26. Dezember 2019
Evangelisches Gesangbuch
Im Evangelischen Gesangbuch fand man früher die Texte zum 2. Weihnachtstag unter der Nummer 954.08. Die neue Perikopenordnung hat die Alttestamentliche Lesung und das Evangelium durch andere Texte ersetzt. Ich bleibe in diesem Jahr bei der alten Leseordnung. Der Prolog des Johannesevangeliums passt gut mit dem Bibelwort zusammen, das ich der Predigt zugrunde lege: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3,16)Wer die aktuell vorgesehenen Text sich anschauen will, ruft die Seite "Das Kirchenjahr" auf, wo Martin Senftleben alles gut aufbereitet hat.
Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.
Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft
Wochenspruch:
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1, 14a)Wochenlied:
Zu Bethlehem geboren (EG 32) oderKommt und lasst uns Christum ehren (EG 39)
Lieder für den Gottesdienst:
EG 32,1-4 Zu Bethlehem geborenEG 738 - Singt dem Herrn ein neues Lied
Gloria Patri
Aufforderung zum Kyrie
EG 23,1-4 - Gelobet seist du, Jesu Christ
Aufforderung zum Gloria
EG 53,1-3 - Als die Welt verloren
EG 27,1.2.5.6 - Lobt Gott, ihr Christen alle gleich
EG 56,1.4.5 - Weil Gott in tiefster Nacht erschienen
EG 45,1-4 - Herbei, o ihr Gläub'gen
Fürbittengebet, dazu der Refrain von EG 54
EG 44,1-3 - O du fröhliche
Evangelium Joh 1, 1-5.9-14
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. 4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. 10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. 11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, 13 die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.
14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Predigt
Liebe Weihnachtsgemeinde!Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3,16)
Dieses bekannte Bibelwort aus dem Johannesevangelium nennen die Fachleute auf Lateinisch »das Evangelium in nuce«, zu deutsch: das Evangelium in der Nuss. Gemeint ist die Zusammenfassung des Evangeliums auf engstem Raum. ...
So werde ich die Predigt beginnen. Die Idee vom "Evangelium in der Nuss" stammt von Hermann Otto Geißler. Er veröffentlichte seinen Predigtvorschlag in der Reihe "Gottesdienstpraxis Serie B - Arbeitshilfen für Gottesdienste zu den Festzeiten, für Kasualien und besondere Anlässe - Weihnachten" - Hrsg. Erhard Domay - Gütersloh 1989, S. 112 ff. Einige Passagen von Hermann Otto Geißler übernehme ich wortwörtlich, andere verfasse ich neu.
Bei Pixabay gefunden https://pixabay.com/de/photos/walnu%C3%9F-waln%C3%BCsse-halbiert-2829583/ |
Nimmt man die Idee des Evangeliums in der Nuss wortwörtlich, könnte man für jeden Gottesdienstbesucher eine Nuss mit einem Zettel vorbereiten, auf dem die Quintessenz der Predigt zusammengefasst wird. Zugegeben, das habe ich nicht geschafft. Ich werde aber für jeden eine Walnuss dabei haben und die Botschaft, die man in die Nuss stecken könnte.
Diese Botschaft besteht aus 7 Wörtern. Zu denen habe ich mir ein paar Gedanken gemacht - allerdings nicht in der Reihenfolge, dass die Botschaft sofort erkennbar wäre.
Wahrscheinlich kommt man schnell auf die richtige Lösung. Hier die Notizen zu den einzelnen Wörtern:
FÜRCHTE
Man erschrickt, wenn man dieses Wort liest. Als ob wir diese Aufforderung nötig hätten! Gibt es nicht genug Gründe zur Furcht in unserer Zeit? Wenigstens für diese Festtage möchten wir sie vergessen, die dunkle Wirklichkeit unserer Welt: “Zeiten der brennenden Regenwälder, schmelzenden Gletscher und scheinbar unaufhaltsamen Auflösungsprozessen unserer politischen Ordnungssysteme”, das waren die Stichworte, die Herr Reichenbach in der Begrüßung genannt hatte. Kann es der Sinn der Weihnachtsbotschaft sein, uns all dies zu Bewusstsein zu bringen?
In einem Sinne jedenfalls schon. Die Geburt im Stall von Bethlehem hat etwas zu tun mit dem Zustand unserer Welt. Gott steigt herab und kommt in einem Stall zur Welt, an einem Ort, wo keine Frau ihr Kind zur Welt bringen möchte. Herr Reichenbach hat das so ausgedrückt. “Wir beten nicht zu einem unnahbaren und unzugänglichen fernen Gott, der weit wegbleibt, um dann bestaunt und verehrt zu werden, sondern er ist mitten unter uns. Gott kommt zu uns und sitzt mit uns in einem Boot in dieser immer brüchiger werden Welt.” Und dieser Gott kennt auch unsere ganz persönlichen Ängste, die wir von einem Jahr ins andere mitnehmen: um unsere Gesundheit, unsere Existenz, unser Glück, unsere Kinder, unsere Zukunft.
Dann aber rückt dieses Stichwort »Fürchte!« doch auch unsere Befürchtungen zurecht. In der Bibel ist des öfteren von der “Furcht Gottes” die Rede. Dabei sind dann nicht angst und Schrecken vor Gott gemeint, vielmehr versteht die Bibel unter Gottesfurcht den Respekt und die Ehrfurcht vor Gott. Diese Gottesfurcht ist uns weithin abhanden gekommen, und deshalb haben all die anderen Ängste die Herrschaft über uns angetreten. Und sie sind schlimmere Herren.
Martin Luther hat dies in seiner Erklärung zum ersten Gebot so ausgedrückt: Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen. Ihn fürchten mehr als alles andere, macht frei von anderen Ängsten, die uns beherrschen wollen. Deshalb ist dieses Wort »Fürchte« ein Stück des Evangeliums, wenn es fortgesetzt wird mit dem Wort »Gott« - Fürchte Gott! Fürchtegott ist ein deutscher männlicher Vorname. Dieselbe Bedeutung hat Timotheus.
GOTT
Vielen ist es eine fremde Vokabel geworden in unserer Zeit. Manchmal sprechen die Menschen davon, dass sie an eine höhere Macht glauben. Aber ist der Glaube an so eine höhere Macht ein Grund für das Vertrauen, dass unser Leben Sinn macht? Müssen wir nicht gerade verzweifeln, wenn diese höhere Macht nicht alles zum Guten kehrt?
Gott ist mehr als eine höhere Macht, Gott ist ein du, das ich anreden kann. Und Gott hat uns und unsere Welt im Blick: »Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.«
Deshalb dürfen wir vertrauen und hoffen, dass unser Leben einen Sinn hat. Es gibt den Grund, der deine Hoffnung und dein Vertrauen trägt. Es ist der Urgrund der Welt. Sicher kannst du nur stehen und zuversichtlich nur leben, wenn du dich auf diesen Grund stellst.
GLAUBE
Der Glaube scheint in unserer modernen Zeit immer mehr zu schwinden. Wer bekennt schon in der Öffentlichkeit, dass er an Gott glaubt. Und wenn er es sagt, dann muss man damit rechnen: Aber sonst bist du doch ganz normal.
Dabei ist das mit dem Glauben nicht einfach: Ich glaube, hilf meinem Unglauben, so lautet die Losung für das kommende Jahr 2020.
Früher wurde Unglaube als ein Mangel, heute gehört es wohl schon zum guten Ton, sein Nichtglauben nach außen zu kehren. “Wenn Glaube bei uns einzieht ....” - “Der ist schon lange bei mir ausgezogen.” - “Wenn Glaube bei uns einzieht, öffnet sich der Horizont. Wir fangen an zu leben, weil der Himmel bei uns wohnt.”
Aber irgendwo muss doch noch eine Erinnerung geblieben sein, sonst wären die Kirchen Heiligabend nicht so voll und würden - das sage ich aus der Erfahrung der letzten Jahre - immer voller.
LIEB
Dieses Wort passt wie kaum ein anderes zum Weihnachtsfest - zum Fest des Friedens und der Liebe. Und so hat jeder seine ganz hohen Erwartungen an diese Tage. Wenigstens jetzt - wenn es auch sonst im Jahr nicht gelingt - wenigstens jetzt sollte man freundlich miteinander umgehen, die rauhen Worte lassen und lieb zueinander sein. Die Familie ist doch beisammen.
Aber warum gibt es gerade in diesen Tagen so viel Stress, Streit und Auseinandersetzungen? Paartherapeuten, aber auch Scheidungsanwälte berichten davon, dass nach dem Fest die Zahl der Trennungen in Deutschland zunimmt.
Paulus im Hohenlied der Liebe - 1. Kor 13
Letztendlich ist das mit der Liebe Gottes - also Gottes Liebe zu uns und unsere Liebe zu Gott - genauso. Sie ist stark, wenn sie in beide Richtungen fließt. Aber im Blick auf Gott können wir sagen, dass er immer wieder einen neuen Anfang macht. “Also hat Gott die Welt geliebt, dass Gott seinen Sohn gab.” Auch wenn es Stress gibt in der Beziehung zu Gott, er spricht niemals die Scheidung aus.
DICH
Dieses Wort kommt zweimal vor. Das ist sicher kein Zufall. An Weihnachten geht es um uns persönlich. Das gilt sowohl zuhause in unseren Familien als auch für die Botschaft Gottes. Wir sind die Adressaten, wir sind die Empfangenden, die Beschenkten. “Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab …” Der Sinn von Weihnachten erfüllt sich, wenn wir das entdecken. Deshalb das doppelte »dich«.
Da sind wir nicht angesprochen als die selber Aktiven, als die, die alles selber machen müssen, die Leistungen bringen und sich im Leben behaupten. Hier dürfen wir die alltägliche, harte Wirklichkeit einmal beiseite lassen und in die Rolle von Kindern schlüpfen, die sich beschenken lassen und dann vor Freude gar noch das Danke vergessen.
Ganz gewiss wird das zweifache Dich bei dem Evangelium in der Nuss so zu verstehen sein. Hier geht es um eine Sympathiebezeugung, die uns wirklich selber meint, wie wir sind, und nicht, wie wir vor anderen erscheinen wollen oder müssen. Und wir dürfen sie uns gefallen lassen ohne Wenn und Aber.
HAT und NICHT
Diese beiden Wörter fasse ich zusammen. Nimmt man sie zusammen, so klingt ein Wort an, das Jesus über sich selbst gesagt hat und das zu den Umständen seiner Geburt so sehr passt: »Der Menschensohn hat nicht, da er sein Haupt hinlegt.«
Uns erinnert dieses Wort heute an all die vielen Menschenbrüder und - schwestern, die all das nicht haben, was uns so selbstverständlich erscheint, die Weihnachten unter erbärmlichsten Verhältnissen erleben müssen - und wo Politiker bei uns behaupten, die Hilfe, die einige fordern und andere auch geben wollen, sei ein falsches Zeichen. Wie tief sind wir gesunken.
Aber wir wollen auch nicht den Anklang der beiden kleinen Wörter an die Gedanken unseres Bibelworts überhören. Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3,16)
Auch da finden sich die beiden nahe beieinander: Wer glaubt, hat Leben, unvergängliches und unerschöpfliches Leben. Er ist nicht verloren.
NUR
388 gefundene Synonyme in 23 Gruppen
1. Bedeutung: doch
lediglich einmal allein sicher immerhin bloß indes indessen auch okay trotz jawohl nur nun meinetwegen jedoch jedenfalls eben gewiss
2. Bedeutung: allein
lediglich ausschließlich ausgezeichnet einzig bloß außergewöhnlich einmalig
ausnahmslos einzigartig uneingeschränkt alleinig schon
FÜRCHTE - GOTT - GLAUBE - LIEB - 2x DICH - HAT - NICHT - NUR
Man erschrickt, wenn man dieses Wort liest. Als ob wir diese Aufforderung nötig hätten! Gibt es nicht genug Gründe zur Furcht in unserer Zeit? Wenigstens für diese Festtage möchten wir sie vergessen, die dunkle Wirklichkeit unserer Welt: “Zeiten der brennenden Regenwälder, schmelzenden Gletscher und scheinbar unaufhaltsamen Auflösungsprozessen unserer politischen Ordnungssysteme”, das waren die Stichworte, die Herr Reichenbach in der Begrüßung genannt hatte. Kann es der Sinn der Weihnachtsbotschaft sein, uns all dies zu Bewusstsein zu bringen?
In einem Sinne jedenfalls schon. Die Geburt im Stall von Bethlehem hat etwas zu tun mit dem Zustand unserer Welt. Gott steigt herab und kommt in einem Stall zur Welt, an einem Ort, wo keine Frau ihr Kind zur Welt bringen möchte. Herr Reichenbach hat das so ausgedrückt. “Wir beten nicht zu einem unnahbaren und unzugänglichen fernen Gott, der weit wegbleibt, um dann bestaunt und verehrt zu werden, sondern er ist mitten unter uns. Gott kommt zu uns und sitzt mit uns in einem Boot in dieser immer brüchiger werden Welt.” Und dieser Gott kennt auch unsere ganz persönlichen Ängste, die wir von einem Jahr ins andere mitnehmen: um unsere Gesundheit, unsere Existenz, unser Glück, unsere Kinder, unsere Zukunft.
Dann aber rückt dieses Stichwort »Fürchte!« doch auch unsere Befürchtungen zurecht. In der Bibel ist des öfteren von der “Furcht Gottes” die Rede. Dabei sind dann nicht angst und Schrecken vor Gott gemeint, vielmehr versteht die Bibel unter Gottesfurcht den Respekt und die Ehrfurcht vor Gott. Diese Gottesfurcht ist uns weithin abhanden gekommen, und deshalb haben all die anderen Ängste die Herrschaft über uns angetreten. Und sie sind schlimmere Herren.
Martin Luther hat dies in seiner Erklärung zum ersten Gebot so ausgedrückt: Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen. Ihn fürchten mehr als alles andere, macht frei von anderen Ängsten, die uns beherrschen wollen. Deshalb ist dieses Wort »Fürchte« ein Stück des Evangeliums, wenn es fortgesetzt wird mit dem Wort »Gott« - Fürchte Gott! Fürchtegott ist ein deutscher männlicher Vorname. Dieselbe Bedeutung hat Timotheus.
GOTT
Vielen ist es eine fremde Vokabel geworden in unserer Zeit. Manchmal sprechen die Menschen davon, dass sie an eine höhere Macht glauben. Aber ist der Glaube an so eine höhere Macht ein Grund für das Vertrauen, dass unser Leben Sinn macht? Müssen wir nicht gerade verzweifeln, wenn diese höhere Macht nicht alles zum Guten kehrt?
Gott ist mehr als eine höhere Macht, Gott ist ein du, das ich anreden kann. Und Gott hat uns und unsere Welt im Blick: »Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.«
Deshalb dürfen wir vertrauen und hoffen, dass unser Leben einen Sinn hat. Es gibt den Grund, der deine Hoffnung und dein Vertrauen trägt. Es ist der Urgrund der Welt. Sicher kannst du nur stehen und zuversichtlich nur leben, wenn du dich auf diesen Grund stellst.
GLAUBE
Der Glaube scheint in unserer modernen Zeit immer mehr zu schwinden. Wer bekennt schon in der Öffentlichkeit, dass er an Gott glaubt. Und wenn er es sagt, dann muss man damit rechnen: Aber sonst bist du doch ganz normal.
Dabei ist das mit dem Glauben nicht einfach: Ich glaube, hilf meinem Unglauben, so lautet die Losung für das kommende Jahr 2020.
Früher wurde Unglaube als ein Mangel, heute gehört es wohl schon zum guten Ton, sein Nichtglauben nach außen zu kehren. “Wenn Glaube bei uns einzieht ....” - “Der ist schon lange bei mir ausgezogen.” - “Wenn Glaube bei uns einzieht, öffnet sich der Horizont. Wir fangen an zu leben, weil der Himmel bei uns wohnt.”
Aber irgendwo muss doch noch eine Erinnerung geblieben sein, sonst wären die Kirchen Heiligabend nicht so voll und würden - das sage ich aus der Erfahrung der letzten Jahre - immer voller.
LIEB
Dieses Wort passt wie kaum ein anderes zum Weihnachtsfest - zum Fest des Friedens und der Liebe. Und so hat jeder seine ganz hohen Erwartungen an diese Tage. Wenigstens jetzt - wenn es auch sonst im Jahr nicht gelingt - wenigstens jetzt sollte man freundlich miteinander umgehen, die rauhen Worte lassen und lieb zueinander sein. Die Familie ist doch beisammen.
Aber warum gibt es gerade in diesen Tagen so viel Stress, Streit und Auseinandersetzungen? Paartherapeuten, aber auch Scheidungsanwälte berichten davon, dass nach dem Fest die Zahl der Trennungen in Deutschland zunimmt.
Paulus im Hohenlied der Liebe - 1. Kor 13
-
4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, 5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Letztendlich ist das mit der Liebe Gottes - also Gottes Liebe zu uns und unsere Liebe zu Gott - genauso. Sie ist stark, wenn sie in beide Richtungen fließt. Aber im Blick auf Gott können wir sagen, dass er immer wieder einen neuen Anfang macht. “Also hat Gott die Welt geliebt, dass Gott seinen Sohn gab.” Auch wenn es Stress gibt in der Beziehung zu Gott, er spricht niemals die Scheidung aus.
DICH
Dieses Wort kommt zweimal vor. Das ist sicher kein Zufall. An Weihnachten geht es um uns persönlich. Das gilt sowohl zuhause in unseren Familien als auch für die Botschaft Gottes. Wir sind die Adressaten, wir sind die Empfangenden, die Beschenkten. “Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab …” Der Sinn von Weihnachten erfüllt sich, wenn wir das entdecken. Deshalb das doppelte »dich«.
Da sind wir nicht angesprochen als die selber Aktiven, als die, die alles selber machen müssen, die Leistungen bringen und sich im Leben behaupten. Hier dürfen wir die alltägliche, harte Wirklichkeit einmal beiseite lassen und in die Rolle von Kindern schlüpfen, die sich beschenken lassen und dann vor Freude gar noch das Danke vergessen.
Ganz gewiss wird das zweifache Dich bei dem Evangelium in der Nuss so zu verstehen sein. Hier geht es um eine Sympathiebezeugung, die uns wirklich selber meint, wie wir sind, und nicht, wie wir vor anderen erscheinen wollen oder müssen. Und wir dürfen sie uns gefallen lassen ohne Wenn und Aber.
HAT und NICHT
Diese beiden Wörter fasse ich zusammen. Nimmt man sie zusammen, so klingt ein Wort an, das Jesus über sich selbst gesagt hat und das zu den Umständen seiner Geburt so sehr passt: »Der Menschensohn hat nicht, da er sein Haupt hinlegt.«
Uns erinnert dieses Wort heute an all die vielen Menschenbrüder und - schwestern, die all das nicht haben, was uns so selbstverständlich erscheint, die Weihnachten unter erbärmlichsten Verhältnissen erleben müssen - und wo Politiker bei uns behaupten, die Hilfe, die einige fordern und andere auch geben wollen, sei ein falsches Zeichen. Wie tief sind wir gesunken.
Aber wir wollen auch nicht den Anklang der beiden kleinen Wörter an die Gedanken unseres Bibelworts überhören. Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3,16)
Auch da finden sich die beiden nahe beieinander: Wer glaubt, hat Leben, unvergängliches und unerschöpfliches Leben. Er ist nicht verloren.
NUR
388 gefundene Synonyme in 23 Gruppen
1. Bedeutung: doch
lediglich einmal allein sicher immerhin bloß indes indessen auch okay trotz jawohl nur nun meinetwegen jedoch jedenfalls eben gewiss
2. Bedeutung: allein
lediglich ausschließlich ausgezeichnet einzig bloß außergewöhnlich einmalig
ausnahmslos einzigartig uneingeschränkt alleinig schon
FÜRCHTE - GOTT - GLAUBE - LIEB - 2x DICH - HAT - NICHT - NUR
Soweit diese Notizen. Haben Sie den Lösungssatz schon herausgefunden? Im Gottesdienst meldete sich eine ältere Dame. "FÜRCHTE DICH NICHT!" Das sei ganz einfach. Und dann erkannte sie: "GOTT HAT DICH LIEB." Lediglich mit "NUR GLAUBE" konnte sie nichts anfangen - doch dann fiel es ihr sofort auf: "GLAUBE NUR!" Also, das Evangelium in Nuce lautet:
Fast zu einfach, für Kinder vielleicht? Aber Jesus hat selbst einmal gesagt: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder … So können wir Erwachsenen diese Botschaft für uns gelten lassen. Fürchte dich nicht, glaube nur (Mk 5,36), das sagt uns Jesus zu. Die Botschaft von seiner Liebe ist Gottes Weihnachtsgeschenk für uns.
Fast zu einfach, für Kinder vielleicht? Aber Jesus hat selbst einmal gesagt: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder … So können wir Erwachsenen diese Botschaft für uns gelten lassen. Fürchte dich nicht, glaube nur (Mk 5,36), das sagt uns Jesus zu. Die Botschaft von seiner Liebe ist Gottes Weihnachtsgeschenk für uns.
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