Dienstag, 5. Juli 2016

7. Sonntag nach Trinitatis

10. Juli 2016

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 7. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.50. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Der 7. Sonntag nach Trinitatis hat Essen und Trinken im Blick - Grundbedürfnisse des Menschen. Im Abendmahl stärkt Gott seine Christen für das Leben in der Welt.

Wochenspruch:

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Eph 2, 19)

Wochenlied:

Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen (EG 221 - nicht in Rev. 2014) oder
Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut (EG 326 - nicht in Rev. 2014)
Rev. 2014: Seht das Brot, das wir hier teilen (EG 226)
Rev. 2014: Nun lasst uns Gott, dem Herren (EG 320)

Lieder im Gottesdienst


502,1.2.4.5 - Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit
753 - Psalm 136
221,1-3 - Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen
213,1-3 - Kommt her, ihr seid geladen
225,1-3 - Komm, sag es allen weiter
227,1-6 - Dank sei dir, Vater, für das ewge Leben

Epistel Apg 2, 41a.42-47 - gleichzeitig Predigttext

Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.

42 Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. 43 Es kam aber Furcht über alle Seelen, und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. 44 Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. 45 Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nach dem es einer nötig hatte. 46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen 47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.

Evangelium Joh 6, 1-15

Danach fuhr Jesus weg über das Galiläische Meer, das auch See von Tiberias heißt. 2 Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3 Jesus aber ging auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. 4 Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. 5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? 6 Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. 7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder ein wenig bekomme. 8 Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: 9 Es ist ein Kind hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das für so viele? 10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. 11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, soviel sie wollten. 12 Als sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. 13 Da sammelten sie und füllten von den fünf Gerstenbroten zwölf Körbe mit Brocken, die denen übrigblieben, die gespeist worden waren.

14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. 15 Als Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein.

Predigtideen 

Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen. - Wow! Bei 30.000 bis 50.000 Einwohnern in Jerusalem. Bis zu 10%! (http://www.cosmiq.de/qa/show/1729831/Wie-viele-Einwohner-hatte-Jerusalem-zur-Zeit-von-Jesus-Christus/)


Ein bisschen gerechnet:

Wenn die Taufe eines Menschen 30 Sekunden dauert, kann einer in einer Stunde 120 andere Menschen taufen. Alle 11 Jünger zusammen hätten in einer Stunde dann 1.320 Menschen getauft. Also hätten alle Jünger zusammen in gut zwei Stunden die Menschen taufen können.

Es wird natürlich deutlich, dass die Taufen nicht so verlaufen sind. Es werden nicht 3.000 Menschen getauft worden sein. Logistisch hätte man das gar nicht bewältigen können. Schon 300 neue Mitglieder der christlichen Gemeinde wären viel gewesen.

Letztendlich geht es nicht um die Zahl der neuen Christen, vielmehr um das, das sie fasziniert haben muss.

Gütergemeinschaft!?

44 Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. 45 Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nach dem es einer nötig hatte.

Ob die so genannte frühchristliche Gütergemeinschaft tatsächlich so praktiziert wurde, muss hinterfragt werden. Schon die Apostelgeschichte berichtet von Unregelmäßigkeiten: 1 Ein Mann aber mit Namen Hananias samt seiner Frau Saphira verkaufte einen Acker, 2 doch er hielt mit Wissen seiner Frau etwas von dem Geld zurück und brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen. (Apg 5)

Und auch Paulus berichtet in Korinth von nicht lobenswerten Zuständen. 20 Wenn ihr nun zusammenkommt, so hält man da nicht das Abendmahl des Herrn. 21 Denn ein jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg und der eine ist hungrig, der andere ist betrunken. 22 Habt ihr denn nicht Häuser, wo ihr essen und trinken könnt? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, die nichts haben? (1. Kor 11)

Gerechtigkeit!

Aber wir können davon ausgehen, dass die Christen füreinander einstanden, dass es einen gerechteren Ausgleich gab als den, der gesellschaftlich üblich war. Im Brief an die Epheser und an anderen Stellen des neuen Testaments finden wir solche Äußerungen: "5 Ihr Sklaven, seid gehorsam euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens als dem Herrn Christus; 6 nicht mit Dienst allein vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen. 7 Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen; 8 denn ihr wisst: Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei Sklave oder Freier. 9 Und ihr Herren, tut ihnen gegenüber das Gleiche und lasst das Drohen; denn ihr wisst, dass euer und ihr Herr im Himmel ist, und bei ihm gilt kein Ansehen der Person." (Eph 6,5ff)

Versorgung der Armen

46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen 47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.

Die Apostelgeschichte berichtet im 6. Kapitel: 1 In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jünger zunahm, erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden bei der täglichen Versorgung.

Noch einmal Paulus an die Korinther: 33 Darum, meine lieben Brüder, wenn ihr zusammenkommt, um zu essen, so wartet aufeinander. 34 Hat jemand Hunger, so esse er daheim ... (1. Kor 11)

Wunder und Zeichen

43 Es kam aber Furcht über alle Seelen, und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. 

Fasziniert von den Wundergeschichten, auf der anderen Seite total nüchtern in der Gegenwart. Die Augen neu öffnen für die kleinen Wunder im Alltag.

Eine starke Gemeinschaft

42 Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.

  • in der Lehre der Apostel bleiben - sich mit dem Glauben auseinandersetzen
  • Gemeinschaft und Brotbrechen - Essen hält Leib und Seele zusammen
  • Beten - miteinander und füreinander

Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen