Samstag, 27. April 2019

Ostersonntag - Auferstanden ins Leben

21. April 2019 - Nachtrag


Den Ostersonntag beginnen wir morgens um 6.00 Uhr in der dunklen Gustav-Adolf-Kirche. Wir tragen die Osterkerze hinein, von der dann alle ihr Licht empfangen. Anschließend sind alle zu einem ausgiebigen Osterfrühstück eingeladen.

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Ostermorgen bzw. zur Osternacht unter der Nummer 954.31, zum traditionellen Festgottesdienst unter 954.32. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr". Zunächst findet sich die Einführung zu Ostern. Von dieser Website kann man die einzelnen Anlässe zu Ostern - Osternacht - Ostersonntag - Ostermontag - anklicken.

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1, 18)

Wochenlied:

Christ ist erstanden (EG 99)

Lieder im Gottesdienst:

Wir danken dir, Herr Jesu Christ
Ich bin getauft auf deinen Namen
Der schöne Ostertag
Er ist erstanden, Halleluja

Der Gottesdienst

Die Kirche ist dunkel, kein Licht brennt. Schemenhaft kann man den verhüllten Altar von Karfreitag erkennen.

eigenes Foto

Einzug mit der brennenden Osterkerze

Auf dem Weg zum Altar singen wir dreimal „Christ, unser Licht.“ Die Gemeinde antwortet jeweils mit „Gelobt sei Gott.“

Das Osterlob

Das gesungene Osterlob betont die Bedeutung der Nacht, in der Christus von den Toten auferstand:

O wahrhaft selige Nacht,
dir allein war es vergönnt, die Stunde zu kennen,
in der Christus erstand von den Toten.

Anschließend wurden die Karfreitagselemente - schwarzes Tuch, Ilexzweige und Dornenkrone - entfernt und die Kerzen auf den Altar gestellt, jedoch noch nicht angezündet.

Befreiung aus Ägypten

Die erste Lesung von der Befreiung Israels aus der ägyptischen Sklaverei erinnert an das Glaubenszentrum unserer jüdischen Geschwister, das ja ganz eng mit den Geschennissen von 2000 Jahren verbunden war, weil Jesus mit seinen Jüngern nach Jerusalem gekommen war, um das Passafest zu feiern. 

Nachdem die Gemeinde so von Gottes erlösender tat an seinem auserwählten Volk Israel erfahren hatte, wurden die Altarkerzen angezündet. 

Das Osterevangelium

Dann folgte das Osterevangelium nach Matthäus (28,1-10): 

1 Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. 2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. 3 Seine Gestalt war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. 4 Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. 5 Aber der Engel sprach zu den Frauen:

Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat; 7 und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. 

8 Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen. 9 Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: 

Seid gegrüßt!

Und sie traten zu ihm und umfassten seine Füße und fielen vor ihm nieder. 10 Da sprach Jesus zu ihnen: 

Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen: Dort werden sie mich sehen. 

Die Kerzen werden entzündet

Nachdem die Frohe Botschaft von der Auferstehung erklungen war, wurden alle Kerzen in der Kirche angezündet. Sie verbreiteten einen ganz warmen Schein. Dazu intonierte die Orgel EG 107 Wir danken dir, Herr Jesu Christ. Als alle Kerzen brannten, stimmte die Gemeinde kraftvoll ein. 

eigenes Foto
Nach der Tauferinnerung, verbunden mit dem Glaubensbekenntnis und EG 200 Ich bin getauft auf deinen Namen, folgte die Predigt

Predigt

Sowohl bei der Lesung aus dem Alten Testament als auch beim Osterevangelium hatten wir einleitend Fragen gestellt, die an die Passaliturgie unserer jüdischen Geschwister erinnern: 

Warum ist dieser Morgen ganz anders als jeder andere Morgen? 
Warum hören wir an, was wir schon wussten, 
und warum gehn wir zurück bis zum Anfang?

Damit wir nicht vergessen, wer wir sind,
damit wir sehen und erkennen und glauben, dass wir Menschen sind.

Weil wir Sklaven der Sünde waren, aber zur Freiheit berufen wurden, 
weil einer für uns gestorben ist, damit wir das Leben haben,
weil Gott uns an diesem Morgen das Leben neu schenkt.

Diese Gedanken verdeutlichte ich mit den Sätzen des Apostel Paulus aus Römer 6:

… wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? 4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.

11 So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus. 12 So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam.

Wir haben es also nicht mehr nötig, der Sünde Raum zu geben in unserem Leben. Wir können uns aus freien Stücken Gott zuwenden. Was diese Hinwendung für die Welt bedeuten könnte, verdeutlicht der Prophet Micha. Dieser Text ist als eine mögliche Lesung für die Osternacht vorgesehen: 

Micha 4,1-5 - Das kommende Friedensreich Gottes

1 In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben. Und die Völker werden herzulaufen, 2 und viele Heiden werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des HERRN gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. 3 Er wird unter vielen Völkern richten und mächtige Nationen zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. 4 Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken. Denn der Mund des HERRN Zebaoth hat's geredet. 5 Ein jedes Volk wandelt im Namen seines Gottes, aber wir wandeln im Namen des HERRN, unseres Gottes, immer und ewiglich!

Auch wenn in der Gegenwart die Verwirklichung dieser Prophezeiung utopisch erscheint, als erlöste Christen können wir diese Gedanken aufnehmen und versuchen, unter Gottes Segen den Weg zum Frieden zu gehen. 

Schlussteil des Gottesdienstes

Die Gemeinde sang EG 117 Der schöne Ostertag. Es folgten die Abkündigungen und das Abendmahl. Das Lied EG 116 Er ist erstanden schloss den Gottesdienst ab und die Gemeinde zog singend ins Gemeindehaus zum Osterfrühstück: 

Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. 
Halleluja, halleluja!

Festgottesdienst um 10.00 Uhr


Lieder

Wach auf, mein Herz - EG 114,1.3.5
Psalm 8 - EG 705
Frühmorgens, da die Sonn aufgeht EG 111,1-3
Christus ist opstahn EG 551,1-2
Der schöne Ostertag EG 117,1-3
Kommt mit Gaben und Lobgesang EG 229,1-3
Gelobt sei Gott im höchsten Thron EG 103,1-6

Epistel 1. Kor 15, 1-11

Einleitendes Präfamen: Der Apostel Paulus führt uns mitten ins Zentrum der christlichen Botschaft: “Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden ...; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage ...; und dass er gesehen worden ist …” Ohne diese Botschaft und ohne den Glauben, der bekennt: “Ich glaube, dass Christus für mich gestorben und auferstanden ist.”, ohne dies ist unser Glaube umsonst und nichtig. Wir hören die Worte des Apostel Paulus im 15. Kapitel seines ersten Briefes an die Korinther:

Bibeltext: Ich erinnere euch aber, liebe Schwestern und Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, 2 durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr's festhaltet in der Gestalt, in der ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr umsonst gläubig geworden wärt. 3 Denn als erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; 4 und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; 5 und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. 6 Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. 7 Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. 8 Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. 9 Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. 10 Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. 11 Es sei nun ich oder jene: so predigen wir, und so habt ihr geglaubt.

Evangelium Mk 16,1-8

Einleitendes Präfamen: Den  Schock des Karfreitags hatten sie noch nicht überwunden. Am liebsten hätten sie sich verkrochen und wären nie wieder ans Tageslicht gekommen. Aber sie mussten wieder raus, sie mussten den Leichnam des Herrn waschen und salben, sie konnten ihn doch nicht einfach so im Grab liegen lassen, wie sie ihn vom Kreuz genommen haben. Wir hören, was die Frauen auf diesem Weg erlebten. Der Evangelist Markus hat es im 16. Kapitel seines Evangeliums aufgeschrieben. 

Bibeltext: Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. 2 Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. 3 Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? 4 Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. 

5 Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. 6 Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. 7 Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. 8 Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.

Predigt - Jes 54, 5b-14*

5 Dein Erlöser ist der Heilige Israels, der aller Welt Gott genannt wird. 
    Gottes Lob erschalle in aller Welt - Gott ist der Schöpfer, wir die Geschöpfe
6 Der HERR hat dich zu sich gerufen …: 7 Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. 8 Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser.
    Karfreitag scheint noch einmal auf - Gottesferne
9 Ich halte es wie zur Zeit Noahs, als ich schwor, dass die Wasser Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollten. So habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich zürnen und dich nicht mehr schelten will. 10 Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.
    Gott hält seinen Bund - er erweckt seinen Sohn von den Toten
14 Du sollst auf Gerechtigkeit gegründet sein.
    Wir empfangen von Gott unsere Gerechtigkeit - und deshalb dürfen wir / sollen wir auch zu unseren Mitmenschen gerecht sein. Dann wird sich erfüllen, was der letzte Vers verheißt.
Du wirst ferne sein von Bedrückung, denn du brauchst dich nicht zu fürchten, 
und du wirst ferne sein von Schrecken, denn er soll dir nicht nahen.
    Das ist Ostern - gerechtes Leben aus der Auferstehung!

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