Dienstag, 2. Januar 2018

Epiphanias

6. Januar 2018


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zu Epiphanias unter der Nummer 954.13. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt. (1. Joh 2, 8)

Wochenlieder:

Wie schön leuchtet der Morgenstern (EG 70) oder
O König aller Ehren (EG 71)

Lieder, die der Posaunenchor ausgesucht hat

Vortragsstück Niemals war diese Nacht so klar
Lied EG 72 O Jesu Christe wahres Licht
Psalm 100 EG 740
Lied EG 71 O König aller Ehren
Vortragsstück Die drei Könige (Cornelius)
Lied EG 407 Stern auf den ich schaue
Lied EG 66 Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude
Lied EG 44 O du fröhliche

Alttestamentliche Lesung Jesaja 60,1-3

1 Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! 2 Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. 3 Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.

Evangelium Mt 2, 1-12

Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.

3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5 Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): 6 Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.

7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8 und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr's findet, so sagt mir's wieder, dass auch ich komme und es anbete.

9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut 11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.

12 Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land.

Alttestamentliche Lesung und Predigttext 4. Mose 24, 15-19

Bileam segnet Israel

15 Und er hob an mit seinem Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors, es sagt der Mann, dem die Augen geöffnet sind, 16 es sagt der Hörer göttlicher Rede und der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Offenbarung des Allmächtigen sieht und dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederkniet: 17 Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Sets. 18 Edom wird er einnehmen, und Seïr, sein Feind, wird unterworfen sein; Israel aber wird Sieg haben. 19 Aus Jakob wird der Herrscher kommen und umbringen, was übrig ist von den Städten.

Predigtidee

Der Text zählt wiederum zu den Marginaltexten des Feiertages. Im Zentrum steht die Person des Bileam. Sicherlich hat der eine oder andere der Gottesdienstbesucher den Namen schon einmal gehört, doch dürfte die biblische Geschichte des Sehers weitestgehend unbekannt sein. Deshalb werde ich kurz die entscheidenden Punkte nacherzählen:
  • Bileam, der Sohn Beors, aus Petor, das am Euphrat liegt (Num 22ff)
  • Bileam soll Israel im Auftrag des Könings von Moab verfluchen. Er ist durchaus nicht völlig abgeneigt (es ist Geld im Spiel), erklärt aber gleich zu Beginn, er werde tun, was Gott ihm sagt.
  • Unterwegs verweigert Bileams Reittier, ein Esel, den Weg, weil sich der Engel Gottes sich ihm entgegenstellt. 
  • Bileam lässt den König von Moab an drei verschiedenen Stellen Opferaltäre bauen, kann aber letztendlich nicht anders als Israel dreimal zu segnen
Zur Bedeutung Bileams kann man bei Wikipedia nachlesen: "Eine wichtige Prophezeiung Bileams ist die in 4 Mos 24,17, beschriebene: „Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen ...“. Im Judentum meist auf König David bezogen, wird diese Stelle im Christentum als Hinweis auf das Kommen Jesu Christi gedeutet. Die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland aktualisiert diese Verheißung; wie Bileam, der den Stern angekündigt hat, kommen sie aus dem Osten, um die Einlösung der Prophezeiung zu bestätigen. (vgl. die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland in Mt 2) ... (https://de.wikipedia.org/wiki/Bileam#Deutungen)

Im Zusammenhang mit der Geschichte von den drei Sterndeutern aus dem Morgenland ist Bileam ein weiterer Zeuge aus dem Zweistromland, der für die junge Christenheit auf Gott, der auf Gottes Sohn Jesus Christs, verweist.

Dass Bileam Israel geradezu zwangsläufig segnen muss, verbinden die bibelkundigen Leser und Hörer durchaus mit der Verheißung, die Gott Abraham gab, als der sich aus Ur in Chaldäa auf den Weg machte, das neue Land zu erkunden, das Gott ihm verheißen hatte: "Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden." (1. Mose 12,1-3)

Neben dem bisher Gesagten werde ich in der Predigt diese Versteile aufnehmen und auf die Gegenwart beziehen:
  • der Mann, dem die Augen geöffnet sind
  • der Hörer göttlicher Rede und der die Erkenntnis des Höchsten hat
  • der die Offenbarung des Allmächtigen sieht
  • dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederkniet
  • Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen ...
Der, den Bileam sieht, hat tatsächlich die Herrschaft über die Welt angetreten, aber nicht als militärischer Heerführer, wie ihn Bileam vor Augen hatte. Wohin Krieg führt, kann man aus allen Zeiten der Geschichte ablesen. Vielmehr werde ich noch einmal zitieren, was aus dem Buch des Propheten Sacharja für den 1. Advent gesagt wird:

Sacharja 9,9 Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. 10 Denn ich will die Wagen wegtun aus Ephraim und die Rosse aus Jerusalem, und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden. Denn er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und vom Strom bis an die Enden der Erde.

Dem Sohn Gottes folgen auf diesem Weg würde die Welt dem Frieden, wie ihn die Engel auf dem Feld von Bethlehem verkünden, einen großen Schritt näher bringen.

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