Montag, 29. Februar 2016

Stimme, die Stein zerbricht ...

Bläsergottesdienst in der Passionszeit
28. Februar 2016


Das Lied "Stimme, die Stein zerbricht" stand im Mittelpunkt des diesjährigen Gottesdienstes zum Bläsersonntag. Landeskirchenweit wird dieser Gottesdienst am Sonntag Lätare - auch "Kleines Ostern" genannt - gefeiert (näheres zum Sonntag Lätare habe ich in meinem Blog-Beitrag zum Bläsergottesdienst 2015 geschrieben). Da dann der Posaunenchor aber in der Bethlehem-Kirche spielt, wurde der Gottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche um eine Woche vorgezogen. Als eine Besonderheit kann festgehalten werden, dass neben den Blasintrumenten ein Schlagzeug zum Einsatz kam. So hatten Tempo und Rhythmus der Lieder ein Maß, das nicht ganz gewöhnlich ist für einen Gottesdienst.

Wie in jedem Jahr, wurde der Gottesdienst von den Mitarbeitenden im Posaunenwerk der Landeskirche vorbereitet. Allgemeine Infos findet man mit diesem Link, den Gottesdienstentwurf downloaden kann man hier. In der Gustav-Adolf-Kirche feierten wir nach dieser Ordnung:

Zum musikalischen Vorspiel: Bläserruf und Intrade (Andreas Muntschick)


Lied - EG 166,1-3 Tut mir auf die schöne Pforte


Psalm 90 in Auswahl 

Auf Vorschlag der Mitarbeitenden im Posaunenwerk beteten wir den 90. Psalm in einer sehr kurzen Auswahl:

  • Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
  • Herr, du bist unsre Zuflucht für und für.
    Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
  • Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!
  • Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.
  • Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
  • Kehre dich zu uns und sei deinen Dienern gnädig!
  • Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.
  • Du, Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unsrer Hände bei uns.
    Ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!

Den ganzen Psalm kann man nachlesen, wenn man diesen Link anklickt.

Lied - LW 53, 1-3 Du bist da 

Dieses bisher in unserer Gemeinde unbekannte Lied war die erste Herausforderung im Gottesdienst. Wer sich einmal einhören möchte, ruft diesen Link auf. 

Kyrie-Bitten 

Hier folgten wir wieder dem Vorschlag aus dem Posaunenwerk. 

Gott, du bist da. Das ist gut.
Manchmal fällt es uns schwer, das zu glauben. Wir sehen dich ja nicht. Hilf uns, trotzdem an dich zu glauben.
Alle: Verlass uns nicht. Sei da, sei uns nahe, Gott.

Jesus, ich denke an dich. Was hast du für uns durchgemacht! Du kennst Angst und Tod.
Wenn wir Angst haben, möchten wir uns am liebsten verkriechen. Entschuldige, wenn wir feige sind. Hilf uns, mutiger zu sein, wo es nötig ist.
Alle: Verlass uns nicht. Sei da, sei uns nahe, Gott.

Heiliger Geist, du schenkst uns das Leben.
Wir Menschen sind manchmal so am Ende, von allen guten Geistern verlassen. Dann könnten wir alles kaputtschlagen. Lass uns auch dann nicht im Stich. Verwandle uns zum Guten.
Alle: Verlass uns nicht. Sei da, sei uns nahe, Gott.

Zuspruch für die Gemeinde

Gott spricht. “Berge mögen von ihrer Stelle weichen und Hügel wanken, aber meine Liebe zu dir kann durch nichts erschüttert werden und meine Friedenszusage wird niemals hinfällig. Das sage ich, der HERR, der dich liebt."

Kollektengebet


Lied EG 326,1.3.5. Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut


Lesung des Evangeliums Johannes 12,20-25 

20 Es befanden sich auch einige Griechen unter denen, die zum Fest nach Jerusalem gekommen waren, um Gott anzubeten. 21 Die gingen zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: »Herr, wir wollen Jesus sehen!« 22 Philippus ging zu Andreas und erzählte ihm von ihrem Anliegen. Dann gingen die beiden zu Jesus und berichteten es ihm. 23 Jesus antwortete ihnen: »Die Stunde ist gekommen! Jetzt wird der Menschensohn in Gottes Herrlichkeit aufgenommen! 24 Amen, Amen, das sage ich euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es ein einzelnes Korn. Aber wenn es stirbt, bringt es viel Frucht. 25 Wem sein Leben über alles geht, der verliert es. Aber wer sein Leben in dieser Welt nicht für das Wichtigste hält, wird es bewahren bis ins ewige Leben.«

Lied EG 326, 7+8 Ich will dich all mein Leben lang… 


Glaubensbekenntnis


Predigt zum Lied "Stimme, die Stein zerbricht" und zu Jeremia 23,16-29


Der Predigttext stammt vom 1. Sonntag nach Trinitatis, bisher Predigtreihe IV. Er wurde offenkundig gewählt, weil der letzte Vers Bezug nimmt auf das Lied "Stimme, die Stein zerbricht". Bei Jeremia heißt es: "Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?" (V29)

Pastor Matthias Bochow aus Osnabrück, der die Predigt für diesen Gottesdienst zur Verfügung stellte, schaute auf den Propheten Jeremia, auf Martin Luther, Angela Merkel und auf einen namenlosen alkoholkranken Mann, der im Begriff war, seine Familie zu zerstören. Bochow beschrieb die Szenen, als ob diese vier sich jeweils schlaflos in ihren Betten wälzten, während die Gedanken durch den Kopf zogen. Im Gottesdienstentwurf aus dem Posaunenwerk heißt es dazu: "In mehreren, parallel verlaufenden Sequenzen "ver-sprechen" sich darin Zeit und Gegenwart, Prophteren-/ Bibelwort und Liedtext. Eines legt das andere aus. Die Botschaft verdichtet zu staken, bewegenden Szenen, die Mitwirkende und Zuhörer berühren."

Prophet Jeremia


Jeremia machte den Anfang in der Reihe der Betrachtungen. Der Prophet hörte das Gerichtswort Gottes, das er seinen Mitmenschen weitersagen musste:

So spricht der HERR Zebaoth: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie betrügen euch; denn sie verkünden euch Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des HERRN. 17 Sie sagen denen, die des HERRN Wort verachten: Es wird euch wohlgehen -‚ und allen, die nach ihrem verstockten Herzen wandeln, sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen. 18 Aber wer hat im Rat des HERRN gestanden, dass er sein Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat sein Wort vernommen und gehört? 19 Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm und ein schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. 20 Und des HERRN Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen.

21 Ich sandte die Propheten nicht, und doch laufen sie; ich redete nicht zu ihnen, und doch weissagen sie. 22 Denn wenn sie in meinem Rat gestanden hätten, so hätten sie meine Worte meinem Volk gepredigt, um es von seinem bösen Wandel und von seinem bösen Tun zu bekehren.

23 Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist? 24 Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe? spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt? spricht der HERR.

25 Ich höre es wohl, was die Propheten reden, die Lüge weissagen in meinem Namen und sprechen: Mir hat geträumt, mir hat geträumt. 26 Wann wollen doch die Propheten aufhören, die Lüge weissagen und ihres Herzens Trug weissagen 27 und wollen, dass mein Volk meinen Namen vergesse über ihren Träumen, die einer dem andern erzählt, wie auch ihre Väter meinen Namen vergaßen über dem Baal? 28 Ein Prophet, der Träume hat, der erzähle Träume; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen zusammen? spricht der HERR. 29 Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?

(Jeremia 23,16-29)

Im Anschluss an Pastor Bochow formulierte ich: "Es sind Worte voll Zorn, Worte, die zittern, rütteln, vibrieren, Worte voll Zorn, aber auch Worte voll Kraft."

Am Abschluss der Betrachtungen zu Jeremia, Martin Luther, Angela Merkel und einem unbekannten Alkoholiker wurde immer von einer Mitarbeiterin die einzelnen Strophen des Liedes "Stimme, die Stein zerbricht" gelesen.

  • Stimme, die Stein zerbricht, / kommt mir im Finstern nah, / jemand, der leise spricht: / Hab keine Angst, ich bin da.
  • Sprach schon vor Nacht und Tag, / vor meinem Nein und Ja, / Stimme, die alles trägt: / Hab keine Angst, ich bin da.
  • Bringt mir, wo ich auch sei, / Botschaft des Neubeginns, / nimmt mir die Furcht, macht frei, / Stimme, die dein ist: Ich bin's.
  • Wird es dann wieder leer, / teilen die Leere wir. / Seh dich nicht, hör nichts mehr / und bin nicht bang: Du bist hier.

Als letztes hatte Bochow beschrieben, wie es Jesus in der Nacht in Gethsemane ergangen sein könnte. Diese Beschreibung ließ ich weg und brachte meine eigenen Gedanken. Ich erinnerte an den eingangs gelesenen Prophetentext aus dem Jeremia-Buch. Bei all den Problemen, die zuvor beschrieben worden waren - Alkoholabhängigkeit; Situation der Flüchtlinge in unserem Land; Predigtunlust des Reformators Martin Luther, weil er die Menschen nicht mehr erreicht - , wünschen wir es uns schon so manches Mal, dass Gott endlich mit der Faust dazwischenfährt und aufräumt. Das Gerichtswort des Propheten scheint diesen Wunsch zu verstärken.

So spricht der HERR Zebaoth: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie betrügen euch; denn sie verkünden euch Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des HERRN. ... 19 Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm und ein schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. 20 Und des HERRN Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen.

Jeremia erlebte, dass Gott sein drohendes Gerichtswort erfüllte. Und ich frage mich, ob diese Gerichtsworte, die Unrecht und Missbrauch von Macht, Ausbeutung und Vorteilsnahme anprangern, ob diese Worte nicht auch heute noch Gültigkeit haben. Aber es steht auch die Frage im Raum: Was hat die Menschheit angesichts des angedrohten Gerichtes Gottes in 2500 Jahren eigentlich gelernt? Die Antwort muss wohl lauten: NICHTS!

28 Ein Prophet, der Träume hat, der erzähle Träume; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen zusammen? spricht der HERR. 29 Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?

Einen Felsen hat das Wort Gottes zertrümmert, zur Seite geräumt. Das war der Felsen, den sie vor das Grab des toten Jesus gerollt hatten. Die einen hatten mit diesem Felsen all ihre Hoffnungen begraben müssen - “Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde.” (Lk 24,21) -, die anderen hatten einen Schlusspunkt gesetzt hinter ein Kapitel, wo ihr Alltag durcheinander gewirbelt und immer wieder in Frage gestellt wurde. “Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. Darum befiehl, dass man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste.” (Mt 27,63f)

Genau das, was die Oberen des Volkes befürchtet hatten, das hat Gott wahr gemacht. Das ist nun kein Betrug, sondern geglaubte und bezeugte Realität des christlichen Glaubens. Gott hat seinen toten Sohn auferweckt. Nicht der Tod, nicht die Soldaten, nicht der Stein konnten Gottes Willen aufhalten. Das Weizenkorn, das in die Erde gelegt war, trug hundertfältig Frucht.

Die Geschichte des Christentums ist wechselhaft, mit Höhen und Tiefen, mit Licht und Schatten. Dabei hatte der, den wir als den auferstandenen Christus bekennen, es seinen Anhängern mit einfachsten, klar verständlichen Worten ins Stammbuch geschrieben: “36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? 37 Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«. 38 Dies ist das höchste und größte Gebot. 39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). 40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Mt 22)

Wenn wir mit diesem Wort auf unsere Gegenwart schauen, könnten wir unser Leben wieder in den Griff kriegen.

Lied - LW 54, 1-4 Stimme, die Stein zerbricht, 

Nachdem der Posaunenchor das Lied während der Predigt mehrfach instrumental dargeboten hatte, stand nun der Gesang an.

Abkündigungen


Lied: EG 97, 1.2.4.6 Holz auf Jesu Schulter


Fürbitte und Vaterunser


EG 421 Verleih uns Frieden


Segen


Bläsernachspiel LW 79 Verleih uns Frieden

Eine letzte Herausforderung bot das musikalische Nachspiel. Der Posaunenchor spielte die Melodie zunächst vor. Beim zweiten Durchgang war die Gemeinde zum Mitsingen eingeladen. Wer sich in das Lied einmal einhören möchte, kann dies hier tun.

Auch wenn mancher Gottesdienstbesucher feststellen musste, dass die neueren Lieder nicht ganz so einfach zu singen waren, kann man insgesamt festhalten, dass vom Posaunenwerk ein rundherum schlüssiger, stimmiger und ansprechender Gottesdienstentwurf vorgelegt worden war. Es wird sich lohnen, auch zukünftig das eine oder andere der neueren Lieder in den Gottesdienst einfließen zu lassen.

Nullanfängerlehrgang für Blechblasinstrumente

Der Leiter des Posaunenchores Johannes Drenger lädt wieder zu einem so genannten "Nullanfängerlehrgang für Blechblasinstrumente" ein. Dieser Lehrgang richtet sich an Kinder im Alter von 8 bis 10 Jahren und soll - wenn möglich - in den Osterferien beginnen. Drenger schreibt: "Wenn du willst und „Bock“ hast, dann melde Dich bei mir und komme einfach zu unserem Info-Tag."

Samstag, 19. März 2016
10:00 Uhr
Ev. Gemeindehaus der GAK, Herzog-Arenberg-Straße 14

Wer kann mitmachen? 

Jeder, der Lust hat ein Blech-blasinstrument - Trompete und Flügelhorn in der hohen Frauenstimmlage und Tenorhorn und Euphonium in der tiefe Männerstimmlage - zu erlernen. Wer Zugposaune spielen möchte, sollte erst mit Tenorhorn oder Euphonium anfangen. Die oberen zweiten Schneidezähne sollten möglichst da sein.

Voraussetzungen: 

Die Bereitschaft Noten zu lernen. Die Bereitschaft täglich 20-30 Min. mit dem Instrument zu üben.
Dauer: Falls möglich ab April (Osterferien) samstags  vormittags. Anschließend dann regelmäßig wöchentlich ca. 90 min. Der Übungstag muss SAMSTAGS sein, da  die Ausbilder berufstätig sind. Im Anschluss an die Ausbildung besteht die Möglichkeit als Jungbläser im Posaunenchor Meppen oder Haselünne mitzublasen.

Kontakt und weitere Informationen

Posaunenchor Meppen
Johannes Drenger

Auch die musikalische Ausbildung für Erwachsene ist möglich. Bitte nehmen Sie Kontakt mit Herrn Drenger auf.

Samstag, 13. Februar 2016

Invokavit 2016

14. Februar 2016

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Sonntag Invokavit unter der Nummer 954.23. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. (1. Joh 3, 8b)

Wochenlied:

Ein feste Burg ist unser Gott (EG 362) oder
Ach bleib mit deiner Gnade (EG 347)

Lieder, die wir im Gottesdienst singen:

168,1-3 - Du hast uns, Herr, gerufen
716 - Psalm 31
362,1-3 - Ein feste Burg ist unser Gott
652 - Ich glaube an Gott, den Vater
295,1-4 - Vertraut den neuen Wegen
168,4-6 - Wenn wir jetzt weitergehen

Epistel - Hebr 4, 14-16

Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis. 15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. 16 Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.

Evangelium - Mt 4, 1-11

Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden. 4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht."

5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11.12): "Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt." 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5. Mose 6,16): "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen."

8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben (5. Mose 6,13): "Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen." 11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.

Predigtnotizen

Wochenspruch: Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. (1. Joh 3, 8b) - Das Werk des Teufels: Menschen von Gott abbringen ...

Genesis 3: Ihr werdet sein wie Gott!

1 Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? 2 Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; 3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! 4 Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, 5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

Aufklärung

Immanuel Kant: Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. ... Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (https://de.wikipedia.org/wiki/Beantwortung_der_Frage:_Was_ist_Aufkl%C3%A4rung%3F)

Genesis 4: Soll ich meines Bruders Hüter sein?

Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick. 6 Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick? 7 Ist's nicht also? Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie. - 8 Da sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Lass uns aufs Feld gehen! Und es begab sich, als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot. 9 Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?

Faulheit und Feigheit

Immanuel Kant: Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen, dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben ... (a.a.O.)

Genesis 5: Gottes Versuch einer Revision ...

5 Als aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, 6 da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen 7 und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde. 8 Aber Noah fand Gnade vor dem HERRN. ... Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten; er wandelte mit Gott.

Genesis 8: Die Sintflut hat es nicht gebracht ...

21 Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe. 22 Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Genesis 11: … damit wir uns einen Namen machen ...

1 Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. ... 3 Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder. ...

Kategorischer Imperativ

Immanuel Kant: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ - Der vernunftbegabte Mensch handelt aus Pflichtbewusstsein dem Gesetz entsprechend. (https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ)

Der Verlust der Mitte 

(DIE ZEIT Nr. 4/2016, 21. Januar 2016 - http://www.zeit.de/2016/04/deutschland-wirtschaft-linke-diskurs-mitte-rechte)

Deutschland geht es wirtschaftlich bestens, aber das Land ist zerrissen wie selten zuvor: Hypermoral von links, blanke Gewalt von rechts.

Links soll "jede ethnische, kulturelle oder sexuelle Differenz soll unter staatlichen Schutz gestellt werden" ... rechts wird "dieser als gouvernantenhaft empfundenen Bevormundung in Fragen der Weltbeschreibung durch immer unverhohlenere Gewaltandrohungen das entgegensetzt, was man für den gesunden Menschenverstand hält".

Wenn wir von einem gelungenen Werk des Teufels sprechen wollen, dann ist es diese Zerrissenheit.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein

3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. 4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht."

Ich bin der Herr, dein Gott

8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben (5. Mose 6,13): "Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen."

  • Der Glaube an diesen Gott macht stark gegen eine “gouvernantenhafte Bevormundung von links”, aber auch gegen den sog. “gesunden Menschenverstand von rechts”. 
  • Der Glaube an diesen Gott führt den “Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit”. 
  • Im Glauben an diesen Gott handelt der “vernunftbegabte Mensch aus Pflichtbewusstsein dem Gesetz” Gottes, seinen Geboten entsprechend. 

Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.