Mittwoch, 3. Januar 2018

1. Sonntag nach Epiphanias

7. Januar 2018


Evangelisches Gesangbuch

Im Evangelischen Gesangbuch findet man die Texte zum 1. Sonntag nach Epiphanias unter der Nummer 954.14. Digital findet man alles auf der Seite "Das Kirchenjahr".

Die Farben des Kirchenjahres lassen sich in dieser Grafik finden. Den liturgischen Kalender bieten die bayrischen Landeskirche und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands an.

Für alle zitierten Bibeltexte gilt: Lutherbibel 1984, © Deutsche Bibelgesellschaft

Wochenspruch:

Die der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Röm 8, 14)

Wochenlied:

O lieber Herre Jesu Christ (EG 68 - nicht in Rev. 2014) oder
Du höchstes Licht, ewiger Schein (EG 441 - auch in Rev. 2014)
Rev. 2014: Christus, das Licht der Welt (EG 410)

Lieder für den Gottesdienst

EG 445,1.2.4.5 - Gott des Himmels und der Erden
EG 740 - Psalm 100
EG 72,1-4 - O Jesu Christe, wahres Licht
EG 71,1-3 - O König aller Ehren
EG 407,1-3 - Stern auf den ich schaue
EG 44,1-3 - O du fröhliche

Evangelium Mt 3, 13-17 - Die Taufe Jesu

Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe. 14 Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? 15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er's geschehen. 16 Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. 17 Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

Predigttext Jes 42, 1-4 (5-9)

Siehe, das ist mein Knecht - ich halte ihn - und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen. 2 Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen. 3 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus. 4 Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung.

5 So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Odem gibt und den Geist denen, die auf ihr gehen: 6 Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand und behüte dich und mache dich zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, 7 dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker. 8 Ich, der HERR, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen. 9 Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich's euch hören.

Predigtidee

Mit der Taufe Jesu wird deutlich, dass er der Sohn Gottes ist. Die synoptischen Evangelien (Markus, Matthäus, Lukas) bezeugen dies mit dem Satz. "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." (Matthäus) Später erzählen diese Evangelien von der Verklärung Jesu auf dem Berg, auf den Jesus mit seinen Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes gestiegen ist. Dort erscheinen ihnen Mose und Elia. Und wieder hört man eine Stimme aus den Wolken: "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe ..."; diesmal mit dem Zusatz: "... den sollt ihr hören!" (Mt 17,5; ebenso die Parallelstellen Lk 9,28–36 und Mk 9,2–9).
Der Evangelist Johannes berichtet nicht eindeutig, ob Jesus von Johannes dem Täufer getauft wurde. Jedoch kommt der Evangelist auch zu dem Zeugnis: "Dieser ist der Sohn Gottes." Im ersten Kapitel dieses Evangeliums lesen wir: "Und Johannes (der Täufer) bezeugte es und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm. 33 Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich gesandt hat zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf welchen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist's, der mit dem Heiligen Geist tauft. 34 Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn." (Joh 1,32-34) Die Geschichte von der Verklärung Jesu erzählt Johannes allerdings nicht.
Neben dem, was die Menschen mit Jesus erlebten, griffen sie immer wieder auf das Alte Testament zurück. Hier fanden sie viele Bibelstellen, die für sie eindeutig auf Christus hinwiesen. So auch der Text vom Propheten Jesaja. In Jesus sahen die ersten Christen denjenigen, der bei Jesaja an verschiedenen Stellen als der "Knecht Gottes" bezeichnet wurde. Und das, was der Prophet über den Knecht Gottes gesagt hatte, das sahen die Menschen in Jesus verwirklicht.
  • er wird das Recht unter die Heiden bringen
  • das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen
  • den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen
  • in Treue trägt er das Recht hinaus
Und das, was sie ganz konkret erlebten
  • dass die Augen der Blinden geöffnet wurden (z.B. der blinde Bartimäus)
  • und die Gefangenen aus dem Gefängnis geführt (Petrus, aber auch Paulus und Silas)
das entdeckten sie insbesondere bei Jesaja als schon vor langer Zeit für den Knecht Gottes vorhergesagt.

Und wenn die Menschen dann in der Heiligen Schrift lasen: "Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte ...", dann war für sie klar, dass mit diesen Worten die nur die Auferstehung Jesu von den Toten gemeint sein konnte.

Wenn dann in der Verklärungsgeschichte Gottes Stimme uns sagt, dass wir auf Jesus hören sollen, dann finden wir bei Jesaja im Grunde die konkrete Handlungsanweisung.
  • das Recht aufrichten und in Gerechtigkeit die Güter der Erde nutzen
  • dem Schwachen helfen und ihn nicht weiter ausbeuten
  • denen, die gefangen sind in todbringenden Strukturen, Wege zeigen und öffnen, die zum Leben führen
Das damit noch nicht alles erfüllt ist, macht auch Jesaja deutlich. Auf der einen Seite sagt Gott durch den Propheten: "Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen." Auf der anderen Seite fügt er aber auch hinzu: "So verkündige ich auch Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich's euch hören."

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