Dienstag, 31. Dezember 2019

Neujahr 2020

1. Januar 2020


Wochenspruch:

"Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit." (Hebr 13,8)

Jahreslosung:

Ich glaube, hilf meinem Unglauben! (Markus 9,24)

Einladung zum Gottesdienst um 17.00 Uhr

in der Evangelisch-freikirchliche Baptistengemeinde
Nödike - Baumschulenweg 10 - Meppen

Alle evangelischen Kirchengemeinden Meppens - lutherisch, reformiert und freikirchlich - laden zu einem gemeinsamen Gottesdienst zum Jahresbeginn ein. Die Gottesdienste finden abwechselnd in einer der beteiligten Kirchen statt. Im vergangenen Jahr traf man sich bei den Lutheranern in der Bethlehemkirche, dieses Mal bei den Baptisten. Die Predigt hält Pastor Krüger von der Ev.-luth. Gustav-Adolf-Kirchengemeinde, wo der Gottesdienst 2021 stattfinden wird.

Predigt

Die Predigt hat zwei Schwerpunkte:

1. Jahreslosung aus Markus 9,24: Ich glaube, hilf meinem Unglauben.

2. Ein Abschnitt aus 2. Kön 23,1-3, wo König Josia den Bund mit Gott erneuert und den Götzendienst abschafft; dieser Text wird nach der neuen Perikopenordnung zu den Marginaltexte des Neujahrstages gezählt:

1 Und der König sandte hin und es versammelten sich bei ihm alle Ältesten Judas und Jerusalems. 2 Und der König ging hinauf ins Haus des HERRN und alle Männer Judas und alle Einwohner von Jerusalem mit ihm, Priester und Propheten und alles Volk, Klein und Groß. Und man las vor ihren Ohren alle Worte aus dem Buch des Bundes, das im Hause des HERRN gefunden war. 3 Und der König trat an die Säule und schloss einen Bund vor dem HERRN, dass sie dem HERRN nachwandeln sollten und seine Gebote, Ordnungen und Rechte halten von ganzem Herzen und von ganzer Seele, um zu erfüllen die Worte dieses Bundes, die geschrieben stehen in diesem Buch. Und alles Volk trat in den Bund.

Notizen: 

Ich glaube, hilf meinem Unglauben. (Markus 9,24 - Jahreslosung)

Unglaube

Bei einer Konfirmation kündigt die Pastorin an, man singe das Lied “Wenn Glaube bei uns einzieht …” - einer der Gottesdienstbesucher für viele deutlich vernehmbar: “Der ist bei mir schon lange ausgezogen …”

Karl Johann Philipp Spitta (1801 - 1859) schrieb 1833 in seinem Pfingstlied “O komm, du Geist der Wahrheit” in der 3. Strophe:
    Unglaub und Torheit brüsten
    sich frecher jetzt als je;
    darum musst du uns rüsten
    mit Waffen aus der Höh.
    Du musst uns Kraft verleihen,
    Geduld und Glaubenstreu
    und musst uns ganz befreien
    von aller Menschenscheu.
Natürlich war es gut, dass sich Menschen im Gefolge der Aufklärung von der Bevormundung durch die Kirchen - und anderer Obrigkeiten - lösten. Gott ist nicht der verlängerte Arm von wem auch immer, mit dem man drohen kann, wenn die eigene Autorität nicht mehr langt. Aber bei aller berechtigten Kritik an solch einer Verzerrung des Glaubens, hier wurde das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Ein ernsthafter Dialog zwischen Glauben und Vernunft ist seit damals nicht mehr zustande gekommen. Solch ein Dialog auf Augenhöhe aber würde unsere Gesellschaft, ich behaupte: er würde die Menschheit einen, wenn nicht den entscheidenden Schritt weiterbringen.

Zerrissenheit des Glaubenden

Der Vater des epileptischen Jungen bittet Jesus, der Familie zu helfen: “... Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst: Wenn du kannst – alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt. Sogleich schrie der Vater des Kindes: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!” (Mk 9,22-24)

Natürlich glaubt der Vater, dass Jesus helfen kann - sonst wäre er ja nicht da -, und gleichzeitig schießen ihm verständlicherweise Zweifel durch den Kopf. Der Glaube sagt: Jesus kann es! Der Verstand hält die Zweifel und die Erfahrung in der Welt dagegen.

Es ist gut, wenn diese und andere Geschichten in der Bibel erzählt werden, dass der Glaube nichts ist, was ich ein für alle mal habe. Glauben heißt ringen, immer wieder von neuem. Das beschreibt auch Paulus im Brief an die Philipper, wenn er das Ziel christlichen Lebens benennt: “Nicht, dass ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin.” (Phil 3,12)

Die Psalmen sprechen da eine eindeutige Sprache. Ich lese einmal einen Abschnitt aus Psalm 69:
    Gott, hilf mir!
    Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle.

    Ich versinke in tiefem Schlamm,
    wo kein Grund ist;

    ich bin in tiefe Wasser geraten,
    und die Flut will mich ersäufen.

    Ich habe mich müde geschrien,
    mein Hals ist heiser.
30 Verse lang trägt der Beter Gott sein Leid vor. Am Ende - der Psalm hat 37 Verse - ringt er sich zu einem Vertrauensbekenntnis durch:
    Denn der HERR hört die Armen
    und verachtet seine Gefangenen nicht. (V34)
Wenn es ums Ringen mit Gott geht, denke ich auch an Hiob, an den Jünger Thomas und letztendlich auch an Jesus selbst. Im Garten Gethsemane betet er nach dem Bericht von Markus vor der Verhaftung: “Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!” (Mk 14,36) Am Kreuz stirbt er dann mit den Worten “Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.” (Mk 15,34) Gottes Antwort auf diesen Schrei ist die Auferweckung seines Sohnes am Ostermorgen!

2. Kön 23,1-3 - Josia erneuert den Bund mit Gott und schafft den Götzendienst ab

Einer der Marginaltexte in der neuen Perikopenordnung - im Tempel war ein altes Gesetzbuch gefunden worden - vielleicht das 5. Buch Mose, das als eigenständiges Werk die Geschichte vom Auszug aus Ägypten und dem Empfang der Gebote nacherzählt. König Josia lässt sich das Buch vorlesen, er ist beeindruckt und will den Bund mit Gott erneuern.

1 Und der König sandte hin und es versammelten sich bei ihm alle Ältesten Judas und Jerusalems. 2 Und der König ging hinauf ins Haus des HERRN und alle Männer Judas und alle Einwohner von Jerusalem mit ihm, Priester und Propheten und alles Volk, Klein und Groß. Und man las vor ihren Ohren alle Worte aus dem Buch des Bundes, das im Hause des HERRN gefunden war. 3 Und der König trat an die Säule und schloss einen Bund vor dem HERRN, dass sie dem HERRN nachwandeln sollten und seine Gebote, Ordnungen und Rechte halten von ganzem Herzen und von ganzer Seele, um zu erfüllen die Worte dieses Bundes, die geschrieben stehen in diesem Buch. Und alles Volk trat in den Bund.

Das Gespräch oder das Miteinander von Glauben und Vernunft - in diesem Fall: Glauben und Politik - , das ich oben vermisst habe, das findet hier statt. Die politische Autorität seiner Zeit lässt sich von der Religion ansprechen und nimmt die Untertanen auf diesem Weg mit.

Dass vernünftige Menschen auch heute nach Gott suchen und sich um Wahrheit bemühen

Dass solch ein Dialog auch in der Gegenwart weiterführend sein kann, macht die Position des Religionsphilosophen Daniel von Wachter (*1970) deutlich. Er »bezeichnet den Begriff „Aufklärung“ als Erfindung von Gegnern des Christentums, der erfunden wurde, „um den Eindruck zu erwecken, die Christen seien naiv und intolerant“«. (https://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rung#Kritik_aus_religionsphilosophischer_Richtung)

Weiter kann man dann bei Wikipedia lesen: “Als Philosoph beschäftigt sich von Wachter mit grundlegenden Begriffen wie Gott, Wahrheit und Vernunft. Besonders Vertretern der Postmoderne ... wirft er vor, dass sie Wahrheitsfindung grundsätzlich ablehnen und das zur Vorgabe und zum Ziel ihres Denkens und ihrer Philosophie machen würden. Das führe zu einer fragwürdigen Gleichgültigkeit und einem verzerrten Wahrheitsbegriff. Von Wachter vertritt dagegen die Auffassung, dass vernünftige Menschen auch heute nach Gott suchen und sich um Wahrheit bemühen sollten. Denn in Wahrheit liege viel Kraft.” (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_von_Wachter#Lehre_und_Positionen)

Solch einen Aufbruch auf breiter Basis wünschte ich mir natürlich auch zu Beginn eines neuen Jahres, zu Beginn eines neuen Jahrzehnts. Ich denke, dass wir tatsächlich an einem Scheideweg stehen und nicht mehr viel Zeit haben, den richtigen Weg zu wählen. Wenn unsere Vertreter in Politik und Theologie einen gemeinsamen Weg der Suche nach Gott und der Wahrheit nicht gehen können - oder wollen - dann müssen wir Christen uns davon nicht anstecken und entmutigen lassen.

Die Jahreslosung erinnert mich persönlich an meinem Konfirmationsspruch. Er stammt aus der Geschichte, wo der Synagogenvorsteher Jairus Jesus um Hilfe für seine sterbenskranke Tochter bittet. Noch während des Gespräches kommen die Nachbarn und müssen berichten: “Das Mädchen ist tot.” Dem verzweifelten Vater sagt Jesus zu: “Fürchte dich nicht, glaube nur.” (Mk 5,36)

Diesen Vers hat mir meine Oma als Konfirmationsspruch ausgesucht. Dazu gab es dann im Konfirmationsgottesdienst von meinem Konfirmator den bekannten Vers aus dem 1. Tim 6,12: “Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.”

Auch wenn sich mein späterer Berufswunsch zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzeichnete, ich finde, Pastor Grundmann und meine Oma brachten es damals auf den Punkt. Diese beiden Bibelversen begleiten mich und lassen mich bei all den Schwierigkeiten mutig nach vorn sehen. Wenn man dann - wie heute - erfährt, dass man nicht allein auf dem Weg ist, dass vielmehr Schwestern und Brüder aus den verschiedenen Konfessionen mitgehen, dann gibt das zusätzlich Kraft. So lasst uns zusammen in dieser Welt bekennen, was das biblische Votum für den Neujahrstag uns vorgibt:

Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13, 8)

Altjahresabend

Silvester 31.12.2019


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man - teilweise - die Texte zum Altjahresabend unter der Nummer 954.10. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Meine Zeit steht in deinen Händen. (Ps 31, 16a)

Wochenlied:

Nun lasst uns gehn und treten (EG 58) oder
Von guten Mächten treu und still umgeben (EG 65)

Lieder für den Gottesdienst

EG 329,1-3 - Bis hierher hat mich Gott gebracht
EG 735 - Psalm 90 Unser Leben währet 70 Jahre ...
Meine Zeit steht in deinen Händen
EG 61,1-4 - Hilf, Herr Jesu, lass gelingen
EG 374,1.2.5 - Ich steh in meines Herren Hand
Fürbitte, dazu EG 75

Lesung aus den Briefen des Neuen Testaments - Jakobus 4,13-15

13 Und nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen –, 14 und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. 15 Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.

Predigt - Jes 51,4-7 Gottes Weisung und Recht

4 Merke auf mich, mein Volk, hört mich, meine Leute! Denn Weisung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich gar bald zum Licht der Völker machen. 5 Denn meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil tritt hervor, und meine Arme werden die Völker richten. Die Inseln harren auf mich und warten auf meinen Arm. 6 Hebt eure Augen auf gen Himmel und schaut unten auf die Erde! Denn der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerbrechen.

Drei Dinge höre ich beim ersten Lesen:

1) Gott kündigt sein Handeln an. Dabei geht es um Recht und Gerechtigkeit, die ein Licht für die Völker wird.

2) Die Inseln harren auf mich und warten auf meinen Arm - der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben

- Verheerende Waldbrände in Australien - aber auch in den anderen Regionen unserer Welt; Taifun aktuell über Weihnachten auf den Philippinen

- Starkregen und andere Wetterphänomene auf der einen Seite, Dürre und ausgedorrte Felder in Afrika, so dass die Menschen keine Zukunft sehen und sich auf den Weg nach Europa machen

- Und dann die überfüllten Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln, wo die Menschen zwar nicht wie die Mücken sterben, aber doch unter menschenunwürdigen Verhältnissen hausen - und europäische und deutsche Politiker sind nicht willens, hier helfend einzugreifen

3) Gottes Zusage: Mein Heil bleibt ewiglich

Wenn es doch so wäre - aber das entspricht erst einmal nicht dem was ich kenne und auch nicht dem, was ich glaube.

Jesaja 50 - Die Schuld liegt beim Volk

Gott spricht zu seinem Volk: … Siehe, ihr seid um eurer Sünden willen verkauft ... und um eurer Abtrünnigkeit willen entlassen. Warum kam ich und niemand war da? Warum rief ich und niemand antwortete?

Geschichtliche Situation vor der Eroberung Jerusalems

Wie oft hatten die Propheten gemahnt, dass sich Israel an Gottes Wort halten sollte. Wer nicht hören will muss fühlen - bitter fühlen:

  • verlorene Kriege im Nord- und im Südreich
  • der zerstörte Tempel und die geraubten Tempelschätze
  • die zerstörte Hauptstadt 
  • die Deportation der arbeitsfähigen Bevölkerung zur Zwangsarbeit nach Babylon - 1.000 km von der Heimat entfernt, zunächst keine Aussicht auf Veränderung
  • vom persönlichen Unglück und Verlust ganz zu schweigen

Ganz allmählich wendete sich das Blatt - eine neue Großmacht eroberte die Weltbühne und der Perserkönig Kyros war den Juden freundlicher gesonnen. Nach 60 Jahren fernab der Heimat - Zeit zum Nachdenken - durfte Israel auf die Rückkehr ins gelobte Land hoffen.

Jesaja 51 - Der Gerechtigkeit nachjagen

1 Hört mir zu, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, die ihr den HERRN sucht … 3 Ja, der HERR tröstet Zion, er tröstet alle ihre Trümmer und macht ihre Wüste wie Eden und ihr dürres Land wie den Garten des HERRN, dass man Wonne und Freude darin findet, Dank und Lobgesang.

Und dann folgt der 1. Satz des Predigttextes:

4 Merke auf mich, mein Volk, hört mich, meine Leute! Denn Weisung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich gar bald zum Licht der Völker machen.

Hinter Israel liegt ein Weg der Läuterung, der Besinnung! Ob solch ein Prozess schon bei uns eingesetzt hat? Ich wage es zu bezweifeln.

Berthold Hamelmann (Kommentar in der heutigen NOZ Seite 1) im Rückblick auf 2019: Gruppeninteressen und Lobbyismus feierten einmal mehr fröhliche Urständ. … Auf der Strecke geblieben sind aber die notwendige Verlässlichkeit und die Erkenntnis, dass in unserer komplexen Welt nicht alles und jedes immer wieder hinterfragt werden sollte. … Es ist etwas typisch Menschliches, wenn dem Eigennutz eine höhere Priorität als dem Gemeinnutz eingeräumt wird. Aber ein Leben inmitten von Egoisten? Nein, danke.

Worauf es ankommt sagt der Predigttext: Gott suchen und dem Recht und der Gerechtigkeit nachjagen - dabei heißt Gerechtigkeit, dass jeder zufrieden sein kann.

Jesaja 51 - Der HERR greift ein mit Macht und Trost

9 Wach auf, wach auf, zieh Macht an, du Arm des HERRN! Wach auf, wie vor alters zu Anbeginn der Welt! … 10 Warst du es nicht, der das Meer austrocknete, ... der den Grund des Meeres zum Wege machte, dass die Erlösten hindurchgingen? 11 So werden die Erlösten des HERRN heimkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird auf ihrem Haupte sein. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen.

Jesaja 51 - Weckruf Gottes an das erniedrigte Jerusalem

17 Werde wach, werde wach, steh auf, Jerusalem … (aus Vers 4:) Denn Weisung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich gar bald zum Licht der Völker machen.

So der Herr will werden wir leben … (Jakobus)

So Gott will, werden wir leben - und wir leben, jetzt - und uns wird auch noch eine Zeit geschenkt sein; 2020, 2021, die ganzen 20er Jahre vielleicht - keiner weiß es. Aber die Zeit, die uns gegeben ist, dürfen und sollen wir nutzen.

Die zurückliegende Zeit dürfen wir Gott in Hände legen, die vor uns liegende Zeit aus seinen Händen empfangen, dankbar für jeden Tag. Wenn das unsere Lebenshaltung ist, fragen wir, was in Gottes Augen richtig ist, für uns und für die Menschen, mit denen wir leben, aber auch was richtig ist für unsere Gesellschaft und für die Welt - damit nicht Gruppeninteressen und Lobbyismus das Leben bestimmen und wir allein unter Egoisten leben müssen (Berthold Hamelmann). 

Doch selbst dann, wenn es 60 Jahre des Exils und der Gottesferne gibt, selbst dann gilt, was Gott seinem Volk Israel vor 2.500 Jahren zugesagt hat und was am Geburtstag Jesu Christi Weihnachten Jahr für Jahr feiern: “Mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerbrechen.” - “Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.”

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern 
ein gesegnetes Jahr 2020!

Samstag, 28. Dezember 2019

1. Sonntag nach Weihnachten

29. Dezember 2019


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Sonntag nach dem Weihnachtsfest unter der Nummer 954.09. Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Musikalischer Gottesdienst

Am letzten Sonntag des Monats und in diesem Fall auch des Jahres möchte ich möglichst viele Lieder singen lassen. Ich führe hier alle (musikalischen) Teile des Gottesdienstes auf:

♫ Orgelvorspiel

♫ EG 39,1.3.5 - Kommt und lasst uns Christum ehren

Eingangsliturgie
Psalm EG 738 - Singt dem Herrn ein neues Lied
♫ Gloria Patri
An Stelle des üblichen Kyrie singen wir: ♫ EG 23,1.4 - Gelobet seist du, Jesu Christ
An Stelle des üblichen Lobgesangs singen wir: ♫  EG 53,1-3 - Als die Welt verloren

Nach dem Evangelium und dem Glaubensbekenntnis flogt mit mehreren Liedern der Lobpreis Gottes.
♫ EG 12,1-2 - Gott sei Dank durch alle Welt
♫ EG 222,1.3 - Im Frieden dein, o Herre mein
♫ EG 36,1-3 - Fröhlich soll mein Herze springen

Die Predigt dreht sich um das Evangelium und um einen Text aus dem letzten Kapiteln des Buches Jesaja (s.u.) Danach folgen noch einmal zwei Lieder.
♫ EG 71,1-3 - O König aller Ehren
♫ EG 41,1-3 - Jauchzet, ihr Himmel

Abkündigungen

♫ EG 27,1.5.6 - Lobt Gott, ihr Christen

Während der Fürbitte singen wir die ersten 4 Strophen von ♫ EG 37,1-4 Ich steh an deiner Krippen hier

Vaterunser ...

Entlassung und Segen

♫ EG 44 O du fröhliche

♫ Orgelnachspiel

Evangelium Lk 2,(22-24) 25-38 (39-40)
Jesu Darstellung im Tempel. Simeon und Hanna

22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, 23 wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn (2.Mose 13,2; 13,15): »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«, 24 und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« (3.Mose 12,6-8).

25 Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm. 26 Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem Heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. 27 Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, 28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:

29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren,
wie du gesagt hast;
30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
31 den du bereitet hast vor allen Völkern,
32 ein Licht, zu erleuchten die Heiden
und zum Preis deines Volkes Israel.

33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. 34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird 35 – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden.

36 Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser; die war hochbetagt. Sie hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt, nachdem sie geheiratet hatte, 37 und war nun eine Witwe an die vierundachtzig Jahre; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. 38 Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

39 Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth. 40 Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade war bei ihm.

Predigt Jes 63,7-16 - Buß- und Bittgebet des Gottesvolkes - Stichpunkte


Manfred Senftleben schreibt: Am 1. Sonntag nach dem Christfest steht Simeon, der auf den "Trost Israels" wartet, im Vordergrund. Er erkennt in Jesus, den Heiland, und spricht: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Diese Worte deuten auf die Weissagung hin, die ihm zuvor vom Heiligen Geist gemacht worden war, dass er nicht sterben würde, bevor den Messias gesehen hätte. Durch seine Person wird deutlich, dass das Warten ein Ende hat; alles ist erfüllt, was die Propheten vom Messias gesagt haben.

7 Ich will der Gnade des HERRN gedenken und der Ruhmestaten des HERRN in allem, was uns der HERR getan hat, und der großen Güte an dem Hause Israel, die er ihnen erwiesen hat nach seiner Barmherzigkeit und großen Gnade. 8 Denn er sprach: Sie sind ja mein Volk, Söhne, die nicht falsch sind. Darum ward er ihr Heiland 9 in aller ihrer Not. Nicht ein Engel und nicht ein Bote, sondern sein Angesicht half ihnen. Er erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her.
    29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast;
    30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
    31 den du bereitet hast vor allen Völkern,
    32 ein Licht, zu erleuchten die Heiden
    und zum Preis deines Volkes Israel.
10 Aber sie waren widerspenstig und betrübten seinen Heiligen Geist; darum ward er ihr Feind und stritt wider sie.
  • Militärische Niederlagen im
    • Krieg gegen Assyrien - Untergang des Nordreiches Israel
    • Krieg gegen Babylon - Zerstörung Jerusalems
    • Babylonischen Exil
    Gegenwärtiges Chaos - ist aber selbstverantwortet
11 Da gedachte sein Volk wieder an die vorigen Zeiten, an Mose: Wo ist denn nun, der aus dem Wasser zog den Hirten seiner Herde? Wo ist, der seinen Heiligen Geist in ihn gab? 12 Der seinen herrlichen Arm zur Rechten des Mose gehen ließ? Der die Wasser spaltete vor ihnen her, auf dass er sich einen ewigen Namen machte? 13 Der sie führte durch die Fluten wie Rosse, die in der Wüste nicht straucheln; 14 wie Vieh, das ins Tal hinabsteigt, so brachte der Geist des HERRN uns zur Ruhe. So hast du dein Volk geführt, auf dass du dir einen herrlichen Namen machtest.
    Da kamen sie in die Gottesdienste Heiligabend - sie wollten sich noch einmal vergewissern, dass Gott da ist ...
15 So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. 16 Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her dein Name.
    Gott hat nicht allein vom Himmel geschaut, er hat seinen Sohn geschickt!
      Er kommt aus seines Vaters Schoß / und wird ein Kindlein klein, / er liegt dort elend, nackt und bloß / in einem Krippelein, / in einem Krippelein.
      Er wird ein Knecht und ich ein Herr; / das mag ein Wechsel sein! / Wie könnt es doch sein freundlicher, / das herze Jesulein, / das herze Jesulein!
    Im Prinzip fügen Erwachsene einem Kind kein Leid zu - wenn das gelten würde, hätten wir schon die Antwort auf all die Probleme unserer Zeit: Wir müssten nur so miteinander umgehen wie wir mit Kindern umgehen - liebevoll, rücksichtsvoll, voller Hilfsbereitschaft
"So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht?" - Manfred Senftleben hatte im Blick auf Simeon gesagt: “Durch seine Person wird deutlich, dass das Warten ein Ende hat.” Ja, das stimmt: Gott hat alles gemacht, jetzt sind wir Menschen dran, nach seinem Willen zu fragen.

Mittwoch, 25. Dezember 2019

2. Weihnachtstag

26. Dezember 2019


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch fand man früher die Texte zum 2. Weihnachtstag unter der Nummer 954.08. Die neue Perikopenordnung hat die Alttestamentliche Lesung und das Evangelium durch andere Texte ersetzt. Ich bleibe in diesem Jahr bei der alten Leseordnung. Der Prolog des Johannesevangeliums passt gut mit dem Bibelwort zusammen, das ich der Predigt zugrunde lege: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3,16)

Wer die aktuell vorgesehenen Text sich anschauen will, ruft die Seite "Das Kirchenjahr" auf, wo Martin Senftleben alles gut aufbereitet hat.

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1, 14a)

Wochenlied:

Zu Bethlehem geboren (EG 32) oder
Kommt und lasst uns Christum ehren (EG 39)

Lieder für den Gottesdienst:

EG 32,1-4 Zu Bethlehem geboren
EG 738 - Singt dem Herrn ein neues Lied
          Gloria Patri
Aufforderung zum Kyrie
          EG 23,1-4 - Gelobet seist du, Jesu Christ
Aufforderung zum Gloria
          EG 53,1-3 - Als die Welt verloren
EG 27,1.2.5.6 - Lobt Gott, ihr Christen alle gleich
EG 56,1.4.5 - Weil Gott in tiefster Nacht erschienen
EG 45,1-4 - Herbei, o ihr Gläub'gen
Fürbittengebet, dazu der Refrain von EG 54
EG 44,1-3 - O du fröhliche

Evangelium Joh 1, 1-5.9-14

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. 4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.

9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. 10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. 11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, 13 die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Predigt

Liebe Weihnachtsgemeinde!

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3,16)

Dieses bekannte Bibelwort aus dem Johannesevangelium nennen die Fachleute auf Lateinisch »das Evangelium in nuce«, zu deutsch: das Evangelium in der Nuss. Gemeint ist die Zusammenfassung des Evangeliums auf engstem Raum. ...

So werde ich die Predigt beginnen. Die Idee vom "Evangelium in der Nuss" stammt von Hermann Otto Geißler. Er veröffentlichte seinen Predigtvorschlag in der Reihe "Gottesdienstpraxis Serie B - Arbeitshilfen für Gottesdienste zu den Festzeiten, für Kasualien und besondere Anlässe - Weihnachten" - Hrsg. Erhard Domay - Gütersloh 1989, S. 112 ff. Einige Passagen von Hermann Otto Geißler übernehme ich wortwörtlich, andere verfasse ich neu. 


Bei Pixabay gefunden
https://pixabay.com/de/photos/walnu%C3%9F-waln%C3%BCsse-halbiert-2829583/

Nimmt man die Idee des Evangeliums in der Nuss wortwörtlich, könnte man für jeden Gottesdienstbesucher eine Nuss mit einem Zettel vorbereiten, auf dem die Quintessenz der Predigt zusammengefasst wird. Zugegeben, das habe ich nicht geschafft. Ich werde aber für jeden eine Walnuss dabei haben und die Botschaft, die man in die Nuss stecken könnte.

Diese Botschaft besteht aus 7 Wörtern. Zu denen habe ich mir ein paar Gedanken gemacht - allerdings nicht in der Reihenfolge, dass die Botschaft sofort erkennbar wäre.  


Wahrscheinlich kommt man schnell auf die richtige Lösung. Hier die Notizen zu den einzelnen Wörtern: 

FÜRCHTE

Man erschrickt, wenn man dieses Wort liest. Als ob wir diese Aufforderung nötig hätten! Gibt es nicht genug Gründe zur Furcht in unserer Zeit? Wenigstens für diese Festtage möchten wir sie vergessen, die dunkle Wirklichkeit unserer Welt: “Zeiten der brennenden Regenwälder, schmelzenden Gletscher und scheinbar unaufhaltsamen Auflösungsprozessen unserer politischen Ordnungssysteme”, das waren die Stichworte, die Herr Reichenbach in der Begrüßung genannt hatte. Kann es der Sinn der Weihnachtsbotschaft sein, uns all dies zu Bewusstsein zu bringen?

In einem Sinne jedenfalls schon. Die Geburt im Stall von Bethlehem hat etwas zu tun mit dem Zustand unserer Welt. Gott steigt herab und kommt in einem Stall zur Welt, an einem Ort, wo keine Frau ihr Kind zur Welt bringen möchte. Herr Reichenbach hat das so ausgedrückt. “Wir beten nicht zu einem unnahbaren und unzugänglichen fernen Gott, der weit wegbleibt, um dann bestaunt und verehrt zu werden, sondern er ist mitten unter uns. Gott kommt zu uns und sitzt mit uns in einem Boot in dieser immer brüchiger werden Welt.” Und dieser Gott kennt auch unsere ganz persönlichen Ängste, die wir von einem Jahr ins andere mitnehmen: um unsere Gesundheit, unsere Existenz, unser Glück, unsere Kinder, unsere Zukunft.

Dann aber rückt dieses Stichwort »Fürchte!« doch auch unsere Befürchtungen zurecht. In der Bibel ist des öfteren von der “Furcht Gottes” die Rede. Dabei sind dann nicht angst und Schrecken vor Gott gemeint, vielmehr versteht die Bibel unter Gottesfurcht den Respekt und die Ehrfurcht vor Gott. Diese Gottesfurcht ist uns weithin abhanden gekommen, und deshalb haben all die anderen Ängste die Herrschaft über uns angetreten. Und sie sind schlimmere Herren.

Martin Luther hat dies in seiner Erklärung zum ersten Gebot so ausgedrückt: Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen. Ihn fürchten mehr als alles andere, macht frei von anderen Ängsten, die uns beherrschen wollen. Deshalb ist dieses Wort »Fürchte« ein Stück des Evangeliums, wenn es fortgesetzt wird mit dem Wort »Gott« - Fürchte Gott! Fürchtegott ist ein deutscher männlicher Vorname. Dieselbe Bedeutung hat Timotheus.

GOTT

Vielen ist es eine fremde Vokabel geworden in unserer Zeit. Manchmal sprechen die Menschen davon, dass sie an eine höhere Macht glauben.  Aber ist der Glaube an so eine höhere Macht ein Grund für das Vertrauen, dass unser Leben Sinn macht? Müssen wir nicht gerade verzweifeln, wenn diese höhere Macht nicht alles zum Guten kehrt?

Gott ist mehr als eine höhere Macht, Gott ist ein du, das ich anreden kann. Und Gott hat uns und unsere Welt im Blick: »Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.«
Deshalb dürfen wir vertrauen und hoffen, dass unser Leben einen Sinn hat. Es gibt den Grund, der deine Hoffnung und dein Vertrauen trägt. Es ist der Urgrund der Welt. Sicher kannst du nur stehen und zuversichtlich nur leben, wenn du dich auf diesen Grund stellst.

GLAUBE

Der Glaube scheint in unserer modernen Zeit immer mehr zu schwinden. Wer bekennt schon in der Öffentlichkeit, dass er an Gott glaubt. Und wenn er es sagt, dann muss man damit rechnen: Aber sonst bist du doch ganz normal.

Dabei ist das mit dem Glauben nicht einfach: Ich glaube, hilf meinem Unglauben, so lautet die Losung für das kommende Jahr 2020.

Früher wurde Unglaube als ein Mangel, heute gehört es wohl schon zum guten Ton, sein Nichtglauben nach außen zu kehren. “Wenn Glaube bei uns einzieht ....” - “Der ist schon lange bei mir ausgezogen.” - “Wenn Glaube bei uns einzieht, öffnet sich der Horizont. Wir fangen an zu leben, weil der Himmel bei uns wohnt.”

Aber irgendwo muss doch noch eine Erinnerung geblieben sein, sonst wären die Kirchen Heiligabend nicht so voll und würden - das sage ich aus der Erfahrung der letzten Jahre - immer voller.

LIEB

Dieses Wort passt wie kaum ein anderes zum Weihnachtsfest - zum Fest des Friedens und der Liebe. Und so hat jeder seine ganz hohen Erwartungen an diese Tage. Wenigstens jetzt - wenn es auch sonst im Jahr nicht gelingt - wenigstens jetzt sollte man freundlich miteinander umgehen, die rauhen Worte lassen und lieb zueinander sein. Die Familie ist doch beisammen.

Aber warum gibt es gerade in diesen Tagen so viel Stress, Streit und Auseinandersetzungen? Paartherapeuten, aber auch Scheidungsanwälte berichten davon, dass nach dem Fest die Zahl der Trennungen in Deutschland zunimmt.

Paulus im Hohenlied der Liebe - 1. Kor 13
    4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, 5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Diese Liebe ist aber keine Einbahnstraße. Sie ist nur stark, wenn wir sie uns gegenseitig schenken.

Letztendlich ist das mit der Liebe Gottes - also Gottes Liebe zu uns und unsere Liebe zu Gott - genauso. Sie ist stark, wenn sie in beide Richtungen fließt. Aber im Blick auf Gott können wir sagen, dass er immer wieder einen neuen Anfang macht. “Also hat Gott die Welt geliebt, dass Gott seinen Sohn gab.” Auch wenn es Stress gibt in der Beziehung zu Gott, er spricht niemals die Scheidung aus.

DICH

Dieses Wort kommt zweimal vor. Das ist sicher kein Zufall. An Weihnachten geht es um uns persönlich. Das gilt sowohl zuhause in unseren Familien als auch für die Botschaft Gottes. Wir sind die Adressaten, wir sind die Empfangenden, die Beschenkten. “Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab …” Der Sinn von Weihnachten erfüllt sich, wenn wir das entdecken. Deshalb das doppelte »dich«.

Da sind wir nicht angesprochen als die selber Aktiven, als die, die alles selber machen müssen, die Leistungen bringen und sich im Leben behaupten. Hier dürfen wir die alltägliche, harte Wirklichkeit einmal beiseite lassen und in die Rolle von Kindern schlüpfen, die sich beschenken lassen und dann vor Freude gar noch das Danke vergessen.

Ganz gewiss wird das zweifache Dich bei dem Evangelium in der Nuss so zu verstehen sein. Hier geht es um eine Sympathiebezeugung, die uns wirklich selber meint, wie wir sind, und nicht, wie wir vor anderen erscheinen wollen oder müssen. Und wir dürfen sie uns gefallen lassen ohne Wenn und Aber.

HAT und NICHT

Diese beiden Wörter fasse ich zusammen. Nimmt man sie zusammen, so klingt ein Wort an, das Jesus über sich selbst gesagt hat und das zu den Umständen seiner Geburt so sehr passt: »Der Menschensohn hat nicht, da er sein Haupt hinlegt.«

Uns erinnert dieses Wort heute an all die vielen Menschenbrüder und - schwestern, die all das nicht haben, was uns so selbstverständlich erscheint, die Weihnachten unter erbärmlichsten Verhältnissen erleben müssen - und wo Politiker bei uns behaupten, die Hilfe, die einige fordern und andere auch geben wollen, sei ein falsches Zeichen. Wie tief sind wir gesunken.

Aber wir wollen auch nicht den Anklang der beiden kleinen Wörter an die Gedanken unseres Bibelworts überhören. Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3,16)
Auch da finden sich die beiden nahe beieinander: Wer glaubt, hat Leben, unvergängliches und unerschöpfliches Leben. Er ist nicht verloren.

NUR

388 gefundene Synonyme in 23 Gruppen

1. Bedeutung: doch
lediglich einmal allein sicher immerhin bloß indes indessen auch okay trotz jawohl nur nun meinetwegen jedoch jedenfalls eben gewiss

2. Bedeutung: allein
lediglich ausschließlich ausgezeichnet einzig bloß außergewöhnlich einmalig
ausnahmslos einzigartig uneingeschränkt alleinig schon

FÜRCHTE - GOTT - GLAUBE - LIEB - 2x DICH - HAT - NICHT - NUR

Soweit diese Notizen. Haben Sie den Lösungssatz schon herausgefunden? Im Gottesdienst meldete sich eine ältere Dame. "FÜRCHTE DICH NICHT!" Das sei ganz einfach. Und dann erkannte sie: "GOTT HAT DICH LIEB." Lediglich mit "NUR GLAUBE" konnte sie nichts anfangen - doch dann fiel es ihr sofort auf: "GLAUBE NUR!" Also, das Evangelium in Nuce lautet:


Fast zu einfach, für Kinder vielleicht? Aber Jesus hat selbst einmal gesagt: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder … So können wir Erwachsenen diese Botschaft für uns gelten lassen. Fürchte dich nicht, glaube nur (Mk 5,36), das sagt uns Jesus zu. Die Botschaft von seiner Liebe ist Gottes Weihnachtsgeschenk für uns. 

Sonntag, 22. Dezember 2019

Heiligabend - 16.30 Uhr und 17.30 Uhr

24. Dezember 2019


Erweitertes Angebot 


Für Heiligabend haben wir uns für dieses Jahr vorgenommen, unser Gottesdienstangebot probeweise zu erweitern.

Diejenigen, die in den letzten Jahren um 17:00 Uhr in den Gottesdienst kamen, erlebten, dass dieser übervoll besucht war.

Aus eins mach zwei

In diesem Jahr wollen wir diesen Gottesdienst „teilen”, d. h. aus einem Gottesdienst machen wir zwei. Das Krippenspiel um 15:30 Uhr für die Familien mit kleineren Kindern und die traditionelle Christvesper um 18:30 Uhr, die am ehesten von Erwachsenen besucht wird, deren Kinder längst selbst ständig sind, diese Gottesdienste sind von dem neuen Angebot nicht betroffen.

16:30 Uhr oder 17:30 Uhr ?

Aber alle, die sich vorgenommen haben, um 17:00 Uhr zu kommen, müssen sich dieses Jahr entscheiden, ob sie eine halbe Stunde eher, um 16:30 Uhr, oder eine halbe Stunde später, um 17:30 Uhr, in die Gustav-Adolf-Kirche zum Gottesdienst kommen. Die Gottesdienste werden jeweils etwa 45 Minuten dauern und richten sich an Familien mit älteren Kindern, an Jugendliche und junge Erwachsene.

Und in welchen Gottesdienst gehen wir nun?

Damit nun nicht alle zu einem Gottesdienst kommen und die Kirche wieder überfüllt ist, kann vielleicht folgende „Regel” hilfreich sein. Je jünger die Kinder sind, die zwar nicht mehr ins Krippenspiel gehen wollen, die aber doch noch ganz gespannt auf die Bescherung warten, diese Familien sollten eher um 16:30 Uhr kommen. Die Familien, deren Kinder schon etwas mehr Geduld aufbringen, oder die jungen Erwachsenen, die gern Heiligabend zum Kirchgang nutzen, die sollten sich eher für den Gottesdienstbeginn um 17:30 Uhr entscheiden.

Heut schleußt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis ...

Das ist die Überschrift für diese beiden Gottesdienste. Damit werden die Weihnachtsgeschichte und die Geschichte vom Paradies und vom Sündenfall miteinander verknüpft. In dieser Verbindung offenbart sich das große Geheimnis der Geburt Jesu. 

Vor einiger Zeit stieß ich wieder auf den "Grabower Altar", den Meister Bertram von Minden gestaltete, ursprünglich für die Hamburger St.-Petri-Kirche. Wer sich ein wenig informieren möchte, kann dies bei Wikipedia tun: 
Bedingt durch die wechselhafte Geschichte des Altars sind seine Teile nicht mehr alle zusammen zu bestaunen. Ich habe einmal mit den Bildern von Wikipedia rekonstruiert, wie der Altar mit den bemalten Bildern ausgesehen haben könnte. 
zu den einzelnen Bildelementen vgl. die Artikel bei Wikipedia
und die Verweise dort auf Wikimedia
Kombination und Bearbeitung von mir
In der Auslegung werde ich mich insbesondere auf die beiden rechten Bildtafeln konzentrieren, wobei Kains Mord an seinem Bruder Abel, dargestellt auf der unteren Reihe der ersten Bildtafel, die Geschichte vom Sündenfall abschließt und unbedingt in die Betrachtung mit einbezogen werden muss. 



Die bemalten Flügel findet man hier: 
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Petri-Altar_(Grabower_Altar)?uselang=de
Das Bild mit den Figuren, die ich mit den Bildtafeln überdeckt habe, findet sich hier:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:O%C5%82tarz_otwarty.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f1/O%C5%82tarz_otwarty.jpg
Packet68 [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]

Stichworte zu den Bildern

Vor den Gottesdiensten will ich hier natürlich nicht gleich alle Überlegungen und meine Auslegung preisgeben. Ein wenig Überraschung soll es im Gottesdienst ja auch geben. Aber ich will hier wiedergeben, welche Stichworte ich mir zu den einzelnen Folien meiner Präsentation aufgeschrieben habe.

Für alle, die nicht so gut sehen konnten, füge ich jetzt nach dem Gottesdienst die einzelnen Folien der Präsentation noch ein. 

=====
Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei. ... Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. ... Und siehe, es war alles sehr gut! (Gen 1,26ff)

=====
Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben. (Gen 2,16f)

=====
Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! 

Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. (Gen 3,1-6)

=====
Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? 

Da sprach Adam: Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß. Da sprach Gott der HERR zur Frau: Warum hast du das getan? Die Frau sprach: Die Schlange betrog mich, sodass ich aß. (Gen 3,11ff)


=====
Verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen ... Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. (Gen 3,17ff)

=====
Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick? Ist's nicht also? Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie. (Gen 4,6f)

Selbst auf Kains Brudermord reagiert Gott nicht mit Vernichtung. Kain muss zwar das Land verlassen, aber er bleibt am Leben.

Dieses bewahrende Verhalten Gottes zieht sich durch die ganze Geschichte. Auch wenn die Propheten Gottes auserwähltem Volk das Gericht ansagen müssen, so gibt Gott immer wieder Zukunft. In diesen Zusammenhang gehören auch die messianischen Weissagungen, die die Christen auf Jesus bezogen. Wir hören im Gottesdienst die Worte von Jesaja Kapitel 9:

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht

1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.

5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; 6 auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.


Weihnachtsgeschichte

Für die Weihnachtsgeschichte zeige ich hier drei Vergrößerungen aus der Präsentation. 




Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2

1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Von links nach rechts und von oben nach unten

So viel sei an dieser Stelle noch gesagt: Die Bilder kann man von links nach rechts, aber auch von oben nach unten "lesen". Vielleicht kommt der eine oder die andere ja schon durch diese Anregung auf Gedanken, die ich im Gottesdienst dann versuche darzulegen.

Gott schafft den Menschen zu seinem Bild - und siehe, es war sehr gut! Erst im Menschen Jesus Christus sehen wir Gott. Jesus lebt, wie Gott es von uns Menschen möchte.

Gott gibt dem Menschen das Paradies; ein Schloss ist im Hintergrund zu sehen. Er selbst ist sich nicht zu schade in einem ärmlichen Stall zur Welt zu kommen.

Adam und Eva lassen sich verführen - Könige und Hirten beten an.

Menschen sind nicht in der Lage, Verantwortung für ihr Tun zu übernehmen. Der Sohn Gottes erfüllt das Gesetz des Mose. Er wird am 8. Tag beschnitten, wie es im Volk Israel in Gebrauch ist, um den Bund mit Gott zu bekräftigen.

Bei Matthäus können wir lesen: Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. (Mt 5,17)

Die Menschen müssen das Paradies verlassen. Es gibt Mord und Totschlag: Kindermord in Bethlehem (Mitte), Brudermord (links), Kreuzigung Rechts.

Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. - Gott versorgt die Heilige Familie auf der Flucht vor Herodes.

Wir können uns entscheiden: Mord und Totschlag? Wir wissen doch um Gut und Böse!

Oder Gottes Fürsorge auch in bedrängter Zeit, so dass Menschen geholfen werden kann und wir in Frieden mit uns und der Welt und mit Gott leben können.

Lieder

  • Vom Himmel hoch da komm ich her
  • Herbei, o ihr Gläubgen
  • Lobt Gott, ihr Christen (nur um 16.30 Uhr)
  • O du fröhliche
Im Gottesdienst um 17.30 Uhr wird auch der Chor Just for Fun singen:
  • First Nowell
  • Here in Bethlehem
  • We wish yo a merry Christmas

Evangelisches Gesangbuch

Zum Schluss soll nicht der Hinweis auf das Evangelische Gesangbuch fehlen. Hier findet man die Texte für die Christvespern unter der Nummer 954.05; die Texte der Christnacht unter der Nummer 954.6. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr by Dr. Martinus". Wie zu sehen ist, habe ich die Links schon gelegt.

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayerischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. (Lk 2, 10b-11)

Wochenlied:

Gelobet seist du, Jesus Christ (EG 23 - Vesper)
Es ist ein Ros entsprungen (EG 30 - Christnacht)
Ich steh an deiner Krippen hier (EG 37 - Christnacht)

Alle vorstehenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Gottesdienste am 24.12.2019


4. Advent

22. Dezember 2019


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 4. Advent - teilweise - unter der Nummer 954.04. Digital und vollständig findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayerischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! (Phil 4, 4-5)

Wochenlied:

Nun jauchzet, all ihr Frommen (EG 9)
O komm, o komm, du Morgenstern (EG 19)

Alle nachfolgenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Der Gottesdienst

Der Posaunenchor wird diesen Gottesdienst musikalisch gestalten. Die Advents - und zu einem Teil auch die Weihnachtslieder - wurden intensiv gespielt. So werden die ersten Lieder im Gottesdienst vorgegeben sein, damit auch die Anfänger im Posaunenchor mitblasen können, dann aber ist die Gemeinde am Zuge und kann auswählen.

Die ersten vorgegebenen Lieder sind:
  • Macht hoch die Tür
  • Tochter Zion
  • Herbei, o ihr Gläub'gen
Danach stehen die Adventslieder aus dem Gesangbuch zur Auswahl:
    2 Er ist die rechte Freudensonn (Kanon)
    3 Gott, heilger Schöpfer aller Stern
    4 Nun komm, der Heiden Heiland
    5 Gottes Sohn ist kommen
    6 Ihr lieben Christen, freut euch nun
    7 O Heiland, reiß die Himmel auf
    8 Es kommt ein Schiff, geladen
    9 Nun jauchzet, all ihr Frommen
    10 Mit Ernst, o Menschenkinder
    11 Wie soll ich dich empfangen
    12 Gott sei Dank durch alle Welt
    13 Tochter Zion, freue dich
    14 Dein König kommt in niedern Hüllen
    15 Tröstet, tröstet, spricht der Herr
    16 Die Nacht ist vorgedrungen
    17 Wir sagen euch an den lieben Advent
    18 Seht, die gute Zeit ist nah
    19 O komm, o komm, du Morgenstern
    20 Das Volk, das noch im Finstern wandelt
    21 Seht auf und erhebt eure Häupter
    22 Nun sei uns willkommen (Kanon)
    536 Auf, auf, ihr Christen alle
    537 Zieh, Ehrenkönig, bei mir ein
    538 Lobt den Herrn, unter uns erblüht sein Stern
Hinzu kommen eher volkstümliche Lieder zur Advents- und Weihnachtszeit:
    Es ist für uns eine Zeit angekommen
    Go, tell it on the mountains
    O Bethlehem, du kleine Stadt
    Stern über Bethlehem
    Alle Jahre wieder
    Am Weihnachtsbaum
    Kling, Glöckchen
    Leise rieselt der Schnee
    Schneeflöckchen, Weißröckchen

Mariä Verkündigung

Der thematische Schwerpunkt des Gottesdienstes liegt auf der Begegnung Mariens mit dem Engel Gabriel, der ihr die Geburt des Kindes ankündigt. Deshalb wird sowohl die Geschichte der Ankündigung wie auch Mariens Lobgesang, das Magnificat, im Gottesdienst erklingen.

Lukas 1,26-37 - Die Ankündigung der Geburt Jesu

26 Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, 27 zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. 28 Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! 29 Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? 30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. 31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. 32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, 33 und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.

34 Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß? 35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. 36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei. 37 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. 38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.

Lk 1,46-55 - Magnificat - Marias Lobgesang

Meine Seele erhebt den Herrn,
und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes;
denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.
Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.
Denn er hat große Dinge an mir getan,
der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.
Und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht
bei denen, die ihn fürchten.
Er übt Gewalt mit seinem Arm
und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
Er stößt die Gewaltigen vom Thron
und erhebt die Niedrigen.
Die Hungrigen füllt er mit Gütern
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er gedenkt der Barmherzigkeit
und hilft seinem Diener Israel auf,
wie er geredet hat zu unsern Vätern,
Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit.

Cleo und Maria von Christiane Röper

Vor einiger Zeit fand ich die Geschichte von Cleo und Maria in Weihnachtswundergeschichten von Ursula Richter und Barbara Mürmann  (beide Herausgeber) - Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 2 (1. November 2010). Diese sehr anrührende Geschichte betrachtet die biblische Begebenheit unter einem ganz neuen Blickwinkel. Cleo braucht dingend einen Menschen, mit dem sie reden kann. Die junge Maria, die gerade dem Engel begegnet war, die wäre die richtige. Da das natürlich nicht geht, findet Cleo im jungen Priester Marius einen einfühlsamen Gesprächspartner. 

Samstag, 14. Dezember 2019

3. Advent

15. Dezember 2019


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 3. Advent - teilweise (s. Anmerkung am Ersten Advent 2018 zur Revision der Leseordnung) - unter der Nummer 954.03. Digital und vollständig findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayerischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig! (Jes 40, 3.10)

Wochenlied:

Mit Ernst, o Menschenkinder (EG 10)
Die Nacht ist vorgedrungen (EG 16)

Lieder für den Gottesdienst

EG 17,1-3 Wir sagen euch an
EG 736 - Psalm 91
zur Taufe:
Kind du bist uns anvertraut
Möge die Straße
EG 16,1-3 Die Nacht ist vorgedrungen
EG 1,1.2.4 Macht hoch die Tür

Alle nachfolgenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Lesung Lk 1, 67-79 - Der Lobgesang des Zacharias

Johannes ist gerade geboren worden und Zacharias, sein Vater, hat seine Sprache wiedergefunden. Über diesen Moment berichtet Lukas:

67 Und sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach:
68 Gelobt sei der Herr, der Gott Israels!
Denn er hat besucht und erlöst sein Volk
69 und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils
im Hause seines Dieners David
70 – wie er vorzeiten geredet hat
durch den Mund seiner heiligen Propheten –,
71 dass er uns errettete von unsern Feinden
und aus der Hand aller, die uns hassen,
72 und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern
und gedächte an seinen heiligen Bund
73 und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham,
uns zu geben,
74 dass wir, erlöst aus der Hand unsrer Feinde, 75 ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang
in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen.
76 Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen.
Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest
77 und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk
in der Vergebung ihrer Sünden,
78 durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes,
durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe,
79 damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes,
und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.

Taufe

Ein Kind wird im Gottesdienst getauft. Deshalb werden die beiden nachfolgenden Texte gelesen. 

Kinderevangelium - Die Segnung der Kinder

13 Sie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. 14 Als das Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. 15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 16 Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie. (MK 10,14-16)

Der Missionsbefehl

18 Jesus spricht: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Mt 28)

Predigt

In der Predigt gehe ich zunächst auf den Taufspruch ein: 
    Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie Dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie Dich auf den Händen tragen und Du Deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. (Ps 91,11-12)
Wie viele andere Eltern so haben auch diese beiden den Wunsch, dass Gott - dass Gottes Engel - ihr Kind begleiten möge. Das Bild vom Schutzengel spricht auch heute immer noch Menschen an.

Es geht aber nicht allein um das Taufkind, sondern auch um das Kind Johannes, den sie später den "Täufer" nennen. Es rankten sich wundersame Dinge um die Schwangerschaft Elisabeths. Zacharias, der Vater, war bei seinem Dienst im Tempel auf einmal verstummt, weil er der Ankündigung des Engels, seine Frau werde ein Kind zur Welt bringen, keinen Glauben schenkte. Als das Kind dann geboren war, fand Zacharias seine Sprache wieder. Diese Ereignisse konnten nicht verborgen bleiben:
    Lukas 1,65 Und es kam Furcht über alle Nachbarn; und diese ganze Geschichte wurde bekannt auf dem ganzen Gebirge Judäas. 66 Und alle, die es hörten, nahmen's zu Herzen und sprachen: Was, meinst du, will aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
Zacharias gab im Lobgesang schon Antwort auf die Frage nach der Zukunft seines Sohnes:
    Lukas 1,76 Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen.
    Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest.
Und Lukas stellt dann fest:
    Lukas 1,80 Und das Kindlein wuchs und wurde stark im Geist. Und er war in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er vor das Volk Israel treten sollte.
Im Jahr 29 n. Chr. war es dann so weit:
    Lukas 3,1 Im fünfzehnten Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter in Judäa war und Herodes Landesfürst von Galiläa ..., da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. 3 Und er kam in die ganze Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden … 7 … Johannes (sprach) zu der Menge ...: Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? 8 Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße; und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. 9 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße … Damit sind wir mit einem Schlag in der Gegenwart angekommen. 

Weltklimakonferenz - da wird blockiert, gefeilscht, getrickst - aufs Geld geschaut - da wird auf Zeit gespielt

Johannes sagt: "Nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater." - Übersetzt: Es wird schon! Wir gehören ja zum auserwählten Volk. - Johannes hält dagegen: "Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen."

Damit unsere Kinder und Kindeskinder eine Zukunft haben, sind wir heute auch gefordert. Was Zacharias seinem Sohn mit auf den Weg gab, das gilt uns Erwachsenen heute, damit wir die Zukunft unserer Kinder und Enkel nicht verspielen: 
    Du, Menschenkind, kannst ein Prophet des Höchsten heißen.
    Denn du kannst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest
    und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden.
    Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes
    wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe,
    Weihnachten werden wir ihn schauen, den Sohn Gottes,
    und dieses Licht wird scheinen denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes,
    und dieses Licht richtet unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Das ist unsere Chance! Unsere Umkehr zu Gott, unsere Umkehr zum Leben! Nutzen wir diese Chance!

1. Advent

Nachtrag zum 1. Dezember 2019


Mit dem 1. Advent beginnt eine neues Kirchenjahr. In seinem Sohn Jesus Christus kommt Gott zu uns Menschen. Das ist ein Geschenk, eine Gabe und zugleich auch eine Aufgabe, die sich nicht allein auf unser eigenes Lebens bezieht, sondern die auch den Nächsten mit in den Blick nimmt.

Brot für die Welt

Deshalb ist es folgerichtig, dass mit dem 1. Advent auch die evangelische Aktion "Brot für die Welt" beginnt. Das Motto für die 61. Aktion lautet wie im Jahr zuvor "Hunger nach Gerechtigkeit".

In diesem Jahr unterstützen wir in unserer Kirchengemeinde das Projekt in Tansania: "Mit Öko-Landbau gegen den Hunger" Auf der verlinkten Seite von Brot für die Welt kann man lesen: "Wenig Regen, wenig Fachwissen, wenig Ertrag: Viele Kleinbauern-Familien im Tiefland des Tarime-Distriktes können sich kaum ernähren. Neues Saatgut und agrarökologische Methoden helfen ihnen, mehr zu ernten." Weitere Infos finden sich auf der verlinkten Seite.

Der Gottesdienst

Die Kindergartenkinder haben sich schon mit dem Thema beschäftigt und sind im Gottesdienst anwesend. Deshalb feiern wir einen "Gottesdienst mit kleinen und großen Leuten". Ich werde in einer Präsentation das Projekt von Brot für die Welt vorstellen und Fotos aus der Arbeit in der KiTa zeigen. Da es der erste Sonntag im Monat ist, ist es eine Abendmahlsgottesdienst. Außerdem bringen die Kinder aus dem Kindergottesdienst ein Lied aus dem weihnachtlichen Krippenspiel zu Gehör.

Ablauf

Orgelvorspiel
Begrüßung
Abkündigungen
Lied - Wir sagen euch an den lieben Advent, Str. 1
Psalm 24 - in drei Gruppen gesprochen - mit Kehrvers “Freut euch”
  • Wer ist der König der Ehre?
  • Es ist der HERR Zebaoth; er ist der König der Ehre.
  • Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Gott, der uns Menschen gemacht hat.
    Alle Menschen auf der Erde, so unterschiedlich wie wir sind.
Kehrvers “Freut euch”
  • Wer ist der König der Ehre? 
  • Es ist der HERR, stark und mächtig, der HERR, mächtig im Streit. 
  • Gott ist stark und mächtig. Gott ist wunderbar.
    So sehr, dass er als kleines Kind auf die Welt kommt.
Präsentation - Tansania - Kita
Lied - Im Advent, im Advent, 1-3
Evangelium - Jesus zieht in Jerusalem ein - Konfi
Lied der Krippenspiel-Kinder
Abendmahl
Lied - Wir sind eingeladen zum Leben
Vater unser
Einsetzungsworte
Lied - Kommt mit Gaben und Lobgesang
Austeilung
Lied - Dankeschön, oh merci
Fürbitten - mit dem Lied "Mache dich auf und werde licht"
Segen
Lied - Tschüß mach’s gut

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Advent - teilweise - unter der Nummer 954.01. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Siehe dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9, 9b)

Wochenlied:

Nun komm der Heiden Heiland (EG 4) oder
Wie soll ich dich empfangen (EG 11)

Alle nachfolgenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Evangelium - Mt 21, 1-11

Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus 2 und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und gleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir! 3 Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen. 4 Das geschah aber, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9): "5 Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers." 6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, 7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. 8 Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. 9 Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! 10 Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und fragte: Wer ist der? 11 Die Menge aber sprach: Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa.

Samstag, 23. November 2019

Ewigkeits- oder Totensonntag

24. November 2019


Am Ewigkeits- oder Totensonntag - auch Gedenktag der Entschlafenen genannt - steht im Zentrum des Gottesdienstes das Gedenken an die Verstorbenen des zu Ende gehenden Kirchenjahres. Die Namen werden noch einmal verlesen und für jeden Verstorbenen wird eine Osterkerze entzündet, Symbol der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Die biblischen Texte und die Predigt sprechen von der christlichen Hoffnung, dass nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern Gott, der seinen Sohn von den Toten auferweckt hat und der auch uns und unsere verstorbenen Angehörigen vom Tode zum ewigen Leben erweckt.

Wir feiern morgens um 10.00 Uhr den Abendmahlsgottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche, nachmittags um 15.00 Uhr treffen wir uns noch einmal zum Gottesdienst auf dem Friedhof in der Hüttenstraße. Da lesen wir die Namen aller Verstorbenen, die im vergangenen Kirchenjahr auf diesem Friedhof beerdigt wurden.

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Ewigkeits- oder Totensonntag unter den Nummern 954.73 und 74. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr"; entweder man wählt "Letzter Sonntag im Kirchenjahr" oder "Gedenktag der Entschlafenen"

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochensprüche:

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. (Lk 12, 35 - Ewigkeitssonntag)
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. (Ps 90, 12 - Totensonntag)

Wochenlieder:

Wachet auf, ruft uns die Stimme (EG 147) Ewigkeitssonntag
Warum soll ich mich denn grämen (EG 370) Totensonntag

Lieder für den Gottesdienst

EG 450,1-5 Morgenglanz der Ewigkeit
Psalm EG 750 Der HERR erlöst seine Gefangenen
EG 65,1.7.3.7.5.7 Von guten Mächten wunderbar geborgen

instrumental:
Largo aus Xerxes von Georg Friedrich Händel
John Williams, Theme From Schindler’s List
Amazing Grace - instrumental und danach aus den freiTönen die Strophen 1.4-6

Alle nachfolgenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Epistel - 1. Thessalonicher 4,13-18 - Von der Auferstehung der Toten

Vorbemerkung: Als Lesungen für diesen Sonntag sind eigentlich Mt 25, 1-13 und Offb 21, 1-7 für den Ewigkeitssonntag oder Joh 5, 24-29 und 1. Kor 15, 35-38.42-44a für den Totensonntag  vorgesehen. Da ich aber fast alle Beerdigung mit dem Text aus dem 1. Brief des Apostel Paulus an die Thessalonicher beende, soll dieser Text im Gottesdienst noch einmal gelesen werden, diesmal mit einem kurzen Präfamen, dass daran erinnert, dass die Gottesdienstteilnehmer den Text schon einmal gehört haben. 

Den Text der Epistellesung für den heutigen Ewigkeitssonntag haben viele von Ihnen schon auf dem Friedhof am Grab eines Angehörigen gehört, wenn Sie Abschied nehmen mussten von Ihren Lieben. Der Text steht im 1. Brief des Apostel Paulus an die Thessalonicher im 4. Kapitel.

13 Wir wollen euch aber, liebe Schwestern und Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. 14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen. 15 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. 16 Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. 17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. 18 So tröstet euch mit diesen Worten untereinander.

Predigttext - 5. Mose 34, 1-8 - Mose stirbt

1 Und Mose stieg aus dem Jordantal der Moabiter auf den Berg Nebo, den Gipfel des Gebirges Pisga, gegenüber Jericho. Und der HERR zeigte ihm das ganze Land: Gilead bis nach Dan 2 und das ganze Naftali und das ganze Land Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis an das Meer im Westen 3 und das Südland und die Gegend am Jordan, die Ebene von Jericho, der Palmenstadt, bis nach Zoar. 4 Und der HERR sprach zu ihm: Dies ist das Land, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe: Ich will es deinen Nachkommen geben. – Du hast es mit deinen Augen gesehen, aber du sollst nicht hinübergehen. 5 So starb Mose, der Knecht des HERRN, daselbst im Lande Moab nach dem Wort des HERRN. 6 Und er begrub ihn im Tal, im Lande Moab gegenüber Bet-Peor. Und niemand hat sein Grab erfahren bis auf den heutigen Tag. 7 Und Mose war hundertundzwanzig Jahre alt, als er starb. Seine Augen waren nicht schwach geworden und seine Kraft war nicht verfallen. 8 Und die Israeliten beweinten Mose im Jordantal der Moabiter dreißig Tage, bis die Zeit des Weinens und Klagens über Mose vollendet war.

Eine Beerdigungspredigt für Mose - Notizen

Geboren als jüngster Sohn einer hebräischen Familie in Ägypten - seine zumindest bekannten älteren Geschwister: Miriam und Aaron - ausgesetzt auf dem Nil - gefunden von der Tochter des Pharao - eigene Mutter als Amme - aufgewachsen im Palast blieb er im Herzen ein Hebräer - Mord an einem Aufseher

Flucht nach Midian - fand Unterschlupf im Land Midian beim Priester Jitro - der gab Mose seine Tochter Zippora zur Frau - Gerschom und Elieser

Mose kam zum Sinai, als er die Schafe seines Schwiegervaters hütete - Gott erscheint ihm im brennenden Dornbusch (2. Mose 3,6-8):
    Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
    7 Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. 8 Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt … 
Dieser Auftrag war sein Schicksal - bis zum Tod mit 120 Jahren. Es war kein leichter Auftrag - Verhandlungen mit dem Pharao, unterstützt von seinem Bruder Aaron - Auszug und Durchzug durchs Schilfmeer - Moses Schwester Mirjam lobt Gott - schließlich Ankunft am Berg Sinai, wo Gott mit seinem Volk den Bund schließen will

Aaron gießt das Goldene Kalb - Mose tritt für sein Volk ein - 40 Jahre Wanderung durch die Wüste, so dass die erste Generation stirbt und nicht ins gelobte Land kommt.

Unterwegs stellen sich Aaron und Mirjam gegen ihren Bruder und stellen seinen Führungsanspruch in Frage - spricht Gott nicht auch durch uns? Mirjam wir aussätzig. Erst auf Moses Fürbitte hin nimmt Gott die Krankheit wieder von ihr, sie muss aber sieben Tage außerhalb des Lager leben. Später stirbt sie in Kadesch, nicht weit von der Grenze zu Israel (4. Mose 20).

Kadesch wird schließlich auch für Mose und Aaron zum Schicksalsort. Wieder einmal murrt Israel. Das Wasser ist ausgegangen. Mose soll in Gottes Auftrag auf einen Felsen schlagen, so dass dort eine Quelle mit Wasser entspringt. Doch Mose - und auch Aaron - hat seine Zweifel (4. Mose 20,10-12):
    Höret, ihr Ungehorsamen, werden wir euch wohl Wasser hervorbringen können aus diesem Felsen? 
    11 Und Mose erhob seine Hand und schlug den Felsen mit dem Stab zweimal. Da kam viel Wasser heraus, sodass die Gemeinde trinken konnte und ihr Vieh. 
    12 Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron: Weil ihr nicht an mich geglaubt habt und mich nicht geheiligt habt vor den Israeliten, darum sollt ihr diese Gemeinde nicht ins Land bringen, das ich ihnen geben werde.
Aaron starb wenig später auf dem Weg in das Land Edom auf dem Berg Hor und wurde von seinem Sohn Eleasar und Mose begraben (4. Mose 20).

Und dann sind wir bei der Geschichte von Moses Ende angekommen. Mose stirbt mit 120 Jahren, nachdem er das Land der Verheißung gesehen hat. Und Gott selbst begräbt ihn.

Gerade weil bis heute keiner den Ort des Grabes kennt drängt sich die Frage auf: Was bleibt eigentlich? Die Erinnerung, das sind all die Geschichten, die erzählt und bei Mose auch aufgeschrieben wurden.

Da ist aber noch mehr - da kommt Gott in diesem Leben immer wieder vor! Dieser Gott mutete Mose durchaus etwas zu und er verlangte den ganzen Einsatz von seinem Knecht. Nach anfänglichem Zögern und Diskutieren war der - auch mit seinen Schwächen - bereit, diesen zu geben. Sen ganzes Leben war Gott geweiht.

In seiner ganzen Geschichte erscheint uns dieser große Mann Gottes ganz menschlich: auf der einen Seite stark - bis hin zur körperlichen Gewalt - auf der anderen Seite schwach und zaghaft und voller Zweifel.

Aber am Ende steht ein Sterben, von dem wir sagen können: Mose wird seinen Frieden gefunden haben, Frieden mit Gott, Frieden mit sich selbst, mit seinem Auftrag und letztendlich mit seinem Volk. 120 Jahre waren ihm gegeben - dabei waren seine Augen nicht schwach geworden und seine Kraft war nicht verfallen. Doch irgendwann war auch Moses Zeit gekommen, so wie es bei unseren Lieben, von denen wir Abschied nehmen musste, war, und so, wie es bei jedem von uns einmal sein wird. Hoffen wir, beten wir, dass wir dann dankbar auf unsere Jahre und auf das zurückblicken können, was wir erreicht und erlebt haben. Dabei gilt durchaus der Satz von Adlai E. Stevenson:

Nicht die Jahre in unserem Leben zählen,
sondern das Leben in unseren Jahren zählt.



Andacht auf dem Friedhof Hüttenstraße um 15.00 Uhr


Lieder

Wir sind nur Gast auf Erden - Nr. 62
Von guten Mächten - Nr. 4
So nimm denn meine Hände - Nr. 38
Wachet auf, ruft uns die Stimme - Nr. 17

Gebet und Predigttext - Psalm 103, 13-18 -
Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras

13 Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
14 Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind;
er gedenkt daran, dass wir Staub sind.
15 Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras,
er blüht wie eine Blume auf dem Felde;
16 wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da,
und ihre Stätte kennet sie nicht mehr.
17 Die Gnade aber des HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit
über denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind
18 bei denen, die seinen Bund halten und gedenken an seine Gebote, dass sie danach tun.

Lesung - Ein neuer Himmel und eine neue Erde - Offb 21, 1-7

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. 3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. 5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! 6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. 7 Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.

Gebet nach der Verlesung der Verstorbenen

Gott, unser Vater im Himmel,
wir denken zurück an unsere Lieben,
die wir nicht vergessen haben.
So bitten wir dich auch heute:
Schenke ihnen Ruhe und Frieden in deinem Reich.
Lass sie in Klarheit schauen,
worauf wir Christen so fest vertraute.
---
Gott, du weißt,
was wir empfunden haben,
als wir Abschied nehmen mussten.
Das Herz war schwer.
So bitten wir dich heute aufs Neue:
Lass uns unseren Blick auf dich richten:
Wir wissen: Mitten im Dunkel der Trauer
leuchtet das Licht deines Erbarmens.
Lass es uns sehen und schenke uns Glauben, Hoffnung und Liebe.
---
Aber lehre uns auch bedenke, dass wir einmal sterben müssen, nicht dass wir uns fürchten, sondern dass wir klug werden und jeden Augenblick unseres Lebens als ein wunderbares Geschenk aus deiner gnädigen und guten Hand empfangen, mit deiner Hilfe, nach deinem Wort gestalten, und am Ende, wenn uns die Zeit bestimmt ist, dir unser Leben in die Hand zurückgeben.
---
Das alles bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Herrn und Heiland, der mit uns und für uns gelebt hat, der für uns gestorben und auferstanden ist, uns zur Hoffnung und zum Leben. Amen.