Donnerstag, 3. März 2022

Invokavit

6. März 2022

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Sonntag Invokavit unter der Nummer 954.23. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. (1. Joh 3, 8b)

Wochenlieder:

  • Ein feste Burg ist unser Gott (EG 362) oder
  • Ach bleib mit deiner Gnade (EG 347)

Lieder und Psalmgebet für den Gottesdienst

  • Psalmgebet EG 736 - Psalm 91

Angesichts des Krieges in der Ukraine war es mir nicht möglich, zusammen mit der Gemeinde den eigentlich vorgesehenen 91. Psalm zu beten. Insbesondere diese Passage führte zu dieser Überlegung: 

Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt, vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite / und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.

Deshalb habe ich mich für den 1. Bußpsalm entschieden.  

  • EG 421 Verleih uns Frieden gnädiglich
  • EG 704 Psalm 6
  • EG 623 Die Erde ist des Herrn
  • EG 616 We shall overcome
  • EG 595 Fürchte dich nicht
  • EG 426 Es wird sein in den letzten Tagen
fT 184 Lasst uns Frieden üben und Gerechtigkeit als Moritat zum Ausgang 

Gedanken zu einer Predigt in Kriegszeiten

Die Notizen für die Predigt folgen nach den beiden Bibeltexten. 

Die beiden nachfolgend zitierten Teste wurden in den letzten Stunden im Konfirmandenunterricht behandelt. 

Einstieg mit der Erinnerung an den Sündenfall:  Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

Das menschliche Streben, so sein wollen wie Gott, das gehört zum Menschsein wie die Pubertät zur Jugend gehört. Wir können davor nicht weglaufen. Es ist aber die Frage, welche Ausmaße dieses Streben annimmt. 

Was wir in der Ukraine erleben, ist ein Werk des Teufels, des Versuchers. 

Wladimir Putin will Europa / die Welt nach seinem Gutdünken gestalten. Er wähnt sich auf "historischer" Mission. 

Allen Mächten, die uns von Gott wegziehen wollen, kann es nur gefallen, was jetzt im Krieg passiert. 

Ausgewählte Passagen aus der Bergpredigt lesen. 

Evangelium Mt 4,1-11 Jesu Versuchung

41 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. 4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«

5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5.Mose 6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.«

8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« 11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.

Altestamentliche Lesung - Gen 3, 1-19(20-24)

Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? 2 Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; 3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! 4 Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, 5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

6 Und das Weib sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht undass und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon, und er aß. 7 Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. 8 Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. 9 Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. 11 Und er sprach: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? 12 Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum, und ich aß. 13 Da sprach Gott der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich, so dass ich aß.

14 Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang. 15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

16 Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein.
17 Und zum Manne sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. 19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.

... 22 Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! 23 Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war. 24 Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.

Notizen zur Predigt

Anhand der nachfolgenden Notizen habe ich die Predigt frei gehalten. 

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. Vorzeichen der Passionszeit. 

Invokavitpredigten von Martin Luther - 9. März 1522

Vorkonfirmandenunterricht - Thema in den letzten Stunden. 

Wer ist der Teufel? Wir haben von ihm gerade im Evangelium gehört. Er ist einer, der uns auf die Probe stellt, der uns von Gott weglocken will.

Es gibt eine weitere Geschichte, wo das Wirken dieses Versuchers sehr anschaulich beschrieben wird. Das ist die Geschichte vom Sündenfall. Die gehört auch zu diesem Sonntag Invokavit - und wir haben auch darüber im Vorkonfirmandenunterricht gesprochen. 

Wir haben es uns in der Kirche abgewöhnt, von der Sünde zu reden - wie wir es uns auch gewöhnt haben, vom Teufel zu reden. Das könne man doch keinem mehr zumuten. 

Ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. - Wie gehen die Menschen mit diesem Wissen um? Kain erschlägt seine Bruder Abel. Putin befiehlt den Überfall auf die Ukraine. Nach der Sintflut wollen sich die Menschen einen Namen machen und bauen den Turm zu Babel. Diese Bauten waren vielleicht 100 m hoch, der Burj Khalifa ist 830 m hoch. Früher schon wurden ganze Regionen abgeholzt, heute nehmen wir es in Kauf, dass das Weltklima kollabiert. 

Hoimar von Ditfurth (1921 - 1989; Psychiater und Neurologe, Fernsehmoderator und populärwissenschaftlicher Autor) sieht in der Erbsünde „jene unserer kardinalen Schwächen, auf die auch die evolutionäre Betrachtung des heutigen Menschen uns hat stoßen lassen: unsere prinzipielle, aus unserer ‚Natur‘ entspringende Unfähigkeit, das, was wir als richtig erkannt haben, auch zu tun“. (Wikipedia)

Begriff der Erbsünde tatsächlich nicht aktuell? 

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes … Wie begegnet Jesus dem Versucher? 

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein …

Du sollst Gott nicht versuchen … austesten, wie weit man wohl gehen kann, bis es kracht. 

Gott allein anbeten … Was bietet der Teufel Jesus eigentlich ein? Nichts! Gott hat seinem Sohn doch schon alles gegeben. Und selbst uns böte der Teufel nichts an, wenn er uns die Welt zu Füßen legte. Gott hat uns diese Erde schon gegeben. Die Erde ist des Herrn, geliehen ist der Stern … die Grenze nicht überschreiten - nicht allein auf das Materielle achten - der Mensch lebt vom Wort Gottes. 

VOM TÖTEN

21Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist (2. Mose 20,13; 21,12): »Du sollst nicht töten«; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. 22Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig.

VOM SCHWÖREN

33Ihr habt weiter gehört, dass zu den Alten gesagt ist (3. Mose 19,12; 4. Mose 30,3): »Du sollst keinen falschen Eid schwören und sollst dem Herrn deinen Eid halten.« 34 Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; 35noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße; noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. … 37Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.

VON DER FEINDESLIEBE

43Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3. Mose 19,18) und deinen Feind hassen. 44Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte..

VOM HAUSBAU

24Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. 25Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.

26Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. 27Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß.

28Und es begab sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, dass sich das Volk entsetzte über seine Lehre; 29denn er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

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