Freitag, 30. März 2018

Ostern

1. April 2018


Den Ostersonntag beginnen wir morgens um 6.00 Uhr in der dunklen Gustav-Adolf-Kirche. Wir tragen die Osterkerze hinein, von der dann alle ihr Licht empfangen. Anschließend sind alle zu einem ausgiebigen Osterfrühstück eingeladen.

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Ostermorgen bzw. zur Osternacht unter der Nummer 954.31, zum traditionellen Festgottesdienst unter 954.32. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offb 1, 18)

Wochenlied:

Christ ist erstanden (EG 99)

Lieder im Gottesdienst:

Wir danken dir, Herr Jesu Christ
Ich bin getauft auf deinen Namen
Der schöne Ostertag
Er ist erstanden, Halleluja

Der Gottesdienst

Die Kirche ist dunkel, kein Licht brennt. Schemenhaft kann man den verhüllten Altar von Karfreitag erkennen.


Wir denken zurück an Karfreitag, wie der Leichnam Jesu zu Grabe getragen wurde. "Wir nahmen den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher mit wohlriechenden Ölen, wie die Juden zu begraben pflegen. Es war aber an der Stätte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war. Dahin legten wir Jesus wegen des Rüsttags der Juden, weil das Grab nahe war."

Angesichts dieser Trauer bringen wir unsere Klage - und unsere ganz leise Hoffnung - vor Gott:

Psalm 6

Ach HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn
    und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
3 HERR, sei mir gnädig, denn ich bin schwach;
    heile mich, HERR, denn meine Gebeine sind erschrocken
4 und meine Seele ist sehr erschrocken.
    Ach du, HERR, wie lange!
5 Wende dich, HERR, und errette mich,
    hilf mir um deiner Güte willen!
6 Denn im Tode gedenkt man deiner nicht;
    wer wird dir bei den Toten danken?
7 Ich bin so müde vom Seufzen; / ich schwemme mein Bett die ganze Nacht
    und netze mit meinen Tränen mein Lager.
8 Mein Auge ist trübe geworden vor Gram
    und matt, weil meiner Bedränger so viele sind.

Psalm 13

2 HERR, wie lange willst du mich so ganz vergessen?
    Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir?
3 Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele / und mich ängsten in meinem Herzen täglich?
    Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?
4 Schaue doch und erhöre mich, HERR, mein Gott!
    Erleuchte meine Augen, dass ich nicht im Tode entschlafe,
5 dass nicht mein Feind sich rühme, er sei meiner mächtig geworden,
    und meine Widersacher sich freuen, dass ich wanke.
6 Ich aber traue darauf, dass du so gnädig bist; / mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst.
    Ich will dem HERRN singen, dass er so wohl an mir tut.

Psalm 126

Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird,
    so werden wir sein wie die Träumenden.
2 Dann wird unser Mund voll Lachens
    und unsre Zunge voll Rühmens sein. Dann wird man sagen unter den Heiden: Der HERR hat Großes an ihnen getan!
3 Der HERR hat Großes an uns getan;
    des sind wir fröhlich.
4 HERR, bringe zurück unsre Gefangenen,
    wie du die Bäche wiederbringst im Südland.
5 Die mit Tränen säen,
    werden mit Freuden ernten.
6 Sie gehen hin und weinen
    und streuen ihren Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.

Jeweils nach den Gebeten singen wir:
  • Christ unser Licht!
  • Gelobt sei Gott!
Wenn wir auf diese Weise die Osterkerze in die dunkle Kirche getragen haben, hören wir das gesungene Osterlob.

Nach und nach erleben wir die Osterbotschaft. Zunächst werden die Elemente des Karfreitag entfernt und wir hören den ersten Teil des Osterevangeliums aus dem Johannesevangelium.
1 Am ersten Tag der Woche kommt Maria von Magdala früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weg war. 2 Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

3 Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus und sie kamen zum Grab. 4 Es liefen aber die zwei miteinander und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zum Grab, 5 schaut hinein und sieht die Leinentücher liegen; er ging aber nicht hinein. 6 Da kam Simon Petrus ihm nach und ging in das Grab hinein und sieht die Leinentücher liegen, 7 aber das Schweißtuch, das Jesus um das Haupt gebunden war, nicht bei den Leinentüchern liegen, sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen Ort. 8 Da ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grab gekommen war, und sah und glaubte.

9 Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste. 10 Da gingen die Jünger wieder heim.
Ganz begriffen hat es noch keiner. Das Grab ist leer - ja! Die Leinentücher liegen im Grab, aber es ist keine Leiche da - ja, aber was bedeutet das? Hat man den Toten über Nacht weggeschafft?

Die Männer, Petrus und der andere Jünger Jesu, die gehen nach Hause. Maria von Magdala bleibt. Und sie ist es, die den Auferstandenen als erste erkennt, sie ist es, die glaubt, die sich auf Gottes Wirklichkeit einlässt!
11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab 12 und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten. 13 Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

14 Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. 15 Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen.

16 Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister!

17 Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.

18 Maria von Magdala geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er zu mir gesagt!
Nun haben auch wir es gehört und erlebt: Er ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!


Jetzt soll es auch in der Kirche ganz hell werden. Von der einen Osterkerze empfangen alle anderen Kirchen in der Kirche ihr Licht. Wir denken dabei daran, dass Jesus gesagt hat: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." (Joh 8,12) Jetzt können wir singen: Wir danken dir, Herr Jesu Christ" (EG 107)


Taufe in der Osternacht

Konstitutiv waren in der alten Kirche die Taufen in der Osternacht. Die Taufbewerber hatten sich vorbereitet und die Prüfung abgelegt. Jetzt konnten sie getauft werden. Was diese Taufe für die Menschen bedeutete, das beschreibt der Apostel Paulus so: "Wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? 4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. 5 Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein." (Röm 6,3-5)

Auch wir werden wieder in diesem Gottesdienst Menschen taufen. Über ihnen wird Gottes Name ausgesprochen - und wir erinnern uns, dass auch wir einst getauft wurden: "Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist ..."


Abendmahl

Dann feiern wir das Abendmahl, empfangen Gottes Segen und ziehen mit dem Kanon "Der Herr ist auferstanden ..." von der Kirche ins Gemeindehaus, wo die Mitarbeiter schon alles fürs Osterfrühstück vorbereitet haben. 

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