlichem [freudig] springendem Geist rühmt sie sich hier und lobt Gott, er habe sie angesehen, obgleich sie niedrig und nichts gewesen sei; darum muss man annehmen, dass sie arme, verachtete, geringe Eltern gehabt hat ... Sie ist ein schlichtes Mädchen gewesen, das das Vieh und Haus versorgt hat, ohne Zweifel nicht mehr als jetzt eine arme Hausmagd sein mag ..."

"... Sie sieht sich als Gottesmutter über alle Menschen hinausgehoben, und bleibt doch so einfältig und gelassen dabei, dass sie deshalb nicht eine geringe Dienstmagd für unter ihr stehend angesehen hätte. ..."

"... Sie rühmt sich nicht ihrer Würdigkeit noch Unwürdigkeit, sondern allein des Ansehens Gottes, da so übergütig und übergnädig ist, dass er auch eine solche geringe Magd angesehen hat und so herrlich und ehrenvoll ansehen wollte... "

"... Maria ist ein köstliches Beispiel dieser wahren Demut..."

Mein Geist ist voll Jubelfreude in Gott meinem Heil.

Hernieder sah er auf seine geringe Magd, 
von nun an wird mich alle Nachwelt selig nennen.

Großes hat an mir gethan der Allmächtige, 
heilig ist sein Name.

"... Aus Gnaden, nicht aus Verdienst ist Maria Gottes Mutter geworden. Sie schreibt es auch ganz der Gnade Gottes, nicht ihrem Verdienst zu ... Zwar schwatzen viele Schriftsteller hier viel von Marias Würdigkeit zu solcher Mutterschaft. Aber ich glaube ihr selber mehr als ihnen. Sie sagt, ihre Nichtigkeit sei angesehen worden ... Denn sie hat ihr Lebetage nie daran gedacht, viel weniger sich dazu vorbereitet und gerüstet, dass sie Gottes Mutter werden sollte ... Darum gilt's Gottes Gnade, nicht Marias Würdigkeit zu preisen ... 

Diese Demut heute neu einzuüben gibt Martin Luther uns mit auf den Weg.

Keine Abgötterei

Man darf aus der Ehrung Marias keine Abgötterei machen. Es ist besser, wenn Maria zuviel Abbruch getan wird, als der Gnade Gottes, ja, man kann ihr nicht zuviel Abbruch tun, da sie doch aus nichts geschaffen ist wie alle Kreaturen. Aber Gottes Gnade hat man leicht zu viel Abbruch getan; das ist gefährlich, und damit tut man Maria keine Liebe an ..."

"... Maria will keine Abgöttin sein. Sie tut nichts; Gott tut alle Dinge. ..." 

Martin Luther kann Maria in den Mund legen: "... Ich bin nur die Werkstatt, in der Gott wirkt; aber ich habe nichts zum Werke getan. Darum soll auch niemand mich loben oder mir die Ehre geben, dass ich Gottes Mutter geworden bin, sondern Gott und sein Werk soll man an mir ehren und loben. Es ist genug, dass man sich mit mir freut und mich selig preist, weil Gott mich gebraucht hat, diese seine Werke zu tun..."

Er stürzt die Mächtigen vom Throne,
und erhebt die Niedrigen.

51 Er übt Gewalt mit seinem Arm
und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
52 Er stößt die Gewaltigen vom Thron
und erhebt die Niedrigen.

Dietrich Bonhoeffer schreibt über das Magnificat: „Dieses Lied der Maria ist das leidenschaftlichste, wildeste, ja man möchte fast sagen revolutionärste Adventslied, das je gesungen wurde. Es ist nicht die sanfte, zärtliche, verträumte Maria, wie wir sie auf Bildern sehen, sondern es ist die leidenschaftliche, hingerissene, stolze, begeisterte Maria, die hier spricht … ein hartes, starkes, unerbittliches Lied von stürzenden Thronen und gedemütigten Herren dieser Welt, von Gottes Gewalt und von der Menschen Ohnmacht.“

Helmut Gollwitzer überschrieb eine Predigt über das Magnificat mit den Worten: Gott ist der Revolutionär und stellte dann fest: „Gott wirbelt immer wieder alles durcheinander, und das Wechselspiel der Geschichte, das wir zu allen Zeiten beobachten, ist sein Werk.“

(Bonhoefer und Gollwitzer zitiert nach https://de.wikipedia.org/wiki/Magnificat#Dialektische_Theologie)

Die Interpretation des Maler Joseph Andreas Mörz

(vgl. zum vorhergehenden und zum nachfolgenden Bild: Peter Stoll: Der 'kunstreiche Maler' Mörz aus Unterdießen: Seine Fresken in Leeder und Ellighofen und seine Beziehungen zu Joseph Anton Merz in Straubing (PDF; 2,5 MB), Universitätsbibliothek, Augsburg 2012)

Hier wird der Sturz Luzifers durch Michael zur Illustration des Verses Lukas 1,52 herangezogen („Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen“)

Gutes giebt er den Hungrigen zur Genüge,
und die Reichen entläßt er leer.

53 Die Hungrigen füllt er mit Gütern
und lässt die Reichen leer ausgehen.

Geschichte vom armen Lazarus (Lukas 16,19-31) 

Im oberen Bereich dieser Kartusche ist der zu Lebzeiten vor der Tür des Reichen Hunger leidende Lazarus zu sehen, der nach seinem Tod im Schoße Gottvaters ruht (nicht in Abrahams Schoß, wie es im Bibeltext eigentlich vorgegeben ist); im unteren Bereich leidet der Reiche Qualen im Höllenfeuer und äußert, wie aus der Geste des rechten Arms hervorgeht, seine verzweifelte Bitte, die unerfüllt bleiben wird: „Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schicke Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen.“ (Lukas 16,24) 

Insbesondere mit seinen Wundern hat Jesus beispielhaft und exemplarisch gezeigt, dass auch hier auf Erden jedem Leben möglich sein soll. 

Israel seines Knechts nahm er sich an,
eingedenk der Gnade, die er den Vätern verhieß.

Römer 11 - Gott hat sein Volk nicht verstoßen

1 So frage ich nun: Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, vom Geschlecht Abrahams, aus dem Stamm Benjamin. 2 Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor erwählt hat.

Ganz Israel wird gerettet werden

25 Ich will euch, Brüder und Schwestern, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, bis die volle Zahl der Heiden hinzugekommen ist. 26 Und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht (Jesaja 59,20; Jeremia 31,33): »Es wird kommen aus Zion der Erlöser; der wird abwenden alle Gottlosigkeit von Jakob. 27 Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.« 28 Nach dem Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen; aber nach der Erwählung sind sie Geliebte um der Väter willen. 29 Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.

Dem Abraham und seinen Kindern immer und ewig.

Martin Luther

"... Nachdem die heiligen Jungfrau an sich selbst erfahren hat, dass Gott ihr so große Dinge wirkt, obwohl sie doch gering, unansehnlich, arm und verachtet gewesen war, lehrt sie der Heilige Geist diese reiche Kenntnis und Weisheit: Dass Gott ein solcher Herr sei, der nichts anderes zu schaffen habe, als nur erhöhen, was niedrig ist, zu erniedrigen, was da hoch ist, und kurz, zu zerbrechen, was da gemacht ist, und zu machen, was zerbrochen ist ..."

Das können wir von Maria lernen. 

  • Wenn wir glauben, dass Maria den Sohn Gottes zur Welt gebracht hat, 
  • wenn wir glauben, dass Gott seinen Sohn in die Welt sandte, damit der Versucher keine Macht mehr über uns hat, und damit Menschen nicht ins Abseits gestellt werden, 
  • wenn wir danach handeln

dann haben wir allen Grund, auch in diesem Jahr fröhlich Weihnachten zu feiern - auch wenn so vieles ganz anders ist als in all den Jahren zuvor. 

Hoch erhebt unsere Seele den Herrn. 

Amen



Mittwoch, 23. Dezember 2020

Heiligabend

 24. Dezember 2020



Direkt abrufbar über: https://www.youtube.com/user/pastorralfkrueger

Nicht nur digital zu sehen – auch größtenteils digital erstellt!
Fast alles wurde von vielen tollen Menschen zu Hause aufgenommen und von Diakonin Hofmann zusammengefügt.
Sie und Ihr könnt gespannt sein!!!


Direkt abrufbar über https://www.youtube.com/user/pastorralfkrueger

Aufgenommen zusammen mit drei Teamern aus der Jugendarbeit – Caroline, Johannes und Max – und Diakonin Hofmann.
Der Einstieg ist ein Weihnachtsspiel von „Brot für die Welt“ (Link s.u.) – ein Hirte will nicht mit zur Krippe.
Es kommt die Frage auf:
Was ist eigentlich Weihnachten? Die schöne Stimmung? Die Geschenke?
Oder ist es nicht so, dass uns Jesus zeigt, wie Menschen leben sollten?
 
Der Link zur Vorlage bei Brot für die Welt:
https://www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/2_Downloads/Kirche_und_Gemeinde/Aktionen/62/BfdW_62_Aktion_Gottesdienstheft_Online.pdf Seite 16ff


Direkt abrufbar über https://www.youtube.com/user/pastorralfkrueger

Über die prophetischen Verheißungen von Micha und Jesaja wird der Bogen vom „Verlorenen Paradies“ zur Weihnachtsgeschichte gespannt. Gott schließt mit der Geburt Jesu die verschlossenen Paradiesestür wieder auf.

Die Predigt beginnt mit einem Vers aus dem 1. Johannesbrief:
„Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, damit er die Werke des Teufels zerstöre.“
In das Video integriert sind die Gemälde von Michelangelo und Botticelli; beide über wikimedia abgerufen am 20.12.2020

Michelangelo, Fall und Vertreibung aus dem Garten Eden
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Michelangelo,_Fall_and_Expulsion_from_Garden_of_Eden_00.jpg#/media/Datei:Michelangelo,_Fall_and_Expulsion_from_Garden_of_Eden_00.jpg

Botticelli, Versuchungen Christi
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:05_Tentaciones_de_Cristo_
(Botticelli).jpg#/media/File:05_Tentaciones_de_Cristo_(Botticelli).jpg

Die Bilder wurden von mir bearbeitet.

Heiligabend - Ökumenischer Gottesdienst 

YouTube-Kanal "Meppen mag dich"

Die Geschichte von Maria und Josef und dem Kind in der Krippe – 

jedes Jahr berührt sie die Menschen neu: Da ist die Sehnsucht nach einer heilen Welt und umfassender Liebe. 

Es ist die Suche nach einem Gott der bedingungslos liebt und barmherzig ist. 

Da ist der Wunsch nach Licht in der Dunkelheit der eigenen Unsicherheiten. 

Alles das soll gestillt werden - wenigstens für wenige Stunden. 

Doch Gott reicht es nicht, damals vor 2000 Jahren Mensch zu werden. 

Er will, dass wir Mensch werden und ihm unsere Herzen öffnen. 

Gott wird Mensch als Kind in der Krippe und er will in uns werden und bleiben. 

Die Zeit ist vorgedrungen und Gott wird kommen zu dir und mir - Heute! 

Weihnachten in Coronazeiten

In den vergangenen Jahren gehörte es für viele dazu, dass sie in dieser Zeit und insbesondere Heiligabend die Gottesdienste besuchten. Das ist in diesem Jahr nur eingeschränkt oder gar nicht möglich.

Seit Pfingsten kommen wir wieder wöchentlich in der Kirche zum Gottesdienst zusammen, jedoch halten wir Abstand zueinander. So können ca. 50 Gemeindeglieder am Gottesdienst teilnehmen. Seitdem die Infektionszahlen in die Höhe geschnellt sind, tragen die Gottesdienstteilnehmer auch am Platz den Mund-Nase-Schutz. Und es wird nicht gesungen, jedoch feiern wir seit dem Erntedankfest wieder das Abendmahl. Bis zum 4. Advent wird es so auch weitergehen.

Heiligabend

Heiligabend aber können wir uns nicht wie gewohnt in der Gustav-Adolf-Kirche zu den gern besuchten Gottesdiensten treffen. In den vergangenen Jahren kamen in den verschiedenen Gottesdiensten zwischen 15.30 Uhr und 19.30 Uhr zwischen 1.200 und 1.400 Menschen in die Gustav-Adolf-Kirche. Das ist in diesem Jahr nicht möglich. Wenn wir wie letztes Jahr stündlich einen Gottesdienst anböten, könnten gut 200 Menschen teilnehmen. Allen anderen müssten wir erklären, dass sie nicht in die Kirche kommen dürfen. Das kann keine Lösung sein!

Deshalb haben wir uns entschlossen, dass wir drei Gottesdienste aufnehmen und übers Internet veröffentlichen wollen. Zusätzlich gibt es noch einen “großen” ökumenischen Gottesdienst, der über den YouTube-Kanal “Meppen mag dich” gesendet wird. Diejenigen, die kein Internet haben und gern am Nachmittag des Heiligabend einen Gottesdienst mitfeiern möchten, die greifen bitte auf das Fernsehangebot zurück.

Online aus der Gustav-Adolf-Kirche – Heiligabend ab 12.00 Uhr

Für alle, die aufs Internet zugreifen können, haben wir die nachfolgenden Angebote, die Sie über die Seiten unserer Gustav-Adolf-Kirchengemeinde www.gak-meppen.org abrufen können.

  • Krippenspiel – speziell für Familien mit kleineren Kindern
  • Christvesper – für Familien mit älteren Kindern, für Jugendliche und junge Erwachsene
  • Traditionelle Christvesper

Meppen mag dich – Ökumenische Gottesdienste

Über den YouTube-Kanal “Meppen mag dich” können Sie Heiligabend ab 15.00 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst mitfeiern, der von allen Kirchengemeinden Meppens getragen wird. Über diesen Kanal werden auch für die beiden Weihnachtstage ökumenische Gottesdienste ausgestrahlt. Die sind jeweils ab 11.30 Uhr abrufbar. Und schließlich wird auf diesem Kanal noch ein Gottesdienst zum Neujahrstag angeboten werden.

Gottesdienste in der Gustav-Adolf-Kirche

Doch es gibt natürlich auch Gottesdienste in der Gustav-Adolf-Kirche. Die Sonntage bis zum 4. Advent hatten wir oben ja schon erwähnt. Heiligabend feiern wir mit denen, die sich auf den Weg machen, um 22.30 Uhr den Gottesdienst zur Heiligen Nacht. An den beiden Weihnachtstagen laden wir jeweils um 10.00 Uhr zum Festgottesdienst ein. Da sich in diesem Jahr der Sonntag nach Weihnachten unmittelbar an die Festtage anschließt, findet natürlich auch am 27.12. um 10.00 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche ein Gottesdienst statt.

Das Jahr 2020 verabschieden wir wie gewohnt am Silvesterabend (31.12.) um 17.00 Uhr mit einem Abendmahlsgottesdienst. Der erste Gottesdienst im Jahr 2021 beginnt dann am 3. Januar um 10.00 Uhr. Am 6. Januar kommen wir wie gewohnt um 18.00 Uhr zum Epiphanias-Gottesdienst zusammen, jedoch verschieben wir den Mitarbeiter-Empfang, bis wir uns ohne Beschränkungen wieder treffen können.

Mittwoch, 9. Dezember 2020

3. Advent

13. Dezember 2020

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 3. Advent - teilweise (s. Anmerkung am Ersten Advent 2018 zur Revision der Leseordnung) - unter der Nummer 954.03. Digital und vollständig findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayerischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig! (Jes 40, 3.10)

Wochenlied:

  • Mit Ernst, o Menschenkinder (EG 10)
  • Die Nacht ist vorgedrungen (EG 16)

Lieder für den Gottesdienst

  • EG 17,1-3 Wir sagen euch an den lieben Advent
  • Psalm 85 - Bitte um neuen Segen
  • EG 10,1-3 Mit Ernst, o Menschenkinder
  • Musikstück nach der Predigt
  • EG 16,1.2.5 Die Nacht ist vorgedrungen

Alle nachfolgenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Evangelium Matthäus 3 - Johannes der Täufer

1 Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von Judäa 2 und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! ... 

5 Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und ganz Judäa und alle Länder am Jordan 6 und ließen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden.

7 Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? 8 Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße! 9 Denkt nur nicht, dass ihr bei euch sagen könntet: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. 10 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum: jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.

11 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 12 Er hat seine Worfschaufel in der Hand; er wird seine Tenne fegen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.

Predigt über Psalm 50

Auf den Psalm bin ich gestoßen, als ich die Bibeltexte für den Advent insgesamt mir anschaute. Der Psalm ist die Antiphon für den 2. Advent. Die Klage Gottes gegenüber seinem Volk Israel korrespondiert mit dem Bußruf des Johannes. 

Bedenken will ich aber auch, was der Kollege Manfred Senftleben auf seiner Internetseite zu Johannes dem Täufer schrieb: "Am 3. Adventssonntag denken wir besonders an Johannes den Täufer, dessen Aufruf zur Buße uns auch heute erklingt. Aber er ist es auch, der hingewiesen hat auf das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt. So bekennen wir unsere Schuld in dem Vertrauen, dass wir in Christus die Erlösung haben." (daskirchenjahr.de - bereits oben verlinkt)

Gott, der HERR, der Mächtige, redet und ruft der Welt zu
vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang.
2 Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. 
3 Unser Gott kommt und schweiget nicht.
Fressendes Feuer geht vor ihm her
und um ihn her ein mächtiges Wetter.

4 Er ruft Himmel und Erde zu,
dass er sein Volk richten wolle:
5 »Versammelt mir meine Heiligen,
die den Bund mit mir schlossen beim Opfer.«
6 Und die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkünden;
denn Gott selbst ist Richter. 

7 »Höre, mein Volk, lass mich reden; /
Israel, ich will wider dich zeugen:
Ich, Gott, bin dein Gott.

8 Nicht deiner Opfer wegen klage ich dich an
– sind doch deine Brandopfer täglich vor mir.
9 Ich will von deinem Hause Stiere nicht nehmen
noch Böcke aus deinen Ställen.
10 Denn alles Wild im Walde ist mein
und die Tiere auf den Bergen zu Tausenden.
11 Ich kenne alle Vögel auf den Bergen;
und was sich regt auf dem Felde, ist mein.
12 Wenn mich hungerte, wollte ich dir nicht davon sagen;
denn der Erdkreis ist mein und alles, was darauf ist.

13 Meinst du, dass ich Fleisch von Stieren essen wolle
oder Blut von Böcken trinken?

14 Opfere Gott Dank
und erfülle dem Höchsten deine Gelübde,
15 und rufe mich an in der Not,
so will ich dich erretten und du sollst mich preisen.«

16 Aber zum Gottlosen spricht Gott: /
»Was hast du von meinen Geboten zu reden
und nimmst meinen Bund in deinen Mund,
17 da du doch Zucht hassest
und wirfst meine Worte hinter dich?
18 Wenn du einen Dieb siehst, so läufst du mit ihm
und hast Gemeinschaft mit den Ehebrechern.
19 Deinen Mund lässest du Böses reden,
und deine Zunge treibt Falschheit.
20 Du sitzest und redest wider deinen Bruder;
deiner Mutter Sohn verleumdest du.

21 Das tust du und ich schweige;
da meinst du, ich sei so wie du.
Aber ich will dich zurechtweisen
und es dir vor Augen stellen.

22 Begreift es doch, die ihr Gott vergesset,
damit ich nicht hinraffe, und kein Retter ist da!
23 Wer Dank opfert, der preiset mich,
und da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes.«

Meppener Geistliche im Advent

Martina Rensen, Gemeindeglied der röm.-kath. St. Pauluskirchengemeinde in Meppen, hatte meinen Kollegen Pfarrer Ralf Wellbrock und mich zu einem Gespräch eingeladen, das aufgezeichnet und als Podcast bei YouTube eingestellt wurde. Wer mag, hört mal rein. 

Stichworte

  • Corona - Krise oder Chance, Entschleunigung oder Lähmung?
  • Corona - Veränderungen im Glauben, im Leben und in der Kirche ?
  • Highlights - trotz allem?
  • Rotarier im Mai: „Entkirchlichung auf Probe“ - die Kirche ist nicht systemrelevant
  • Weihnachten - nachholen, was sie an Ostern verpasst wurde?
  • Pläne für Weihnachten
  • Dietrich Bonhoeffer im neuen Adventskalender „Der Andere Advent“
„Auf die größten, tiefsten, zartesten Dinge in der Welt müssen wir warten, da geht nichts im Sturm, sondern nach den göttlichen Gesetzen des Keimens und Wachsens und Werdens."
  • Was möchten Sie Ihren Gemeinden im Advent und zu Weihnachten mit auf den Weg geben?

Das Video ist auf dem YouTube-Kanal von Martina Rensen gespeichert. Es ist auch über die Homepage von St. Paulus verlinkt:

https://www.meppen-ost.de/aktuelles/advents-podcast-meppener-gemeinden



1. Advent

Nachtrag zum 29. November 2020

Mit dem 1. Advent beginnt eine neues Kirchenjahr. In seinem Sohn Jesus Christus kommt Gott zu uns Menschen. Das ist ein Geschenk, eine Gabe und zugleich auch eine Aufgabe, die sich nicht allein auf unser eigenes Lebens bezieht, sondern die auch den Nächsten mit in den Blick nimmt.

Brot für die Welt

Deshalb ist es folgerichtig, dass mit dem 1. Advent auch die evangelische Aktion "Brot für die Welt" beginnt. Das Motto für die 62. Aktion lautet "Kindern Zukunft schenken".

In diesem Jahr unterstützen wir in unserer Kirchengemeinde das Projekt in Sierra Leone: "Schule statt Kinderarbeit" In diesem afrikanischen Land muss jedes zweite Kind zum Lebensunterhalt der Familien beitragen. Die Partnerorganisation von Brot für die Welt "Siera Grass-roots Agency" (SIGA; Siera Basisagentur oder wortwörtlich: Siera Graswurzel Agentur) ermöglicht Jungen und Mädchen in die Schule zu gehen, und unterstützt die Familien dabei ihr Einkommen zu erhöhen.

Der Gottesdienst

Bedingt durch die Corona Pandemie werden nur Erwachsene am Gottesdienst beteiligt sein. Im Kindergarten wurde das Thema besprochen, jedoch konnte kein Projekt vorbereitet werden. Plätzchenbacken und Basteln fiel den Abstands- und Hygieneregeln zum Opfer. Deshalb bekommen die Gottesdienstbesucher in diesem Jahr einen Ausstechstern mit einem Kuchenrezept von den Kindergartenkindern geschenkt. 

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Advent - teilweise - unter der Nummer 954.01. Die Reform der Perikopenordnung aus dem Jahr 2018 hat einiges durcheinander gebracht. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Siehe dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9, 9b)

Wochenlied:

  • Nun komm der Heiden Heiland (EG 4) oder
  • Wie soll ich dich empfangen (EG 11)

Alle nachfolgenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

EG 1 Macht hoch die Tür, die Tor macht weit


Psalm 24

Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.
Denn er hat ihn über den Meeren gegründet
und über den Wassern bereitet.
Wer darf auf des HERRN Berg gehen,
und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?
Wer unschuldige Hände hat
und reinen Herzens ist,
wer nicht bedacht ist auf Lug und Trug
und nicht falsche Eide schwört:
der wird den Segen vom HERRN empfangen
und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heiles.
Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt,
das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs.
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, 
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der HERR, stark und mächtig,
der HERR, mächtig im Streit.
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der HERR Zebaoth; 
er ist der König der Ehre. 

Amen.

Evangelium - Mt 21, 1-11

Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus 2 und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und gleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir! 3 Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen. 4 Das geschah aber, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9): "5 Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers." 6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, 7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. 8 Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. 9 Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! 10 Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und fragte: Wer ist der? 11 Die Menge aber sprach: Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa.

EG 11 Wie soll ich dich empfangen


Predigt

Die Geschichte vom Einzug in Jerusalem passt eigentlich nicht in die Adventszeit.

Darauf sind wir doch eingestellt: Jes 9,5 Ein Kind ist geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; 6 auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. 

Aber: In der Geschichte vom Einzug manifestiert sich, was die Menschen von Jesus Christus glauben. 

Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

Wenn der Einzug so, wie beschrieben stattgefunden hat, dann kannten die Menschen ganz bestimmt die Prophezeiung aus dem Buch des Propheten Sacharja: 

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. (Sach 9,9)

Die Menschen kannten aber auch eine andere Geschichte aus dem Ersten Testament: 

1. Könige 1 - 32 Und der König David sprach: Ruft mir den Priester Zadok und den Propheten Nathan und Benaja, den Sohn Jojadas! Und als sie hineinkamen vor den König, 33 sprach der König zu ihnen: Nehmt mit euch die Großen eures Herrn und setzt meinen Sohn Salomo auf mein Maultier und führt ihn hinab zum Gihon. 34 Und der Priester Zadok samt dem Propheten Nathan salbe ihn dort zum König über Israel. Und blast die Posaunen und ruft: Es lebe der König Salomo! 35 Und zieht wieder hinauf hinter ihm her, und er soll kommen und sitzen auf meinem Thron und für mich König sein. Denn ihn setze ich zum Fürsten über Israel und Juda ein.

Mit der alttestamentlichen Geschichte und der Prophezeiung Sacharjas im Hintergrund war der Einzug Jesu in Jerusalem eine Provokation. 

Zunächst für religiösen Führer der Juden - hier beanspruchte einer, im Namen Gottes aufzutreten, er beanspruchte, der in den Heiligen Schriften angekündigte Retter zu sein. 

Dann aber war der Einzug auch eine Provokation für die Römer, die keinen anderen König bzw. Kaiser duldeten als den in Rom und die Vasallen, die der Kaiser eingesetzt hatte. 

Gleichzeitig war der Einzug eine Hoffnung für die, die die römische Besatzung aus dem Land vertreiben wollten, um endlich wieder die Königsherrschaft des Hauses David wieder aufzurichten. 

Sie konnten sich ihrem Ziel ganz nah sehen, als Jesus die Händler aus dem Tempel vertrieb.

Aber eigentlich hätten sie es besser wissen müssen. Dieser Jesus stellte sich nicht an die Spitze eines Heeres, um die Römer aus dem Land zu jagen. 

Mt 5,9 Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Mt 5,21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist (2. Mose 20,13; 21,12): »Du sollst nicht töten«; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. 22 Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig. 23 Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, 24 so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.

Mt 5,43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3. Mose 19,18) und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.

Bei seiner Verhaftung im Garten Getsemane wies er den Versuch von Petrus, ihn mit Waffengewalt zu verteidigen, scharf zurück.  

Mt 26,52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen.

Mt 26,53 Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, und er würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken?

Dazu fällt mit dann das Weihnachtslied ein "Lobt Gott ihr Christen alle gleich" 

3. Er äußert sich all’ seiner G’walt,
wird niedrig und gering
und nimmt an eines Knechts Gestalt,
der Schöpfer aller Ding’.

Auch wenn Kinder nicht gar so oft in der Bibel vorkommen, hat Jesus sie zum Vergleich für ein gelingendes Glaubensleben herangezogen:

Mt 18,3 Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. 

Mk 10,15 Den Kindern gehört das Reich Gottes. Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 

Im Psalm hatten wir gelesen: 

Wer darf auf des HERRN Berg gehen,
und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?
Wer unschuldige Hände hat
und reinen Herzens ist,
wer nicht bedacht ist auf Lug und Trug
und nicht falsche Eide schwört:
der wird den Segen vom HERRN empfangen
und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heiles.

Leider sind wir davon weit entfernt. Menschen wie die Heilige Familie haben heute kaum eine Chance. 

Wenn ich dann dieses kleine Bündel Gott auf dem Bild betrachte, dann fällt mir das alte Gedicht ein - oder sollen wir es ein Gebet nennen?

Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit zu tun.
Christus hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.
Christus hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen auf seine Seite zu bringen.

Deshalb ist es sinnvoll, dass heute die Aktion "Brot für die Welt" eröffnet wird, tatsächlich der Einsatz für Menschen, die auf ganz besondere Hilfe angewiesen sind. 

Im Gottesdienst stellten zwei Mitarbeiterinnen aus dem Kindergarten das Projekt vor (s.o. den Link zu Brot für die Welt). Im Anschluss wurden die Plätzchenform und das Backrezept verteilt. 

EG 623 Die Erde ist des Herrn


Abkündigungen


EG 18 Seht, die gute Zeit ist nah


Abendmahl


EG 1 Komm, o mein Heiland Jesu Christ


Fürbitte und Segen


Orgelnachspiel