Dienstag, 2. April 2019

Laetare

31. März 2019


Posaunengottesdienst

Traditionell ist der Sonntag in der Mitte der Passionszeit der Posaunenarbeit in der evangelischen Kirche gewidmet. Auf der Seite des Michaelisklosters Hildesheim - Ev. Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik findet man Infos, Anregungen und einen ausgestalteten Gottesdienstentwurf. In diesem Jahr waren die Autoren auf die pfiffige Idee gekommen, den Gottesdienst analog zu einer Posaunenchorprobe aufzubauen. An diesen Vorschlag haben wir uns größtenteils gehalten.

Als Eingangsmusik blies der Posaunenchor die Choralbearbeitung zu „Wunderbarer König“  von Thomas Albus. Dieses Lied tauchte im Gottesdienst immer wieder auf. Da die Begrüßung speziell die Belange des Chores aufgriff, übernahm eine Vertreterin des Posaunenchores diesen Part.

„Einblasen“ // MIT LEIB UND SEELE ANKOMMEN

Der erste Abschnitt des Gottesdienstes stand dann unter dem Motto „Einblasen“ // MIT LEIB UND SEELE ANKOMMEN. Mit den drei Voten von Posaunenchormitgliedern korrespondierten drei kurze Einblasübungen mit Sequenzen aus EG 327 "Wunderbarer König" (Notiz s.o.).

Der Vorgeschlagene Psalm 66 wurde in dieser Aufteilung gebetet:

Jauchzet Gott, alle Lande!
Lobsinget zur Ehre seines Namens;
Rühmet ihn herrlich!
    Sprecht zu Gott:
    Wie wunderbar sind seine Werke!
Alles Land bete dich an und lobsinge dir,
lobsinge deinem Namen.
    Kommt her und sehet an die Werke Gottes,
der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.
    Kommt her, höret zu, alle, die ihr Gott fürchtet;
Ich will erzählen, was er an mir getan hat.
    Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.

„Anfangen“ // GOTTES BOTSCHAFT WAHRNEHMEN

Nach dem vorgeschlagenen Tagesgebet kam die Rubrik „Anfangen“ // GOTTES BOTSCHAFT WAHRNEHMEN. Mit EG 449, 1-3  "Die güldne Sonne, voll Freud und Wonne" erklang das erste Gemeindelied. Es folgte die Alttestamentliche Lesung Jesaja 54, 7-10
    Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser.

    Ich halte es wie zur Zeit Noahs, als ich schwor, dass die Wasser Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollten. So habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich zürnen und dich nicht mehr schelten will.

    Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.
Dieses Abschnitt endete mit dem Instrumentalstück „Gott gab uns Atem“ VfB 432.

„Im Zentrum“ // HÖREN UND ANTWORTEN

Der Predigttext Johannes 6, 47-51 aus der neuen Predigtreihe I, das Glaubensbekenntnis und die Predigt bildeten nach den Vorschlägen aus Hildesheim eine neue Rubrik im Gottesdienst: „Im Zentrum“ // HÖREN UND ANTWORTEN
    Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben.

    Ich bin das Brot des Lebens.

    Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.

    Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe.

    Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch – für das Leben der Welt.
Als Gemeindelied wurde nach der Lesung des Predigttexte EG 320 1-3, 5 + 6 "Nun lasst uns Gott, den Herren" gesungen.

Predigtnotizen

Die Textabschnitte, die aus dem Hildesheimer Entwurf übernommen wurden, sind kursiv gedruckt. 

Ich bin das Brot des Lebens. 
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben.

Was ist Brot des Lebens?
Hunger nach Leben - Spaß - Konsum - Geld
Anerkennung - nichts verpassen - man könnte etwas verpassen
Familie - Freunde - Arbeit die Spaß macht
Genug zu Essen haben - ein Dach über dem Kopf - Kleidung

Ich bin das Brot des Lebens. 
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.

Damit erinnert Jesus an das Zentrum jüdischen Glaubens - Auszug aus Ägypten. Die Ägyptee hatte die Israeliten in Sklaverei gebracht. Harte Arbeit, hartes Brot, geknechtet und unfrei. Bis Mose die Israeliten aus dieser Sklaverei befreite. Mit Gottes Hilfe. Er würde sie in das gelobte Land führen. 

"Aber was zunächst kam, war Wüste. Dürre. Es fehlte an Wasser. Es fehlte an Brot. Statt Milch und Honig auf der Zunge - Sand zwischen den Zähnen. Das macht auch den stärksten Willen stumpf. Sie wollten zurück in die Sklaverei. Aber mit Gottes Hilfe konnte Mose das Volk ins gelobte Land führen - allerdings vergingen 40 Jahre, bis sie ankamen. Inzwischen lebten sie ja seit Jahrhunderten im gelobten Land. Aber der Hunger nach etwas, das mehr als nur vorübergehend satt macht, war geblieben. Sollte Jesus hier helfen können?"

Ich stelle mir das so vor. Wenn Jesus da war - ein Stück des Himmels auf Erden. 

Ich bin das Brot des Lebens. 
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.
Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben.

Man kann es individuell erfahren, aber ich denke, dass die Gemeinschaft stützt.
Gemeinschaft im Posaunenchor.

"Wenn man die Mitglieder eines Posaunenchors fragt, warum sie hier mitmachen, bekommt man ziemlich einhellige Antworten: „Es ist nicht nur Hobby, die Musik bringt eine Botschaft und die Gemeinschaft.“ Letzteres spürt man von Anfang an, sagen viele. Man fühlt sich zu Hause, so sagt es Ernst, mit seinen 82 Jahren. Mehr als 60 Jahre spielt er schon im Posaunenchor. Als er vor Jahren in seine jetzige Stadt zog, hat er nicht zuerst den neuen Wohnsitz angemeldet, sondern ist erstmal zur Kirchengemeinde gegangen.

Nicht nur in der eigenen Gemeinde, sondern auch in Krankenhäusern, Seniorenheimen und auf Friedhöfen spielen wir. Oft sind Zuhörer dabei zu Tränen gerührt. Unsere Musik rührt die Herzen an. Die Musik trägt in schweren Momenten und sie verstärkt Freude oder Dankbarkeit in Augenblicken des Glücks. Mit unserer Musik lebt und glaubt es sich leichter.

Und jeder weiß sofort, hier kommt eine Gruppe aus der Gemeinde, aus der evangelischen Kirche."

Es gibt viele schöne Lieder, die unser Posaunenchor spielt und die etwas aussagen. Im Zusammenhang mit diesem Gottesdienst wenden wir uns dem Lied „Wunderbarer König“ zu. 

Es stammt von Joachim Neander. Von ihm sind u.a. auch „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ oder „Tut mir auf die schöne Pforte“ oder „Himmel, Erde, Luft und Meer“. Alles Choräle, die über die Jahrhunderte ihre glaubensstärkende Kraft nicht verloren haben. 

Wir hören dazu einmal eine Choralbearbeitung zu Wunderbarer König (Matthias Drude VfB 327)
Die Nr. 327 aus unserem Gesangbuch - Wunderbarer König

Die Strophen wurden dann gelesen und von mir kurz ausgelegt. 

1 Wunderbarer König, Herrscher von uns allen, lass dir unser Lob gefallen. Deine Vatergüte hast du lassen fließen, ob wir schon dich oft verließen. Hilf uns noch, stärk uns doch; lass die Zunge singen, lass die Stimme klingen.

2 Himmel, lobe prächtig deines Schöpfers Taten mehr als aller Menschen Staaten. Großes Licht der Sonne, schieße deine Strahlen, die das große Rund bemalen. Lobet gern, Mond und Stern, seid bereit, zu ehren einen solchen Herren.

zur Ehre Gottes spielen

3 O du meine Seele, singe fröhlich, singe, singe deine Glaubenslieder; was den Odem holet, jauchze, preise, klinge; wirf dich in den Staub darnieder. Er ist Gott Zebaoth, er nur ist zu loben hier und ewig droben.

4 Halleluja bringe, wer den Herren kennet, wer den Herren Jesus liebet; Halleluja singe, welcher Christus nennet, sich von Herzen ihm ergibet. O wohl dir! Glaube mir: endlich wirst du droben ohne Sünd ihn loben.

Ich bin das Brot des Lebens. 
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben.
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.
Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe.

Was heißt denn tägliches Brot?

Alles, was not tut für Leib und Leben, wie Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut, fromme Eheleute, fromme Kinder, fromme Gehilfen, fromme und treue Oberherren, gute Regierung, gut Wetter, Friede, Gesundheit, Zucht, Ehre, gute Freunde, getreue Nachbarn und desgleichen.

Und dann wurden die vier Strophen des Gesangbuchliedes gesungen. 

„Pause“ // VONEINANDER HÖREN

Unter der Überschrift „Pause“ // VONEINANDER HÖREN folgten die Kollektenansage (Posaunenchor) und die Abkündigungen

„Wir machen weiter!“ // SENDUNG

Weil es im Posaunenchor durchaus üblich ist, demjenigen, der Geburtstag hatte, eine Ständchen zu spielen, so passierte es auch im Gottesdienst. Das Geburtstagskind wünschte sich "Großer Gott, wir loben dich". Das spielten die Bläser natürlich vom Blatt.

Aus dem Beiheft freiTÖNE wurde dann das Lied 40, 1-3 "Aus der Zwiebel wächst die Blume"
Eine sehr schöne und eingängige Melodie. Bei youtube kann man das Lied in der ursprünglichen englischen Version hören IN THE BULB THERE IS A FLOWER

„Schlussandacht“ // SENDUNG UND SEGEN

Den Schluss bildeten dann die Fürbitte, das Vaterunser und der Segen.

Als Nachspiel hatte der Posaunenchor gewählt "He's Got the Whole World in His Hands"

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