9. August 2015
Evangelisches Gesangbuch
Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 10. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.53. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".
Der 10. Sonntag nach Trinitatis ist in der evangelischen Kirche der "Israelsonntag". Wir Christen erinnern uns unserer Wurzeln im auserwählten Volk Gottes, in Israel. Der Apostel Paulus beschreibt diese Verbindung mit einem Vorgang aus der Landwirtschaft. Israel ist der Ölbaum, in den die Christen als wilder Zweig eingepfropft wurden , so dass sie "teilbekommen ... an der Wurzel und dem Saft des Ölbaums", (Röm 11,17)
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AOlivenb%C3%A4ume_Umbrien.jpg https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/ff/Olivenb%C3%A4ume_Umbrien.jpg By Adrian Michael (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons |
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ARind_grafting.png https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/62/Rind_grafting.png By Paunaro ([1]) [Public domain], via Wikimedia Commons |
Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.
Wochenspruch:
Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat. (Ps 33, 12)
Wochenlieder:
Gott der Vater steh uns bei (EG 138) oder
Nimm von uns, Herr, du treuer Gott (EG 146)
früher: Nun danket Gott, erhebt und preiset (EG 290)
Lieder für den Gottesdienst
Lobt den Herrn (538,1-3)Psalm 130 (751)
So wahr ich lebe spricht dein Gott (234,1-3.6-7)
Wach auf, du Geist der ersten Zeugen (241,1-2)
Es wird sein in den letzten Tagen (426,1-3)
Hevenu Schalom (433)
Nun preiset alle (502,1.2.5)
Epistel Röm 11,25-32:
Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist; 26 und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht (Jesaja 59,20; Jeremia 31,33): «Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob. 27 Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.»
28 Im Blick auf das Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen; aber im Blick auf die Erwählung sind sie Geliebte um der Väter willen. 29 Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. 30 Denn wie ihr zuvor Gott ungehorsam gewesen seid, nun aber Barmherzigkeit erlangt habt wegen ihres Ungehorsams, 31 so sind auch jene jetzt ungehorsam geworden wegen der Barmherzigkeit, die euch widerfahren ist, damit auch sie jetzt Barmherzigkeit erlangen. 32 Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.
Evangelium Lk 19, 41-48
Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt und weinte über sie 42 und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen. 43 Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrängen, 44 und werden dich dem Erdboden gleichmachen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du heimgesucht worden bist.
45 Und er ging in den Tempel und fing an, die Händler auszutreiben, 46 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): "Mein Haus soll ein Bethaus sein"; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht. 47 Und er lehrte täglich im Tempel.
Aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Angesehensten des Volkes trachteten danach, dass sie ihn umbrächten, 48 und fanden nicht, wie sie es machen sollten; denn das ganze Volk hing ihm an und hörte ihn.
Predigt
Wikipedia zum Stichwort Erwählung: In den biblischen Religionen ist Erwählen eine Handlung Gottes, die diesem eigentümlich ist und ihn als Gott der personalen Beziehung und der Geschichte kennzeichnet. Durch Erwählung entscheidet sich Gott für einen Menschen/ein Volk aus vielen, bindet sich an die Erwählten und definiert sich als „deren“ Gott auch auf die Gefahr hin, dass die Erwählten untreu werden und Gott um sie eifern und Leid tragen muss. Göttliche Erwählung ist in dieser Sicht Ursache und Anfang der Geschichte von Welt, Gottesvolk und Einzelnen – und Ursache und Anfang des Geschichtsbewusstseins, das Judentum und Christentum kennzeichnet. (https://de.wikipedia.org/wiki/Erw%C3%A4hlung)
Zur Verdeutlichung des Gesagten führen die Autoren 5. Mose 7,6-8 an: “Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat.”
Auf dieser Linie liegt auch Jesus, wenn er nach Joh 15,16 seinen Jüngern sagt: "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe."
Für Israel war klar, dass wir Menschen auf die Erwählung Gottes mit Gehorsam antworten. Unmittelbar im Anschluss an das Wort von der Erwählung heißt es 5. Mose 7: 9 "So sollst du nun wissen, dass der HERR, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, 10 und vergilt ins Angesicht denen, die ihn hassen, und bringt sie um und säumt nicht, zu vergelten ins Angesicht denen, die ihn hassen. 11 So halte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, dass du danach tust."
Erinnerung an Konfirmandenzeiten früher, als wir den kleinen Katechismus Martin Luther mit Erklärungen und damit auch die 10 Gebote auswendig lernen mussten. Im Beschluss der Gebote heißt es: WAS SAGT NUN GOTT ZU DIESEN GEBOTEN ALLEN?
Er sagt so: Ich der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott. der an denen, die mich hassen, die Sünde der Väter heimsucht bis zu den Kindern im dritten und vierten Glied; aber denen, die mich lieben und meine Gebote halten, tue ich wohl bis in tausend Glied.
Was ist das?
Gott droht zu strafen alle, die diese Gebote übertreten; darum sollen wir uns fürchten vor seinem Zorn und nicht gegen seine Gebote handeln. Er verheißt aber Gnade und alles Gute allen, die diese Gebote halten; darum sollen wir ihn auch lieben und vertrauen und gerne tun nach seinen Geboten.
Luther versucht die scharfen Worte einzufangen. ... lieben und vertrauen und gerne tun nach seinen Geboten. AT geht ebenso diesen Weg: 5.Mose 10,12-18: 12 Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, noch von dir, als dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, 13 dass du die Gebote des HERRN hältst und seine Rechte, die ich dir heute gebiete, auf dass dir's wohlgehe? … So … seid hinfort nicht halsstarrig. 17 Denn der HERR, euer Gott, ist der Gott aller Götter und der Herr über alle Herren, der große Gott, der Mächtige und der Schreckliche, der die Person nicht ansieht und kein Geschenk nimmt 18 und schafft Recht den Waisen und Witwen und hat die Fremdlinge lieb, dass er ihnen Speise und Kleider gibt.
Am Recht, das Witwen und Waisen gewährt wird, und am Wohl der Fremdlinge hat Gott zu allen Zeiten das Leben seiner Menschen gemessen. Leider war es damit oft nicht zum besten bestimmt. Die Propheten des Alten Testaments sagten Israel das Gericht an. Ebenso haben wir es von Jesus im Evangelium gehört.
Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt und weinte über sie 42 und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen. 43 Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrängen, 44 und werden dich dem Erdboden gleichmachen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du heimgesucht worden bist.
45 Und er ging in den Tempel und fing an, die Händler auszutreiben, 46 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): "Mein Haus soll ein Bethaus sein"; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht. 47 Und er lehrte täglich im Tempel.
Aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Angesehensten des Volkes trachteten danach, dass sie ihn umbrächten, 48 und fanden nicht, wie sie es machen sollten; denn das ganze Volk hing ihm an und hörte ihn.
Micha 6,5-11: 6 »Womit soll ich mich dem HERRN nahen, mich beugen vor dem hohen Gott? Soll ich mich ihm mit Brandopfern nahen und mit einjährigen Kälbern? 7 Wird wohl der HERR Gefallen haben an viel tausend Widdern, an unzähligen Strömen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für meine Sünde?« 8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Paulus in der Epistel: «Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob. 27 Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.»
Jesaja 2 In Zion finden alle Völker Heil und Frieden
1 Dies ist's, was Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat über Juda und Jerusalem: 2 Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, 3 und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. 4 Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. 5 Kommt nun, ihr vom Hause Jakob - kommt, ihr Christen - , lasst uns wandeln im Licht des HERRN!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen