Samstag, 14. Dezember 2019

3. Advent

15. Dezember 2019


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 3. Advent - teilweise (s. Anmerkung am Ersten Advent 2018 zur Revision der Leseordnung) - unter der Nummer 954.03. Digital und vollständig findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayerischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig! (Jes 40, 3.10)

Wochenlied:

Mit Ernst, o Menschenkinder (EG 10)
Die Nacht ist vorgedrungen (EG 16)

Lieder für den Gottesdienst

EG 17,1-3 Wir sagen euch an
EG 736 - Psalm 91
zur Taufe:
Kind du bist uns anvertraut
Möge die Straße
EG 16,1-3 Die Nacht ist vorgedrungen
EG 1,1.2.4 Macht hoch die Tür

Alle nachfolgenden Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Lesung Lk 1, 67-79 - Der Lobgesang des Zacharias

Johannes ist gerade geboren worden und Zacharias, sein Vater, hat seine Sprache wiedergefunden. Über diesen Moment berichtet Lukas:

67 Und sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach:
68 Gelobt sei der Herr, der Gott Israels!
Denn er hat besucht und erlöst sein Volk
69 und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils
im Hause seines Dieners David
70 – wie er vorzeiten geredet hat
durch den Mund seiner heiligen Propheten –,
71 dass er uns errettete von unsern Feinden
und aus der Hand aller, die uns hassen,
72 und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern
und gedächte an seinen heiligen Bund
73 und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham,
uns zu geben,
74 dass wir, erlöst aus der Hand unsrer Feinde, 75 ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang
in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen.
76 Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen.
Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest
77 und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk
in der Vergebung ihrer Sünden,
78 durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes,
durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe,
79 damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes,
und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.

Taufe

Ein Kind wird im Gottesdienst getauft. Deshalb werden die beiden nachfolgenden Texte gelesen. 

Kinderevangelium - Die Segnung der Kinder

13 Sie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. 14 Als das Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. 15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 16 Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie. (MK 10,14-16)

Der Missionsbefehl

18 Jesus spricht: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Mt 28)

Predigt

In der Predigt gehe ich zunächst auf den Taufspruch ein: 
    Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie Dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie Dich auf den Händen tragen und Du Deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. (Ps 91,11-12)
Wie viele andere Eltern so haben auch diese beiden den Wunsch, dass Gott - dass Gottes Engel - ihr Kind begleiten möge. Das Bild vom Schutzengel spricht auch heute immer noch Menschen an.

Es geht aber nicht allein um das Taufkind, sondern auch um das Kind Johannes, den sie später den "Täufer" nennen. Es rankten sich wundersame Dinge um die Schwangerschaft Elisabeths. Zacharias, der Vater, war bei seinem Dienst im Tempel auf einmal verstummt, weil er der Ankündigung des Engels, seine Frau werde ein Kind zur Welt bringen, keinen Glauben schenkte. Als das Kind dann geboren war, fand Zacharias seine Sprache wieder. Diese Ereignisse konnten nicht verborgen bleiben:
    Lukas 1,65 Und es kam Furcht über alle Nachbarn; und diese ganze Geschichte wurde bekannt auf dem ganzen Gebirge Judäas. 66 Und alle, die es hörten, nahmen's zu Herzen und sprachen: Was, meinst du, will aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
Zacharias gab im Lobgesang schon Antwort auf die Frage nach der Zukunft seines Sohnes:
    Lukas 1,76 Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen.
    Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest.
Und Lukas stellt dann fest:
    Lukas 1,80 Und das Kindlein wuchs und wurde stark im Geist. Und er war in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er vor das Volk Israel treten sollte.
Im Jahr 29 n. Chr. war es dann so weit:
    Lukas 3,1 Im fünfzehnten Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter in Judäa war und Herodes Landesfürst von Galiläa ..., da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. 3 Und er kam in die ganze Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden … 7 … Johannes (sprach) zu der Menge ...: Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? 8 Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße; und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. 9 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße … Damit sind wir mit einem Schlag in der Gegenwart angekommen. 

Weltklimakonferenz - da wird blockiert, gefeilscht, getrickst - aufs Geld geschaut - da wird auf Zeit gespielt

Johannes sagt: "Nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater." - Übersetzt: Es wird schon! Wir gehören ja zum auserwählten Volk. - Johannes hält dagegen: "Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen."

Damit unsere Kinder und Kindeskinder eine Zukunft haben, sind wir heute auch gefordert. Was Zacharias seinem Sohn mit auf den Weg gab, das gilt uns Erwachsenen heute, damit wir die Zukunft unserer Kinder und Enkel nicht verspielen: 
    Du, Menschenkind, kannst ein Prophet des Höchsten heißen.
    Denn du kannst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest
    und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden.
    Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes
    wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe,
    Weihnachten werden wir ihn schauen, den Sohn Gottes,
    und dieses Licht wird scheinen denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes,
    und dieses Licht richtet unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Das ist unsere Chance! Unsere Umkehr zu Gott, unsere Umkehr zum Leben! Nutzen wir diese Chance!

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