Freitag, 25. Oktober 2019

19. Sonntag nach Trinitatis

27. Oktober 2019


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 19. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.63. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Konfirmationsjubiläum

Am Sonntag vor dem Reformationsfest feiern wir in der Gustav-Adolf-Kirche traditionell ein Konfirmationsjubiläum. In diesem Jahr sind diejenigen eingeladen, deren Konfirmation 50, 60, 65 oder noch mehr Jahre zurückliegt. Also feiern wir das Goldene, das Diamantene und das Eiserne Konfirmationsjubiläum. Im nächsten Jahr 2020 sind dann übrigens am 25. Oktober die Silbernen Konfirmanden eingeladen, also diejenigen, die vor 25 Jahren konfirmiert wurden.

Treffpunkt

Wir treffen uns am Sonntagmorgen ab 9.30 Uhr im Gemeindehaus (Achtung: Die Zeit wird umgestellt! Wir haben eine Stunde mehr Zeit!). Diejenigen, die als erste mit dem Auto zur Kirche kommen, können auf dem Gemeindeparkplatz vor der Superintendentur parken (Auffahrt hinter der Bushaltestelle Herzog-Arenberg-Straße gegenüber dem Hotel Pöker). Wenn dieser Parkplatz belegt ist (12 Plätze), müssen die anderen ausweichen. Dabei kann der Parkplatz des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes nicht mehr genutzt werden. Am Sonntag kann man in der Bahnhofstraße kostenlos parken. Eine weitere Möglichkeit ist der Bereich der Hafenstraße. Von dort aus erreicht man die Gustav-Adolf-Kirche schnell zu Fuß, wenn man beim Blumenhaus Moss die Fußgängerbrücke nutzt.

Zum Gottesdienstbeginn um 10.00 Uhr werden wir unter Orgelspiel gemeinsam in die Kirche einziehen. Die (Ehe-)Partner dürfen die Jubilare beim Einzug gern begleiten und mit vorn in den ersten reservierten Reihen sitzen.

Lieder aus "alter Zeit"

317,1.2.4 Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren
Psalmgebet 720 Befiehl dem Herrn deine Wege (Ps 37)
324,1-3.6-7 Ich singe dir mit Herz und Mund
362,1-3 Ein feste Burg ist unser Gott
329,1-3 Bis hierher hat mich Gott gebracht
376,1-3 So nimm denn meine Hände

Einsegnung und Abendmahl

Nach der Predigt werden die Jubilare gebeten nach vorn zu kommen - wie bei der Konfirmation damals. Ich verlese die Urkunden und spreche Ihnen unter Handauflegung Gottes Segen zu. Wir feiern in diesem Festgottesdienst auch das Abendmahl, zu dem ausdrücklich alle eingeladen sind - auch über Konfessionsgrenzen hinweg - , denn es ist Jesus Christus, der uns zu seinem Tisch ruft.

Kirchenkaffee, Mittagessen und Zusammenkunft am Nachmittag

Nach dem Gottesdienst gibt es wie üblich im Gemeindehaus Kirchenkaffee. Um das Mittagessen kümmert sich bitte jeder selbst. Wir laden Sie dann wieder fürs Kaffeetrinken um 15.30 Uhr ins Gemeindehaus ein. Da soll es auch um den Austausch von Erinnerungen gehen. Deshalb ist es schön, wenn der eine oder andere seine Konfirmationsurkunde oder andere Unterlagen mitbringt (Kleiner Katechismus, Gesangbuch, Hausaufgabenheft etc.). Wir haben im Gemeindehaus die Möglichkeit, diese Dinge zu fotografieren oder einzuscannen, um sie dann allen mit einem Beamer zeigen zu können. Außerdem möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick geben, wie ich den Konfirmandenunterricht heute gestalte. Spätestens gegen 17.30 Uhr werden wir uns dann wieder voneinander verabschieden.

Wochenspruch:

Heile du mich, Herr, so werde ich heil. Hilf du mir, so ist mir geholfen. (Jer 17, 14)

Wochenlied:

Ich singe dir mit Herz und Mund (EG 324)
Da wohnt ein Sehnen tief in uns (Singt Jubilate 128 / fT 25)

Gottesdienstablauf

  • Einzug der Jubilare, dazu musikalisches Vorspiel
  • Begrüßung und Abkündigungen
  • 1. Lied 317,1.2.4 Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren
  • Psalmgebet 720 Befiehl dem Herrn deine Wege
  • Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist
  • Kyrie eleison
  • Gruß und Eingangsgebet
  • Epistellesung und Halleluja
  • 2. Lied 324,1-3.6-7 Ich singe dir mit Herz und Mund
  • Predigt
  • 3. Lied 362,1-3 Ein feste Burg ist unser Gott
  • Einsegnung der Jubilare
  • 4. Lied 329,1-3 Bis hierher hat mich Gott gebracht
  • Abendmahl
  • 5. Lied 376,1-3 So nimm denn meine Hände
  • Fürbitte
  • Segen
  • Musikalisches Nachspiel
  • Auszug aus der Kirche

Evangelium Mk 2, 1-12 - Der gelähmte von Kapernaum

Und nach einigen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und es wurde bekannt, dass er im Hause war. 2 Und es versammelten sich viele, so dass sie nicht Raum hatten, auch nicht draußen vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort. 3 Und es kamen einige zu ihm, die brachten einen Gelähmten, von vieren getragen. 4 Und da sie ihn nicht zu ihm bringen konnten wegen der Menge, deckten sie das Dach auf, wo er war, machten ein Loch und ließen das Bett herunter, auf dem der Gelähmte lag. 5 Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben. 6 Es saßen da aber einige Schriftgelehrte und dachten in ihren Herzen: 7 Wie redet der so? Er lästert Gott! Wer kann Sünden vergeben als Gott allein? 8 Und Jesus erkannte sogleich in seinem Geist, dass sie so bei sich selbst dachten, und sprach zu ihnen: Was denkt ihr solches in euren Herzen? 9 Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett und geh umher? 10 Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, Sünden zu vergeben auf Erden - sprach er zu dem Gelähmten: 11 Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim! 12 Und er stand auf, nahm sein Bett und ging alsbald hinaus vor aller Augen, so dass sie sich alle entsetzten und Gott priesen und sprachen: Wir haben so etwas noch nie gesehen.

Predigttext Jes 38, 9-20 - Hiskias Dankgebet

Der Text wird im Zusammenhang mit der Predigt gelesen.

9 Dies ist das Lied Hiskias, des Königs von Juda, als er krank gewesen und von seiner Krankheit gesund geworden war:
10 Ich sprach: Nun muss ich zu des Totenreiches Pforten fahren in der Mitte meines Lebens,
da ich doch gedachte, noch länger zu leben.
11 Ich sprach: Nun werde ich den HERRN nicht mehr schauen
im Lande der Lebendigen, nun werde ich die Menschen nicht mehr sehen mit denen, die auf der Welt sind.
12 Meine Hütte ist abgebrochen und über mir weggenommen wie eines Hirten Zelt.
Zu Ende gewebt hab ich mein Leben wie ein Weber; er schneidet mich ab vom Faden.
Tag und Nacht gibst du mich preis; 13 bis zum Morgen schreie ich um Hilfe;
aber er zerbricht mir alle meine Knochen wie ein Löwe; Tag und Nacht gibst du mich preis.
14 Ich zwitschere wie eine Schwalbe und gurre wie eine Taube.
Meine Augen sehen verlangend nach oben: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!
15 Was soll ich reden und was ihm sagen?
Er hat's getan! Entflohen ist all mein Schlaf bei solcher Betrübnis meiner Seele.
16 Herr, lass mich wieder genesen und leben!
17 Siehe, um Trost war mir sehr bange.
Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe;
denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück.
18 Denn die Toten loben dich nicht, und der Tod rühmt dich nicht,
und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Treue;
19 sondern allein, die da leben, loben dich so wie ich heute.
Der Vater macht den Kindern deine Treue kund.
20 Der HERR hat mir geholfen, darum wollen wir singen und spielen, solange wir leben, im Hause des HERRN!

Predigtideen

Heile du mich, Herr, so werde ich heil. Hilf du mir, so ist mir geholfen. (Jer 17, 14)

Hiskia gilt als frommer König in Israel, der so versucht zu leben, wie es Gott gefallen könnte.

geboren etwa 750 v. Chr. - gestorben 696 v. Chr. - er wurde also 54 Jahre alt
mit 25 Jahren wurde er König und regierte 29 Jahre bis zu seinem Tode

Berichtet wird in 2 Kön 18,4 über die Kultreform Hiskijas, bei denen Kulthöhen abgeschafft und Mazzeben (Steinmäler) und Ascheren (Kultpfähle) zerstört wurden. Damit wird allein dem Kult JHWHs im Zentralheiligtum zu Jerusalem Platz eingeräumt. (alle Informationen aus https://de.wikipedia.org/wiki/Hiskija)

Auch dieser Fromme wird sterbenskrank - so, wie auch heute Menschen nicht vor Krankheit und auch nicht vor dem - zu frühen - Tod bewahrt werden. Hiskia wird Ende dreißig gewesen sein, denn so heißt es in der Bibel, “Gott gab ihm noch 15 weitere Lebensjahre”.

Hiskia betet in seiner Krankheit zu Gott - auf der einen Seite vergleichbar den vielen Gebeten, die in der Krankenhauskapelle im Gebetsbuch zu lesen sind. Auf der anderen Seite gibt Hiskia aber auch Einblick in sein zerrissenes Seelenleben während der Krankheit.
  • Verse 10 bis 17 werden gelesen 
  • 10-12b beschreibt Hiskia seine Situation 
      Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,
      auf dass wir klug werden. (Ps 90,12)
  • 12c-14 direkte Anrede an Gott 
  • 15-17a Hiskia weiß letztendlich nicht mehr weiter, sein Vertrauen schwindet: Siehe, um Trost war mir sehr bange.
Vergleichbare Situationen

Hiob 2,10: Hiob zu seiner Frau (Fluche Gott und stirb …): Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?

Mk 14,36: Jesus im Gebet: Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!

Gott erhört Hiskias Gebet - einige Verse vor unserem Predigttext lesen wir:

Da geschah das Wort des HERRN zu Jesaja: Geh hin und sage Hiskia: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will deinen Tagen noch fünfzehn Jahre zulegen ... (Jes 38,4.5)

Hiskia geht nun nicht zur Tagesordnung über - Glück gehabt, noch einmal gut gegangen, dem Tod von der Schippe gesprungen. Hiskia dankt Gott inniglich für seine Genesung.

Verse 17b-19a

Im Leben Gott danken!

Jesus Sirach 1,13 Wer den Herrn fürchtet, dem wird's am Ende wohlergehen,
und am Tage seines Todes wird er den Segen empfangen.

Verse 19b-20

Hiskia will seinen Kindern - seinem Volk - von Gottes Hilfe berichten, so dass andere zum Glauben kommen können.

Zum Schluss noch ein Blick auf Hiob und Jesus:

Am Ende wird auch Hiob wieder gesund. Hiob 42,10 Und der HERR wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde Fürbitte tat. Und der HERR gab Hiob doppelt so viel, wie er gehabt hatte. 11 Und es kamen zu ihm alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle, die ihn früher gekannt hatten, und aßen mit ihm in seinem Hause und sprachen ihm zu und trösteten ihn über alles Unglück, das der HERR über ihn hatte kommen lassen.

Jesus stirbt, aber der Tod behält nicht das letzte Wort. Gott erweckt seinen Sohn zum ewigen Leben - uns zum Trost und uns zum Leben.

Heile du mich, Herr, so werde ich heil. Hilf du mir, so ist mir geholfen. (Jer 17, 14)

Amen.

Dienstag, 1. Oktober 2019

18. Sonntag nach Trinitatis

20. Oktober 2019


Hier eben zwei Bilder von heute morgen - Ausführliches später - ich kann nur eins sagen: Super, das hat viel Freude gemacht!

letzte Absprachen

bereit zur Abfahrt

Ausblick :-)


Mehr Bilder auf:

https://bmwr1200gs-rkrueger.blogspot.com/


Motorradgottesdienst - nicht nur für Motorradfahrer ...


Seit etlichen Jahren geistert mir diese Idee durch den Kopf, dass wir zum Ende der Saison Motorradfahrer zu einem Gottesdienst in die Gustav-Adolf-Kirche einladen. Jedem von uns Fahrern dürfte bewusst sein, dass unser Hobby einerseits viel Spaß macht, dass es andererseits aber auch Gefahren mit sich bringt. Da kann man wirklich dankbar sein, wenn man am Ende der Saison behütet angekommen ist.

Foto privat
Aber nicht allein die Motorradfahrer sind zum Gottesdienst eingeladen, natürlich auch alle anderen. An diesem 18. Sonntag nach Trinitatis wird es um das Miteinander gehen - im Straßenverkehr, aber auch im ganz alltäglichen Leben. Der Wochenspruch für die dann beginnende Woche lautet: “Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seine Schwester und seinen Bruder liebe.” (1. Joh 4, 21)

Nach dem Gottesdienst ist wie üblich Kirchenkaffee. Alle, die mit dem Motorrad kommen, können bei schönem Wetter eine kleine Ausfahrt machen. Meppen - Apeldorn - Hüven - Eisten - Sögel - Stavern - Apeldorn - Meppen wäre eine nette kleine Strecke, oder auch Meppen - Helte - Bawinkel - Langen - Gersten - Bawinkel - Osterbrock - Teglingen Meppen - oder wo ihr sonst so fahrt. Für die beiden von mir genannten Strecken braucht man jeweils etwa eine knappe Stunde.

Wieder zurück an der Kirche soll es Bockwürstchen und Brötchen im Gemeindehaus geben.

Da wir überhaupt nicht einschätzen können, wie viele Motorradfahrer zum Gottesdienst kommen könnten, wäre ein Rückmeldung perfekt. Das klappt am besten auf elektronischem Weg. Bei den normalen Gottesdienstbesuchern gehen wir von der üblichen Anzahl aus.

Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen und freue mich sehr auf diesen Gottesdienst, Ihr/euer Pastor Krüger

weitere Infos werden folgen ...

Entwurf Christine Kock

Motorradtouren

Wer einmal schauen will, wo ich in den letzten Jahren gefahren bin, kann meinen Motorradblog aufrufen:

https://bmwr1200gs-rkrueger.blogspot.com/

Im Gottesdienst werde ich kurz von diesen Ausflügen erzählen, um die "normalen" Gottesdienstbesucher ins Thema einzustimmen. Ich lasse aber auch nicht die kritischen Punkte aus. Am Meller Berg finden sich mehrfach Schilder mit der Aufschrift:

Motorradlärm nervt
gefährlich!

Und an den Straßen, die in den Harz führen, findet man an verschiedenen Stellen ein großes Plakat mit einem Bild von einem Motorradfahrer, auf dem dann zu lesen ist:

Dein Traum:
Schwerelos
bei 160 km/h

Und wenige hundert Meter weiter steht dann ein schwarzes Plakat, auf dem eine gebrochene Rose zu sehen. Dazu der Text: 

Unser Albtraum:
Wir
vermissen
Dich!

Aber es gibt auch Albträume für Biker: 

gefunden auf: https://publicdomainvectors.org
Ich hab das Bild bearbeitet - ursprünglich bog das Motorrad links ab.
Zum Schluss ein Bild von dem, was alle Biker mögen: Kurven :-)


Lieder für den Gottesdienst

Morgenlicht leuchtet
Der Himmel geht  über allen auf
Vergiss es nie, dass du lebst war keine eigene Idee
Amazing grace
Möge die Straße uns zusammenführen

Predigttext

Ich habe die Texte vom 18. Sonntag nach Trinitatis rauf und runter gelesen und mich dafür entschieden, über Jesus Sirach 1,11-16 zu predigen - Gottesfurcht und menschliche Weisheit

11 Die Furcht des Herrn ist Ehre und Ruhm, Freude und ein Siegeskranz.
12 Die Furcht des Herrn macht das Herz fröhlich und gibt Freude und Wonne und langes Leben.
Die Furcht des Herrn ist vom Herrn gegeben, und durch Liebe befestigt sie die Pfade.
13 Wer den Herrn fürchtet, dem wird's am Ende wohlergehen,
und am Tage seines Todes wird er den Segen empfangen.
14 Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang: Zugleich mit den Gläubigen ist sie im Mutterleib erschaffen.
15 Bei den Menschen baut sie ein Nest – einen Grundstein auf ewig, und auch die Nachkommen werden auf sie trauen.
16 Den Herrn fürchten sättigt mit Weisheit, und sie macht trunken mit ihren Früchten.

Das wird ne echte Herausforderung :-)

Gedankensplitter zur Predigt

Die Furcht des Herrn - Motorradfahrer haben keine Furcht, oder?

Was ist mit den Schrecksekunden, wenn es gerade noch mal gut gegangen ist: Glück gehabt - da war mein Schutzengel - besser aufpassen, nicht so viel riskieren. 

Die Kirchen - evangelisch und katholisch - haben den Menschen oft Angst vor Gott gemacht. Das war ein falscher Weg, der viele aus der Kirche getrieben hat. 

Die Furcht des Herrn ist Ehre und Ruhm, Freude und ein Siegeskranz.

Die Furcht des Herrn kann nichts Negatives sein, wenn Ehre, Ruhm, Freude und ein Siegeskranz die Folge sind. Ich erinnere mich noch gut an meinen Konfirmandenunterricht, als wir Luthers Erklärung zum 1. Gebot lasen: 

Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. 
Luther fragt: Was ist das? Und er gibt zur Antwort: Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen. 

Gott fürchten ... das war natürlich unsere Frage. Ehrfurcht haben vor Gott, so die Erklärung von Pastor Grundmann. Ein kluger Satz. Leider suchen wir Ehrfurcht heute oft vergebens. 

Die Furcht des Herrn macht das Herz fröhlich und gibt Freude und Wonne und langes Leben. Die Furcht des Herrn ist vom Herrn gegeben, und durch Liebe befestigt sie die Pfade.

Noch einmal, die Furcht des Herrn kann man sich und allen anderen bei solchen Sätzen nur wünschen. Wenn hier von "Liebe" die Rede ist, muss ich an das Miteinander denken, im Straßenverkehr, aber auch im alltäglichen Leben.

Wer den Herrn fürchtet, dem wird's am Ende wohlergehen, und am Tage seines Todes wird er den Segen empfangen.

Wenn wir den Tod nicht mehr fürchten müssen - weil wir dann ja Gottes Segen empfangen -, dann müssen wir hier auf Erden nicht das ganze Leben egoistisch auskosten - weil danach sonst nichts mehr bleibt.

Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang ...

Da sprach doch letztens einer von seiner "großartigen und unvergleichlichen Weisheit". Was ist daraus eigentlich geworden? Krieg, Blutvergießen, Tod, Vertreibung, Elend! Eine Schande, wie der Begriff der Weisheit missbraucht wird.

Wikipedia beschreibt Weisheit so: "Sie befähigt ihren Träger, systematisch Dinge 

  • zu denken („eine weise Erkenntnis“, „ein weiser Entschluss“, „ein weises Urteil“),
  • zu sagen („ein weises Wort“, „ein weiser Rat“) oder
  • zu tun („ein weises Verhalten“),

die sich in der gegebenen Situation als nachhaltig sinnvoll erweisen." (https://de.wikipedia.org/wiki/Weisheit)

Absolut bemerkenswert finde ich nach wie vor, was Augustinus in seiner Schrift Augustinus "Über das Glück 4,35" zum Thema sagt: „Denn Weisheit ist letztlich nichts anderes als das Maß unseres Geistes, wodurch dieser im Gleichgewicht gehalten wird, damit er weder ins Übermaß ausschweife, noch in die Unzulänglichkeit falle. Verschwendung, Machtgier, Hochmut und ähnliches, womit ungefestigte und hilflose Menschen glauben, sich Lust und Macht verschaffen zu können, lassen ihn maßlos aufblähen. Habgier, Furcht, Trauer, Neid und anderes, was ins Unglück führt – wie die Unglücklichen selbst gestehen – engen ihn ein. Hat der Geist jedoch Weisheit gefunden, hält dann den Blick fest auf sie gerichtet… dann brauchte er weder Unmaß, noch Mangel, noch Unglück zu fürchten. Dann hat er sein Maß, nämlich die Weisheit und ist immer glücklich.“ (Wikipedia a.a.O.)

Nun noch der Schlusssatz, wo die Furcht des Herrn und Weisheit zusammengedacht werden: 

Den Herrn fürchten sättigt mit Weisheit, und sie macht trunken mit ihren Früchten.

Parkmöglichkeiten ...

... sind etwas beschränkt, aber doch vorhanden: 

Erstellt mit OpenStreetMaps
Es gibt zwei reguläre Auffahrten auf unser Grundstück: 
  1. Wenn man von der Hubbrücke her kommt gleich nach der Ampelkreuzung vor der Kastanie rechts einbiegen (natürlich nicht auf die Baustelle des Landkreises fahren). Die ersten Motorräder können die Rampe bis zur Kirche hochfahren. Die anderen stellen sich dem Gemeindehaus gegenüber an der Böschung zum Nachbargrundstück auf.
    Hier kann man aber nicht einbiegen, wenn man von der Unterführung her kommt!
  2. Die zweite Einfahrt auf unser Grundstück liegt gleich hinter der Bushaltestelle. Hier kann man von beiden Seiten kommend reinfahren. Am besten fahren die ersten Fahrer durch bis zur Treppe vor der Terrasse. Und dann werden die Maschinen aufgereiht hingestellt. 
  3. Wenn diese Parkmöglichkeiten erschöpft sind kann man in der Hafenstraße einen Platz suchen. Von dort kommt man über die Fußgängerbrücke schnell zur Kirche. Als weitere Parkplätze werden bei der Internetsuche genannt:
    - beim Bahnhof
    - Alte Post
Achtet beim Einparken bitte darauf, dass wir nach dem Gottesdienst auch vom Grundstück fahren wollen. Da wäre es gut, wenn nicht zu sehr rangiert werden muss. Aber das werden wir auch hinbekommen :-)

17. Sonntag nach Trinitatis

13. Oktober 2019


An diesem Sonntag feiern wir den Gottesdienst zum "Frauensonntag 2019". Das Thema lautet "Du bist schön". Dieser Satz steht gleich zu Beginn des "Hohenliedes der Liebe von Salomo" (1,15-2,17). In diesem Abschnitt der Bibel sind Liebesgedichte aus dem alten Israel zusammengestellt, die in ihrer Sprache zwar zeit- und ortsbedingt sind, die gleichwohl aber auch heute noch Liebende ansprechen können.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

15 Siehe, meine Freundin, du bist schön;
schön bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen.
16 Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich.
Unser Lager ist grün.
17 Die Balken unserer Häuser sind Zedern,
unsere Täfelung Zypressen.

21 Ich bin eine Blume in Scharon
und eine Lilie im Tal.

2 Wie eine Lilie unter den Dornen,
so ist meine Freundin unter den Mädchen.

3 Wie ein Apfelbaum unter den wilden Bäumen,
so ist mein Freund unter den Jünglingen.
Unter seinem Schatten zu sitzen begehre ich,
und seine Frucht ist meinem Gaumen süß.

4 Er führt mich in den Weinkeller,
und die Liebe ist sein Zeichen über mir.
5 Er erquickt mich mit Traubenkuchen
und labt mich mit Äpfeln; denn ich bin krank vor Liebe.

6 Seine Linke liegt unter meinem Haupte,
und seine Rechte herzt mich.

7 Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems,
bei den Gazellen oder bei den Hinden auf dem Felde,
dass ihr die Liebe nicht aufweckt und nicht stört, bis es ihr selbst gefällt.

8 Da ist die Stimme meines Freundes!
Siehe, er kommt und hüpft über die Berge und springt über die Hügel.
9 Mein Freund gleicht einer Gazelle
oder einem jungen Hirsch.
Siehe, er steht hinter unsrer Wand
und sieht durchs Fenster und blickt durchs Gitter.
10 Mein Freund antwortet und spricht zu mir:

Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm her!
11 Denn siehe, der Winter ist vergangen,
der Regen ist vorbei und dahin.
12 Die Blumen sind aufgegangen im Lande,
der Lenz ist herbeigekommen,
und die Turteltaube lässt sich hören in unserm Lande.
13 Der Feigenbaum hat Knoten gewonnen,
und die Reben duften mit ihren Blüten.
Steh auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne, komm her!

14 Meine Taube in den Felsklüften,
im Versteck der Felswand, zeige mir deine Gestalt,
lass mich hören deine Stimme;
denn deine Stimme ist süß, und deine Gestalt ist lieblich.
15 Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse,
die die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge haben Blüten bekommen.

16 Mein Freund ist mein und ich bin sein,
der unter den Lilien weidet.
17 Bis der Tag kühl wird
und die Schatten schwinden,
wende dich her gleich einer Gazelle, mein Freund,
oder gleich einem jungen Hirsch auf den Balsambergen.

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aharon_April_Song_of_Songs-Last.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/25/Aharon_April_Song_of_Songs-Last.jpg
Aharon April [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]

Erntedankfest

6. Oktober 2019


In diesem Jahr feierten wir zum Erntedankfest einen Abendmahlsgottesdienst mit kleinen und großen Leuten! Alle waren herzlich eingeladen. Frau Diakonin Hofmann und ihr Team hatten einen schönen Familiengottesdienst vorbereitet.

Nachfolgend gebe ich die Predigt von Frau Hofmann wieder. Sie legt die Geschichte von der Heilung der "Zehn Aussätzigen" aus.

Die zehn Aussätzigen Lk 17,11-19

11 Und es begab sich, als er nach Jerusalem wanderte, dass er durch das Gebiet zwischen Samarien und Galiläa zog. 12 Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von ferne 13 und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser! 14 Und da er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein. 15 Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme 16 und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. 17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? 18 Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde? 19 Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.

Die nachfolgenden Zeichnungen zum "Familiendialog", mit dem sie die Predigt begann, stammen von Frau Hofmann.

Zeichnung Maike R. Hofmann
Mama: „Hallo Kim, kannst du bitte mal beim Tischdecken helfen?“

Zeichnung Maike R. Hofmann
Kim: „Wieso ich?“
Mama: „Darum … komm, doch bitte.“
Kim (unwillig): „Soll doch Torben helfen …“
Mama: „Der hat schon die Wäsche gemacht … erheb dich.“
Kim: „Und Papa?“
Mama: „Papa hat Spätschicht.“
Kim: „Ich will nichts essen.“
Mama: „Okay … dann nicht.“

Zeichnung Maike R. Hofmann
Torben: „Ah, was gibt’s?“
Mama: „Hallo erstmal … Brote.“ (kampflustig): „Wieso?“
Torben: „Nur so - lass mal. Ich hol mir nachher mit den Jungs ´n Döner.“
Mama: „Ach, und ich ... ich darf jetzt hier allein essen, was?“

Zeichnung Maike R. Hofmann
Mama (spricht vor sich hin): „So ist Familie? Wirklich? Um jedes bisschen Arbeit diskutieren? Kein Dank fürs Brote schmieren? Fürs Waschen? Fürs Mitdenken? Ach, überhaupt - ist es denn gar nicht wichtig, zusammen zu sein? Sich zuzuhören? Ich vermisse das so. Meine Oma hat jeden Abend Stullen geschmiert und Gott voller Freude gedankt, bevor sich alle auf die Brote gestürzt haben. Aber wir zicken nur rum. Was läuft hier falsch?”

<><><><><>

„Nie wieder, nie wieder lasse ich mich auf ein solches Spiel ein. Ich mach mich doch nicht zum Hampelmann. Ich bin doch nicht der Automat der Nation: Eine Bitte oben rein, und schon kommt die Heilung raus. Ich lass mir das einfach nicht mehr gefallen. Was ist das denn für eine Ausbeute: 10% der Geheilten kommen nur zurück, um wenigstens Danke zu sagen. Das ist doch wohl das Mindeste. Aber satt werden kann ich davon auch nicht. Wer erstattet mir meine Auslagen? Die Fahrtkosten? Die Ausbildung und Ausrüstung?“ 

Jesus hat nicht so reagiert nach der Heilung der zehn Aussätzigen.

Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der sehr genau gerechnet wird. Da wird nach den Kosten gefragt und wer sie trägt. Da werden Einzelaufstellungen der Aufwendungen erstellt, und jedes Detail wird aufmerksam durchkalkuliert.

„Es wird dir nichts geschenkt, also hast du auch nichts zu verschenken“, nach der Devise wird heutzutage gerechnet, gelebt und oft auch erzogen.

Bei Jesus war es anders. Jesus lebte und handelte nicht nach den Prinzipien von Wert und Gegenwert. Von lohnt sich und lohnt sich nicht. Er handelte nicht nach der Frage: „Was bringt es mir, wenn ich dir etwas gebe?“

Linke Seite der Miniatur Cleansing of the ten lepers aus dem Codex Aureus Epternacensis
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:CodexAureus_Cleansing_of_the_ten_lepers.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b6/CodexAureus_Cleansing_of_the_ten_lepers.jpg
Codex Aureus Epternacensis [Public domain]
Als Jesus mal wieder auf dem Weg nach Jerusalem war, sah er vor einem Dorf zehn Männer, die eine tödliche, sehr ansteckende Krankheit hatten. Deswegen waren sie ausgestoßen und durften nicht ins Dorf gehen und keinen Kontakt mehr zu gesunden Menschen haben.

Diese zehn Aussätzigen, so nannte man die Kranken, baten ihn um Hilfe, sie riefen von weitem “Jesus, unser Meister, erbarm dich unser!”

Und - was hat Jesus getan?

Hat er gesagt: “Ach, ich bin grad auch dem Weg nach Jerusalem.” Jesus wusste, was ihn dort erwartete: Der Tod am Kreuz. Er hatte eine geringere Lebenserwartung als die Aussätzigen: Noch ein paar Wochen. Also hätte er sagen können: „Passt jetzt grad nicht. Ich muss selbst sehen, wie ich die kommenden Wochen schaffe. Da kann ich mich nicht noch um euch kümmern.“

Oder hat Jesus überlegt “Was bringt es mir, wenn ich helfe?”

Oder “Warum immer ich? Ich hab doch schon gestern geholfen!”

Nein, Jesus sah ihre Not - und handelt. Er sagte “Geht hin und zeigt euch den Priestern!” Die waren nämlich zuständig festzustellen, ob jemand von einer ansteckenden Krankheit befallen oder wieder geheilt war. Eine Art Gesundheitsbehörde. „Geht hin und zeigt euch den Priestern.“

Die 10 Aussätzigen machen sich auf den Weg und erleben, dass es geschieht: „Es geschah, während sie hingingen, dass sie rein wurden.“

Rechte Seite der Miniatur Cleansing of the ten lepers aus dem Codex Aureus Epternacensis
Fundort s.o.
Hier sehen wir die Männer ohne ihre Krankheit. Sie sind geheilt. Sie sind nur noch knapp zu sehen. Neun von ihnen drängen sich von Jesus weg zum Bild hinaus.

„Einer von ihnen lobte Gott mit lauter Stimme und fiel aufs Angesicht vor Jesu Füße, und dankte ihm.“

Danke.

Wie wichtig ist es, sich zu bedanken, dankbar zu sein. Wer sich bei einem anderen Menschen bedankt, der erkennt immer auch dessen Einsatz an. Danken ist ein Stück Wertschätzung.

Ich bin mir sicher, wir alle haben unendlich viel, für das wir dankbar sein können und es hoffentlich auch sind!

Wir haben hier kleine Klebezettelchen, auf die Sie und Ihr bitte alles aufschreibt oder malt, wofür Ihr dankbar seid. Das können ruhig ein paar mehr Zettel werden, also nicht 10 Sachen auf einen Zettel quetschen sondern bitte 10 Zettel nehmen. Diese Zettelchen kleben wir dann gleich auf unsere DANK-Buchstaben - auf dass sie gleich voll beklebt sind!

Zettel-Aufschreib/mal-Dank-Aktion

Danke - wir haben jede Menge Gründe, dankbar zu sein! Und können es auch sagen. So wie der eine, der zu Jesus kam und aus tiefstem Herzen Danke sagte.

s.o.
Jesus fragte: “Sind nicht 10 rein geworden? Wo sind die übrigen neun?“

Ja, wo sind die anderen? Phantasieren wir: Der erste sitzt zu Hause und trinkt Kaffee mit seiner Familie. „Jetzt bin ich endlich gesund und kann wieder bei der Familie sein. Bedanken kann ich mich dann später.“

Der zweite konnte endlich wieder einmal in ein Konzert. „Endlich wieder einmal etwas Kultur genießen. Bedanken kann ich mich dann später.“

Der dritte war völlig überzeugt von sich selbst und sagte: „Wie hat doch dieser Rabbi aus Nazareth meine Selbstheilungskräfte gestärkt! Was doch so alles in mir steckt. Da brauch ich mich zu bedanken.“

Und so geht es weiter bis zum neunten. Der lag im Bett. Er war fest entschlossen sich am nächsten Morgen bei Jesus zu bedanken. Aber leider hatte er vergessen, den Wecker zu stellen und verschlafen.

Sie nahmen die Gabe entgegen und verachteten den Geber durch ihre Undankbarkeit.

Diese neun Männer sind der traurige Beweis, dass man Gott erleben und erfahren kann und trotzdem ohne ihn durchs Leben geht. „Ich würde ja an Gott glauben, wenn er mir einen Beweis gäbe, dass es ihn gibt.“ Höre ich manchmal.

Miniatur Cleansing of the ten lepers aus dem Codex Aureus Epternacensis
Fundort s.o.
Wirklich? Die neun ehemals Aussätzigen sind für mich der Beweis: Man kann Gottes Kraft erleben, aber dennoch nicht an Gott glauben.

10 Männer wurden geheilt. Neun von ihnen reichte es, dass ihre Haut heil war. Es ging ihnen nicht weiter unter die Haut.

Nur einer von den zehn Männern hat begriffen, dass es bei Jesus um mehr als um die körperliche Heilung geht.

Er ist umgekehrt und hat Jesus gedankt. Er fiel auf sein Angesicht und dankte ihm.

Er ist umgekehrt - „Umkehren“ heißt in der Bibel: Eine neue Richtung einschlagen.

Dieser Mann erlebt eine völlige Veränderung, eine neue Richtung. Er erlebt die Heilung seines Körpers und sieht darin ein großes Geschenk. Dieser Mann fällt nicht vor Jesus auf die Knie, weil es sich so gehört. Dieser Mann hat gespürt, dass Jesus sein Leben komplett verändert und bereichert hat.

Und so kann Jesus zu ihm sagen: “Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet.“

„Erst in dem einer dankt, erhebt er den Blick von der Gabe zum Geber.“ (H. Gollwitzer).

Genauso ist das Erntedankfest zu verstehen - nicht nur ein Fest der Dankbarkeit für das Korn, das Brot, das Trinken, das Dach über dem Kopf. Dieses Fest will uns den Blick zu Gott hin weiten - von der Gabe zum Geber.

Ich überdenke mein Leben, mein Handeln. An manchen Stellen merke ich, dass ich vielleicht auch mal umkehren sollte. Den Blick für meine Mitmenschen wiederentdecken, Hilfe geben, wo sie benötigt wird, Lächeln und Freude einfach verschenken, dankbar sein für “Selbstverständlichkeiten” und dies auch äußern.

Wenn wir uns die Situation vom Anfang vorstellen, wie hätte der Abend in der Familie wohl dann verlaufen können?

Eine Möglichkeit! - Zeichnung Maike R. Hofmann
Denken wir einfach öfters mal an: Please make a U-turn if possible. - Wenn möglich, bitte wenden - nicht nur im Auto.

Amen.