Mittwoch, 14. November 2018

Volkstrauertag

18. November 2018


Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum vorletzten Sonntag des Kirchenjahres unter der Nummer 954.71. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte. (Ps 130, 4)

Wochenlieder:

Herr Jesu, Gnadensonne (EG 404 - nicht in Rev. 2014)
Rev. 2014: Herz und Herz vereint zusammen (EG 251)
Rev. 2014: Ein reines Herz, Herr, schaff in mir (EG 389)

Lieder für den Gottesdienst

1. EG 443 V 1,3 Aus meines Herzens Grunde
Psalm 143 - Bitte um Verschonung und Hilfe
2. FT 153 Du bist heilig, du bringst Heil
3. FT 149 Auferstehen, auferstehn
4. FT 140 Dieses Kreuz vor dem wir stehen
5. EG 262 V 1,2 Sonne der Gerechtigkeit
5. EG 262 V 4-7 Tu der Völker Türen auf
6. FT 190 Verleih uns Frieden gnädiglich (Nagel)

Epistel - Röm 8,18-23 - Hoffnung für die Schöpfung

18 Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. 19 Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. 20 Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; 21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet.

23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.

Evangelium - Mt 25, 31-46 - Vom Weltgericht

31 Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, 32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, 33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken.

34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! 35 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. 36 Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen.

37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? 39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! 42 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. 43 Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht.

44 Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? 45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. 46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.

Predigt

Drei Teile

Der Wochenspruch aus dem 2. Korintherbrief setzt dem Sonntag sein Vorzeichen.

Amos 8 ist ein gellendes Gerichtswort gegenüber Israel, letztendlich aber gegenüber der ganzen Welt. Damit hat es an Gültigkeit nichts verloren. 

Jeremia 18 ist einerseits auch noch Gericht - der Töpfer formt seinen Ton, wie er es will -, anderseits aber auch hoffnungsvoller Ausblick: ... wenn sich aber das Volk, gegen das ich geredet habe, von seiner Bosheit bekehrt, so reut mich auch das Unheil, das ich ihm gedachte zu tun ...

Die Predigtideen füge ich in blauer Schrift ein. Den Jeremiatext tausche ich gegen den Schluss des Amosbuches aus. 

Wochenspruch

Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. (2. Kor 5, 10a)

Eine ernste Angelegenheit - wir dürfen durchaus darauf schauen, was gelingt - aber es wird manches sein, was nicht gelungen ist, wo wir anderen wehgetan haben, ihnen schlimmstenfalls Schaden zugefügt haben.

Und der Volkstrauertag mit seinen Erinnerungen an die beiden großen Kriege des letzten  Jahrhundert verschärft den Blick noch einmal.

Amos 8,(1-3) 4-19 Die vierte Vision: ein Erntekorb

81 Gott der HERR ließ mich schauen, und siehe, da stand ein Korb mit reifem Obst. 2 Und er sprach: Was siehst du, Amos? Ich aber antwortete: Einen Korb mit reifem Obst. Da sprach der HERR zu mir: Reif zum Ende ist mein Volk Israel; ich will ihm nichts mehr übersehen. 3 Und die Lieder im Tempel sollen in Heulen verkehrt werden zur selben Zeit, spricht Gott der HERR. Es werden an allen Orten viele Leichname liegen, die man heimlich hinwirft.

Dieser Anfang nimmt für den Kasus "Volkstrauertag" treffend auf: Leichname nach den Feuerstürmen in den Städten, toten Soldaten nach vergeblichem Lauf gegen feindliche Stellungen - das Ende ist gekommen über mein Volk!


Gegen den Wucher der Reichen

4 Höret dies, die ihr die Armen unterdrückt und die Elenden im Lande zugrunde richtet 5 und sprecht: Wann will denn der Neumond ein Ende haben, dass wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, dass wir Korn feilhalten können und das Maß verringern und den Preis steigern und die Waage fälschen, 6 damit wir die Armen um Geld und die Geringen um ein Paar Schuhe in unsere Gewalt bringen und Spreu für Korn verkaufen?

  • Sie kennen die Diskussion um die Feiertage - kostet knapp 9 Milliarden Euro. - das Neumond und Sabbat ein Ende haben, dass wir Getreide verkaufen
  • Sie kennen den Trick, dass eine große Packung teurer ist als eine kleinere? - das Maß verringern und den Preis steigern
  • Sie wissen, dass diejenigen, die unsere Kleidung in Asien nähen, unter schlechten Bedingungen arbeiten; aber sie haben ja keine Wahl, wenn sie ihre Familie ernähren wollen - die Armen um Geld und die Geringen um ein Paar Schuhe in unsere Gewalt bringen

Niemals werde ich diese ihre Taten vergessen!

7 Der HERR hat bei sich, dem Ruhm Jakobs, geschworen: Niemals werde ich diese ihre Taten vergessen! 8 Sollte nicht um solcher Taten willen das Land erbeben müssen und alle Bewohner trauern? Ja, es soll sich heben wie die Wasser des Nils und sich senken wie der Strom Ägyptens.
9 Zur selben Zeit, spricht Gott der HERR, will ich die Sonne am Mittag untergehen und das Land am hellen Tage finster werden lassen. 10 Ich will eure Feiertage in Trauer und alle eure Lieder in Wehklagen verwandeln. Ich will über alle Lenden den Sack bringen und alle Köpfe kahl machen und will ein Trauern schaffen, wie man trauert über den einzigen Sohn, und sie sollen ein bitteres Ende nehmen.

Wir müssen gar nicht auf Gottes Gericht schauen - eine Lebensweise, wie unsere Gesellschaft sie im Augenblick praktiziert - ja die ganze westliche Welt, und die anderen versuchen, dies alles noch zu kopieren und zu steigern, weil so unendliche Gewinne locken, wenn man es nur richtig anstellt - so eine Lebensweise auf Kosten der anderen und der Umwelt kann keine Zukunft haben! Da muss Gott gar nicht strafen, das machen wir Menschen schon selbst.


Einst wird man vergeblich nach Gottes Wort verlangen

11 Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der HERR, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN, es zu hören; 12 dass sie hin und her von einem Meer zum andern, von Norden nach Osten laufen und des HERRN Wort suchen und doch nicht finden werden.

Gott, wozu brauchen wir den heute noch? Wenn es dann ernst wird, erinnert sich der eine oder andere - Not lehrt beten. Aber es funktioniert offensichtlich nicht so, wie man sich das vorstellt - Gott funktioniert nicht so, wie Menschen sich das wünschen: Lieber Gott mach ...

13 Zu der Zeit werden die schönen Jungfrauen und die Jünglinge verschmachten vor Durst, 14 die jetzt schwören bei dem Abgott Samarias und sprechen: »So wahr dein Gott lebt, Dan!«, und: »So wahr dein Gott lebt, Beerscheba!« Sie sollen so fallen, dass sie nicht wieder aufstehen können.

Amos 9,10ff

10 Alle Sünder in meinem Volk sollen durchs Schwert sterben, die da sagen: Es wird das Unglück nicht so nahe sein noch uns begegnen.

Es ist ja nicht so schlimm - Klimawandel hat es schon immer gegeben - wir müssen uns selbst nur wieder stark machen - wenn wir die anderen, die nicht hierher gehören aus unserem Land geschmissen werden, dann wird es schon wieder besser werden - sie alle, die so reden, sind nach dem Wort des Propheten Amos dem Untergang geweiht, damals wie auch heute. Solch eine Lebenseinstellung kann keine Zukunft haben!

Hier wäre eigentlich der Schluss des Predigttextes. 

3) Dieses Kreuz will uns beleben,
deutet in die Ewigkeit,
und im Glauben spür’n wir eben
einen Hauch Unendlichkeit.
Nicht der Tod ist mehr das Ende,
es geht weiter, ganz gewiss;
und das Kreuz steht für die Wende,
dass die Liebe stärker ist.

Amos darf das zukünftige Heil seines Volkes schauen.


Das künftige Heil des Gottesvolkes

11 Zur selben Zeit will ich die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten und ihre Risse vermauern und, was abgebrochen ist, wieder aufrichten und will sie bauen, wie sie vorzeiten gewesen ist, 12 damit sie in Besitz nehmen, was übrig ist von Edom ...

Gott selbst greift ein ...

13 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass man zugleich ackern und ernten, zugleich keltern und säen wird. Und die Berge werden von Most triefen, und alle Hügel werden fruchtbar sein. 14 Ich will die Gefangenschaft meines Volkes Israel wenden, dass sie die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen sollen, dass sie Weinberge pflanzen und Wein davon trinken, Gärten anlegen und Früchte daraus essen. 15 Ich will sie in ihr Land pflanzen, dass sie nicht mehr aus ihrem Lande ausgerottet werden, das ich ihnen gegeben habe, spricht der HERR, dein Gott.


Gebet an Anfang: Überwinde Trauer und Angst, wecke Vertrauen und Hoffnung in unseren Herzen, dass wir leben lernen nach dem Willen Gottes, unseres Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes. - Lassen Sie uns das ernst nehmen - nie wieder Krieg - kein Reichtum der einen auf Kosten der anderen - ein gerechter Ausgleich zwischen den Völkern, damit jeder mit dem zufrieden sein kann, was er hat - dann haben wir, dann hat unser Land, dann hat die Welt noch eine Zukunft!

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Mit den nachfolgenden Zeilen aus dem Jeremiabuch wollte ich ursprünglich die Predigt beende.

Jeremias 18,1-10 - Das Gleichnis vom Töpfer

1 Dies ist das Wort, das geschah vom HERRN zu Jeremia: 2 Mach dich auf und geh hinab in des Töpfers Haus; dort will ich dich meine Worte hören lassen. 3 Und ich ging hinab in des Töpfers Haus, und siehe, er arbeitete eben auf der Scheibe. 4 Und der Topf, den er aus dem Ton machte, missriet ihm unter den Händen. Da machte er einen andern Topf daraus, wie es ihm gefiel.

5 Da geschah des HERRN Wort zu mir: 6 Kann ich nicht ebenso mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie dieser Töpfer?, spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in des Töpfers Hand, so seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand.

7 Bald rede ich über ein Volk und Königreich, dass ich es ausreißen, einreißen und zerstören will; 8 wenn es sich aber bekehrt von seiner Bosheit, gegen die ich rede, so reut mich auch das Unheil, das ich ihm gedachte zu tun. 9 Und bald rede ich über ein Volk und Königreich, dass ich es bauen und pflanzen will; 10 wenn es aber tut, was mir missfällt, dass es meiner Stimme nicht gehorcht, so reut mich auch das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu tun.

Gebet an Anfang: Überwinde Trauer und Angst, wecke Vertrauen und Hoffnung in unseren Herzen, dass wir leben lernen nach dem Willen Gottes, unseres Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes.

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