Montag, 2. Februar 2015

Sexagesimae 2015

08.02.2015

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum sonntag Sexagesimae unter der Nummer 954.21. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Nett animiert ist der liturgische Kalender auf der Seite der bayrischen Landeskirche.

Der Gottesdienst ist der Abschluss der Konfirmandenfreizeit zum Thema "Liebe, Freundschaft, Sexualität". Wir werden im Jugendgästehaus von Papenburg sein..

Wochenspruch:

Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht. (Hebr 3, 15)

Wochenlied:

Herr, für dein Wort sei hoch gepreist (EG 196) oder
Es wolle Gott uns gnädig sein (EG 280)

Diese Lieder singen wir im Gottesdienst:

166,1.4-6 - Tut mir auf die schöne Pforte
748 - Psalm 119
196,1-4 - Herr, für dein Wort sei hochgepreist
198,1.2 - Herr, dein Wort, die edle Gabe
Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde
199,1-5 - Gott hat das erste Wort
421 - Verleih uns Frieden ewiglich

weitere Liedvorschläge findet man bei "Das Kirchenjahr".

Epistel - Hebr 4, 12-13

Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. 13 Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen.

Evangelium (gleichzeitig Predigttext) - Lk 8, 4-8 (9-15)

Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete er in einem Gleichnis: 5 Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen's auf. 6 Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. 7 Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten's. 8 Und einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ARepresentation_of_the_Sower's_parable.JPEG
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cc/Representation_of_the_Sower%27s_parable.JPEG
von Sulfababy of en.wiki [GFDL (www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 

9 Es fragten ihn aber seine Jünger, was dies Gleichnis bedeute. 10 Er aber sprach: Euch ist's gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu verstehen, den andern aber in Gleichnissen, damit sie es nicht sehen, auch wenn sie es sehen, und nicht verstehen, auch wenn sie es hören.

11 Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes. 12 Die aber auf dem Weg, das sind die, die es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und selig werden. 13 Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Doch sie haben keine Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. 14 Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hören und gehen hin und ersticken unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens und bringen keine Frucht. 15 Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.

Erste Predigtideen

Wochenspruch: "Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht." Wir werden jeden Tag neu angesprochen, Gottes Wort zu hören - und dabei das Herz zu öffnen! Nicht dichtmachen! Der Gottesdienst ist auch das Ende der Konfirmandenfreizeit - Angebot an die Jugendlichen, Gottes Wort zu hören und sich damit auseinanderzusetzen.

Warum verstocken Menschen ihr Herz? Weil sie spüren, dass Gottes Wort sie mitten ins Herz trifft, dass es das ganze Leben betrifft und vieles in Frage stellt. Die Epistel sagt: "Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert". Das macht es vielleicht so schwer, dass wir uns auf Gott einlassen. Wenn wir unser Handeln an seinem Wort messen, wissen wir, was richtig oder was falsch ist. Die Bibel erzählt in der Geschichte vom Sündenfall, dass wir Menschen um Gut und Böse wissen, nachdem wir vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. Gott stellt dann fest: "Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist." (Gen 3,22)

Können wir Menschen mit diesem Wissen umgehen? Wenig später muss Gott feststellen, "dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, (Gen 6,5). Selbst nach der Sintflut muss Gott konstatieren: " ... das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf". Trotzdem hält er fest: "Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen ... Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe." (Gen 8,21) Aber rausreden kann sich der Mensch nicht. Der Prophet Micha hält fest: "Es ist dir gesagt, Mensch, was gut und was böse ist und was der Herr von dir fordert ..." (Micha 6,8)

Für Martin Luther baut sich hier ein ganz scharfer Gegensatz auf: "Wer Christus nicht hören will. der muss den Teufel hören." (Dr. Martin Luthers Werke: in einer das Bedürfniss der Zeit berücksichtigenden Auswahl - Martin Luther  - 1. Januar 1827 - bei Friedrich Perthes - Verlag)

Diesen Gedanken finden wir auch in der Bibel wieder. Überall, wo Jesus vor dem Menschen sprach, da gab es welche, die für ihn waren, aber sich welche, die sich gegen ihn stellten. Er polarisierte.

Predigttext - Bild: Man kann sehen, dass einiges von dem Samen auf den harten Weg fällt, wo es zertreten wird. Und die Vögel fressen ihren Teil. Einiges fällt auf Felsen und Steine, rechts im Vordergrund. Und einiges fällt unter die Disteln hinter den Steinen. Wo aber ist die Frucht, die aufgeht? Es sieht so aus, als ob Jesus uns ansieht und uns fragt, ob wir dem Wort Gottes Raum in unserem Leben geben.

Trotz der Radikalität des Textes, der die Christen natürlich bei denen sehen will, wo der Glaube auf fruchtbaren Boden fällt, müssen wir in unserer Volkskirche allen Menschen Raum geben, auch Zweifel zulassen. "Ich glaube, hilf meinem Unglauben." (Mk 9,24)

Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, dann öffnet euer Herz!

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