Samstag, 12. August 2017

9. Sonntag nach Trinitatis

13. August 2017


Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 9. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.52. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man um so mehr fordern. (Lk 12, 48b)

Wochenlieder:

Rev. 2014: Herzlich lieb hab ich dich, o Herr (EG 397)
Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun (EG 497 - auch in Rev. 2014)
Rev. 2014: Die Erde ist des Herrn. Geliehen ist der Stern (Westf-EG 677 / NB-EG 623 / KHW-/HN-EG 634)

Lieder für den Gottesdienst

452,1-3 - Er weckt mich alle Morgen
754 - Pslam 139
494,1-3 - In Gottes Namen fang ich an
494,4-6 - Drum komm, Herr Jesu, stärke mich
623,1-4 - Die Erde ist des Herrn. Geliehen ist der Stern
136,1-4 - O komm, du Geist der Wahrheit

Weitere Liedvorschläge finden sich auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Epistel Phil 3, 7-11 (12-14)

Was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. 8 Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne 9 und in ihm gefunden werde, daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird. 10 Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleichgestaltet werden, 11 damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten.

Evangelium Mt 25, 14-30

Denn es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging: er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an; 15 dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem andern zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit, und zog fort. 16 Sogleich ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte, und handelte mit ihnen und gewann weitere fünf dazu. 17 Ebenso gewann der, der zwei Zentner empfangen hatte, zwei weitere dazu. 18 Der aber einen empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. 19 Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte Rechenschaft von ihnen. 20 Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte weitere fünf Zentner dazu und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit weitere fünf Zentner gewonnen. 21 Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude! 22 Da trat auch herzu, der zwei Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit zwei weitere gewonnen. 23 Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude! 24 Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast; 25 und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde. Siehe, da hast du das Deine. 26 Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wußtest du, daß ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? 27 Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen. 28 Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner hat. 29 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. 30 Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappern.

Predigttext Jer 1, 4-10

Ich werde den Text abschnittweise vorlesen und die einzelnen Satzpassagen u.a. auch mit anderen Bibelstellen auslegen. Dabei verweist der 9. Sonntag nach Trinitatis einerseits durch das Evangelium von den "anvertrauten Zentnern" auf die Aufgaben, die Gott einem jeden von uns zugedacht hat. Andererseits kommt durch den alttestamentlichen Predigttext von der Berufung des Propheten Jeremia Gott und sein wirkmächtiges Wort in den Blick. 

Und des HERRN Wort geschah zu mir:
    Gottes Wort ereignet sich - wer Gottes Wort hört, und wer es Gottes Wort sein lässt, der spürt, dass dieses Wort uns unbedingt in Anspruch nimmt.

    10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, 11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. (Jes 55)
5 Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker.
    In Gottes Augen sind wir einmalig - Gott gibt uns unsere Aufgaben, unser Amt - Gott sagt uns seine Begleitung zu

    1 Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! 2 Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, und wenn du durch Ströme gehst, sollen sie dich nicht ersäufen. Wenn du ins Feuer gehst, wirst du nicht brennen, und die Flamme wird dich nicht versengen. (Jes 43)
… zum Propheten für die Völker - 6 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung.
    Das Amt wiegt schwer
    Es geht um Leben und Tod - für Jeremia, aber auch für das Volk Israel, für alle Völker.

    Es geht um Ewiges Leben oder Ewigen Tod - damals und auch heute. “Was ist, wenn meine Predigt Menschen nicht zu Gott führt, sondern wenn sie sich deswegen abwenden?” - Das fragt Jeremia und das fragt auch der Prediger heute.
7 Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: «Ich bin zu jung», sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete.
    Gottes Wort packt Menschen

    Jeremia konnte sich Gottes Wort nicht entziehen. Das Wort hat Wirkmacht. Ähnliches hatte Amos - und sicherlich auch andere Propheten - erlebt:

    8 Der Löwe brüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Gott der HERR redet, wer sollte nicht Prophet werden? (Amos 3)
8 Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten, spricht der HERR.
    Gott nimmt die Befürchtungen seines Propheten auf und er nimmt sie ernst. Dafür sagt er Jeremia seinen Beistand zu.

    18 Sie sprachen: »Kommt und lasst uns gegen Jeremia Pläne schmieden; denn dem Priester wird's nicht fehlen an Weisung noch dem Weisen an Rat noch dem Propheten am Wort! Kommt, lasst uns ihn mit Worten totschlagen und nichts geben auf alle seine Reden!«

    19 HERR, hab acht auf mich und höre die Stimme meiner Widersacher! 20 Ist's recht, dass man Gutes mit Bösem vergilt? Denn sie haben mir eine Grube gegraben! Gedenke doch, wie ich vor dir gestanden bin, um für sie zum Besten zu reden und deinen Grimm von ihnen abzuwenden! ... Denn sie haben eine Grube gegraben, mich zu fangen, und meinen Füßen Fallen gestellt. 23 Aber du, HERR, kennst alle ihre Anschläge gegen mich, dass sie mich töten wollen. (Jer 18)
9 Und der HERR streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und sprach zu mir:

Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.
    Es sind nicht Jeremias eigenen Worte, was er sich ausdenkt, es ist Gott selbst, der durch den Mund des Propheten spricht - durch das menschliche Wort begegnet uns Gott selbst. Das ist bis heute unsere Verantwortung.
10 Siehe, ich setze dich heute über Völker und Königreiche, dass du ausreißen und einreißen, zerstören und verderben sollst und bauen und pflanzen.
    … ich setze dich über Völker und Königreiche … es geht um alles, es geht um die Welt!

    … ausreißen und einreißen, zerstören und verderben sollst …
      Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend an.
      (Gen 6 und 8)

        12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. (Hebr 4)

          Der Beginn des Wirkens Jesu

          14 Nachdem Johannes verhaftet worden war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes 15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße - μετανοεῖτε - und glaubt an das Evangelium!

    … und bauen und pflanzen …
Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern. (Lk 12, 48b)

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