Montag, 19. Januar 2015

Letzter Sonntag nach Epiphanias 2015

25.01.2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum letzten Sonntag nach Epiphanias unter der Nummer 954.19. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Den Gottesdienst halte ich in den Ev.-luth. Kirchen in Herzlake und in Haselünne. Weil beide Gottesdienste hintereinander stattfinden, fällt eine Lesung - in diesem Fall die Epistel - aus.

Wochenspruch:

Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jes 60, 2b)

Wochenlied:

Herr Christ, der einig Gotts Sohn (EG 67)

Gottesdienstablauf: 


  • Musik zum Eingang
  • Begrüßung
  • 74,1-4 - Du Morgenstern, du Licht vom Licht
  • 740 - Psalm 100 - Jauchzet dem Herrn, alle Welt
  • Liturgie bis zum Eingangsgebet
  • Evangelium und Glaubensbekenntnis
  • 67,1-3 - Herr Christ, der einig Gotts Sohn
  • Predigt
  • 268,1-5 - Strahlen brechen viele
  • Abkündigungen
  • 16,1-5 - Die Nacht ist vorgedrungen
  • Fürbitte und Vaterunser
  • Entlassung und Segen
  • 44,1-3 - O du fröhliche
  • Musik zum Ausgang

Epistel - 2. Kor 4, 6-10

Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.

7 Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwengliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. 8 Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. 9 Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. 10 Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.

Evangelium (gleichzeitig Predigttext) - Mt 17, 1-9

Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. 2 Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. 3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. 4 Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. 5 Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! 6 Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. 7 Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! 8 Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. 9 Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AFrancesco_Zuccarelli_Landschaft_mit_Verkl%C3%A4rung_Christi.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f1/Francesco_Zuccarelli_Landschaft_mit_Verkl%C3%A4rung_Christi.jpg
Francesco Zuccarelli [Public domain], via Wikimedia Commons
abgerufen am 19.01.2015

Gute Infos zur Verklärungsgeschichte gibt es bei Wikipedia "Verklärung des Herrn". Ich werde in meiner Predigt die Verbindung zur Taufszene ziehen. Die war Predigttext am 1. Sonntag nach Epiphanias. Man findet meine Gedanken zu diesem Sonntag weiter unten in diesem Blog. Außerdem gehe ich auf die Bedeutung des Gesetzes - Mose hält die beiden Gebotstafeln in seiner Hand - und der Prophetie - Elia hat Schrifttexte in seinen Händen - im Alten und im Neuen Testament ein. Auf dem Bild liegen vor Petrus die "Himmelsschlüssel".

Mose


http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AMoses041.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4c/Moses041.jpg
José de Ribera [Öffentlicher Bereich], via Wikimedia Commons

I
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

II
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.

III
Du sollst den Feiertag heiligen.

IV
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.

V
Du sollst nicht töten.

VI
Du sollst nicht ehebrechen.

VII
Du sollst nicht stehlen.

VIII
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

XI
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

X
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.

Der Prophet Elia

"Im Judentum ... gilt ... Elija ... vor allem als Symbol für Standhaftigkeit in Zeiten von Unterdrückung und Götzenanbetung." (Wikipedia)

http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3A090.The_Prophets_of_Baal_Are_Slaughtered.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/26/090.The_Prophets_of_Baal_Are_Slaughtered.jpg
Gustave Doré [Public domain], via Wikimedia Commons

Bezeichnenderweise lautet der Titel dieses Bildes "The Prophets of Baal Are Slaughtered" - "Die Propheten Baals werden geschlachtet" Wer die Geschichte nicht kennt, kann sie in der Bibel nachlesen: 1 Kön 18,40. Elia hatte in einem "Wettstreit" mit 450 Baalspriestern - Baal war der kanaanäische Gott der Fruchtbarkeit - gezeigt, dass Gott nur sein Opfer annimmt. Nachdem Elia als "Sieger" aus diesem Streit hervorgegangen war, wurden die Baalspriester getötet - geschlachtet, wie es der Titel des Bildes sagt. Gerade angesichts der gegenwärtigen Unruhen - Pegida, Legida etc. - kann diese Geschichte nur abschrecken.

Auf der anderen Seite ruft es auch Bewunderung hervor, wenn Elia im Namen Gottes König Ahab von Israel entgegentritt, als der wegen seiner Frau Isebel (phönizische Prinzessin, die den kanaanäischen Fruchtbarkeitsgott Baal verehrte) den Gott Israels, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, verließ und sich Baal zuwandte: "Und Ahab ging hin Elia entgegen. 17 Und als Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du nun da, der Israel ins Unglück stürzt? 18 Er aber sprach: Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deines Vaters Haus dadurch, dass ihr des HERRN Gebote verlassen habt und wandelt den Baalen nach." (!. Könige 18,16-18)

Weil Elia nach dem biblischen Bericht 2. Könige 2,1–18 mit einen feurigen Wagen gezogen von feurigen Pferden im Sturmwind zum Himmel entrückt wird, "... entstand im Judentum früh der Glaube, Elija sei nicht gestorben, sondern lebend in den Himmel aufgenommen worden. Er gilt seither als der wichtigste Prophet nach Mose. Der Prophet Maleachi kündigt die Wiederkunft Elias als Wegbereiter des Messias an. Nach Mal 3,23–24 wird Elias noch vor dem kommenden Gerichtstag Gottes ganz Israel zur Umkehr zu Gott und seinen Geboten sowie zur Versöhnung untereinander bewegen." (Wikipedia)

Jesus Christus

Gnadenstuhl im Dom zu Fritzlar
Gott Vater hält den gekreuzigten Sohn in  den Händen.
Der Heilige Geist in Gestalt einer Taube
steht auf dem Kreuz des Sohnes und "schmiegt" sich an den Vater.
eigenes Foto
(Anmerkung: Zum Begriff "Gnadenstuhl" vgl. den entsprechenden Artikel bei Wikipedia , ins besondere den Absatz "Theologischer Inhalt")

Am 1. Sonntag nach Epiphanias hieß es im Evangelium von der Taufe Jesu:
... 16 Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. 17 Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. ... (Mt 3)

Jetzt am letzten Sonntag nach Epiphanias heißt es im Evangelium: 
"Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; 
den sollt ihr hören!" (Vers 5)

Gott nimmt uns Christen mit ins Geschehen hinein. 

Die Seligpreisungen (Mt 5)
3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. 
4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 
5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. 
6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. 
7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 
8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. 
9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. 
10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. 
11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. 12 Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.

Von der Feindesliebe (Mt 5)
43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3.Mose 19,18) und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen2, 45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Im Predigttext heißt es dann weiter: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist. (Mt 17,9)

vgl. dazu 2. Korinther 12,9 - Gott hat zu Paulus gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 

"Gott gründet eine neue Religion"

In der Rubrik "SPAM" von SPIEGEL ONLINE (Humor für Leute mit Humor) fand ich den Artikel über die neue Religion. Da ist dann u.a. zu lesen: "... "Ich will noch nicht alles verraten", so das höchste derzeit bekannte Wesen im SPAM-Exklusivinterview, "dafür ist das alles noch zu neu. Aber die Idee ist schon, dass es irgendwie um Liebe unter den Menschen, um Toleranz und Verständnis gehen soll." Bei seinen bisherigen Projekten, so Gott, scheine er sich nicht klar genug ausgedrückt zu haben. "Es muss doch auch dem verblödetsten, indoktriniertesten, ärmsten, aufgepeitschtesten Menschen irgendwo noch klar sein, dass es nur um Respekt voreinander gehen kann", so Gott gegenüber SPAM, "Respekt vor anderen, aber auch vor wissenschaftlichen Erkenntnissen, vor dem gesunden Menschenverstand. Respekt vor der Realität!" ..." (a.a.O.)

So neu, liebe Verfasser dieses Artikels, ist die Idee mit "Liebe", "Toleranz", "Verständnis" nicht. Was sagt denn Jesus in der Bergpredigt? Und was steht im Gebot der Feindesliebe? Wann fangen wir an? Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube? (Faust)

Evangelisches Gesangbuch 137 - Geist des Glaubens, Geist der Stärke

Eigentlich mag ich das Lied, aber ich denke, dass es diesmal am Ziel meiner Predigt vorbeigehen wird, auch wenn Mose und Elia in diesen Strophen vorkommen: 

1.) Geist des Glaubens, Geist der Stärke, / des Gehorsams und der Zucht, / Schöpfer aller Gotteswerke, / Träger aller Himmelsfrucht; / Geist, der einst der heilgen Männer, / Kön'ge und Prophetenschar, / der Apostel und Bekenner / Trieb und Kraft und Zeugnis war. /

2.) Rüste du mit deinen Gaben / auch uns schwache Kinder aus, / Kraft und Glaubensmut zu haben, / Eifer für des Herren Haus / eine Welt mit ihren Schätzen, / Menschengunst und gute Zeit, / Leib und Leben dranzusetzen / in dem großen, heilgen Streit. /

4.) Gib uns Moses starkes Beten / um Erbarmung und Geduld, / wenn durch freches Übertreten / unser Volk häuft Schuld auf Schuld. / Lass uns nicht mit kaltem Herzen / unter den Verdorbnen stehn, / nein, mit Moses heilgen Schmerzen / für sie seufzen, weinen, flehn. /

6.) Gib Elias heilge Strenge, / wenn den Götzen dieser Zeit / die verführte blinde Menge / Tempel und Altäre weiht, / dass wir nie vor ihnen beugen / Haupt und Knie, auch nicht zum Schein, / sondern fest als deine Zeugen / dastehn, wenn auch ganz allein. /

9.) Geist des Glaubens, Geist der Stärke, / des Gehorsams und der Zucht, / Schöpfer aller Gotteswerke, / Träger aller Hirnmelsfrucht. / Geist, du Geist der heilgen Männer, / Kön’ge und Prophetenschar, / der Apostel und Bekenner, / auch bei uns werd offenbar!

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