Montag, 2. September 2019

11. Sonntag nach Trinitatis

1. September 2019

Wir feierten das 25-jährige Jubiläum unseres Fördervereins. Dieser war zunächst gegründet worden, um in der Gustav-Adolf-Kirche den Neubau der Marcussen-Orgel anteilig zu finanzieren. Im Lauf der Zeit kamen andere Aufgaben hinzu.

Der Gottesdienst knüpfte noch einmal an die Anfangszeit an. Unser Organist Raimund Hagemann hatte als roten musikalischen Faden die Sonate D Moll Nr 6 Opus 65 von Felix Mendelssohn Bartholdy (der Link verweist auf eine Aufnahme von Ernst-Erich Stender bei Youtube) gewählt. Diese 1845 komponierte Sonate basiert auf dem Bach-Choral Vater unser im Himmelreich, BWV 416 - Choral und Variationen: Andante sostenuto - Allegro molto - Fuga - Finale: Andante [https://de.wikipedia.org/wiki/Sechs_Orgelsonaten_op._65_(Mendelssohn)]. Bach seinerseits griff auf das Vaterunser-Lied von Martin Luther zurück, das im Gesangbuch von Valentin Schumann, 1539, veröffentlicht war. Im Evangelischen Gesangbuch heute findet man das Lied unter der Nummer 344. Den Text findet man u.a. bei https://de.wikipedia.org/wiki/Vater_unser_im_Himmelreich.

Damit war der theologische Schwerpunkt gesetzt: Sonate, Lied und das gesprochene Herrengebet sollten sich durch den ganzen Gottesdienst ziehen. Für die Auslegung wurden zunächst Martin Luthers Erklärungen zum 3. Hauptstück des Kleiner Katechismus herangezogen. Unsere Prädikantin Petra Heidemann verfasste eine Neutextung zum Vaterunser, die hier mit ihrer freundlichen Genehmigung wiedergegeben werden.

Anders als meine Texte, die ich unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 DE veröffentliche, darf die Neutextung von Petra Heidemann nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin weiter verwendet werden. Den Kontakt kann ich gern herstellen.

Gottesdienstordnung und Texte


♫ Orgelvorspiel: Choral „Vater unser im Himmelreich” aus der Sonate Nr. VI von Felix Mendelssohn-Bartholdy


Begrüßung

Wochenspruch: Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade (1. Petr. 5,5b).

♫ Gemeinde EG 344,1

Vater unser im Himmelreich, der du uns alle heißest gleich Brüder sein und dich rufen an und willst das Beten von uns han: gib, dass nicht bet allein der Mund, hilf, dass es geh von Herzensgrund.

Eingangsliturgie

  • Aufforderung zum Kyrie - EG 178.12
  • Aufforderung zum Lobgesang - EG 179
  • Eingangsgebet

Das Evangelium stand bei Matthäus im 6. Kapitel:

Es ist ein Teil der Bergpredigt, also ein Teil von Jesu Vermächtnis an uns. Und es ist ein ganz entscheidender Teil, ein Geschenk an uns alle. Jesus spricht zu uns:

Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. 9 Darum sollt ihr so beten:
    Unser Vater im Himmel!
    Dein Name werde geheiligt.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute.
    und vergib uns unsere Schuld,
    wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.

Glaubensbekenntnis


♫ Andante sostenuto (Sonate Nr. VI)


Auslegung Vaterunser I

Vater unser im Himmelreich, so haben wir es gerade gesungen, und so beten wir es immer wieder. Was aber ist das?
    Martin Luther sagt im Kleinen Katechismus: Gott will uns damit locken, dass wir glauben sollen, er sei unser rechter Vater und wir seine rechten Kinder, damit wir getrost und mit aller Zuversicht ihn bitten sollen wie die lieben Kinder ihren lieben Vater.
      Du sorgst für uns wie ein Vater,
      Du liebst uns wie eine Mutter,
      Jesus hat Dich zärtlich ABBA - Papa - genannt.
      Deshalb wenden auch wir uns an Dich
      als Deine Kinder,
      voller Vertrauen, so wie wir sind,
      mit Stärken und Schwächen,
      ganz gleich, welcher Herkunft,
      ganz gleich, wo auf dieser Deiner Erde.
      Lass Deine Nähe für uns spürbar werden.
      (c) Heidemann

♫ Gemeinde singt EG 344,2-4

2 Geheiligt werd der Name dein, dein Wort bei uns hilf halten rein, dass auch wir leben heiliglich, nach deinem Namen würdiglich. Behüt uns, Herr, vor falscher Lehr, das arm verführet Volk bekehr.

3 Es komm dein Reich zu dieser Zeit und dort hernach in Ewigkeit. Der Heilig Geist uns wohne bei mit seinen Gaben mancherlei; des Satans Zorn und groß Gewalt zerbrich, vor ihm dein Kirch erhalt.

4 Dein Will gescheh, Herr Gott, zugleich auf Erden wie im Himmelreich. Gib uns Geduld in Leidenszeit, gehorsam sein in Lieb und Leid; wehr und steu'r allem Fleisch und Blut, das wider deinen Willen tut.

Auslegung Vaterunser II

Die Erste Bitte: Geheiligt werde dein Name.
    Was ist das?
    Gottes Name ist zwar an sich selbst heilig; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er auch bei uns heilig werde.
      Wie geschieht das?
      Wo das Wort Gottes lauter und rein gelehrt wird und wir auch heilig, als die Kinder Gottes, danach leben. Dazu hilf uns, lieber Vater im Himmel! Wer aber anders lehrt und lebt, als das Wort Gottes lehrt, der entheiligt unter uns den Namen Gottes. Davor behüte uns, himmlischer Vater!
        Lass in Deinem Namen kein Unrecht mehr geschehen,
        lass nicht zu, dass Dein Name missbraucht
        und Dein Wort verdreht und instrumentalisiert wird
        für psychische und physische Gewalttaten,
        für Krieg und Zwietracht,
        aber auch im eigenen kleinen Umfeld,
        in der Familie, im Freundeskreis,
        am Arbeitsplatz, in Schulen und Vereinen,
        selbst in Kirche und Gemeinde.
        (c) Heidemann
Die Zweite Bitte: Dein Reich komme.
    Was ist das?
    Gottes Reich kommt auch ohne unser Gebet von selbst, aber wir bitten in diesem Gebet, dass es auch zu uns komme.
      Wie geschieht das?
      Wenn der himmlische Vater uns seinen Heiligen Geist gibt, dass wir seinem heiligen Wort durch seine Gnade glauben und danach leben, hier zeitlich und dort ewiglich.
        Lass nicht unser Streben nach Macht,
        Ansehen, Bequemlichkeit und Luxus
        unser Tun und Denken bestimmen,
        sondern die Liebe zu Deiner Schöpfung.
        Lass uns einander stützen und unterstützen,
        statt einander zu übertrumpfen und zu übervorteilen.
        Lass uns Freude und Leid teilen,
        das Gute im anderen suchen,
        denn wenn jeder nicht allein an sich,
        sondern an andere denkt, ist vielfältig an alle gedacht.
        (c) Heidemann
Die Dritte Bitte: Dein Wille geschehe ...
    Was ist das?
    Gottes guter, gnädiger Wille geschieht auch ohne unser Gebet; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er auch bei uns geschehe.
        Lass uns erkennen,
        dass es nie zu etwas Gutem führt,
        wenn wir unbedingt unseren Willen durchsetzen wollen,
        wenn wir meinen, alles besser zu wissen,
        wenn wir unser Gebet mit einem Bestellkatalog
        für unsere Wünsche verwechseln.
        Lass uns lernen,
        Dir alles zuzutrauen, Dir zu vertrauen.
        Lass nicht zu,
        dass die radikal Denkenden das letzte Wort haben,
        lass Dein Wort sie zum Schweigen bringen.
        Und gib uns den Mut,
        ihnen Dein Wort entgegen zu halten.
        (c) Heidemann
... wie im Himmel, so auf Erden.
      Wie geschieht das?
      Wenn Gott allen bösen Rat und Willen bricht und hindert, die uns den Namen Gottes nicht heiligen und sein Reich nicht kommen lassen wollen, wie der Teufel, die Welt und unsres Fleisches Wille; sondern stärkt und behält uns fest in seinem Wort und Glauben bis an unser Ende. Das ist sein gnädiger, guter Wille.
        Lass uns bewusst werden,
        dass Dein Heil
        keine Jenseitsvertröstung ist,
        sondern dass es hier und jetzt beginnt,
        wenn wir bereit sind,
        die tätigen Werkzeuge Deiner Liebe zu sein.
        (c) Heidemann

♫ Gemeinde singt EG 344,5 

Gib uns heut unser täglich Brot und was man b'darf zur Leibesnot; behüt uns, Herr, vor Unfried, Streit, vor Seuchen und vor teurer Zeit, dass wir in gutem Frieden stehn, der Sorg und Geizens müßig gehn.

Auslegung Vaterunser III

Die Vierte Bitte: Unser tägliches Brot gib uns heute.
    Was ist das?
    Gott gibt das tägliche Brot auch ohne unsere Bitte allen bösen Menschen; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er's uns erkennen lasse und wir mit Danksagung empfangen unser tägliches Brot.
      Was heißt denn tägliches Brot?
      Alles, was not tut für Leib und Leben, wie Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut, fromme Eheleute, fromme Kinder, fromme Gehilfen, fromme und treue Oberherren, gute Regierung, gut Wetter, Friede, Gesundheit, Zucht, Ehre, gute Freunde, getreue Nachbarn und desgleichen.
        Lass uns wiederentdecken,
        was wir wirklich zum Leben brauchen.
        Lass uns bewusst sein, dass Du es bist,
        der uns alles Notwendige reichlich gibt,
        dass wir es deshalb gar nicht nötig haben,
        auf Kosten anderer zu leben,
        wie es in immer erschreckenderem Maße
        auf dieser Deiner Erde geschieht,
        wo unser Streben nach Optimierung,
        und Gewinnmaximierung, nach Luxus und Überfluss
        die Ressourcen verschlingt, die Umwelt zerstört
        und Mensch, Tier und Pflanzen
        Unsägliches erleiden lässt.
        Du gibst uns doch täglich auf's Neue,
        so ist jeden Tag für das Heute gesorgt.
        Und wenn zu unserem unverdienten Glück
        auf unserem Kontinent, in unserem Land
        die Waagschalen voller gefüllt sind
        als bei unseren Geschwistern
        in anderen Teilen dieser einen Erde,
        dann hilf uns dabei,
        Politiker zu überzeugen
        und eigene Wege zu finden,
        das Gleichgewicht durch Teilen anzustreben.
        Täglich und heute.
        (c) Heidemann

♫ Choral im 12/8 tel Takt aus der Sonate Nr. VI


♫ Gemeinde singt EG 344,6-8

6 All unsre Schuld vergib uns, Herr, dass sie uns nicht betrübe mehr, wie wir auch unsern Schuldigern ihr Schuld und Fehl vergeben gern. Zu dienen mach uns all bereit in rechter Lieb und Einigkeit.

7 Führ uns, Herr, in Versuchung nicht, wenn uns der böse Geist anficht; zur linken und zur rechten Hand hilf uns tun starken Widerstand im Glauben fest und wohlgerüst' und durch des Heilgen Geistes Trost.

8 Von allem Übel uns erlös; es sind die Zeit und Tage bös. Erlös uns vom ewigen Tod und tröst uns in der letzten Not. Bescher uns auch ein seligs End, nimm unsre Seel in deine Händ.

Auslegung Vaterunser IV

Die Fünfte Bitte: Und vergib uns unsere Schuld ...
    Was ist das?
    Wir bitten in diesem Gebet, dass der Vater im Himmel nicht ansehen wolle unsere Sünden und um ihretwillen solche Bitten nicht versagen, denn wir sind dessen nicht wert, was wir bitten, haben's auch nicht verdient; sondern er wolle es uns alles aus Gnaden geben, obwohl wir täglich viel sündigen und nichts als Strafe verdienen.
        Lass uns unsere Verantwortung erkennen
        und zu unseren Halbherzigkeiten stehen.
        Wir bringen vor Dich
        unsere Bequemlichkeit, unseren Starrsinn,
        unser Haben-Wollen,
        unser oft liebloses Handeln,
        unsere Gedankenlosigkeit,
        unser Wegschauen, unser Weghören,
        unser Nichtstun, unsere Resignation.
        Nimm all das in Deine Vaterhände,
        verwandle all das und uns zum Guten,
        mache die Welt und uns wieder heil.
        (c) Heidemann
...wie wir vergeben unseren Schuldigern.
      So wollen wir wiederum auch herzlich vergeben und gerne wohltun denen, die sich an uns versündigen.
        Hilf uns,
        das Geschenk Deiner Gnade und Vergebung
        auch anderen zuteil werden zu lassen.
        Lass uns lernen,
        mit den Augen der anderen zu sehen.
        Wo Du uns die Hand reichst,
        da brauchen wir doch auf niemanden
        mit dem Finger zu zeigen.
        Und nur, wenn wir weiterreichen,
        was wir von Dir empfangen,
        statt krampfhaft festzuhalten,
        sind wir frei, uns von Dir
        wieder neu beschenken zu lassen.
        (c) Heidemann
Die Sechste Bitte: Und führe uns nicht in Versuchung.
    Was ist das?
    Gott versucht zwar niemand; aber wir bitten in diesem Gebet, dass uns Gott behüte und erhalte, damit uns der Teufel, die Welt und unser Fleisch nicht betrüge und verführe in Missglauben, Verzweiflung und andere große Schande und Laster; und wenn wir damit angefochten würden, dass wir doch endlich gewinnen und den Sieg behalten.
        Mache unseren Glauben stark,
        dass wir nicht aufhören,
        unser Tun und Lassen,
        unser Reden und Hören
        allein an Deinem Wort
        und an Deiner Liebe zu orientieren,
        dass wir durch alle Verlockungen,
        durch alle Fragen und Zweifel hindurch
        zu Dir finden.
        (c) Heidemann
Die Siebente Bitte: Sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Wir bitten in diesem Gebet, dass uns der Vater im Himmel vom Bösen und allem Übel an Leib und Seele, Gut und Ehre erlöse und zuletzt, wenn unser Stündlein kommt, ein seliges Ende beschere und mit Gnaden von diesem Jammertal zu sich nehme in den Himmel.
        Befreie uns
        von unseren Verstrickungen und falschen Zielen,
        von Hass, Gewalt, Intoleranz und Ungeduld,
        von Gedankenlosigkeit und Eigennutz,
        von Neid und Eifersucht,
        von Gewinnstreben und Egoismus,
        von Eitelkeit, Überheblichkeit und Selbstüberschätzung.
        Gib uns klaren Verstand und Empathie
        und lass uns das rechte, vernünftige Maß finden,
        Eigenliebe und Nächstenliebe
        miteinander ins Gleichgewicht zu bringen.
        Wir wissen, dass wir
        unter Deinem Schutz und Schirm
        fröhliche und zuversichtliche Menschen sein können,
        dass wir mit Dir
        der Zukunft mutig entgegentreten können,
        denn Du gibst uns
        Zuflucht und Geborgenheit,
        Lebensmut, Sinn und Ziel.

        Deshalb können wir es alle miteinander laut bekennen
        und dankbar herausrufen:
        (c) Heidemann
Dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.

AMEN - so sei es.

Abendmahl

Jesus hat versprochen: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. 

Und in der Offenbarung verspricht er uns: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir. 

Darauf vertrauen wir - Jesus ist auch hier mitten unter uns. Er schenkt sich im gesegneten Brot und im gesegneten Kelch. Hören wir, was er uns als Vermächtnis gestiftet hat: 
    Unser Herr Jesus Christus,
    in der Nacht, da er verraten ward,
    nahm er das Brot, dankte und brach's
    und gab's seinen Jüngern und sprach:
    Nehmet hin und esset,
    das ist mein Leib, der für euch gegeben wird:
    solches tut zu meinem Gedächtnis.

    Desselbengleichen nahm er auch den Kelch
    nach dem Abendmahl,
    dankte und gab ihnen den und sprach:
    Nehmet hin und trinket alle daraus.
    Dieser Kelch ist das Neue Testament,
    in meinem Blut,
    das für euch vergossen wird, zur Vergebung der Sünden.
    Solches tut, sooft ihr's trinket
    zu meinem Gedächtnis.

♫ Christe du Lamm Gottes

Kommt, es ist alles bereit. Seht und schmeckt, wie gnädig der Herr ist.

♫ dabei: Eingangschoral „Vater unser im Himmelreich” – Choral im Tenor (Sonate Nr. VI)

Dankesvotum nach dem Abendmahl

♫ Allegro molto – Fuga. Sostenuto e legato (Sonate Nr. VI)


Fürbittengebet


♫ Gemeinde singt EG 344,9

Amen, das ist: es werde wahr. Stärk unsern Glauben immerdar, auf dass wir ja nicht zweifeln dran, was wir hiermit gebeten han auf dein Wort, in dem Namen dein. So sprechen wir das Amen fein.

Segen


♫ Orgelnachspiel: Finale. Andante (Sonate Nr. VI)


Evangelisches Gesangbuch

Zum Schluss noch die allgemeinen Hinweise zum 11. Sonntag nach Trinitatis. Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte unter der Nummer 954.54. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Epistel - Epheser 2,4-10 - Das neue Leben als Geschenk der Gnade

4 Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, 5 auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden –; 6 und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, 7 damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus. 8 Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, 9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. 10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Evangelium - Lukas 18, 9-14 25, 14-30 - Von den anvertrauten Zentnern

Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis: 10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. 11 Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. 13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! 14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

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