Freitag, 1. Juni 2018

1. Sonntag nach Trinitatis

3. Juni 2018


Partnerschaftsgottesdienst

Traditionell feiern wir in unserer Kirchengemeinde und im Kirchenkreis Emsland-Bentheim am 1. Juniwochenende den "Partnerschaftsgottesdienst". Dabei beziehen wir uns auf unsere Partnerschaft mit der Ev.-luth. Kirchengemeinde in Chemchem / Tansania / Afrika. Nach 5 Jahren der Vorbereitung begann die Partnerschaft offiziell vor 30 Jahren. Diese Partnerschaft ruht auf 3 Säulen:
  1. Glauben teilen
  2. Leben teilen
  3. Gaben teilen
Getragen wird die Partnerschaft durch persönliche Kontakte und den gegenseitigen Besuch alle zwei Jahre. Im Sommer wird eine Delegation unseres Kirchenkreises nach Tansania reisen.

Der diesjährige Partnerschaftsgottesdienst wurde von einem Team im Ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim erarbeitet. Das Thema lautet:

Sikilizeni neno laMungu/Hört Gottes Wort 

Damit nimmt das Vorbereitungsteam durchaus das Anliegen des sonntags auf, das Manfred Senftleben so beschreiben: "Der 1. Sonntag nach Trinitatis hat die Apostel und Propheten zum Thema. Gott sendet und wählt einzelne Personen, die er mit einem Auftrag ausstattet. Diese Personen sollen Gottes Botschaft weitertragen. Oft ist diese nicht einfach, sondern anstössig, so dass die Personen immer wieder auf Widerstand stoßen. Dennoch oder eher gerade deswegen gehören Apostel und Propheten zum Gesamtbild des christlichen Glaubens, denn sie helfen, sich auf Gottes Willen zu besinnen. Allerdings muss man sich hüten vor "falschen Propheten", die den Glauben an die Existenz solcher Menschen mißbrauchen und schamlos ausnutzen." (http://daskirchenjahr.de/tag.php?name=1ntrinitatis&zeit=Trinitatis&typ=text)

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.44. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Christus spricht zu seinen Jüngern: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. (Lk 10, 16)

Wochenlied:

Nun bitten wir den Heiligen Geist (EG 124 - nicht in Rev. 2014)
Rev. 2014: Von Gott will ich nicht lassen (Eg 365)
Rev. 2014: Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr (EG 382)

Gottesdienstablauf

  • Einzug
  • Begrüßung
  • EG 449 Die güldne Sonne 1,3+4
  • Psalm 103
    • Lobe den Herrn, meine Seele - Lebensweisen 46
    • Psalm - Meditation
  • Just for Fun - Noyana
  • Eingangsgebet
  • Evangelium Lukas 16,19-31
  • Just for Fun - Halleluja Jesus
  • Glaubensbekenntnis nach der Melodie EG 184
  • Predigt über Jeremia 23,16-29
    • Wahre Propheten reden den Menschen nicht nach dem Mund
  • EG 295,1-4 Wohl denen, die da wandeln
  • Abkündigungen
    • Afrikanischen  Frauenchor
  • Neues aus der Partnerschaft
  • Kollektenansage und -umgang
    • weitere Lieder des Afrikanischen Frauenchores
  • Segen für die Delegationsmitglieder, die nach Tansania fliegen
  • Abendmahl
    • EG 656 Sanctus, Sanctus, Sanctus ...
    • VATERUNSER
    • EINSETZUNGSWORTE
    • EG 461  Aller Augen warten auf dich, Herre,
    • AUSTEILUNG
    • Just for Fun - Lieder
  • Fürbittengebet
  • Segen
  • Lied des Afrikanischen Frauenchores
  • Orgelnachspiel mit Auszug der Beteiligten

Evangelium Lukas 16,19-31

Vom reichen Mann und armen Lazarus

19 Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. 20 Es war aber ein Armer mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür voll von Geschwüren 21 und begehrte sich zu sättigen mit dem, was von des Reichen Tisch fiel; dazu kamen auch die Hunde und leckten seine Geschwüre. 22 Es begab sich aber, dass der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben.

23 Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. 24 Und er rief: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und mir die Zunge kühle; denn ich leide Pein in diesen Flammen. 25 Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet und du wirst gepeinigt. 26 Und überdies besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüberwill, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber.

27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters Haus; 28 denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. 29 Abraham sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören. 30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. 31 Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.

Ich werde über den nachfolgenden Text predigen:


Predigttext Jeremia 23,16-29

Wahre Propheten reden den Menschen nicht nach dem Mund

16 So spricht der HERR Zebaoth: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie betrügen euch, sie verkünden euch Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des HERRN. 17 Sie sagen denen, die des HERRN Wort verachten: Es wird euch wohlgehen –, und allen, die im Starrsinn ihres Herzens wandeln, sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen. 

18 Aber wer hat im Rat des HERRN gestanden, dass er sein Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat sein Wort vernommen und gehört? 19 Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm und ein schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. 20 Und des HERRN Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen.

21 Ich sandte die Propheten nicht, und doch laufen sie;
ich redete nicht zu ihnen, und doch weissagen sie.

22 Denn wenn sie in meinem Rat gestanden hätten, so hätten sie meine Worte meinem Volk gepredigt, um es von seinem bösen Wandel und von seinem bösen Tun zu bekehren.

23 Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist? 24 Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe?, spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt?, spricht der HERR.

25 Ich höre es wohl, was die Propheten reden, die Lüge weissagen in meinem Namen und sprechen: Mir hat geträumt, mir hat geträumt. 26 Wann wollen doch die Propheten aufhören, die Lüge weissagen und ihres Herzens Trug weissagen 27 und wollen, dass mein Volk meinen Namen vergesse über ihren Träumen, die einer dem andern erzählt, so wie ihre Väter meinen Namen vergaßen über dem Baal?

28 Ein Prophet, der Träume hat, der erzähle Träume; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen zusammen?, spricht der HERR. 29 Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?

Predigtidee

"Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen!" - Dieser Satz kommt aus dem Mund eines Propheten! Das ist für die Zuhörer schon eine Zumutung. Jeremia, der für sich in Anspruch nimmt, von Gott zum Prophetenamt berufen zu sein, der warnt vor den anderen Propheten, die vom Hohenpriester bestätigt wurden, die ihm Tempel ein und ausgehen, die durchaus angesehen sind beim frommen Volk. 

Jeremia mutet seinen Zuhörern zu, dass sie nachdenken. Wem sollen sie Vertrauen schenken - ihm, der im Namen Gottes spricht, an dem das Wort Gottes geschah, sich ereignete, wie es Jeremia in seiner Berufungsgeschichte erzählt: "Und des HERRN Wort geschah zu mir: 5 Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker. 6 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung." (Jer 1) Oder sollen sie doch auf die hören, vor denen Jeremia warnt. Ist er vielleicht eifersüchtig?

Jeremia wird nach dem  einleitenden Vorwurf konkret, er benennt, wem man nicht trauen darf: "Sie sagen denen, die des HERRN Wort verachten: Es wird euch wohlgehen –, und allen, die im Starrsinn ihres Herzens wandeln, sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen."

Das, was Jeremia den anderen Propheten vorwirft, das hat er zuvor von Gott selbst gehört: 
    21 Ich sandte die Propheten nicht, und doch laufen sie; ich redete nicht zu ihnen, und doch weissagen sie. 22 Denn wenn sie in meinem Rat gestanden hätten, so hätten sie meine Worte meinem Volk gepredigt, um es von seinem bösen Wandel und von seinem bösen Tun zu bekehren. 
So ist es in der letzten Konsequenz Gott selbst, der sich gegen die Tempelpropheten wendet.