Sonntag, 5. Juli 2015

5. Sonntag nach Trinitatis

5. Juli 2015


60 Jahre Posaunenchor Meppen


In diesem Gottesdienst feiern wir den 60. Geburtstag des Posaunenchores der evangelisch-lutherischen Gustav-Adolf-Kirchengemeinde in Meppen. Gegründet wurde der Chor 1955
noz.de - Lesen Sie mehr auf: http://www.noz.de/lokales/meppen/artikel/589157/seit-1955-besteht-der-posaunenchor-in-meppen#gallery&0&0&589157

Evangelisches Gesangbuch


Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 5. Sonntag nach Trinitatis unter der Nummer 954.48. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Wochenspruch:


Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. (Eph 2, 8)

Wochenlieder:


Preis, Lob und Dank sei Gott, dem Herren (EG 245) oder
Wach auf, du Geist der ersten Zeugen (EG 241)

Lieder für den Gottesdienst


EG 241 Wach auf du Geist (Melodie Dir, dir o höchster)
EG 139 Gelobet sei der Herr (Melodie Nun danket alle Gott, 2.Fassung)
Vortrag Bläser: Ain´t that a good news
LW 85  Wo Menschen sich vergessen (Da berühren sich Himmel und Erde)
LW 102 Den Segen Gottes sehen

Weitere Liedvorschläge finden sich auf der Seite "Das Kirchenjahr"

Epistel 1. Kor 1, 18-25


Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist's eine Gotteskraft. 19 Denn es steht geschrieben (Jesaja 29,14): "Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen." 20 Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? 21 Denn weil die Welt, umgeben von der Weisheit Gottes, Gott durch ihre Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die daran glauben. 22 Denn die Juden fordern Zeichen, und die Griechen fragen nach Weisheit, 23 wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; 24 denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 25 Denn die Torheit Gottes ist weiser, als die Menschen sind, und die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind.

Evangelium und Predigttext Lk 5, 1-11


1 Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, da stand er am See Genezareth 2 und sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. 3 Da stieg er in eins der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus.

Die Menschen drängen sich zu Jesus, weil sie Gottes Wort hören wollen. - Paulussagt später dazu: Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist's eine Gotteskraft. - Hören wir dieses Wort oder lassen wir es an uns vorbeirauschen. 

Was hat Jesus den Menschen gesagt, können wir nur vermuten. Bestimmt hat er aber seine Kernbotschaft ausgesprochen, die er bei Johannes dem Täufer kennengelernt hatte: “Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!” (Mk 1,15) - Johannes der Täufer: “Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? 8 Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße; ... 9 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.” - Bei Jesus klang das einladender.

Vielleicht hat Jesus auch die Geschichte erzählt, wie er nach seiner Taufe durch Johannes vom Teufel versucht worden war. Dieses Ereignis lag noch gar nicht lange zurück. Wenn Jesus diese Geschichte erzählt hat, dann wollte er den Menschen die Strukturen beschreiben, die auf der Welt bis heute eine Rolle spielen. 

Zuerst geht es um den Leib, um das Körperliche, um das Sattwerden, letztendlich um den Besitz. 40 Tage lang hatte er gefastet, so dass ihn hungerte. “Bist du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Stein, dass er Brot werde.” Der Teufel wusste: Ist der Mensch erst einmal satt, dann ist er gefügig, dann stellt er keine Fragen, dann will er nur noch mehr haben. 

Jesus antwortet dem Versucher mit Gottes Wort: »Der Mensch lebt nicht allein vom Brot.« (5. Mose 8,3) - und wir können den Satz aus dem 5. Buch Mose ergänzen, wie er im Alten Testament auch steht: »... sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht.«

Das zweite, um das es bis heute in unserer Welt geht: Macht und Einfluss: “Alle … Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben und ich gebe sie, wem ich will. ...” Macht ist nicht immer etwas Schlechtes, liebe Gemeindeglieder. Man könnte diese Macht für den Frieden auf Erden einsetzen, der der ganzen Menschheit zugute kommt. Die, die aufbegehren, die ihre Macht missbrauchen, die könnten in die Schranken gewiesen werden. - Der Haken an der Geschichte: “... Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein.”

Also war klar: Der Versucher wollte keine Rettung für die Welt, er wollte Anbetung und Macht und Ruhm allein für sich. Der Sohn Gottes sollte sich auf seine Seite stellen. Und so war die Antwort aus Gottes Wort klar: Es steht geschrieben (5.Mose 6,13): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.« - All das, was der Teufel verspricht, empfangen wir von Gott als Geschenk, aber dann nicht auf Kosten anderer, sondern als Gabe füreinander. 

Ein letzter Versuch des Teufels, des Wiedersachers, Jesus auf seine Seite zu ziehen. Auf der Zinne des Tempels forderte ihn der Teufel auf: "Bist du Gottes Sohn, so wirf dich von hier hinunter; 10 denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln deinetwegen befehlen, dass sie dich bewahren. Und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.«" - Geh bis an deine Grenzen, probiere dich aus, such den Kick, verwirkliche dich selbst. 

Jesu Antwort: Es ist gesagt (5.Mose 6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.« 

Wenn die Menschen Jesus so reden hören, hatten sie das Gefühl, Gott ganz nahe zu sein, dann spürten sie, dass dieses Wort tatsächlich eine Gotteskraft war. 

4 Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! 5 Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen. 6 Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische, und ihre Netze begannen zu reißen. 7 Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und mit ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, so dass sie fast sanken.

Ich weiß nicht, wie es zugegangen war. Ob alle zugehört hatten. Ob die Fischer um Simon Petrus, die Jesus gewinnen wollte, weiter ihrer Arbeit nachgegangen waren, dem Prediger vielleicht mit halben Ohr oder gar nicht zugehört. Aber genau diese Menschen wollte Jesus erreichen: Einfache und normale Leute aus dem Volk. Paulus fragt später: Wo sind die Klugen? Schriftgelehrten? Die Weisen dieser Welt? Denen ist das Wort Gottes eine Torheit. Deshalb geht Jesus zu den einfachen Menschen, die will er gewinnen. Und deshalb packt er Petrus jetzt bei dem, was der kann: Fischen!

"Fahr hinaus, wo es tief ist." Eigentlich ist es unsinnig, was dieser Prediger da sagt. Der hat keine Ahnung. Die ganze Nacht haben sie doch schon gefischt und nichts gefangen. Da kann man nichts machen. Die Fische stehen in diesen Tagen nicht gut. Aber das Ganze war zu weit fortgeschritten. Die Umstehenden waren offensichtlich begeistert vom Prediger. Sie hingen an seinen Lippen, glaubten jedes Wort, waren bereit, zu folgen. Und Petrus hatte schließlich sein Boot zur Verfügung gestellt. Da wäre es nicht gut gewesen, wenn er sich jetzt verweigert hätte. Und verlieren konnte er nicht. Gab es einen Fang, hatte er seinen Gewinn, gab es keinen Fang, dann sahen die Menschen, was für einen Scharlatan sie da vor sich hatten. Also, was soll’s: Netze ins Boot, ein bisschen rausfahren - und abwarten. 

Was dann passierte, kann Petrus nicht fassen. Das Wasser wimmelt nur so von Fischen. Die Netze prall gefüllt, diesen Jahrhundertfang kann er nicht allein bergen. Die anderen müssen helfen. 

8 Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch. 9 Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten, 10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten.

Aus dem, was passiert ist, können Petrus und die anderen Fischer zwei Dinge ableiten. Das erste ist ziemlich banal. Es spielt für Petrus auch keine Rolle, trotzdem will ich es nennen: Wer diesem Prediger folgt, der muss den Erfolg nicht meiden. Der darf sich freuen und dankbar sein für einen guten Fang, den er auch wirtschaftlich macht. 

Doch das ist Petrus sicherlich erst viel später aufgegangen. Ihm war in diesem Moment der andere Punkt viel wichtiger. Der großartige Fischfang in Verbindung mit dem, was er vorher gehört und erlebt hatte, war ihm zur Anrede durch Gott selbst geworden. Mit einem Schlag sieht und hört Petrus Gottes Anrede, Gottes Ruf: Petrus, wo bist du? Kehr um! Petrus, der Mensch lebt nicht vom Brot allein! Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen! Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen! - Das waren Worte, die Petrus in diesem Moment direkt auf sich selbst bezog. Und schlagartig wurde klar. wie wenig er bisher Gott Raum in seinem Leben gegeben hatte. “Geh weg von mir, denn ich bin ein sündiger Mensch.”

Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.

Ohne Gottes Hilfe können wir in diesem Moment, da wir unser Versagen, unsere Sünde sehen, nicht bestehen. Immer, wenn Menschen ihren Standpunkt vor Gott erkennen, muss Gott ihnen selbst neuen Mut geben. Das war bei Mose so, bei Jeremia, bei Jesaja, bei manchem anderen der Propheten, bei Petrus, später bei Martin Luther und manches Mal auch bei uns. Ich kann es nicht, ich bin ein sündiger Mensch, weh mir, ich vergehe. 

Aber mit dieser Erkenntnis lässt Gott uns nicht allein, er spricht uns Mut zu. Wochenspruch: Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. (Eph 2, 8) Diese Fischer, diese Leute aus dem Volk mussten Gottes Wort verbreiten. Dann wurde es glaubwürdig, dann ließen sich andere gewinnen. 

11 Und sie brachten die Boote ans Land und verließen alles und folgten ihm nach.

Liebe Gemeinde, mit Petrus und den anderen haben auch wir heute Gottes Wort gehört: Kehr um! Der Mensch lebt nicht vom Brot allein! Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen! Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen! 

Manchmal gibt es Ereignisse, wo ich erzählen kann, wie Gott mich gewonnen hat, wie bei Petrus. Manchmal ereignet es sich aber auch ganz einfach, ohne, dass wir eine solche Geschichte erzählen können. Aber wir wissen es, wir glauben es und wir vertrauen ganz fest darauf: Gott hat mich gerufen, ich gehöre zu ihm und er gehört zu mir. 

Die Antwort Jesu gilt auch auch: “Fürchte dich nicht!” - Jesaja: Ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. (Jes 43,1)

Amen.

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