Donnerstag, 19. Januar 2017

3. Sonntag nach Epiphanias

22. Januar 2017


Nach der Einschätzung von Manfred Senftleben (vgl. die Internetseite "Dr. Martinus") verweist der Gottesdienst am dritten Sonntag in der Epiphaniaszeit auf  Jesus als den "Heiland der Heiden". Die Gebrechen heilend wendet sich Jesus den Menschen auch außerhalb des Volkes Israel zu. Dass der Gott, den Jesus Vater nennt, und von dem das Volk Israel bekennt, dass er sie aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat, dass dieser Gott keine lokale Gottheit ist, macht auch die alttestamentliche Lesung deutlich, die davon erzählt, dass der Prophet Elisa den aramäischen Feldhauptmann Naaman vom Aussatz reinigt.

Der Wochenspruch aus dem Lukasevangelium unterstreicht diese Sichtweise.

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 3. Sonntag nach Epiphanias unter der Nummer 954.16. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. (Lk 13, 29)

Wochenlied:

Lobt Gott, den Herrn, ihr Heiden all (EG 293)

Lieder für den Gottesdienst

Es ist der 4. Sonntag im Monat, und damit feiern wir einen musikalischen Gottesdienst. Angeregt durch den Vorschlag von Manfred Senftleben, zu Beginn des Gottesdienstes das Loblied "Laudate omnes Gentes" aus Taizé zu singen, habe ich mich entschlossen, den ganzen Gottesdienst mit diesen Liedern zu gestalten. Im Evangelischen Gesangbuch gibt es unter der Nummer 789 eine Gottesdienstordnung für das "Gemeinsame Gebet nach Taizé.

Da diese Ordnung nicht unbedingt eine Predigt und die Abkündigungen vorsieht, müssen Lieder aus einem anderen Kontext hinzugefügt werden.

Nach diesen Überlegungen ergibt sich folgende Gottesdienstordnung:

  • Orgelvorspiel
  • Begrüßung
  • EG 789.1 - Laudate omnes Gentes
  • EG 789.3 - Pslamgebet mit dem Liedruf Freuet euch im Herrn
  • Evangeliumslesung
  • Glaubensbekenntnis
  • EG 789.5 - Oculi nostri
  • Predigt
  • Da wohnt ein Sehnen tief in uns (LebensWeisen 19)
  • Abkündigungen
  • Du bist da (LebensWeisen 53; zu diesem Lied wird die Kollekte gesammelt)
  • Dankgebet für die Kollekte
  • EG 789.6 - Fürbitten mit Kyrie
  • Vater unser im Himmel ...
  • Entlassung und Segen
  • EG 789.7 - Bleib mit deiner Gnade bei uns

Alttestamentliche Lesung 2. Kön 5, (1-8) 9-15 (16-19a)

Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und wert gehalten; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Und er war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig. 2 Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans. 3 Die sprach zu ihrer Herrin: Ach, dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien. 4 Da ging Naaman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm an und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet. 5 Der König von Aram sprach: So zieh hin, ich will dem König von Israel einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Goldgulden und zehn Feierkleider 6 und brachte den Brief dem König von Israel; der lautete: Wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist. 7 Und als der König von Israel den Brief las, zerriß er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht!

8 Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er innewerde, dass ein Prophet in Israel ist. 9 So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. 10 Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. 11 Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand hin zum Heiligtum erheben und mich so von dem Aussatz befreien. 12 Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, so dass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. 13 Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, hättest du es nicht getan? Wieviel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein! 14 Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. 15 Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes mit allen seinen Leuten. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen, außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht. 16 Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe: ich nehme es nicht. Und er nötigte ihn, dass er es nehme; aber er wollte nicht. 17 Da sprach Naaman: Wenn nicht, so könnte doch deinem Knecht gegeben werden von dieser Erde eine Last, soviel zwei Maultiere tragen! Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern opfern und Brandopfer darbringen, sondern allein dem HERRN. 18 Nur darin wolle der HERR deinem Knecht gnädig sein: wenn mein König in den Tempel Rimmons geht, um dort anzubeten, und er sich auf meinen Arm lehnt und ich auch anbete im Tempel Rimmons, dann möge der HERR deinem Knecht vergeben. 19 Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden!

Epistel Röm 1, (14-15) 16-17

Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen; 15 darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen. 16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen. 17 Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Habakuk 2,4): "Der Gerechte wird aus Glauben leben."

Evangelium Mt 8, 5-13

Als aber Jesus nach Kapernaum hineinging, trat ein Hauptmann zu ihm; der bat ihn 6 und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gelähmt und leidet große Qualen. 7 Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. 8 Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. 9 Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er's. 10 Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden! 11 Aber ich sage euch: Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; 12 aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern. 13 Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.

Predigtidee

Bis heute sprechen Menschen davon, dass sie zum Glauben an Gott gekommen sind, weil sie göttliche Hilfe in ihrem Leben erfahren haben. Es ist bewundernswert, mit welchem kindlichen - wohlgemerkt: NICHT kindischen - Vertrauen von Gottes Zuwendung gesprochen wird. Dieses kindliche Urvertrauen muss aber im Lauf des Lebens wachsen, damit der Glaube auch dann noch mit Gott rechnet, wenn der sich verborgen hält. Es ist nicht immer einfach, diese Worte aus dem 73. Psalm nachzusprechen:
23 Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, 24 du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. 25 Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. 26 Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

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