Donnerstag, 25. Mai 2017

Exaudi

28. Mai 2017


Der Name des Sonntags leitet sich vom lateinischen Psalm 27,7 ab:
    „Exaudi, Domine, vocem meam, qua clamavi ad te.“
    „Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; sei mir gnädig und erhöre mich!“
    Ps 27,7 EU
Die Texte des Sonntags nehmen das nahe Pfingstfest - noch 7 Tage - in den Blick. Im Zentrum steht die Erwartung, dass Gott den Menschen Zukunft schenkt.

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Sonntag unter der Nummer 954.40. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, will ich alle zu mir ziehen. (Joh 12, 32)

Wochenlied:

Rev. 2014: Nun bitten wir den Heiligen Geist (EG 124)
Heilger Geist, du Tröster mein (EG 128 - nicht in Rev. 2014)
Rev. 2014: O komm, du Geist der Wahrheit (EG 136)
Rev. 2014: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn (KHW/HN-EG 640)

Lieder, die wir singen könnten

Es ist der 4. Sonntag im Monat. Somit feiern wir einen musikalischen Gottesdienst, wo wir wieder einmal auf den Bestand des Liederbuches "freiTöne" zurückgreifen können. Ein Lied muss allerdings noch ausgesucht werden. 

freiTöne 8 Dich rühmt der Morgen (Melodie: In dir ist Freude)
freiTöne 111 Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren
freiTöne 137 Wir glauben, Gott ist in der Welt (Melodie: Wir glauben Gott im höchsten Thron)
freiTöne 141 Es wird sein in den letzten Tagen (zwei Chöre)
freiTöne 82 Ich lobe meinen Gott

Epistel Eph 3, 14-21

Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15 der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, 16 dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, 17 dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid. 18 So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, 19 auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle. 20 Dem aber, der überschwenglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, 21 dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Evangelium Joh 15, 26 - 16, 4

26 Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir. 27 Und auch ihr seid meine Zeugen, denn ihr seid von Anfang an bei mir gewesen.

16,1 Das habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht abfallt. 2 Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen. Es kommt aber die Zeit, dass, wer euch tötet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst damit. 3 Und das werden sie darum tun, weil sie weder meinen Vater noch mich erkennen. 4 Aber dies habe ich zu euch geredet, damit, wenn ihre Stunde kommen wird, ihr daran

Predigttext Jer 31, 31-34*

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, 32 nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloß, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, ein Bund, den sie nicht gehalten haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR; 33 sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. 34 Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: «Erkenne den HERRN», sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, klein und groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.

Idee / erster Einfall / erster schriftlich fixierter Gedanke

Wieder einmal wagt Gott mit seinem Volk Israel einen Bund - obwohl der alte schon so oft gebrochen wurde. Gott gibt seine Menschen nicht auf. Er will ihr Herz erreichen. Es geht nicht allein um die richtige Lehre, um die richtige Belehrung. Wenn der Glaube die Menschen bewegen soll, muss er das Herz berühren. Und das bedeutet, dass wir nicht "objektiv" von außen her kommen können, sondern wir stehen "subjektiv" mitten drin.

Notizen für die Predigt

Der Name des Sonntags leitet sich vom lateinischen Psalm 27,7 ab:
„Exaudi, Domine, vocem meam, qua clamavi ad te.“
HERR, höre meine Stimme, wenn ich rufe ...“ (Ps 27,7 LT)
Die Texte des Sonntags nehmen das nahe Pfingstfest - noch 7 Tage - in den Blick. Im Zentrum steht die Erwartung, dass Gott den Menschen Zukunft schenkt. Solch ein Text der Zukunft verheißt, steht in unserem heutigen Predigttext beim Propheten Jeremia. (Jer 31, 31-34 - s.o.)

Allerdings hatte Jeremia nicht immer so hoffnungsvoll predigen können. In der Berufungsgeschichte des Propheten lesen wir:
Jer 1,10 Siehe, ich setze dich … über Völker und Königreiche, dass du ausreißen und einreißen, zerstören und verderben sollst und bauen und pflanzen.
... ausreißen und einreißen, zerstören und verderben - dieses Wort Gottes hatte Jeremia immer wieder verkünden müssen. Einen Höhepunkt fanden diese Gerichtsworte in der sogenannten Tempelrede im 7. Kapitel des Jeremiabuches.
1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia: 2 Tritt ins Tor am Hause des HERRN und predige dort dies Wort und sprich: Höret des HERRN Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingeht, den HERRN anzubeten! 3 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Bessert euer Leben und euer Tun, so will ich bei euch wohnen an diesem Ort.1 4 Verlasst euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel! 5 Sondern bessert euer Leben und euer Tun, dass ihr recht handelt einer gegen den andern 6 und keine Gewalt übt gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen und nicht unschuldiges Blut vergießt an diesem Ort und nicht andern Göttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden, 7 so will ich immer und ewig bei euch wohnen an diesem Ort, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe.
Das waren die Vorwürfe, die Jeremia erhob: ... unrecht handeln einer gegen den andern - Gewalt gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen - unschuldiges Blut vergießen - andern Göttern nachlaufen ... Deswegen zog Gott die Israeliten zur Rechenschaft.
8 Aber nun verlasst ihr euch auf Lügenworte, die zu nichts nütze sind. 9 Ihr seid Diebe, Mörder, Ehebrecher und Meineidige und opfert dem Baal und lauft fremden Göttern nach, die ihr nicht kennt. 10 Und dann kommt ihr und tretet vor mich in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Wir sind geborgen, - und tut weiter solche Gräuel. 11 Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Räuberhöhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HERR.
Jesus dazu: »Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker«? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht. (Mk 11,17)

In der Gerichtsrede des Jeremia verweist Gott darauf, dass er schon einmal einen Tempel, ein Gotteshaus hat zerstören lassen, weil die Menschen nur ihren eigenen Ideen und Vorstellungen folgten.
12 Geht hin an meine Stätte zu Silo, wo früher mein Name gewohnt hat, und schaut, was ich dort getan habe wegen der Bosheit meines Volks Israel. 13 Weil ihr denn lauter solche Dinge treibt, spricht der HERR, und weil ich immer wieder zu euch redete und ihr nicht hören wolltet und ich euch rief und ihr nicht antworten wolltet, 14 so will ich mit dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, auf das ihr euch verlasst, und mit der Stätte, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, ebenso tun, wie ich mit Silo getan habe, 15 und will euch von meinem Angesicht verstoßen, wie ich verstoßen habe alle eure Brüder, das ganze Geschlecht Ephraim.
Der neue Bund
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, 32 nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, ... 33 sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.
Wieder einmal wagt Gott mit seinem Volk Israel einen Bund - obwohl der alte schon so oft gebrochen wurde. Gott gibt seine Menschen nicht auf. Er will ihr Herz erreichen. Es geht nicht allein um die richtige Lehre, um die richtige Belehrung. Wenn der Glaube die Menschen bewegen soll, muss er das Herz berühren. Und das bedeutet, dass wir nicht "objektiv" von außen her kommen können, sondern wir stehen "subjektiv" mitten drin.

Erst wenn wir sagen können: "Ich will recht handeln einer gegen den andern und ich will keine Gewalt üben gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen und ich will nicht unschuldiges Blut vergießen und ich will nicht andern Göttern nachlaufen zu meinem eigenen Schaden.", dann sind wir auf dem Weg mit Gott. Damit das gelingt, will Gott uns seinen Heiligen Geist senden.

Paulus an die Epheser
... dass Gott euch Kraft gebe ... stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid.

Jesus: Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, 30 und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften«. 31 Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese.

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen.

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