Samstag, 1. Juni 2019

Exaudi

2. Juni 2019

Partnerschaftsgottesdienst


Traditionell feiern wir in unserer Kirchengemeinde und im Kirchenkreis Emsland-Bentheim am 1. Juniwochenende den "Partnerschaftsgottesdienst". Dabei beziehen wir uns auf unsere Partnerschaft mit der Ev.-luth. Kirchengemeinde in Chemchem / Tansania / Afrika. Nach 5 Jahren der Vorbereitung begann die Partnerschaft offiziell Ende der 1980er Jahre. Diese Partnerschaft ruht auf 3 Säulen:
  • Glauben teilen
  • Leben teilen
  • Gaben teilen
Getragen wird die Partnerschaft durch persönliche Kontakte und den gegenseitigen Besuch alle zwei Jahre. Im letzten Jahr besuchte eine Delegation unseres Kirchenkreises unsere Partner in Tansania, nächstes Jahr bekommen wir Besuch aus Afrika. Ganz aktuell bereitet sich unsere Beauftragte für die Partnerschaftsarbeit Marga Pradel auf ihre Reise vor. 

Der diesjährige Partnerschaftsgottesdienst wurde von einem Team im Ev.-luth. Missionskreis Kondoa erarbeitet. Zunächst geht es um die Epistel und den Predigttext, dem sich die Predigtgedanken anschließen. Es folgen: Infos zur Kollekte - Lieder - afrikanische Texte. 

Epistel 2. Korinther 5,1-5 - Wir einen Bau, von Gott erbaut

1 Denn wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. 2 Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden, 3 weil wir dann bekleidet und nicht nackt befunden werden. 4 Denn solange wir in dieser Hütte sind, seufzen wir und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden wollen, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. 5 Der uns aber dazu bereitet hat, das ist Gott, der uns als Unterpfand den Geist gegeben hat.

Predigttext Lukas 11,5-8 - Der bittende Freund

5 Und er sprach zu ihnen: Wer unter euch hat einen Freund und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote; 6 denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, 7 und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben. 8 Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.

Meine erste Idee - unsere Partner in Afrika stehen vor der Tür. Wenn das die Säulen unserer Partnerschaft sind ...
  • Glauben teilen
  • Leben teilen
  • Gaben teilen
... dann hat die Vorstellung, dass unsere Partner uns um Hilfe bitten, auch ihre Berechtigung. Dabei sollten wir uns von dem Gedanken freimachen, dass unsere Partner nicht in der Lage seien, einem Gast etwas vorzusetzen. Wenn Frau Pradel hinfährt oder Herr Reincke oder wer auch immer, dann gibt es reich gedeckte Tische.

Das, was unsere Partner brauchen, ist Hilfe zur Selbsthilfe, weil Europa und die übrige Welt den Kontinent über Jahrhunderte ausgenutzt und ausgeplündert hat - und das auch heute noch tut. Das Anliegen unserer Partner ist übrigens kein "unverschämtes Drängen", sondern ein berechtigtes Interesse. Unser Reichtum korrespondiert mit der Armut in den afrikanischen Ländern. Korruption, Misswirtschaft, kriminelle Machenschaften u.a.m. tragen dazu bei, dass die Lage sich immer mehr verschlimmert.

Und nun stehen sie vor den Toren Europas, die Menschen aus Afrika und aus den anderen Krisengebieten unserer Welt, sie klopfen an und kommen durchaus auch durch die Türen, die wir so fest verriegeln wollen. Wo soll das denn hinführen, wenn wir jeden aufnehmen? Meine Antwort: Dass es vielleicht ein bisschen gerechter zuginge in unserer Welt.

Ganz aktuell suchen die Menschen aus der Ferne hier bei uns Arbeit, damit sie von dem, was sie verdienen, ihren Familien in der alten Heimat - soweit sie noch Kontakt haben - etwas abgeben können. Auf diese Weise fließt übrigens mehr Geld in diese Länder als durch die Entwicklungshilfe, die oft mit Zinsen zurückgezahlt werden muss, die die Länder damit in noch größere Abhängigkeiten bringt und die oftmals in dunklen Kanälen versickert.

Auf mittlere Sicht könnte es die Verantwortlichen bei uns anregen darüber nachzudenken, wie Wirtschaft und Politik gesteuert werden können, damit sich Afrika entwickeln kann - und die anderen Ländern natürlich auch - und die Menschen so in ihrer Heimat eine Perspektive haben. Hierzulande sollte übrigens auch darüber nachgedacht werden, dass hochqualifizierte deutsche Arbeitskräfte bei uns bleiben und nicht ins Ausland gehen und wir die Fachkräfte dann aus anderen Ländern abziehen, wo sie dringend benötigt werden.

Und auf längere Sicht könnten alle daran arbeiten, dass es eine gerechtere Weltordnung gibt, damit nicht die einen auf Kosten der anderen leben - das gilt nicht allein für Afrika, das gilt für Asien, Südamerika, für den Nahen Osten und wo sonst noch die Krisen gerade hochkochen.

Und dann ist mir noch ein zweiter Gedanke gekommen, als ich den Predigttext las. Es klopfen nicht allein die Menschen aus anderen Ländern und Erdteilen an unsere Türen, auch unsere Kinder und Enkel und die Urenkel klopfen an, ja sie machen sich lautstark bemerkbar: Friday for Future! Die jungen Leute nehmen ernst, was Wissenschaftler schon seit langem darlegen, dass es kritisch werden kann mit unserer Umwelt, dass die Menschheit es so weit getrieben hat, dass der Kollaps der Erde tatsächlich denkbar wird und wir damit rechnen müssen. Die jungen Leute wollen es nicht hinnehmen und deshalb stehen sie auf und gehen auf die Straße.

Und die Erwachsenen? Wir machen genau das, was Jesus in seiner Geschichte eigentlich für unmöglich hält: "Macht mir keine Unruhe! Das wird sich schon finden. Ich habe keine Lust aufzustehen und etwas zu unternehmen. Es hat sich doch alles so schön eingespielt. Wir wollen unsere Ruhe haben. Und ihr habt doch auch alles. Was wollt ihr denn noch mehr?"

Ich sage euch: Wir sollten das Drängen der jungen Menschen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir alle wissen Bescheid und erkennen auch die Zeichen der Veränderungen. Die Generation der 68er hat ihre Eltern gefragt: "Warum habt ihr nichts gegen Hitler unternommen?" - Werden uns unsere Kinder, Enkel und Urenkel mal fragen: "Warum habt ihr nichts gegen die Klimakatastrophe unternommen?"

Liebe Gemeinde, in der Geschichte Jesu steht der Mann auf und gibt seinem Freund die drei Brote. Lassen wir uns auch ansprechen: Zur Selbsthilfe für unsere Partner in Tansania - in den Abkündigungen hören wir gleich mehr dazu - und zur Unterstützung der jungen Leute, die uns mahnen, die Zukunft nicht zu verspielen. Noch scheint es nicht zu spät zu sein!


Info zur Kollekte, die wir sammeln: 

Am dringendsten wird die Kollekte für die EmBeKo-Krankenstation gebraucht. Sie benötigen dringend ein Ultraschallgerät zur Diagnostik. Es gibt kein funktionierendes Gerät in ganz Kondoa District, auch nicht im Krankenhaus. Der Medizinaldirektor vom District Kondoa bittet uns händeringend um ein Ultraschallgerät.  Es kann in Tansania erworben werden, mit Garantie und Wartung für 12.000 - 16.000 €. Ein Arzt zur Bedienung ist vor Ort und arbeitet in der Ev.-luth. Embeko Dispensary, Kondoa.

Lieder im Gottesdienst

Just for fun singt zum Einzug: Tembea na Yesu

EG 449,1-4+8 - Die güldne Sonne (209 TMW)
Njoo Kwetu
Just for fun singt: Halle- Halle- Halle-luja

Nach der Predigt singen wir das Glaubensbekenntnis aus dem Evangelischen Gesangbuch Bayerns Nr 704 [Melodie EG 184])  - die erste Strophe lautet:
    1. Ich glaube: Gott ist Herr der Welt,
    der Leben gibt und Treue hält.
    Er fügt das All und birgt die Zeit,
    mein  Vater  in der Ewigkeit.
Just for fun und Gemeinde singen zum Kollektenumgang: Blessing and honour

zum Abendmahl:
EG 656 Sanctus
EG 461 Aller Augen warten auf dich, Herre
Just for fun singt zur Austeilung: Thuma mina

Just for fun singt zum Auszug: Tembea na Yesu

Die afrikanischen Texte:


Psalm 19,1-14

1 Mbingu zauhubiri utukufu wa Mungu, na anga laitangaza kazi ya mikono yake.
2 Mchana husemezana na mchana, usiku hutolea usiku maarifa
3 Hakuna lugha wala maneno, sauti yao haisikilikani.
4 Sauti yao imeenea duniani mwote, na maneno yao hata miisho ya ulimwengu. Katika hizo ameliwekea jua hema,
5 kama Bwana arusi akitoka chumbani mwake,lafurahi kama mtu aliye hosari kwenda mbio katika njia yake.
6 Kutoka kwake lautoka mwisho wa mbingu,na kuzunguka kwakehata miisho yake, Wala kwa hari yake, Hakuna kitu kilichositirika.
7 Sheria ya Bwana ni kamilifu, huiburudisha nafsi. Ushuhuda wa Bwana ni amini, humtia mjinga hekima.
8 Maagizo ya Bwana ni ya adili, huufurahisha moyo. Amri ya Bwana ni safi,  huyatia macho nuru.
9 Kicho cha Bwana ni kitakatifu, kinadumu milele. Hukumu za Bwana ni kweli, zina haki kabisa.
10 Ni za kutamanika kuliko shahabu, Kuliko wingi wa shahabu safi. Nazo ni tamu kuliko asali, kuliko sega la sali.
11 Tena mtumishi wako huonywa kwazo, katika kuzishika kuna thawabu nyingi.
12 Ni nani awezaye kuyatambua makosa yake? Unitakase na mambo ya siri.
13 Umzuie mtumishi wako sitende mambo ya kiburi, yasinitawale mimi.
14 Maneno ya kinywa changu, na mawazo ya moyo wangu, yapate kibali mbele zako, Ee Bwana, Mwamba wangu, na mwokozi wangu. AMINA

Lukas 11,5-8

Akawaambia, Ni nani kwenu aliye na rafiki, akamwendea usiku wa manane, na kumwambia , Rafiki yangu, nikopeshe mikate mitatu. Kwa sababu rafiki yangu amefika kwangu, atoka safarini, nami sina kitu cha kuweka mbele yake; na yule wa ndani amjibu akisema, Usinitaabishe: mlango umekwisha fuingwa, nasi tumelala kitandani mimi na watoto wangu; siwezi kuondoka nikupe? Nawaambia ya kwamba, ijapokuwa haondoki ampe kwa kuwa ni rafiki yake, lakini kwa vile asivyoacha kumwomba, anaondoka na kumpa kadiri ya haja yake. AMINA

Vaterunser - Sala ya Bwana

Baba yetu uliyembinguni,
Jina lako litukuzwe,
Ufalme wako uje,
Mapenzi yako yatimizwe
hapa duniani kama huko mbinguni;
Utupe leo riziki yetu,
Utusamehe makosa yetu,
kama sisi tunavyo wasamehe waliotukosea.
Usitutie majaribuni,
lakini utuokoe na yule mwovu.
Kwa kuwa ufalme ni wako, nanguvu,
na utukufu hata milele. Amen.

Der aaronitische Segen

Bwana akubariki na kukulinda.
Bwana akuangazie nuru za uso wake na kukufadhili.
Bwana akuinulie uso wake na kukupa amani.

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