Donnerstag, 24. März 2022

Laetare

27. März 2022

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Sonntag Laetare unter der Nummer 954.26. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Wochenspruch:

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. (Joh 12, 24)

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Wochenlieder:

  • Korn, das in die Erde (EG 98) oder
  • Jesu, meine Freude (EG 396)

Lieder und Psalm im Gottesdienst

  • EG 421 Verleih uns Frieden gnädiglich
  • EG 734 Psalm 84 
  • EG 464 Herr, gib uns unser täglich Brot
  • EG 145,1.2.5.7 Wach auf, wach auf, du deutsches Land
  • EG 396 Jesu meine Freude

Evangelium Joh 6, 35.49-51

35 Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. … 49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. 50 Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe. 51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. 

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Predigttext Amos 8,11-12 - Hunger nach Gottes Wort

(Anmerkung: einer der Marginaltexte)

11 Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der HERR, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN, es zu hören; 12 dass sie hin und her von einem Meer zum andern, von Norden nach Osten laufen und des HERRN Wort suchen und doch nicht finden werden. 

Notizen zur Predigt

Zu Beginn der Passionszeit am Sonntag Invokavit hörten wir von Jesus den Satz: “Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das aus dem Munde Gottes kommt. 

Heute am Sonntag Laetare sagt Jesus im Evangelium: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.

Und durch den Mund des Propheten Amos sagt Gott uns zu: Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der HERR, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN, es zu hören…

Amos lebte und verkündete Gottes Wort im 8 Jahrhundert vor Christus. Sein Wort hatte es in sich - wie übrigens auch Jesu Wort. Für unsere Sünden gestorben. 

Hoimar von Ditfurth (1921 - 1989; Psychiater und Neurologe, Fernsehmoderator und populärwissenschaftlicher Autor) sieht in der Erbsünde „jene unserer kardinalen Schwächen, auf die auch die evolutionäre Betrachtung des heutigen Menschen uns hat stoßen lassen: unsere prinzipielle, aus unserer ‚Natur‘ entspringende Unfähigkeit, das, was wir als richtig erkannt haben, auch zu tun“.

Wort Gottes (81 Treffer in der ganzen Lutherbibel) - Wort des Herrn (288 Treffer) - So spricht der Herr (476 Treffer) - Spricht der Herr (846 Treffer) - im Buch Amos 42 mal

Amos Kapitel 4

7 So habe ich euch auch den Regen vorenthalten, als noch drei Monate waren bis zur Ernte, und ich ließ regnen über eine Stadt, und auf die andere Stadt ließ ich nicht regnen, ein Acker wurde beregnet, und der andere Acker, der nicht beregnet wurde, verdorrte. 8 … dennoch seid ihr nicht umgekehrt zu mir, spricht der HERR. 

9 Ich plagte euch mit dürrer Zeit und mit Getreidebrand; auch fraßen die Heuschrecken alles, was in euren Gärten und Weinbergen, auf euren Feigenbäumen und Ölbäumen wuchs; dennoch seid ihr nicht umgekehrt zu mir, spricht der HERR. 

10 Ich schickte unter euch die Pest wie in Ägypten; ich tötete eure junge Mannschaft durchs Schwert und ließ eure Pferde gefangen wegführen, ich ließ den Gestank eures Heerlagers in eure Nasen steigen; dennoch seid ihr nicht umgekehrt zu mir, spricht der HERR. 

11 Ich richtete unter euch Zerstörung an, wie Gott Sodom und Gomorra zerstörte - Mariupol, Charkiw -; dennoch seid ihr nicht umgekehrt zu mir, spricht der HERR. 

Umkehr zu Gott, Hunger nach Gottes Wort - Fehlanzeige! Suche nach Öl! Ganz banal - Speiseöl. Wirtschaftsminister Harbeck war unterwegs und schloss Verträge mit Despoten und Diktatoren. Wir bekommen aus Amerika Gas und Öl, das mit Chemie aus den Gesteinsschichten gepresst wird - und keiner kennt die Folgen. 

… ihr seid nicht umgekehrt zu mir, spricht der HERR.

Amos Kapitel 5

Ungefähr in der Mitte des Amosbuches finden wir diesen Hoffnungssatz

4 Ja, so spricht der HERR zum Hause Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben.

Aber dann sagt Gott auch an, was in Israel nicht seinem willen entspricht: 

10 Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und verabscheuen den, der die Wahrheit sagt. 11 Darum, weil ihr die Armen unterdrückt und nehmt von ihnen hohe Abgaben an Korn - Korn in der Ukraine -, so sollt ihr in den Häusern nicht wohnen … 12 Denn ich kenne eure Frevel, … wie ihr die Gerechten bedrängt und Bestechungsgeld nehmt und die Armen im Tor unterdrückt. 13 Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit. 14 Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr lebet und der HERR, der Gott Zebaoth, mit euch sei, wie ihr rühmt. 15 Hasst das Böse und liebt das Gute, richtet das Recht auf im Tor, vielleicht wird der HERR, der Gott Zebaoth, gnädig sein dem Rest Josefs.

Frage an Amos: Was willst du eigentlich? Wir feiern unsere Gottesdienst. Sind regelmäßig im Tempel. Bringen Gott unsere Opfer. Geben den Zehnten dessen, was wir einnehmen. 

21 Ich hasse und verachte eure Feste und mag eure Versammlungen nicht riechen …, und an euren Speisopfern habe ich kein Gefallen, und euer fettes Schlachtopfer sehe ich nicht an. 23 Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören! 24 Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.

Anknüpfung und Rückbezug auf Vers 24 - Jesus: Ich bin das Brot des Lebens … Auf die Frage nach dem höchsten Gebot antwortet er: Gott den Herrn lieben - Suchet mich, so werdet ihr leben. - Und deinen Nächsten wie dich selbst. 

Wir gehen auf Ostern zu - das ist und bleibt unsere Hoffnung. Der Tod und seine Helfershelfer behalten nicht das letzte Wort. Vorher kommt aber der Karfreitag. Die Welt erkennt den Sohn Gottes nicht und schlägt ihn ans Kreuz. Jesus stirbt für “unsere prinzipielle, aus unserer ‚Natur‘ entspringende Unfähigkeit, das, was wir als richtig erkannt haben, auch zu tun“. Religiöse und politische Eliten tun sich zusammen und machen kurzen Prozess.

Gottes Antwort aus dem Mund des Propheten Amos: “Hasst das Böse und liebt das Gute, richtet das Recht auf. Dieses Recht ströme wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach. Vielleicht wird der HERR, der Gott Zebaoth, gnädig sein dem Rest Josefs”, dem Rest der Welt, vielleicht wird er “uns gnädiglich Frieden verleihen”. 

Im Nachgang

Nach dem Gottesdienst kam die Frage auf: Wo blieb die Freude? Der Sonntag heißt doch Laetare - Freuet euch mit Jerusalem!

Zugegeben, von Freude habe ich nicht gesprochen, aber von der Hoffnung. Jesu Auferstehung von den Toten ist das Zentrum unseres Glaubens. Aber auch dann gibt es Leid und Unterdrückung und Tod. 

Der Prophet Amos schaut am Ende seines Buches den Wiederaufbau (!!!) Jerusalems, nachdem zuvor Juda einen Krieg verloren hatte und in die Verbannung musst. Dies ist die Freude, zu der uns der Sonntag aufrufen will: 

Amos 9 - 11 Zur selben Zeit will ich die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten und ihre Risse vermauern und, was abgebrochen ist, wieder aufrichten und will sie bauen, wie sie vorzeiten gewesen ist, 12 damit sie in Besitz nehmen, was übrig ist von Edom, und alle Heiden, über die mein Name genannt ist, spricht der HERR, der solches tut.

Durchaus auch eine verhaltene Freude angesichts der vorhergehenden Zerstörung. 

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