Donnerstag, 6. September 2018

13. Sonntag nach Trinitatis

26. August 2018

Nachtrag


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 13. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.56. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. (Mt 25, 40)

Wochenlied:

Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ (EG 343 - nicht in Rev. 2014)
Rev. 2014: So jemand spricht: "Ich liebe Gott" (EG 412)
Rev. 2014: Brich mit dem Hungrigen dein Brot (EG 420)
Rev. 2014: Wenn das Brot, das wir teilen (KHW/HN-EG 632; W-EG 667)

Lieder im Gottesdienst

Wir haben den 4. Sonntag im Monat, somit soll die Musik im Vordergrund stehen. Die Lieder hat unser Organist Herr Detlau-Keire aus dem Beiheft freiTÖNE (fT) ausgesucht. 

Orgelvorspiel fT 102

fT 168,1+2+6+7 - Sonne der Gerechtigkeit
Psalm 139,1-10 - Gott erforscht mich (fT Seite 232f)
fT 25,1-3 - Da wohnt ein Sehnen tief in uns
nach der Predigt : fT 129 - gelesen
fT 177,1-4 - Freunde, dass der Mandelzweig (neue Melodie)
fT 190 - Verleih uns Frieden gnädiglich

Orgelnachspiel fT 158 - Let us break bread together (Lasst uns zusammen das Brot brechen) - wer mag, singt die Strophen 1 und 3 mit

Alttestamentliche Lesung 1. Mose 4, 1-16a*

Und Adam erkannte sein Weib Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mit Hilfe des HERRN. 2 Danach gebar sie Abel, seinen Bruder. Und Abel wurde ein Schäfer, Kain aber wurde ein Ackermann. 3 Es begab sich aber nach etlicher Zeit, dass Kain dem HERRN Opfer brachte von den Früchten des Feldes. 4 Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer, 5 aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick. 6 Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick? 7 Ist's nicht also? Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie. 8 Da sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Lass uns aufs Feld gehen! Und es begab sich, als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot. 9 Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein? 10 Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde. 11 Und nun: Verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen. 12 Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden. 13 Kain aber sprach zu dem HERRN: Meine Strafe ist zu schwer, als dass ich sie tragen könnte. [Luther übersetzte: «Meine Sünde ist größer, denn dass sie mir vergeben werden möge.»] 14 Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und muss unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir's gehen, dass mich totschlägt, wer mich findet. 15 Aber der HERR sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände. 16 So ging Kain hinweg von dem Angesicht des HERRN.

Predigttext 3. Mose 19, 1-3.13-18.33-34

Predigtidee

Die Alttestamentliche Lesung zeigt, wohin es führt, wenn Menschen nicht auf Gottes Wort hören - in die Gottesferne. Adam und Eva müssen das Paradies verlassen. Kain ist eifersüchtig und neidisch auf seinen Bruder Abel, er hört nicht auf Gottes Anrede - Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick?  - und erschlägt seinen Bruder. Daraufhin muss Kain fort "von dem Angesicht des Herrn". 

Der Predigttext dagegen zeigt mit dem Hinweis auf die Gebote einen Weg, wie Leben miteinander gelingen kann. 

Beginnen wir bei Kain und Abel

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. (Mt 25, 40)
    Wie schön wäre es, wenn hier die Geschichten erzählt werden können, dass einer dem anderen geholfen hat, dass jeder Mensch genug zum Leben hat und dass die Menschen deshalb auch zufrieden und dankbar sind.
    Leider zieht sich eine andere Geschichte wie ein roter Faden durch die Menschheit und auch durch die Bibel: dass Menschen einander Unrecht tun, dass der eine dem anderen übervorteilt, dass einer neidisch ist auf das, was der andere hat, dass Menschen einander umbringen - der Mensch wird des Menschen Wolf.

Warum hören Adam und Eva nicht auf Gottes Gebot? Die Schlange sagt: Ihr werdet sein wie Gott

1 Und die Schlange … sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? 2 Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; 3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! 4 Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, 5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
    Das Streben des Menschen so sein zu wollen wie Gott zieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte. Deshalb steht diese "mythische" Geschichte auch am Anfang der Bibel. Als Kain seinen Bruder Abel erschlägt wird wahr, was Gott den Menschen Gesagt hatte: "Wenn ihr vom Baum esst, werdet ihr sterben." Damit war keine Strafandrohung gemeint, vielmehr hatte Gott von den Konsequenzen gesprochen, die ein Leben gegen seinen Willen nach sich zieht.

Predigttext 3. Mose 19, 1-3.13-18.33-34

Der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Rede mit der ganzen Gemeinde der Israeliten und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott.
    Heilig ... bezeichnet etwas Besonderes, Verehrungswürdiges und stammt wortgeschichtlich von Heil ab, was sich abgeschwächt noch in heil („ganz“) wiederfindet ... Im allgemeinen Sprachgebrauch ist heilig ein im Zusammenhang mit Religion gebrauchter Begriff mit der zugedachten Bedeutung „einer Sphäre des Göttlichen, Vollkommenen oder Absoluten angehörig“, so etwa bei dem Heiligen Geist, heiligen Schriften, den Heiligen, heiligen Orten oder heiligen Gegenständen. (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Heilig)

    Im Kolosserbrief redet der Apostel die Leser auch mit Heilige an: “So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten …”
3 Ein jeder fürchte seine Mutter und seinen Vater.
Haltet meine Feiertage; ich bin der HERR, euer Gott.
    Luthers Katechismus: Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsere Eltern und Herren nicht verachten noch erzürnen, sondern sie in Ehren halten, ihnen dienen, gehorchen, sie lieb und wert haben.
    Luthers Katechismus: Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir die Predigt und sein Wort nicht verachten, sondern es heilig halten, gerne hören und lernen.
13 Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken noch berauben. 
Es soll des Tagelöhners Lohn nicht bei dir bleiben bis zum Morgen.
    Nicht sein Land ausbreiten, die Rohstoffe beanspruchen, minderwertige Produkte liefern, so dass er sich betroffen und ausgenutzt fühlt
    Luthers Katechismus: Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsers Nächsten Geld oder Gut nicht nehmen noch mit falscher Ware oder Handel an uns bringen, sondern ihm sein Gut und Nahrung helfen bessern und behüten.
14 Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, 
denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten; ich bin der HERR.

15 Du sollst nicht unrecht handeln im Gericht: 
Du sollst den Geringen nicht vorziehen, aber auch den Großen nicht begünstigen, 
sondern du sollst deinen Nächsten recht richten.

16 Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk. 
    8. Gebot - nicht falsch Zeugnis reden - Gerüchte in die Welt setzen - Fake News - Luthers Katechismus: Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht belügen, verraten, verleumden oder seinen Ruf verderben, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum besten kehren.
    Du sollst auch nicht auftreten gegen deines Nächsten Leben; ich bin der HERR
      5. Gebot - Luthers Katechismus: Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und beistehen in allen Nöten.
    17 Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen, 
    sondern du sollst deinen Nächsten zurechtweisen, 
    damit du nicht seinetwegen Schuld auf dich lädst. 

    18 Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks. 
    Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR.
      Jesus bei der Frage nach dem größten Gebot.
    33 Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, 
    den sollt ihr nicht bedrücken. 
    34 Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, 
    und du sollst ihn lieben wie dich selbst; 
    denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. 
    Ich bin der HERR, euer Gott.
      Wenn wir so handeln, dann können Geschichten erzählt werden, dass einer dem anderen geholfen hat, dass jeder Mensch genug zum Leben hat und dass die Menschen deshalb auch zufrieden und dankbar sind.
    Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. (Mt 25, 40)

    Das ist unsere Chance, das ist unsere Zukunft.

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