Mittwoch, 11. März 2015

3. Ökumenisches Friedensgebet

Freitag, 13. März 2015 - 18.00 Uhr

“Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?” (Röm 8,32)


Gnadenstuhl im Dom zu Fritzlar
eigenes Foto
Seitdem ich diese Skulptur im Dom zu Fritzlar gesehen habe, lässt sie mich nicht los. Diese Gruppe aus Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist stellt einen sog. “Gnadenstuhl” dar, ein Bildtypus der christlichen Kunst zur Vergegenwärtigung der Trinität (Dreifaltigkeit) Gottes. (http://de.wikipedia.org/wiki/Gnadenstuhl)

Mich beschäftigen die Gefühle, die die einzelnen Gestalten zum Ausdruck bringen. Voller Trauer und Schmerz hält Gottvater das Kreuz seines toten Sohnes in den Händen, er zeigt, ja er präsentiert geradezu, wozu menschliche Aggression fähig ist. Auch das Gesicht des Sohnes ist vom Leiden gezeichnet. Selbst der Heilige Geist in Form der Taube sucht Schutz und Halt angesichts des grausamen Todes, indem er sich an Gottvater schmiegt. 

Dieser Schmerz über das Leid, das Menschen anderen zufügen können, das ist es, was mich nicht loslässt. Mit dem Kreuz seines Sohnes zeigt uns der Vater, wohin ein gottloses Leben führt: in den Tod - durchaus im direkten, aber auch im übertragenen Sinn.

In den letzten Wochen ist es um die Pegida-Bewegung etwas ruhiger geworden, zumindest wird in den Medien nicht mehr so viel berichtet. Aber das ist nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Offensichtlich gärt es im Hintergrund weiter. Ein trauriger Höhepunkt der letzten Tage ist der Rücktritt des ehrenamtlichen Bürgermeisters Markus Nierth aus Tröglitz in Sachsen-Anhalt. Er fühlte sich und seine Familie so sehr von Nazis bedroht, so dass er sich zur Amtsniederlegung entschloss. Wenn dieses Beispiel Schule machen sollte, kann sich keiner mehr sicher fühlen und dem staatlichen Schutz vertrauen, dann geht gesellschaftliches und politisches Engagement zugrunde.

Wenn wir Christen nicht wüssten, dass auf Karfreitag Ostern folgt, es wäre zum Verzweifeln! Aber so dürfen wir an der Hoffnung festhalten, dass Menschen angesichts des Leidens doch zur Besinnung kommen, dass sie mit Gottes Hilfe und mit seinem Segen aufeinander achten und miteinander diese Welt gestalten. Der Apostel Paulus hat das einmal so ausgedrückt: “Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?” (Röm 8,32)

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