17. Februar 2019 - Septuagesimae - 70 Tage bis Ostern
Es war der 3. Sonntag im Monat - so feierten wir wieder einen Gottesdienst mit kleinen und großen Leuten. Außerdem war Taufsonntag, diesmal mit der Taufe im Hauptgottesdienst.
Septuagesimae - Arbeiter im Weinberg - Predigtidee
Dieser Sonntag der Vorpassionszeit ist geprägt durch das Evangelium von den Arbeitern im Weinberg. Dieses Gleichnis eignet sich durchaus für eine Erzählung vor Kindern. Kinder haben ja ein feines Gespür für Gerechtigkeit. Da kam die Frage auf, wie kann ich Kindern vermitteln, dass der Weinbergbesitzer gerecht handelt, wenn er jedem den gleichen Lohn zahlt.Süßigkeiten waren die Lösung. Natürlich würde jeder den gleichen anteil bekommen, aber bis dahin musste ein anderer Weg beschritten werden. Ich schnappte mir einen Korb mit Süßigkeiten und verteilte daraus an drei Erwachsene jeweils ein Stück. Den Rest hielt ich einer Konfirmandin hin. Die sollte alles als Geschenk bekommen weil ich keine Zeit mehr hatte, die Süßigkeiten einzeln zu verteilen. Die Überraschung war sehr groß. Sie schaute mich mit großen Augen an. "Na, was sagst zu dazu?" - Im ersten Augenblick war sie so perplex, dass sie nur "Danke" sagen konnte. - "Und, wie findest du das, dass du alles bekommst?" - Nur ein ganz kleiner Moment des Zögerns, dann war es klar: "Ungerecht! Alle müssen etwas abbekommen."
Damit war der Schlüssel zum Verständnis des Gleichnisses von den Arbeitern im Weinberg klar. Es hatte schon seine Richtigkeit, dass der Weinbergbesitzer jedem Tagelöhner denselben Lohn zahlt, weil die ja genau diesen Betrag brauchen, um ihre Familie über den Tag zu bringen. Jeder konnte an diesem Tag zufrieden und froh nach Hause gehen. Die Familie musste nicht hungern.
Gegenwart
Der Bezug zur Gegenwart ließ sich schnell herstellen: Wie schön wäre es, wenn jeder Mensch so viel zum Leben hätte, dass er damit zufrieden sein könnte, dass es für ihn und seine Familie reicht. Es müssen nicht alle stets den gleichen Lohn bekommen, aber so viel, dass man ohne große Sorgen um den täglichen Unterhalt leben kann. Das würde schon reichen.Taufe
Die Taufeltern hatten für ihr Kind als Taufspruch Psalm 119,105 ausgesucht: "Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege." - Wenn wir uns nach Gottes Wort ausrichten, wenn wir nach seinem Willen fragen - Was ist in Gottes Augen richtig und notwendig? - dann sind wir auf einem guten Weg, unsere Welt wieder etwas menschlicher zu gestalten.Und was war sonst noch?
Gesungen haben wir:
- Du hast uns, Herr, gerufen
- Kind, du bist uns anvertraut
- Halte zu mir, guter Gott
- Tschüss, mach's gut
Psalm 146 in einer für Kinder überarbeiteten Fassung
Segen
Gott halte seine Hände über uns
und segne uns.
Gott halte seine Hände vor uns
und gehe mit uns.
Gott halte seine Hände um uns herum
und schütze uns
bis wir uns wieder sehen.
Amen.
Evangelisches Gesangbuch
Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Sonntag Septuagesimae unter der Nummer 954.20. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".
Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.
Wochenspruch:
Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. (Dan 9, 18)
Wochenlied:
Es ist das Heil uns kommen her (EG 342)oder
Er weckt mich alle Morgen (EG 452)
Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft
Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft
Epistel - 1. Kor 9, 24-27
Wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt. 25 Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. 26 Ich aber laufe nicht wie aufs Ungewisse; ich kämpfe mit der Faust, nicht wie einer, der in die Luft schlägt, 27 sondern ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.
Evangelium - Mt 20, 1-16a
Jesus sprach: Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen. 2 Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg. 3 Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere müßig auf dem Markt stehen 4 und sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist. 5 Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe. 6 Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere und sprach zu ihnen: Was steht ihr den ganzen Tag müßig da? 7 Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt. Er sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg.
8 Als es nun Abend wurde, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und fang an bei den letzten bis zu den ersten. 9 Da kamen, die um die elfte Stunde eingestellt waren, und jeder empfing seinen Silbergroschen. 10 Als aber die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und auch sie empfingen ein jeder seinen Silbergroschen. 11 Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn 12 und sprachen: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, doch du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und Hitze getragen haben. 13 Er antwortete aber und sagte zu einem von ihnen: Mein Freund, ich tu dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir einig geworden über einen Silbergroschen? 14 Nimm, was dein ist, und geh! Ich will aber diesem letzten dasselbe geben wie dir. 15 Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein ist? Siehst du scheel drein, weil ich so gütig bin?
16 So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen