Donnerstag, 29. März 2018

Karfreitag

30. März 2018


Textlich knüpfen wir an den Gründonnerstag an. Nachdem wir das Abendmahl gefeiert hatten, drehten sich die Gedanken um die Verhaftung Jesu und das Verhör vor dem Hohenpriester. Heute am Karfreitag stehen die Verhöre vor - oder sollen wir sagen: die Dispute mit Pontius Pilatus im Mittelpunkt. Wir feiern miteinander das Abendmahl und hören schließlich den Bericht von der Kreuzigung. Danach wird der Altar verhüllt und wir gehen still nach Hause.

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Karfreitag unter der Nummer 954.30. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3, 16)

Wochenlied:

Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld (EG 83) oder
Christe, du Schöpfer aller Welt (EG 92)

Lieder im Gottesdienst

Lied 76 - O Mensch bewein dein Sünde groß
Lied 81,1-3 - Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen
Lied 85,1-3 - O Haupt voll Blut und Wunden
Lied 85,4-6 - Nun, was du, Herr, erduldet

Johannes 18 - Jesus und Pilatus: Was ist Wahrheit?

28 Da führten sie Jesus von Kaiphas zum Prätorium; es war früh am Morgen. Und sie gingen nicht hinein, damit sie nicht unrein würden, sondern das Passamahl essen könnten. 29 Da kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: Was für eine Klage bringt ihr gegen diesen Menschen vor? 30 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten ihn dir nicht überantwortet. 31 Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmt ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Wir dürfen niemand töten. 32 So sollte das Wort Jesu erfüllt werden, das er gesagt hatte, um anzuzeigen, welchen Todes er sterben würde.

33 Da ging Pilatus wieder hinein ins Prätorium und rief Jesus und fragte ihn: Bist du der König der Juden? 34 Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus oder haben dir's andere über mich gesagt? 35 Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan? 36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt. 37 Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. 38 Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit?

Was ist Wahrheit?

"Was ist Wahrheit", fragt Pilatus, aber ist er tatsächlich an der Wahrheit interessiert? Will er es tatsächlich wissen, ob Jesus nun ein König ist, ober er der König der Juden ist?

Die Frage nach dem Wahrheitsbegriff wird gemeinhin so beantwortet, dass "die Übereinstimmung von Aussagen oder Urteilen mit einem Sachverhalt, einer Tatsache oder der Wirklichkeit im Sinne einer korrekten Wiedergabe als Wahrheit bezeichnet" wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Was_ist_Wahrheit%3F). Diese Definition ist objekt- bzw. zustandsbezogen, die kann an objektiven Fakten festgemacht werden.

Unter diesem Blickwinkel müssen wir zunächst festhalten, dass die Aussage “Jesus ist ein König, der König der Juden” mit dem objektiven Sachverhalt, mit den Tatsachen und mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt. Denn König in Israel ist zu dieser Zeit Herodes Antipas. Somit ist die Aussage nicht wahr, sie ist falsch.

Das würde Jesus auch nicht bestreiten, deshalb sagt er ja auch: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn diese Aussage wahr ist, kann es nicht um einen Sachverhalt gehen, oder um eine Tatsache oder um die wahrnehmbare Wirklichkeit. Was ist dann aber Wahrheit? 

Judentum und Christentum

Um in der Wahrheitsfrage weiterzukommen, müssen wir fragen,was die Heilige Schrift sagt. 
(die folgenden Textabschnitte stammen von: https://de.wikipedia.org/wiki/Was_ist_Wahrheit%3F; im Gottesdienst habe ich sie vorgelesen und mit eigenen Worten erläutert)

Altes Testament

Dem Ausdruck „Wahrheit“ entspricht im Hebräischen das Wort אֶמֶת (eh'-meth). Es ist stammverwandt mit amen (אָמַן ('aman)) und bedeutet so viel wie Verlässlichkeit, die unverbrüchliche Tragfähigkeit einer Sache oder eines Wortes, die Treue von Personen. Dieser hebräische Begriff ist damit stärker prozess- und handlungsorientiert als das griechische aletheia (objekt- und zustandsbezogen ...). Im zwischenmenschlichen Bereich hat der Begriff der Wahrheit eine enge Beziehung zum Recht. Im religiösen Sinne ist Gott selbst die Quelle aller Wahrheit: „Ja, mein Herr und Gott, du bist der einzige Gott, und deine Worte sind wahr“ (2 Sam 7,28 EU). Seine Worte und sein Tun sind die Gewähr unbedingter Verlässlichkeit: „Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, all sein Tun ist verläßlich“ (Ps 33,4 EU). Auch die in der Tora niedergelegten göttlichen Gebote werden als „Wahrheit“ bezeichnet: „Deine Gerechtigkeit bleibt ewig Gerechtigkeit, deine Weisung ist Wahrheit“ (Ps 119,142 EU). Der Mensch soll sich an diese Wahrheit halten - schon im Interesse seines eigenen Lebens: „Denn wenn du dich an die Wahrheit hältst, wirst du bei allem, was du tust, erfolgreich sein“ (Tob 4,6 EU). 

Neues Testament

Im Neuen Testament wird der Wahrheitsbegriff vor allem bei Paulus und im Johannesevangelium theologisch bedeutsam.

Paulus

Paulus tritt mit dem Anspruch auf, die Wahrheit zu verkündigen (2 Kor 4,2 EU). Wahrheit und Evangelium werden bei ihm gleichgesetzt. Die Wahrheit ist „Jesus“ (Eph 4,21 EU); es gilt, ihr zu gehorchen (Gal 5,7 EU). Liebe zur Wahrheit bedeutet gleichzeitig eine Absage an Ungerechtigkeit und Bosheit (2. Thess 2,10 ff EU). Paulus spricht in den Pastoralbriefen auch von einer „Erkenntnis der Wahrheit“. Wahrheit wird bei ihm zum Synonym für die Orthodoxie, die gegen falsche „Irrlehren“ verteidigt werden muss.

Johannes

Im Johannesevangelium ist der Wahrheitsbegriff stark christologisch konnotiert. Jesus spricht von sich als der „Wahrheit“. Er sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 14,6 EU). Auch alle Worte, die Jesus gesprochen hat, sind Wahrheit. Die Erkenntnis dieser Wahrheit, das Annehmen und Bleiben in dieser Wahrheit führt zu „Freiheit“ und „Leben“ (Joh 8,31-32 EU). Diese Wahrheit setzt eine Empfänglichkeit der Menschen voraus, verlangt aber auch, dass sie sich im Tun bewährt (1 Joh 1,6 EU; 2,4 EU; 3,18 EU). Der Geist der Wahrheit (auch Heiliger Geist genannt) (Joh 14,17 EU; 1 Joh 5,7 EU) setzt das Heilswerk Christi fort (Joh 16,13 EU); er wirkt in den Jüngern weiter und führt sie, um gegenüber der Welt Zeugnis für Jesus Christus abzugeben (Joh 15,26-27 EU).

Das Johannesevangelium (Joh 18 EU) berichtet, wie Jesus von Pilatus verhört wurde. Pilatus: „So bist du dennoch ein König?“, Jesus: „Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit zeugen soll. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“ Pilatus winkt ab: „Was ist Wahrheit?“ – Das Zitat wird auch als Hinweis auf die Beschränktheit der menschlichen Erkenntnis gedeutet, die nur durch Glauben oder Offenbarung überwunden werden kann.

Mit diesen Ausführungen ist klar, dass Johannes keine objektive Wahrheit beschreiben will, die man quasi von außen analysieren und feststellen kann. Vielmehr geht es um die "Wahrheit für mich", nicht willkürlich, sondern dass ich sagen kann: Ich lasse Gottes Wahrheit für mich gelten!

Aber genau solch einen Satz kann Pontius Pilatus nicht aussprechen. Er will quasi als unbeteiligter Zuschauer bzw. als neutraler Beobachter und Richter über das Geschehen entscheiden. Doch je mehr er sich auf diese Rolle stützt, desto mehr entgleitet ihm das Geschehen. Das wird in den beiden nächsten Bibelabschnitten deutlich.

Johannes 18 - Jesus und Pilatus: Der König der Juden

Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. 38 Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit?

Und als er das gesagt hatte, ging er wieder hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. 39 Es besteht aber die Gewohnheit bei euch, dass ich euch einen zum Passafest losgebe; wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden losgebe? 40 Da schrien sie wiederum: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber.

Johannes 19 - Jesu Geißelung und Verspottung

1 Da nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. 2 Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurgewand an 3 und traten zu ihm und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden!, und schlugen ihm ins Gesicht.

4 Da ging Pilatus wieder hinaus und sprach zu ihnen: Seht, ich führe ihn heraus zu euch, damit ihr erkennt, dass ich keine Schuld an ihm finde. 5 Und Jesus kam heraus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und Pilatus spricht zu ihnen: Seht, welch ein Mensch!

Wenn Pilatus einen Moment seine eigenen Aussagen ernst genommen hätte "Seht, welch ein Mensch!" - "Ich finde keine Schuld an ihm.", dann hätte alles einen anderen Verlauf nehmen müssen. Aber konnte es denn einen anderen Weg nehmen? Gründonnerstag hatten wir doch gehört, dass es Gott selbst war, der seinem Sohn diesen Weg bestimmt hatte. Und Jesus hatte eingewilligt. Als Petrus ihn mit dem Schwert verteidigen will, weist Jesus ihn zurück: "Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?" Und so muss alles seinen Lauf nehmen.

Johannes 19 - Jesu Verurteilung

6 Als die Hohenpriester und die Knechte Jesus sahen, schrien sie: Kreuzige! Kreuzige! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm. 7 Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz und nach dem Gesetz muss er sterben, denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht.

8 Als Pilatus dies Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr 9 und ging wieder hinein in das Prätorium und spricht zu Jesus: Woher bist du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort. 10 Da sprach Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich loszugeben, und Macht habe, dich zu kreuzigen? 11 Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben her gegeben wäre. Darum: der mich dir überantwortet hat, der hat größere Sünde. 12 Von da an trachtete Pilatus danach, ihn freizulassen.

Die Juden aber schrien: Lässt du diesen frei, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum König macht, der ist gegen den Kaiser. 13 Als Pilatus diese Worte hörte, führte er Jesus heraus und setzte sich auf den Richterstuhl an der Stätte, die da heißt Steinpflaster, auf Hebräisch Gabbata. 14 Es war aber am Rüsttag für das Passafest um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Seht, das ist euer König! 15 Sie schrien aber: Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn! Spricht Pilatus zu ihnen: Soll ich euren König kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König als den Kaiser.

16 Da überantwortete er ihnen Jesus, dass er gekreuzigt würde.

Theater

Welch ein groteskes Schauspiel, welch ein unwürdiger Akt. Diejenigen, die es im römischen Reich als einziges Volk geschafft hatte, dass sie wegen ihrer Religion nicht den Kaiser in Rom als Gott anbeten mussten, die haben nichts besseres zu tun als öffentlich zu bekennen: “Wir haben keinen König als den Kaiser.” Wenn sie nicht so verblendet gewesen wären in ihrem Fundamentalismus, wenn sie sich erinnert hätten an die Heilige Schrift, wenn sie sich mit der Wahrheit auseinandergesetzt hätten, dann hätten sie eine andere Antwort geben müssen: “... hüte dich, dass du nicht den HERRN vergisst, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt hat,
13 sondern du sollst den HERRN, deinen Gott, fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwören. 14 Und ihr sollt nicht andern Göttern nachfolgen, den Göttern der Völker, die um euch her sind …” (5. Mose 6,13)

Und derjenige, der gerade noch behauptet hatte: “Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich loszugeben, und Macht habe, dich zu kreuzigen?” Warum lässt er ihn denn nicht gehen? Warum zittert er denn geradezu vor diesem pöbelnden Mob? Warum spricht der, der immer wieder gesagt hat “Ich finde keine Schuld an ihm.”, warum spricht er nicht endlich ein Machtwort? Schluss, aus, vorbei mit diesem Schmierentheater! - Weil auch er sich nicht der Wahrheit gestellt hat? Weil er gefangen ist in seinen weltlichen Gesetzen und Vorschriften. Und dann halten diese Hergelaufenen ihm auch noch vor, er sei des Kaisers Feind. Das lässt er nicht auf sich sitzen. Trotz der vielleicht vorhandenen Wertschätzung, trotz der vielleicht vorhandenen Sympathie für diesen doch wohl eher gebildeten jüdischen Rabbi, mit dem man wenigsten mal diskutieren konnte, soweit soll es dann doch nicht gehen, dass er sich womöglich noch Ärger mit seinem Kaiser einfängt.

Da, wo religiöser Fundamentalismus, sei es im Judentum, sei es im Christentum, sei es im Islam oder in irgendeiner anderen Religion, wo religiöser Fundamentalismus und politische und militärische Macht ein unheilvolles Bündnis eingehen, da wartet am Ende der Tod auf den Menschen, da kommt Verderben über uns. Damit wir Menschen dies endlich erkennen, hat Gott seinen Sohn in die Welt gesandt, damit wir im Vertrauen auf seine Nähe, auf sein wahres Wort das Leben gewinnen können.

Johannes 19 - Jesus stirbt

Pilatus überantwortete Jesus, dass er gekreuzigt würde. 17 und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf hebräisch Golgatha. 18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. 19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden. 20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. 21 Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern, dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

23 Als aber die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch das Gewand. Das war aber ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück. 24 Da sprachen sie untereinander: Laßt uns das nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt (Psalm 22,19): "Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen." Das taten die Soldaten.
25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. 26 Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! 27 Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
28 Danach, als Jesus wußte, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. 29 Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf ein Ysoprohr und hielten es ihm an den Mund. 30 Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied.

Zum Schluss ...

Wir löschen die Altarkerzen und die Taufkerze. Den Altar verhüllen wir mit einem schwarzen Tuch, auf das wir die Dornenkrone und Ilexzweige legen. Wir sprechen noch das Schlussgebet, empfangen Gottes Segen und gehen dann still nach Haus.



Grablegung - Andacht um 15.00 Uhr auf dem Friedhof in der Hüttenstraße

Wer es einrichten kann, kommt um 15.00 Uhr zur Sterbestunde Jesu auf den Evangelischen Friedhof in der Hüttenstraße. Mit den verbliebenen Freunden aus dem Jüngerkreis hören wir, wie Jesus vom Kreuz genommen und ins Grab gelegt wurde:

Johannes 19

38 Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden, den Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab. 39 Es kam aber auch Nikodemus, der vormals in der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe gemischt mit Aloe, etwa hundert Pfund. 40 Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher mit wohlriechenden Ölen, wie die Juden zu begraben pflegen.

41 Es war aber an der Stätte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war. 42 Dahin legten sie Jesus wegen des Rüsttags der Juden, weil das Grab nahe war.

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