Samstag, 26. Dezember 2015

Neujahr 2016

1. Januar 2016

Wochenspruch:

Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. (Kol 3, 17)

Jahreslosung:

Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.
Jes 66,13 (L)

Einladung zum Gottesdienst um 17.00 Uhr in der
Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Meppen Nödike


Alle evangelischen Kirchengemeinden Meppens - lutherisch, reformiert und freikirchlich - laden zu einem Gottesdienst zum Jahresbeginn ein. Die Gottesdienste finden abwechselnd in einer der beteiligten Kirchen statt. Im vergangenen Jahr traf man sich bei den Lutheranern in der Bethlehemkirche, dieses Mal bei den Baptisten.

Wegbeschreibung von der B70 aus:

An der einzigen Ampelkreuzung der B70 im Großraum Meppen - am südlichen Stadtrand gelegen - biegt man von Norden aus nach rechts, von Süden aus nach links in das Gewerbegebiet Nödike.
Die Straße macht sofort wieder eine Linkskurve. Dadurch fahren Sie 1 km parallel zur B70 nach Süden vorbei am Marktkauf.

Hinter 'Industriebedarf Wocken' biegen Sie rechts in den seit 2007 gar nicht mehr schmalen Baumschulenweg.

Nach 200m steht rechts ein großes Hinweisschild zur Gemeinde. Dort liegt das Gemeindezentrum mit reichlich Parkplätzen.

Herzlich Willkommen!

Epistel und Predigttext:

Und nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen -, 14 und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. 15 Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun. (Jak 4, 13-15)

Gedanken zur Predigt

Nun hat das Jahr 2016 begonnen. Wie sind die Menschen reingekommen?

Silvesterbräuche
http://www.deutschland-feiert.de/anlass/silvester/silvesterbraeuche/

Feuerwerk - Das Feuerwerk sollte … früher „böse Geister“ vertreiben und drückt heute auch Vorfreude auf das neue Jahr aus. (https://de.wikipedia.org/wiki/Silvester)

Prosit Neujahr - Ursprünglich ist die lateinische Form; ihr liegt das Verbum „prodesse“ (= „nützen“, „zuträglich sein“) zugrunde. Dementsprechend stellt „prosit“ die konjugierte Form (3. Person Singular Konjunktiv Präsens Aktiv) dar und ist somit eine Wunschformel: „Es nütze“ bzw. „Es sei zuträglich“. (https://de.wikipedia.org/wiki/Prosit)

Süße Leckereien für Glück im neuen Jahr - Äpfel oder ähnliches Obst werden hierzu in Honig gebadet und am Neujahrestag verspeist. Diese süße Tradition soll zu Glück und Freude im neuen Jahr verhelfen. (Silvesterbräuche s.o.)

Vorsicht vor den Gräten! - „Silvester“ ist nach dem Papst Silvester I benannt, an welchem zu seiner Zeit ein erschreckender Ruf haftete. Er war dafür bekannt, dass Ungläubige in seiner Gegenwart an Fischgräten erstickten. Der Todestag des Papstes fällt auf den 31.12.335. Der Aberglaube besagt daher, dass am Silvesterabend Fisch nur mit Vorsicht genossen werden sollte. (Silvesterbräuche s.o.)

Geldsegen im neuen Jahr - Damit man im neuen Jahr keine finanziellen Probleme hat und demzufolge ausreichend Geld hat, empfiehlt ein alter Brauch,  am 31.12. Linsensuppe zu essen. Die Linsen stehen dabei für Geldmünzen. Also, viel Linsensuppe essen hilft dementsprechend viel.

Oder man hebt sich eine Schuppe des traditionellen Silvesterkarpfens auf und trägt diese das Jahr über im Portmonnaie mit sich rum.  (Silvesterbräuche s.o.)

Die Zukunft - Wer wissen will, was im neuen Jahr auf ihn zukommt und somit einen Blick in die Zukunft werfen will, der sollte Blei gießen zu Silvester.  (Silvesterbräuche s.o.)

Was wird das neue Jahr bringen? Stichwort: Prognose 2016

Focus: Blick in die Glaskugel - Dax, Gold, Ölpreis: So profitieren Sie von den Prognosen der Finanz-Profis für 2016 - Selbst Pessimisten rechnen nicht mit einem Kursverlust (http://www.focus.de/finanzen/boerse/blick-in-die-glaskugel-dax-gold-oelpreis-so-profitieren-sie-von-den-prognosen-der-finanz-profis-fuer-2016_id_5180068.html)

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung prognostiziert: 2015/2016 - Arbeitsmarkt weiter robust (http://doku.iab.de/kurzber/2015/kb1515.pdf)

Detuschlandfunk: Prognose für 2016 - Strompreise steigen weiter (http://www.deutschlandfunk.de/prognose-fuer-2016-strompreise-steigen-weiter.697.de.html?dram:article_id=341242)

Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hand-Böckler-Stiftung: Prognose für 2015/2016: Aufschwung setzt sich weiter fort (http://www.boeckler.de/imk_2732.htm)

Statistika - Das Statistik-Portal - Laut Prognose wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2015 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen, 2016 werden 2 Prozent erwartet (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/159496/umfrage/prognose-zur-entwicklung-des-bip-in-deutschland/)

Jakobus 4,13ff

Und nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen -, und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet.

Wir hören das nicht gern - aber wir sollten realistisch sein.

Ps 90,10 Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon.

Ps 90,12 Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.

Klug werden heißt im Sinn des Jakobus: Bevor ihr anfangt zu planen, solltet ihr sagen: “Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.”

Silvesterbräuche und Prognosen haben Glück und Reichtum im Blick. Jakobus dagegen hat ein anderes Fundament. Er schaut zuerst auf Gott. Nicht als Bedingung - und wenn er nicht will -, sondern als Voraussetzung: Gott schenkt uns unser Leben! Wir können nicht selbst darüber verfügen, wir sind eingebunden in den großen Zusammenhang der Schöpfung, wir stehen mitten drin, sind nicht Schöpfer, sondern Geschöpf.

Rückblick auf Weihnachten - Ehre sei Gott in der Höhe! 

1. Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.

Martin Luther: Was ist das? Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen. - Lieben und vertrauen, das ja! Aber warum fürchten?

Evangelischer Theologe Wolfhart Pannenberg „Gott fürchten – das heißt, Gott als Gott anzuerkennen in seiner Erhabenheit und Macht, als den Schöpfer, von dem unser Leben in jedem Augenblick abhängt, und als den Richter, vor dem nichts verborgen bleibt.“ (Wolfhart Pannenberg - zitiert nach https://de.wikipedia.org/wiki/Gottesfurcht)

Bei Wikipedia findet man zum Stichwort "Gottesfurcht" auch dieses:

Die Gottesfurcht bezeichnet die rechte Haltung Gott (d.Verf.) und seinem Willen gegenüber; sie soll den Menschen dazu veranlassen, Gottes Gebote nicht zu übertreten. ... Gottesfurcht wird nicht als Furcht im Sinne des Schreckens oder ängstlichen Eingeschüchtertseins verstanden. Sie führt zur Befolgung der Gebote Gottes und wird als Anfang der Weisheit verstanden. Im alttestamentlichen Prediger-Buch heißt es: „Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das soll jeder Mensch tun.“ (Koh 12,13 LUT). Salomo betont im Buch der Sprichwörter: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis. Weisheit und Zucht verachten [nur] die Narren.“ (Spr 1,7 ELB) (Wikipedia a.a.O.)#

Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun ...

Gott hat uns seine Schöpfung anvertraut, dass wir sie bebauen und bewahren. Deshalb sagt Jakobus: “Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.” Damit werden unsere Planungen - persönlich und auch wirtschaftlich - auf das richtige Fundament gestellt.

Bei diesen Planungen ist uns für das Jahr 2016 mit der Jahreslosung eine besondere Aufgabe gestellt: “Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.” (Jes 66,13) Im kirchlichen Umfeld können wir mit diesem Wort sicherlich noch etwas anfangen. Wenn wir in schwieriger Situation Trost brauchen, wenden wir uns an Gott wie wir das früher bei unserer Mutter gemacht haben. Die hat uns in den Arm genommen, über den Kopf gestreichelt, gepustet, oder uns versorgt, wenn wir krank waren. Wir wussten: mit der Zeit wird alles wieder gut. Aber was ist, wenn Menschen diese Erfahrung nicht mehr machen können, dass sich jemand ihnen zuwendet, sie tröstet?

“Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.” - Die besondere Aufgabe für 2016, vor die uns die Jahreslosung stellt, ist deutlich geworden: unsere Mitmenschen, und insbesondere die Kinder. Wenn wir untereinander nicht mehr mitmenschliche Zuwendung spüren, dann fällt es umso schwerer, von Gottes Nähe zu sprechen und die zu erleben, dann bricht das tragfähige Fundament unseres Lebens immer weiter weg und Menschen suchen ihr Heil in Party, Spaß und Geld.

Dagegen sollten wir sagen und bekennen und dies auch erfahrbar machen: “Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.” Gott steht zu seinem Wort, Gott will, dass wir leben - machen wir etwas daraus, machen wir etwas aus unserem Leben.

Amen.

Altjahresabend 2015

31. Dezember 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Altjahresabend unter der Nummer 954.10. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Barmherzig und gnädig ist der Herrn, geduldig und von großer Güte. (Ps 103, 8)

Wochenlied:

Das alte Jahr vergangen ist (EG 59) oder
Der du die Zeit in Händen hast (EG 64)

Lieder für den Gottesdienst

EG 58,1-3.6 - Nun lasst uns gehn und treten
EG 749 - Psalm 121 Ich habe meine Augen auf zu den Bergen, woher kommt mir Hilfe
EG 63,1-3 - Das Jahr geht still zu Ende
EG 398,1-2 - In dir ist Freude
EG 227,1-4 - Dank sei dir, Vater
EG 61,1.2.4 - Hilf, Herr Jesu, lass gelingen (Melodie 166)

Epistel Röm 8, 31b-39, gleichzeitig auch Prediggtext

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. 34 Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 wie geschrieben steht (Psalm 44,23): "Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe."

37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Evangelium Lk 12, 35-40

35 Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen 36 und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. 37 Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen. 38 Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie. 39 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen. 40 Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.

Predigtidee

Es ist eigenartig. Obwohl ich nun schon seit knapp 30 Jahren auf der Kanzel stehe und predige und viele Gottesdienste am letzten Abend des Jahres gehalten und somit diesen Text gehört und gelesen habe, ich hätte ihn nicht mit Silvester verbunden. Auf dem Friedhof predige ich des öfteren über diese Worte, wenn wir Abschied nehmen müssen. Vielleicht ist der Gottesdienst am letzten Abend eines Jahres eine Beerdigung, wenn wir auf das hinter uns liegende Jahr zurückblicken und uns erinnern, was wir erlebt haben.

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Doch bevor wir das tun, achten wir darauf, wie Paulus seinen Text beginnt. Am Anfang steht eine Feststellung:

  • Gott ist für uns ...

Und dann beschreibt Paulus, was dieser Gott für den Leser, den Prediger und den Hörer tut:

  • Gott hat seinen Sohn für uns gegeben
  • Gott will gerecht machen 
  • Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist für uns gestorben und auferweckt und er vertritt uns vor Gott

Nachdem der Apostel Paulus dies alles klargestellt und verkündigt hat, da fragt er dann:

  • Ist Gott für uns ...
  • wer kann wider uns sein? 
  • Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? 
  • Wer will verdammen? 

Nachdem Paulus zuvor das deutliche Ausrufezeichen gesetzt hat, dass Gott für uns ist und auf unserer Seite steht, sind die Antworten auf diese Fragen klar: Niemand, niemand ist da, der gegen die Christen steht, der sie beschuldigen oder verdammen kann!

Doch Paulus ist auch realistisch. Er weiß, dass nicht alles geglückt ist bzw. alles auf der Sonnenseite des Lebens zu verbuchen ist. Da ist auch viel Not und Elend. Wir müssen nicht annehmen, dass es zu Paulus Lebzeiten einfacher war: Christen wurden vom römischen Staat, aber auch von den jüdischen Gemeinden, mit denen sie sich eigentlich verbunden fühlten, verfolgt. Christen gehörten  nicht unbedingt zu den gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Gewinnern ihrer Zeit. So fragt Paulus dann auch: Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert!

Heute heißen die Schlagworte: Flüchtlingskrise - Kämpfe in Syrien, wo man langsam den Überblick verliert wer gegen wen und mit wem kämpft - Charlie Hebdo - Anschläge jetzt im November - Helmut Schmidt ist gestorben - Absturz Germanwings - Skandal bei der FIFA - Erdbeben in Nepal - Krise in der Ukraine - und sehr viel anderes mehr im Jahr 2015!

Nachdem Paulus die Krisen seiner Zeit angesprochen hatte, bekennt er aber sogleich gegenüber seiner Gemeinde: “Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.” (V 37) - Wäre es nicht eine Alternative, wenn wir uns angesichts der Krisen wieder stärker zu Gott hielten. Nicht frömmelnd, aber doch unseren Glauben bekennend und nach Gottes Willen fragend.
Dann können wir vielleicht auch leichter das Gute sehen, was es gibt. Nach dem ersten Empfinden gab es 2015 nicht so viele Lichtblicke, aber es gab sie.

  • Die Ebola-Seuche in Afrika scheint mehr oder weniger eingedämmt zu sein. 
  • Mit dem Iran wurde das über Jahre verhandelte Atom-Abkommen abgeschlossen. 
  • Kuba und die USA nahmen wieder diplomatische Beziehungen auf. 
  • Im Emsland haben wir dank vieler ehrenamtlicher Helfer die Probleme, die es im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise gibt, einigermaßen gemeistert.
  • Aktuell liegen hinter uns in der Gustav-Adolf-Kirchengemeinde schöne Gottesdienste zum Weihnachtsfest. 
  • Wir haben engagierte Konfirmanden. 
  • Privat kann der eine oder andere positive Geschichten erzählen. 

Zum Schluss unseres Predigttextes legt Paulus ein Bekenntnis ab. Mancher junge Mensch lässt sich davon inspirieren und wählt genau diese Worte als Konfirmationsspruch, als das Bibelwort, das ihn durchs Leben begleiten soll.

Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Dieses Bekenntnis, diese Zuversicht wünsche ich fürs neue Jahr des Herrn 2016 dem christlichen Abendland. Vom alten Jahr nehmen wir Abschied - wehmütig und klagend mit offenen Fragen, wie manches Mal auch bei einer Beerdigung. Aber wir blicken auch voller Zuversicht und Hoffnung auf die Zeit, die vor uns liegt. Gott will uns mit seinem Segen begleiten und stärken. Machen wir etwas daraus!

Sonntag, 20. Dezember 2015

2. Weihnachtstag 2015

26. Dezember 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 2. Weihnachtstag unter der Nummer 954.08. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an - sehr gelungen!

Wochenspruch:

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1, 14a)

Wochenlied:

Wunderbarer Gnadenthron (EG 38) oder
Gelobet seist du, Jesu Christ (EG 23)

Lieder für den Gottesdienst:

32,1-4 - Zu Bethlehem geboren
738 - Ps 96 (Singet dem Herrn ein neues Lied)
23,1-4 - Gelobet seist du, Jesu Christ
53,1-3 - Als die Welt verloren
27,1.2.5.6 - Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich
39,1-5 - Kommt und lasst uns Christum ehren
37,1-4 - Ich steh an deiner Krippen hier
45,1-4 - Herbei, o ihr Gläubgen
44,1-3 - O du fröhliche

Epistel: Hebr 1, 1-3 (4-6)

Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, 2 hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat.

3 Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe

4 und ist so viel höher geworden als die Engel, wie der Name, den er ererbt hat, höher ist als ihr Name. 5 Denn zu welchem Engel hat Gott jemals gesagt (Psalm 2,7): «Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt»? und wiederum (2. Samuel 7,14): "Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein"? 6 Und wenn er den Erstgeborenen wieder einführt in die Welt, spricht er (Psalm 97,7): "Und es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten."

Evangelium Joh 1, 1-5 (6-8) 9-14

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. 4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.

6 Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. 7 Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. 8 Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.

9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. 10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. 11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, 13 die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Idee für die Predigt über Johannes 1

Im Anfang war das Wort,
und das Wort war bei Gott,
und Gott war das Wort.
Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht,
 und ohne dasselbe ist nichts gemacht.
Johannes 1
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde ...
Und Gott sprach: Es werde Licht!
Und es ward Licht! ...
Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut!
Genesis 1

Die Versuchungen Christi, Mosaik aus dem 13. Jahrhundert im Markusdom (Venedig)
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ATemptations_of_Christ_(San_Marco).jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d2/Temptations_of_Christ_%28San_Marco%29.jpg
By anonimus [Public domain], via Wikimedia Commons

Versuchung Christi

  • Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. ...
  • Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. ...
  • Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. ...
  • Jesus antwortet: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. ... Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.
Matthäus 4


Der Sündenfall

  • Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? 
  • Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! 
  • Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, 5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. 

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
(1. Johannesbrief 3,8)

Fra Angelico, Verkündigung an Maria, Madrid
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AFra_Angelico_095.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/28/Fra_Angelico_095.jpg
Fra Angelico (circa 1395–1455) [Public domain or Public domain], via Wikimedia Commons

Anbetung Christi

  • Die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. (Lukas 2,20)
  • Als die Weisen aus dem Morgenland den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. (Matthäus 2,10f)

Christus spricht: Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben

Im Wort war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen. - Schade!

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Heiligabend 2015

24. Dezember 2015

Die Gottesdienste Heiligabend sind wie folgt aufgeteilt:

15:30 Uhr Krippenspiel in der Christvesper - Krüger / Hofmann / Team
Gottesdienst insbesondere für Familien mit kleineren Kindern

17:00 Uhr Christvesper mit „Just for Fun“ - Krüger / Hofmann / Team
Gottesdienst insbesondere für Familien mit größeren Kindern

18:30 Uhr Christvesper mit dem Posaunenchor - Brauer

22:30 Uhr Christgottesdienst in der Heiligen Nacht - Kroschewski

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte für die Christvespern unter der Nummer 954.05; die Texte der Christnacht (22.30 Uhr) unter der Nummer 954.6. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr by Dr. Martinus". Wie zu sehen ist, habe ich die Links schon gelegt.

Die Weihnachtsgeschichte

Lukas 2,1-20

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,

5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.

7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Lorenzo di Credi (1460–1537) - Geburt Christi
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fr_Bartolomeo_-_Holy_Family_-_BStGS_WAF_191.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1a/Fr_Bartolomeo_-_Holy_Family_-_BStGS_WAF_191.jpg
Lorenzo di Credi [Public domain], via Wikimedia Commons

15:30 Uhr Christvesper mit Krippenspiel

Die Kindergottesdienstkinder sind fleißig beim Üben des Krippenspiels. Wir dürfen gespannt sein!

17:00 Uhr Christvesper 

für Familien mit größeren Kindern, Jugendliche und junge Erwachsene

Wie schon in den Jahren zuvor wird der Chor Just for Fun unter der Leitung von Frau Hofmann diesen Gottesdienst mitgestalten.

Die Gottesdienstordnung könnte so aussehen:

  • Just for Fun: Soon and very soon
  • Begrüßung und Abkündigungen
  • Gemeindelied: EG 27 - Lobt Gott, ihr Christen alle gleich
  • Pslam 96
  • Eingangsgebet
  • Just for Fun - Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Fraun
  • Evangelium: Lk 2, 1-14
  • Just for fun: Gloria - Hört der Engel helle Lieder
  • Evangelium: Lk 2,15-20
  • Gemeindelied: EG 37 - Ich steh an deiner Krippen hier
  • Predigt
  • Gemeindelied: EG 46 Stille Nacht, heilige Nacht
  • Fürbitte
  • Just for Fun: Amen - Mary had a baby
  • Vater unser im Himmel …
  • Entlassung und Segen
  • Gemeindelied: EG 44 - O du fröhliche
  • Orgelnachspiel


Predigtidee für 17.00 Uhr

In der Adventszeit findet in Meppen und in Lingen die Aktion "mittwochs in ..." statt. Zunächst einmal bedeutet der Titel dieser Reihe ganz einfach, dass man sich "mittwochs in" einer Kirche trifft. Inhaltlich wird das Anliegen so beschrieben: Mittwochs in ...
  • ist Kirche, die im  Advent einlädt zur Ruhe am Abend mit Licht & Musik
  • ist Zeit zum Zuhören und Besinnen mit Texten aus Literatur und Bibel
  • ist die Möglichkeit zum Austausch und Gespräch bei Brot und Wein
  • ist eine “coole Sache” mit Tiefgang
Das Thema lautete diesmal "Träum weiter ..."

Wir - und insbesondere die Kinder - haben in der Weihnachtszeit auch Träume. Da geht es einerseits um die zu erwartenden Geschenke, andererseits aber auch um Stimmungen: weiße Weihnachten mit Schnee, Familienidylle unterm Tannenbaum, Frieden auf Erden etc.

Doch darauf will ich nicht eingehen. Wer sich in der Weihnachtsgeschichte auskennt weiß, dass Träume da durchaus eine Rolle spielen. Im Traum sagt Gott Josef, dass er weiterhin zu seiner Verlobten Maria halten kann, die auf wundersame Weise schwanger geworden ist. Im Traum warnt Gott sowohl die drei Weisen aus dem Morgenland als auch Josef vor den Mordplänen des Königs Herodes. Und im Traum erfährt Josef, dass Herodes gestorben ist und er mit seiner Familie in die Heimat zurückkehren kann.

Der Traum, in dem Gott sich den Menschen offenbart, kommt in der Bibel, insbesondere im Alten Testament, immer wieder vor. Jakobs Traum von der Himmelsleiter oder Josefs Träume sind vielen wohl noch bekannt. Weniger bekannt dürfte die Berufung des Propheten Samuel sein. Der Text steht im 1. Buch Samuel im 3. Kapitel.

Das Kind Samuel war von seiner Mutter in den Tempel Gottes gebracht worden und diente dem Priester Eli. Eines Nachts träumte Samuel, dass er gerufen wurde. Er ging zu Eli. Der war es aber nicht, der den Jungen rief. Schließlich merkte Eli, dass Gott den Knaben rief. Den Schlusssatz dieses Textabschnitts finde ich faszinierend:

Samuel und Eli
The child Samuel tells Eli about God's displeasure with him
Bild aus Wikimedia - Nachweis s. unten


Da merkte Eli, dass der HERR den Knaben rief, und sprach zu ihm: 
Geh wieder hin und lege dich schlafen; 
und wenn du gerufen wirst, so sprich: 

Rede, HERR, denn dein Knecht hört. 

Die Kirchen sind Heiligabend voll wie nie im Jahr. Welche Botschaft hören wir?
- Fürchtet euch nicht!
- Euch ist heute der Heiland geboren!
- Ehre sei Gott in der Höhe!
- Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens!

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Notizen:

Heiland, ein deutscher Beiname Jesu Christi ... (https://de.wikipedia.org/wiki/Heiland_(Begriffskl%C3%A4rung))

... daneben – und der ursprünglichen Wortbedeutung entsprechend – auch allgemein für Erlöser, Erretter und Helfer.

Das Wort leitet sich vom Mittelhochdeutschen, Althochdeutschen und Altsächsischen heilant u.ä. her, wurde nach dem Partizip Präsens des Verbums heilen gebildet ...

Der Begriff „Heiland“ steht im Deutschen oft für Salvator Mundi ... ‚Retter und Heiler der Welt‘ und Epitheton des Jesus Christus. (https://de.wikipedia.org/wiki/Heiland)

Gott ehren ...

1. Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.
Martin Luther: Was ist das? Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.

„Gott fürchten – das heißt, Gott als Gott anzuerkennen in seiner Erhabenheit und Macht, als den Schöpfer, von dem unser Leben in jedem Augenblick abhängt, und als den Richter, vor dem nichts verborgen bleibt.“ (Wolfhart Pannenberg - zitiert nach https://de.wikipedia.org/wiki/Gottesfurcht)

Bei Wikipedia findet man zum Stichwort "Gottesfurcht" auch dieses:

Die Gottesfurcht bezeichnet die rechte Haltung Gott (d.Verf.) und seinem Willen gegenüber; sie soll den Menschen dazu veranlassen, Gottes Gebote nicht zu übertreten. ... Gottesfurcht wird nicht als Furcht im Sinne des Schreckens oder ängstlichen Eingeschüchtertseins verstanden. Sie führt zur Befolgung der Gebote Gottes und wird als Anfang der Weisheit verstanden. Im alttestamentlichen Prediger-Buch heißt es: „Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.“ (Koh 12,13 LUT). Salomo betont im Buch der Sprichwörter: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis. Weisheit und Zucht verachten [nur] die Narren.“ (Spr 1,7 ELB) (Wikipedia a.a.O.)

Weitere Stichpunkte, die ich mir in den letzten Tagen notiert habe: Träume sind Schäume - wir wollen kein Träumer sein - der Traum als Gottes vergessene Sprache

Bildnachweis für Samuel und Eli
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AThe_child_Samuel_tells_Eli_about_God's_displeasure_with_him._Wellcome_V0034309.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ca/The_child_Samuel_tells_Eli_about_God%27s_displeasure_with_him._Wellcome_V0034309.jpg
Für den Autor, siehe [CC BY 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0)], via Wikimedia Commons

Samstag, 5. Dezember 2015

2. Advent

6. Dezember 2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Advent unter der Nummer 954.02. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche findet man hier.

Wochenspruch:

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. (Lk 21, 28b)

Wochenlied:

Ihr lieben Christen, freut euch nun (EG 6 - nicht in Rev. 2014)
Rev. 2014: O Heiland, reiß die Himmel auf (EG 7)
Rev. 2014: Das Volk, das noch im Finstern wandelt (EG 20)

Lieder im Gottesdienst

10,1-4 - Mit Ernst, o Menschenkinder
712 - Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch
6,1-3 - Ihr lieben Christen, freut euch nun
18,1-2 - Seht, die gute Zeit ist da
16,1-2 - Die Nacht ist vorgedrungen
16,3-5 - Die Nacht ist schon im Schwinden

Epistel Jak 5, 7-8

So seid nun geduldig, liebe Schwestern und Brüder, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe.

Evangelium Lk 21, 25-33

Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, 26 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. 27 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. 28 Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. 29 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: 30 wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. 31 So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. 32 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht. 33 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.

Predigtidee

Insbesondere das Evangelium nimmt schon apokalyptische Züge an: 
- Zeichen an Sonne und Mond und Sternen
- Furcht bei den Völkern auf Erden
- Brausen und Wogen des Meeres
- die Kräfte des Himmels kommen ins Wanken

Das sind die Endzeiterwartungen, die sich von Zeit zu Zeit Raum verschaffen, die ins Bewusstsein einer Gesellschaft dringen. Mit den Konfirmanden hatte ich in den vergangenen Tagen über Sekten gesprochen, die für solche Gedanken besonders empfänglich sind. Machen wir bei Kirchens da jetzt auch schon mit?

Der Gedanke an das Ende der Welt steht zwar nicht im Zentrum der christlichen Verkündigung, aber er gehört natürlich dazu. Und in der gegenwärtigen Situation kann man sich schon Sorgen um den Fortbestand der Welt machen, wie wir sie kennen. 

Wenn Christen über das Ende der Welt sprechen, müssen sie klären, was das bedeutet. Gerade das Evangelium des heutigen 2. Adventssonntages gibt da Auskunft: ... seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht ... Diese Worte lesen wir im Bibeltext, diese Worte sind der Wochenspruch, der uns durch die heute beginnende Woche begleiten will. Wenn Gott auf die Erde kommt, wenn das Ende dieser Welt kommt, dann kommt mit unsere Erlösung, unser Friede, unser Heil! - Das ist es doch, worauf wir hoffen, worauf wir warten!

Und noch etwas gibt uns Lukas mit auf den Weg: Am Ende der Zeit werden wir den Menschensohn kommen sehen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit, wir werden Christus schauen von Angesicht zu Angesicht. - Und das meine ich tatsächlich so!

"Christus schauen" - das lenkt den Blick auf die Zeit, die vor uns liegt. Wir bereiten uns in dieser Adventszeit - wie übrigens jedes Jahr - auf das Kommen Christi zum Weihnachtsfest vor. Ihn wollen wir aufnehmen in unsere Herzen, in unsere Häuser. Deshalb putzen wir in letzter Konsequenz alles so heraus, damit der Herr der Welt kommen kann. 

Und wenn Christus dann kommt, was hören wir: "Fürchtet euch nicht!", so sagte es der Engel den Hirten auf dem Feld von Bethlehem, so hören wir es Jahr um Jahr. "Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. ..." Und noch etwas erschallt aus dem Mund der Engel, wenn sie den Menschen die Nähe Gottes verkünden: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens."

Ehre sei Gott in der Höhe - wenn wir Menschen das doch wieder mit vollem Ernst bekennen würden. Gott ist es, dem wir unser Leben weihen, dem wir uns zuwenden. Und dann wäre es mit dem Friedens auf Erden gar nicht so schwierig. Denn das wird der Erwachsene Sohn Gottes den Menschen später auch mit auf den Weg geben, den Christen ins Stammbuch schreiben: 

Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3.Mose 19,18) und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. (Mt 5,43-48)

Wenn ich an die vergangenen Jahre und Jahrzehnte denke, in denen am 2. Advent immer wieder gelesen wurde, dass
- Zeichen an Sonne und Mond und Sternen
- Furcht bei den Völkern auf Erden
- Brausen und Wogen des Meeres
- die Kräfte des Himmels kommen ins Wanken
dann denke ich, dass Gott auch uns noch eine Weile dieser Erde überlässt - allerdings nicht ohne einen Auftrag. Das macht die Epistel dieses Sonntags deutlich: 

"So seid nun geduldig, liebe Schwestern und Brüder, bis zum Kommen des Herrn." Wenn Jesus dann auf einen Landwirt verweist, der geduldig "auf die kostbare Frucht der Erde" wartet, "bis sie empfange den Frühregen und Spätregen", dann ist klar, dass der Bauer in dieser Zeit nicht die Hände in den Schoß legt und nichts tut. Wer einen Garten hat, wer sein Feld bestellt, der weiß, dass zum Frühregen und Spätregen viel menschliche Arbeit kommen muss, um die kostbare Frucht der Erde ernten zu können. So soll es auch bei Christen sein, die sich auf das kommen Gottes freuen, die aber bis dahin geduldig ihre Arbeit in der Welt verrichten. Und worauf soll diese Arbeit zielen? Das ist ganz einfach: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens." - so wie es die Engel auf dem Feld vor Bethlehem gesungen haben.