Montag, 30. Januar 2017

Letzter Sonntag nach Epiphanias

5. Februar 2017


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum letzten Sonntag nach Epiphanias unter der Nummer 954.19. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jes 60, 2b)

Wochenlied:

Herr Christ, der einig Gotts Sohn (EG 67) (auch in Rev. 2014)
Rev. 2014: Morgenglanz der Ewigkeit (EG 450)

Vorbemerkungen zum Gottesdienst

In der Gustav-Adolf-Kirche stehen bis zum letzten Sonntag nach Epiphanias die Krippe und der Tannenbaum. So denke ich, dass wir noch einmal die Lieder

  • EG 52 - Wisst ihr noch, wie es geschehen - und
  • EG 44 - O du fröhliche

singen werden.

Im Gottesdienst werden die Konfirmanden sein, mit denen wir - Pastor, Diakonin und Teamer - zuvor zur Rüstzeit in Papenburg gewesen waren. Thema: Liebe, Freundschaft, Sexualität. Wie ich das in den Gottesdienst einbinden kann, weiß ich noch nicht.

Außerdem feiern wir im Gottesdienst das Abendmahl. Deshalb wird wohl nur das Evangelium gelesen.

Ordnung des Gottesdienstes

Das ist letztendlich die Ordnung des Gottesdienstes geworden:

Orgelvorspiel
Begrüßung
Lied: Meine Zeit steht in deinen Händen
Liturgie
   Psalm 100
   Gloria Patri
   Bittruf und Lobpreis
      Aufforderung zum Kyrie
         EG 178.12 - Kyrie eleison (Taize)
      Aufforderung zum Lobgesang
         EG 179,1 - Allein Gott in der Höh sein Ehr
   Gebet
Evangeliumslesung - Mt 17, 1-9
   Credo
Lied: Wisst ihr noch, wie es geschehen
Predigt über die Alttestamentliche Lesung - 2. Mose 3, 1-10 (11-14)
   - Wisst ihr noch, wie es geschehen?
   - Gott sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen
     und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört …
   - Gott sprach: Ich werde sein, der ich sein werde …
   - Gott sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!
Lied: Da wohnt ein Sehnen tief in uns
Abkündigungen
Lied: Wenn das Brot das wir teilen
Abendmahl
Fürbitte
Entlassung und Segen
Orgelnachspiel zu O du fröhliche

Alttestamentliche Lesung - 2. Mose 3, 1-10 (11-14)

[Rev. 2014: 2. Mose 3, 1-8a(8b-9)10(11-12)13-14(15)]

1 Mose hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Steppe hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. 2 Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. 3 Da sprach er: Ich will hingehen und die wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht verbrennt.

4 Als aber der HERR sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5 Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! 6 Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

7 Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. 8 Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.

9 Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Not gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen, 10 so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst.

11 Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten? 12 Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott opfern auf diesem Berge.

13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt! und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? 14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: "Ich werde sein", der hat mich zu euch gesandt.

15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.

Epistellesung - 2. Kor 4, 6-10

Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.

7 Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwengliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. 8 Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. 9 Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. 10 Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.

Evangeliumslesung - Mt 17, 1-9

Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. 2 Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. 3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. 4 Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. 5 Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! 6 Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. 7 Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! 8 Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. 9 Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.

Predigtidee

Ich werde wohl wieder über den Alttestamentlichen Text predigen. Anregend fand ich den Gedanken von Manfred Senftleben zur kirchenjahreszeitliche Einordnung des Textes. "Der eigentliche Bezug zum Evangelium wird ... durch die Aussage Gottes über sich selbst hergestellt: der Sohn Gottes, oder auch Gott selbst, der alles Umfassende (was durch die Selbstidentifikation dargestellt wird), kehrt zurück in sein Menschsein, um durch sein Opfer die Erlösung für die Menschheit zu wirken. Die Paradoxie des Kreuzes wird in der Gegenüberstellung der beiden Ereignisse sehr schön deutlich: der, der alles Sein umfasst, ergibt sich dem, das er umfasst, und lässt sich von ihm umfassen. Dies macht das wahre Opfer aus, das unser aller Erlösung erwirkt." (http://daskirchenjahr.de/dispanr.php?f=lnepiphanias&a=III)

Gut, es ist zugegebenermaßen etwas kompliziert geschrieben. Ich werde vielleicht Folgendes sagen:

Mose gegenüber betont Gott seine Freiheit "Ich werde sein, der ich sein werde". In dieser Freiheit begleitet und geleitet Gott sein Volk Israel durch die Geschichte. Da, wo Israel seinem Gott folgt, gelingt Leben, da, wo das auserwählte Volk eigene Wege geht, da verlieren sich Menschen. Leider sind die Israeliten allzu oft eigene Wege ohne Gott gegangen.

In Jesus Christus ruft Gott alle Menschen zu sich: "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!" Da Krippe und Tannenbaum noch stehen, werde ich an die Weihnachtsgottesdienste erinnern: Wisst ihr noch, wie es gesehen? Damals haben wir gehört, was Gott uns Menschen, die wir durchaus sein Wohlgefallen haben, wünscht: Friede auf Erden! - Beginnen wir doch endlich, auf Gottes Sohn, auf Jesus Christus zu hören, dann wird Leben gelingen und Frieden einziehen.

Predigt

Erinnerung an Weihnachten mit dem Lied "Wisst ihr noch, wie es geschehen ..."

Alttestamentliche Lesung - 2. Mose 3, 1-10 (11-14)

1 Mose hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Steppe hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. 2 Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. ...

4 Als aber der HERR sah, dass Mose hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5 Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! 6 Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

7 Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. 8 Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt ...

9 Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Not gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen, 10 so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst. ...

13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt! und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? 14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: "Ich werde sein", der hat mich zu euch gesandt. ...

“Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört …” Auch heute sieht Gott das Elend seiner Menschen - nicht allein in Israel und Palästina, sondern im ganzen Orient, in Afrika, in Asien, in Osteuropa, in Lateinamerika und wo es noch brennt in der ganzen Welt, und Gott hört das Geschrei der Bedränger, derjenigen, die laut tönen, sie hätten ganz einfache Lösungen für all die Probleme in unserer Welt, die sich aber über Recht und Gesetz hinwegsetzen und nur noch ihrem eigenen Gutdünken schalten und walten.

… ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette und herausführe in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt ...

Gott ist “herniedergefahren” vom Himmel auf die Erde. Wenn wir Krippe und Tannenbaum noch einmal vor Augen haben, wird dieses “Herniedergefahren” noch viel konkreter. Gott ist Mensch geworden, als sein Sohn Jesus Christus in Bethlehem geboren wurde. Gott hat nicht einfach mal vorbeigeschaut, sondern: “Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.” Um Rettung geht es also.

Eine interessante Frage: “Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt! und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?” - Entschuldige Mose, was soll denn diese Frage? Gott hatte sich doch vorgestellt: “Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.” Damit ist doch die ganze Geschichte präsent: Abraham und Sara wandern von Ur in Chaldäa bis nach Kanaan. Ihr Sohn Isaak heiratet Rebekka. Esau und Jakob werden geboren, Jakob empfängt Vaters Segen, er sieht die Himmelsleiter, und zusammen mit seinen Frauen bekommt Jakob 12 Söhne. Josef wird nach Ägypten verkauft, steigt zum zweitwichtigsten Mann nach dem Pharao auf, organisiert die Wirtschaft und legt in guten Jahren Vorräte an. Das rettet nicht allein den Ägyptern das Leben, sondern auch der Familie, Jakob und den 11 Brüdern.

Das ist doch alles bekannt! Warum fragt Mose: “Was soll ich ihnen sagen”, wenn sie nach Gott fragen? - Offensichtlich waren die alten Geschichten in Vergessenheit geraten, offensichtlich wussten die Israeliten nichts mehr von Abraham, Isaak und Jakob. Was ist heute mit den biblischen Geschichten aus dem Alten und aus dem Neuen Testament?

14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: "Ich werde sein", der hat mich zu euch gesandt.

Gott betont gegenüber Mose seine Freiheit "Ich werde sein, der ich sein werde". In dieser Freiheit begleitet und geleitet Gott sein Volk Israel durch die Geschichte. Da, wo Israel seinem Gott folgt, gelingt Leben, da, wo das auserwählte Volk eigene Wege geht, da verlieren sich Menschen. Leider sind die Israeliten allzu oft eigene Wege ohne Gott gegangen.

In Jesus Christus ruft Gott alle Menschen zu sich: Da Krippe und Tannenbaum noch stehen, werde ich an die Weihnachtsgottesdienste erinnern: Wisst ihr noch, wie es gesehen? Damals haben wir gehört, was Gott uns Menschen, die wir durchaus sein Wohlgefallen haben, wünscht: Friede auf Erden! 

Das Kind in der Krippe ist ein erwachsener Mann geworden und hat viele gute Sätze gesagt. Einen kann man sich leicht merken: “Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften«. Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese.” (Mk 12,29-31)

Beginnen wir doch endlich, auf Gottes Sohn, auf Jesus Christus zu hören, dann wird Leben gelingen und Frieden einziehen. "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!"

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