Samstag, 24. Oktober 2020

20. Sonntag nach Trinitatis

 25. Oktober 2020

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 20. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.64. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6, 8)

Wochenlieder:

Wohl denen, die da wandeln (EG 295)

Meinem Gott gehört die Welt (EG 408)

Lieder für den Gottesdienst

Psalm 119 - EG 748

fT 8 Dich rühmt der Morgen

fT 25 Da wohnt ein Sehnen tief in uns

fT 96 Wohl denen, die da wandeln

fT 167 Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn

Epistel 1. Thess 4, 1-8

Weiter, liebe Schwestern und Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, da ihr von uns empfangen habt, wie ihr leben sollt, um Gott zu gefallen, was ihr ja auch tut -, dass ihr darin immer vollkommener werdet. 2 Denn ihr wisst, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus. 3 Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht 4 und ein jeder von euch seine eigene Frau zu gewinnen suche in Heiligkeit und Ehrerbietung, 5 nicht in gieriger Lust wie die Heiden, die von Gott nichts wissen. 6 Niemand gehe zu weit und übervorteile seinen Bruder im Handel; denn der Herr ist ein Richter über das alles, wie wir euch schon früher gesagt und bezeugt haben. 7 Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung. 8 Wer das nun verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der seinen heiligen Geist in euch gibt.

Predigt über Prediger 12, 1-7

Wer war eigentlich dieser Prediger? 

Dies sind die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem. (1,1)

Ein Gedanke, der sich durch das ganze Buch zieht:  

Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel. (1,2)

Am Ende des Buches wird der Prediger und seine Absicht noch einmal etwas ausführlicher beschrieben: 

Der Prediger war ein Weiser und lehrte auch das Volk gute Lehre, und er erwog und forschte und dichtete viele Sprüche. Er suchte, dass er fände angenehme Worte und schriebe recht die Worte der Wahrheit. Die Worte der Weisen sind wie Stacheln, und wie eingeschlagene Nägel sind die einzelnen Sprüche; sie sind von einem Hirten gegeben. (12,9-11)

Kommen wir jetzt mit dem Predigttext ins Gespräch: 

1 Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht« …

Not lehrt Beten - sagt das Sprichwort. Fangen wir wirklich in der Not das Beten an? Dann hätten wir jetzt allen Grund dazu. Aber ein gesteigertes Interesse an Glauben kann ich nicht erkennen. 

Der Prediger legt uns eine andere Idee ans Herz: "Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend ..." Deshalb sollten wir nicht erst in der Not mit dem Beten anfangen. Da droht eine zu große Enttäuschung, wenn Gott nicht so handelt wie wir das erwarten. Oder wir wissen nicht mehr, wie wir beten sollen. Denn es gibt auch dieses Sprichwort: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend!

1 Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«; 

Einiges vom Folgenden können wir verstehen, einiges ist offensichtlich zeitbedingt.  

2 ehe die Sonne und das Licht, Mond und Sterne finster werden und Wolken wiederkommen nach dem Regen, – 

3 zur Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern und die Starken sich krümmen und müßig stehen die Müllerinnen, weil es so wenige geworden sind, und wenn finster werden, die durch die Fenster sehen, 4 und wenn die Türen an der Gasse sich schließen, dass die Stimme der Mühle leiser wird, und wenn sie sich hebt, wie wenn ein Vogel singt, und alle Töchter des Gesanges sich neigen; 

5 wenn man vor Höhen sich fürchtet und sich ängstigt auf dem Wege, wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich belädt und die Kaper aufbricht; 

Der Prediger wendet den Blick auf die Endlichkeit des Menschen ...

1 Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend … denn der Mensch fährt dahin, wo er ewig bleibt, und die Klageleute gehen umher auf der Gasse; – 6 ehe der silberne Strick zerreißt und die goldene Schale zerbricht und der Eimer zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen fällt. 7 Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.

Der Prediger wendet den Blick auf die Endlichkeit des Menschen - zu Staub muss er wieder werden, der silberne Strick zerreißt, die goldene Schale zerbricht, der Eimer zerschellt und das Rad springt entzwei. - Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf das wir klug werden. - Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.

8 Es ist alles ganz eitel, spricht der Prediger, ganz eitel.

Von Charles Allan Gilbert - Charles Allan Gilbert, Gemeinfrei,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1043070

Alles ist eitel - selbstgefällig, selbstverliebt

Gleichzeitig heißt “eitel” in einer wenig genutzten Bedeutung: vergeblich.

Wikipedia: Eitelkeit hat auch die abweichende, ursprüngliche, aber heute veraltete Bedeutung: Vergänglichkeit, Nichtigkeit, Leere und Vergeblichkeit (vgl. ... etwas vereiteln). 

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend ... 

Wenn wir diesem Rat gefolgt sind - was passiert dann? Der Lektor oder auch der Herausgeber des Buches fasst zum Schluss noch einmal alles zusammen: 

Und über dem allen, mein Sohn, lass dich warnen; denn des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren macht den Leib müde. Lasst uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen. Denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse. (12,12-14)

Paulus: Ihr wisst, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus. 3 Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, 

dass ihr meidet die Unzucht 4 und ein jeder von euch seine eigene Frau zu gewinnen suche in Heiligkeit und Ehrerbietung, 5 nicht in gieriger Lust wie die Heiden, die von Gott nichts wissen. 

6 Niemand gehe zu weit und übervorteile seinen Bruder im Handel; denn der Herr ist ein Richter über das alles, wie wir euch schon früher gesagt und bezeugt haben. 

7 Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung. (1. Thess 4,1-8)

Micha: Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6, 8)

Gottes Wort halten - Psalm 119 - Gebote Gottes

Wenn dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, 
so wäre ich vergangen in meinem Elend.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und ein Licht auf meinem Wege.

Liebe üben 

demütig sein vor deinem Gott

Mit diesem Dreiklang der Endlichkeit und der Eitelkeit begegnen. Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend … Habe Ehrfurcht vor Gott und halte seine Gebote.

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