Montag, 2. Januar 2017

Epiphanias

6. Januar 2017


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zu Epiphanias unter der Nummer 954.13. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt. (1. Joh 2, 8)

Wochenlieder:

Wie schön leuchtet der Morgenstern (EG 70) oder
O König aller Ehren (EG 71)

Lieder

EG 71,1-3 - O König aller Ehren
EG 740 - Psalm 100 - Jauchzt dem Herrn alle Welt
EG 544,1-4 - Stern über Bethlehem
Kanon: Mache dich auf und werde Licht
EG 407,1-3 - Stern auf den ich schaue
EG 44,1-3 - O du fröhliche

Evangelium Mt 2, 1-12

Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.

3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5 Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): 6 Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.

7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8 und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr's findet, so sagt mir's wieder, dass auch ich komme und es anbete.

9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut 11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.

12 Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land.

Alttestamentliche Lesung und Predigttext Jes 60, 1-6

Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! 2 Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR und seine Herrlichkeit erscheint über dir. 3 Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.

4 Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. Deine Söhne werden von ferne kommen und deine Töchter auf dem Arme hergetragen werden. 5 Dann wirst du deine Lust sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird erbeben und weit werden, wenn sich die Schätze der Völker am Meer zu dir kehren und der Reichtum der Völker zu dir kommt. 6 Denn die Menge der Kamele wird dich bedecken, die jungen Kamele aus Midian und Efa. Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des HERRN Lob verkündigen.

Predigtideen

"Mache dich auf und werde Licht" - diese Ansprache ergeht an die Leser des Bibeltextes bzw. an die Hörer der Predigt. Damit werden die in das Geschehen aktiv mit hineingenommen. Sie selbst sollen leuchten. Dies nun nicht aus sich selbst, sondern als Abglanz des Lichtes Gottes, der in seinem Sohn Jesus Christus Weihnachten zum "Licht der Welt" wurde.

"Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker." Treffender könnte man das politische, wirtschaftliche und militärische Chaos der Gegenwart nicht beschreiben. Aber dieses Chaos ist nur der dunkle Hintergrund, vor dem das Licht Gottes dann umso heller erscheint. Es scheint so hell, dass die Heiden fasziniert dazu treten.

Die Hörer des Prophetenwortes müssen erst aufgefordert werden, den göttlichen Glanz zu entdecken. Zu sehr sind sie gefangen im Chaos. "Hebe deine Augen auf und sieh umher ..." Doch dann können sie entdecken, was Gott für sie alles tut.

Die Israeliten damals sahen, wie die 586 v. Chr. durch die babylonischen Soldaten zerstörte Stadt Jerusalem und der Tempel nach ca. 70 Jahren wieder neu aufgebaut wurden. Auch Wohlstand zog wieder ein. Dabei erinnert die Beschreibung des Reichtums an die Erzählungen vom Besuch der Königin von Saba bei König Salomo (vgl. 1. Kön 10,1-13).

Auch heute dürfen wir durchaus mit Stolz auf das sehen, was wir in unserem Land erreicht haben - und dass es uns wirtschaftlich gesehen doch recht gut geht. Weihnachten und die ganzen Geschenke sind durchaus auch unter diesem Gesichtspunkt einmal zu sehen. Nun kommt es darauf an, wie wir diesen materiellen Reichtum betrachtet. Allein erreicht durch menschlichen Einsatz, durch Innovation und kaufmännisches Geschickt, durch gute politische und finanzpolitische Führung? Oder sagen wir auch, dass wir es Gott zu verdanken haben, dass es uns relativ gut geht?

Wenn es uns gelänge, unsere wirtschaftlichen Erfolge mit Gott zusammenzudenken, dann sähen wir nicht allein auf den Reichtum, der immer weiter vermehrt werden muss, dann sehen wir vielmehr die Möglichkeiten, mit diesem Reichtum nach dem Willen Gottes unsere Gesellschaft - und darüber hinaus auch die Welt - wieder menschlicher zu gestalten. Als diejenigen, die genug zum Leben haben, könnten wir uns dafür einsetzen, dass die Schätze dieser Erde allen Menschen zugute kommen. Und wenn das aus Dankbarkeit gegenüber Gott geschieht, dann strahlt unser christliches Licht tatsächlich in die Gesellschaft und die Welt hinaus. Dann wird es hell und wir können unsere Furcht ablegen.

Jesus hat übrigens auch einmal vom Licht gesprochen: "Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen." (Mt 5,14-16)

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