Sonntag, 17. März 2019

Invokavit

10. März 2019


Am 8. und 9. März trafen sich die Konfirmanden zur letzten Rüstzeit vor der Konfirmation. Zum einen richtete sich der Blick schon auf die Konfirmationen. Zum anderen ging es um das Thema Sekten und Okkultismus. Den Jugendlichen wurde klar, wie schnell man hier in Kreise geraten kann, in die man eigentlich gar nicht möchte. Außerdem überlegten die Konfirmanden zusammen mit den Teamern, wie Unterrichtsinhalte aus den vergangenen zwei Jahren kreativ in den Vorstellungsgottesdienst am 24. März eingebracht werden können. Der Gottesdienst am Sonntag Invokavit bildete den Schlusspunkt. 

Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum Sonntag Invokavit unter der Nummer 954.23. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. (1. Joh 3, 8b)

Lieder

Die Lieder im Gottesdienst stammten alle aus dem Liederbuch der Jugend:
  • Aufstehn, aufeinander zugehen
  • Vater deine Liebe
  • Wo ein Mensch Vertrauen gibt
  • Gott gab uns Atem
  • Da berühren sich Himmel und Erde

Predigt

Bezugnehmend auf den Wochenspruch stellte ich den Jugendlichen und der Gemeinde die Geschichte von der Versuchung Jesu vor (Evangelium des Sonntags). Der Versucher, der Satan, die Macht, die uns von Gott wegziehen will, stellt Jesus auf die Probe. Wie die Schlange im Paradies Eva und Adam von Gott weglockt - ihr werdet sein wie Gott (Alttestamentliche Lesung des Sonntags; s.u.) -, so soll auch Jesus sein Fundament, seinen Glauben, seine Basis verleugnen. 

Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. 

Dieser Verlockung stellte ich aktuelle - und teilweise etwas ältere - Werbesprüche entgegen: 
  • Nie war er so wertvoll wie heute.
  • Achten Sie auf die Goldkante, es lohnt sich.
  • Wohnst du noch oder lebst du schon?
  • Ich liebe es
  • Geiz ist geil
  • Ich bin doch nicht blöd.
  • Freie Bürger fordern freie Fahrt!
  • Sternhagelgünstig
  • Hauptsache ihr habt Spaß.
Die meisten Firmen, die mit diesen Sätzen werben, konnte die Gottesdienstbesucher schnell erraten. Einerseits kann man ein wenig schmunzeln, andererseits prägten Sätze wie diese die Einstellung einer ganzen Generation: Hauptsache günstig und billig, Hauptsache ich bekomme, was ich will! Alles andere ist mir doch egal! Hauptsache ich habe Spaß!

Dieser Einstellung steht Jesu Antwort auf die Versuchung des Satans gegenüber: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht."

Der Satan versucht es ein zweites Mal. Auf der Zinne des Jerusalemer Tempels schlägt er Jesus vor: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11.12): "Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt." 

Wenn man wissen will, wo hier heute die Parallelen zu suchen sind, der suche im Internet nur mal nach Bildern unter dem Stichwort "Mutprobe". Wenn Jugendliche das sehen, müssen wir uns nicht wundern, wenn sie dies nachmachen und wenn es dann zu schlimmen und tödlichen Unfällen kommt. 

Dem begegnet Jesus mit dem Schriftwort (5. Mose 6,16): "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen."

Nun folgt die dritte Verlockung des Satans, der Jesus alle Reiche der Welt zeigt und vorschlägt: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 

Alle Reiche der Welt müssen es gar nicht sein. Reichtum und Geld sind viel reizvoller. Dafür kann man schon mal den einen oder anderen Menschen oder die eine oder andere Freundschaft zurücklassen. Hauptsache ich bekomme, was ich will! Was bleibt am Ende eines solch egoistischen Weges: Krieg im Nahen Osten, Hunger weltweit, Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft in Asien und anderswo auf der Welt, Zerstörung der Umwelt allenthalben. 

Und damit die Gedanken nicht in allzu weite Ferne schweiften, folgten die Überschrift aus der Meppener Tagespost vom 9. März:
  • Horror für Senioren im Pflegeheim
  • Högel dachte nicht ans Aufhören
  • "Dashcam" filmt aggressiven Autofahrer
  • Ziemlich kriminelle Freunde
  • Folter und Mord durch Wildhüter?
  • Autobauern droht Milliardenstrafe
Jesus verweist den Versucher ein letztes Mal und damit auch abschließend an die Heilige Schrift (5. Mose 6,13): "Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen." 

Wenn wir Jesus auf diesem Weg folgen - "Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. (1. Joh 3, 8b)" - dann werden sich neue Perspektiven auftun. Wenn Menschen den Nächsten sehen und für ihn mitdenken, dann kann sich die Welt wieder zum Guten wenden, dann erfüllt sich, was die Bibel so beschreibt: "Da verließ der Teufel Jesus. Und siehe, da traten Engel zu Jesus und dienten ihm."

Wochenlied:

Ein feste Burg ist unser Gott (EG 362) oder
Ach bleib mit deiner Gnade (EG 347)

Biblische Lesungen und Gebete


Psalm 91 - Unter dem Schirm des Höchsten

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt 
und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,
der spricht zu dem HERRN: 
Meine Zuversicht und meine Burg, 
mein Gott, auf den ich hoffe.
Denn der HERR ist deine Zuversicht, 
der Höchste ist deine Zuflucht. 
Er hat seinen Engeln befohlen, 
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
dass sie dich auf den Händen tragen 
und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
Und Gott spricht: 
Er liebt mich, darum will ich ihn erretten; 
er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen.
Er ruft mich an, 
darum will ich ihn erhören; 
ich bin bei ihm in der Not, 
ich will ihn herausreißen 
und zu Ehren bringen.

Lesung aus dem Alten Testament - Genesis 3 - Der Sündenfall

31 Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? 2 Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; 3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! 4 Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, 5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

6 Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. 7 Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.
8 Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. 9 Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. 11 Und er sprach: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? 12 Da sprach Adam: Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß. 13 Da sprach Gott der HERR zur Frau: Warum hast du das getan? Die Frau sprach: Die Schlange betrog mich, sodass ich aß.

14 Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang. 15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

16 Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein.

17 Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen –, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. 19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.

24 Und Gott trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.

Evangelium und Predigttext - Mt 4, 1-11

Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. 4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht."

5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11.12): "Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt." 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5. Mose 6,16): "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen."

8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben (5. Mose 6,13): "Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen." 11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.

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