Montag, 4. Juli 2022

Motorradgottesdienst zum Auftakt der Saison

1. Sonntag nach Ostern - Quasimodogeniti

24. April 2022


Ankommen

Fotos Johannes Fichtner
https://www.johannes-fichtner.de/shop/


Die ganze Fotogalerie finden Sie mit diesem Link


Herzlich willkommen zum Gottesdienst am "Quasimodogeniti" zum Auftakt der Motorradsaison. 

Wenn man es  nicht geübt hat, kann man den Sonntagsnamen kaum aussprechen. Das ist der Anfang eines biblischen Verses in lateinischer Sprache: Quasi modo geniti infantes, rationabile, sine dolo lac concupiscite. Zu deutsch: Wie die neu geborenen Kinder seid begierig nach der vernünftigen, lauteren (ohne Betrug) Milch. Der Vers stammt aus dem 1. Petrusbrief (2,2) und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, dass wir uns immer wieder dem Wort Gottes aussetzen, es auf uns wirken lassen und ihm Zeit geben, in uns zu wirken. Das tun wir in diesem Gottesdienst, aber auch in unseren Alltag.

Auch der Wochenspruch zur heute beginnenden Woche steht im 1. Petrusbrief: "Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten." (1. Petr 1, 3)


Psalmgebet (nach Psalm 108)

Wisch dir den Schlaf aus den Augen, 
wir wollen die Sonne wecken. 
Wacht auf, meine Gedanken, hört auf zu träumen, 
der Tag beginnt mit dem neuen Leben. 
lch will dich, Herr, vor den Menschen preisen und 
deinen Namen groß an den Himmel schreiben. 
Ich will deine Güte bekannt machen 
bis an die Enden der Erde. 
Erhebe dich, Herr, über die ganze Welt, 
dein Glanz erfülle die große Erde. 
Es sollen gerettet werden, die du liebst. 
Es soll denen geholfen werden, 
die du in dein Herz geschlossen hast. 
So spricht Gott, unser Herr: lch will euch heilig sprechen, 
wenn ihr zusammenkommt 
und Frieden schließt mit allen Völkern dieser Erde.
Mit Gott werden wir Großes vollbringen: 
Auf dem Weg des Friedens werden wir 
die Hindernisse unter unsere Füße treten. 
Ehre sei dem Vater 
und dem Sohn 
und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang 
so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit. Amen.  
 

Evangelium - Johannes 20,19-20.24-29

Die Geschichte vom fragenden Thomas

19 Es war Abend geworden an jenem Sonntag. Die Jünger waren beisammen und hatten aus Angst vor den führenden Juden die Türen abgeschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: »Frieden sei mit euch!« 20 Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Als die Jünger den Herrn sahen, kam große Freude über sie. 

24 Als Jesus kam, war Thomas, genannt der Zwilling, einer aus dem Kreis der Zwölf, nicht dabei gewesen. 25 Die anderen Jünger erzählten ihm: »Wir haben den Herrn gesehen!« Thomas sagte zu ihnen: »Niemals werde ich das glauben! Da müsste ich erst die Spuren von den Nägeln an seinen Händen sehen und sie mit meinem Finger fühlen und meine Hand in seine Seitenwunde legen – sonst nicht!« 

26 Eine Woche später waren die Jünger wieder im Haus versammelt und Thomas war bei ihnen. Die Türen waren abgeschlossen. Jesus kam, trat in ihre Mitte und sagte: »Frieden sei mit euch!« 27 Dann wandte er sich an Thomas und sagte: »Leg deinen Finger hierher und sieh dir meine Hände an! Streck deine Hand aus und lege sie in meine Seitenwunde! Hör auf zu zweifeln und glaube!« 

28 Da antwortete Thomas: »Mein Herr und mein Gott!« 

29 Jesus sagte zu ihm: »Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Freuen dürfen sich alle, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!«

Glaubensbekenntnis



Predigt

Ich füge zunächst die Bilder der Präsentation ein. In den nächsten Tagen komme ich dazu, die Gedanken der Predigt einzufügen. 

Im Gottesdienst mit kleinen und großen Leuten (Familiengottesdienst) in der Passionszeit wurde diese "Klagemauer" aufgebaut, wo die Gottesdienstbesucher festhielten, was Ihnen auf dem Herzen liegt. 

Ostern setzt Gott mit der Auferweckung Jesu von den Toten ein anderes Vorzeichen. Gott will nicht den Tod seiner Menschen, er will vielmehr dass sie in Frieden miteinander leben. Gewalt, Hass, Krieg bringt die Menschheit nicht einen Schritt weiter.

Im Osterfrühgottesdienst, nachdem wir das Evangelium gehört hatten, wurde die Mauer aufgebrochen. Die neue Osterkerze - aber auch der Blumenstrauß - sagt von Jesus Christus: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; 26 und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. (Joh 11,25f)

Den Gottesdienstteilnehmern am Gottesdienst für kleine und große Leute am Ostermontag blieb es vorbehalten, die Mauer vollends aufzulösen und mit Blumen das Leben zu bringen. Diese wurden anschließend in den Ostergarten auf dem Friedhof an der Hüttenstraße gepflanzt. 

Ein besonderes Symbol: Während der Passionszeit hatte ein Ehepaar dieses Püppchen mitgebracht und auf die "Klagemauer" gestellt. Es ist in den Farben der Ukraine gekleidet. Auf dem Schild steht: Ich will leben. 

Die Situation der Kinder in der Ukraine sieht völlig anders aus: Bomben, Zerstörung, Tod und Terror werden von den russischen Invasoren ins Land getragen. 

Wir können nur hoffen und beten, dass das Lachen wieder zurückkehrt. 

In einem Gottesdienst zum Auftakt der Motorradsaison darf dieses Thema natürlich nicht fehlen, insbesondere wenn der Sonntag "Quasimodogeniti" heißt - wie die neugeborenen Kinder. Auch wir Fahrer freuen uns, dass es wieder losgeht. Wir sollten aber nicht (gleich) an die Grenzen unserer Fähigkeiten gehen. Und diese Schräglage muss auch nicht sein. Hier fährt ein Profi. 

Vielleicht ist ein Sicherheitstraining nicht der schlechteste Anfang. 

Dann aber macht eine Ausfahrt, insbesondre wenn es über kurvige Strecken geht, ganz viel Freude. 

Lasst uns fahren in dieser Saison mit Gottes Segen.
Er halte schützend seine Hand über uns,
bewahre unsere Gesundheit und unser Leben
und öffne uns Augen und Ohren für die Wunder der Welt.
Er schenke uns Zeit, zu verweilen, wo es unserer Seele bekommt.
Er schenke uns Muße, zu schauen, was unseren Augen wohl tut.
Er schenke uns Brücken, wo der Weg zu enden scheint
und Menschen, die uns in Frieden Herberge gewähren.
Der Herr segne unsere Gashand
und schenke uns wachen Verstand,
damit wir unsere Grenzen erkennen
und Gefahren rechtzeitig wahrnehmen.
Gott segne auch die, die uns begegnen.
Er halte Streit und Dummheit fern von uns.
Er mache unser Herz froh, unseren Blick weit und unsere Füße stark.
Der Herr bewahre uns und alle, die uns begleiten.
Amen.

(Pfarrer Gerhard Engelsberger
https://www.motorrad-evangelisch.de/material/segensworte-und-gebete


Der weitere Verlauf des Gottesdienstes ...

... erschließt sich aus den eingefügten Bildern aus der Präsentation.


Kollekte für unsere Partnergemeinde
in Chemchem / Tansania

Helte - Apeldorn - Stavern - Sögel - Hüven (Findling)





Ausfahrt



Noch einmal:
Die ganze Fotogalerie finden Sie mit diesem Link.


Ein Vorschlag für einen Bericht in der Meppener Tagespost, der dann nicht gedruckt wurde. 

“Born to be wild” auf der Orgel

Motorrad-Gottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche

Sobald die Frühlingssonne aufzieht werden die Motorräder aus ihrem Winterquartier geholt und Fahrerinnen und Fahrer freuen sich auf die Ausfahrten. Wenn dann in den Frühlingsmonaten zu einem Gottesdienst zum Auftakt der Saison eingeladen wird, kommen die Motorradfreunde dieser Einladung gern nach. So war das am 24. April auch in der Gustav-Adolf-Kirche. 

Ein lebendiger Gottesdienst für alle, ob Biker oder Nichtbiker.

Mit ihren aus dem Winterschlaf geweckten, frisch geputzten Motorrädern jeder Größe und Bauart stellten sich die ersten Motorradfreunde aus Meppen und Umgebung bereits eine halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn ein, und der Parkplatz am neuen Kreishaus füllte sich zusehends.

Gemeinsam mit der üblichen Sonntagsgemeinde füllten die Fahrerinnen und Fahrer das Gotteshaus. Als die Orgel erklang, stutzte der eine oder die andere erst einmal - der Organist spielte tatsächlich  “Born to be wild” aus dem Film “Easy Rider”. In seiner Predigt schlug Pastor Ralf Krüger, der selbst begeisterter Biker ist, zunächst einen Bogen vom Sonntagsnamen “Quasimodogeniti”, übersetzt: “Wie die neugeborenen Kinder”, zur  katastrophalen Lage der Kinder in den Kriegsgebieten der Ukraine. Unter dem Blickwinkel, dass die orthodoxen Christen an diesem Wochenende das Osterfest feierten, brandmarkte der Geistliche den russischen Angriffskrieg als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und das Christentum. 

Ankunft in Hüven

Im zweiten Teil seiner Predigt ging Krüger auf die Situation der Motorrad- Enthusiasten ein. Begeistert von der Freude, die dieses Hobby bereitet, verschwieg er aber nicht die damit verbundenen Gefahren. Einerseits überschätzen Motorradfahrer ihr Können immer wieder, andererseits werden die Fahrer von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen, so kommt es leider oft zu Unfällen. Bei einer Kollision mit einem PKW  oder gar mit einem LKW sind die Motorradfahrer immer die Schwächeren. 

Im Gespräch mit den jüngsten Fahrern

Deshalb erbat der Geistliche Gottes Segen für die Motorradfahrerinnen und -fahrer, wobei die anderen Verkehrsteilnehmer nicht vergessen wurden; u.a. hieß es in dem Gebet: “... Gott, der Herr, segne unsere Gashand und schenke uns wachen Verstand, damit wir unsere Grenzen erkennen und Gefahren rechtzeitig wahrnehmen. …”

Quads gehörten natürlich auch dazu

Nach dem Gottesdienst stärkten sich alle mit Kaffee, Tee und Heißwürstchen, bevor voll Vorfreude zum Start in die Saison aufgesessen wurde. Die Ausfahrt führte über Apeldorn, Stavern und Sögel zum Findling von Hüven. Hier hatte man Zeit zum fachkundigen Gespräch und für einen ausführlichen Blick auf die unterschiedlichen Maschinen. Am Ende waren sich alle einig: Am 16. Oktober sehen wir uns alle hoffentlich gesund wieder, nämlich im Dankgottesdienst zum Abschluss einer erlebnisreichen, unfallfreien Motorradsaison. 

Das Interesse beginnt längst vor dem Führerscheinalter


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